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Es ist alles verziehen… PDF

32 Pages·2015·2.61 MB·German
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PPrreeMMeeddiiaa WAN-IFRA Publishing Expo auf VideoLiveStream: Newsletter http://www.premedianewsletter.de/PreMedia/Interview.html und http://www.premedianewsletter.com/PreMedia+EN/interview.html InformatIonen für das top-management der medIen-IndustrIe Jänner 2015 ausgabe 1 Jahrgang 20 Es ist alles verziehen… premedIa newsletter – aktuelle trends In der medIenIndustrIe Jänner 2015 Bauer Starclub Prämien am Kiosk: So will Bauer den Verkauf ankurbeln Am Kiosk sollen wieder mehr Zeitschriften verkauft konsequent weiter voran, heißt es weiter. Über den werden. Dieses Ziel hat sich die Bauer Media Group mit Verkauf von ausgewählten Bauer-Titeln sammelt der der Aktion „Bauer Starclub“ gesetzt. Konzept: „Für den Händler automatisch Punkte. Darüber hinaus können Verkauf von ausgewählten Titeln der Bauer Media Group weitere Punkte durch die Teilnahme an Aktionen wie erhalten Händler automatisch Punkte, die sie sammeln und etwa Sonderplatzierungen erworben werden. Es geht gegen exklusive Prämien einlösen können“, wie es in der also darum, dass die eigenen Hefte im Regal besser- Ankündigung der Hamburger vom Dienstag heißt. Kioske platziert werden als jene der Konkurrenz. Dokumen- und private Facheinzelhändler können sich damit Prämien tiert dies der Händler mit Bildern, punktet er. wie Radiogeräte oder iPads ersammeln. Diese Verkaufsstel- Für die Büdchen-Besitzer sei das Programm „ein- len seien neben dem klassischen Lebensmitteleinzelhandel fach, kostenlos, freiwillig“, versichert der Verlag. „eine Kernzielgruppe für das breite Zeitschriftenportfolio Auch unterliege der Händler keiner Bindungspflicht. von Bauer“. Bisher sei jedoch ein direkter Kontakt zwi- Zum Start trommelt Bauer in einer umfangreichen schen Verlag und Händler aufgrund deren dezentraler Struk- Kommunikationskampagne für den Starclub, unter tur kaum möglich gewesen, bedauert der Verlag – und bietet anderem mit der Verteilung von exklusiven Starterpa- als Antwort den „Bauer Starclub“, ein Mittel „zur direkten keten an die Zielgruppe. Wer teilnehmen darf, findet Kommunikation“ mit dieser Zielgruppe. sich ebenso wie die Registrierung auf der eigens eingerichteten Seite Heribert Bertram (Foto), Geschäftsleiter der Bauer Vertriebs KG, bauer-starclub.de. sagt über das Projekt: „Mit dem Bauer Starclub geben wir dieser Bauer hat seit geraumer Zeit im Vertrieb immer wieder neue Duft- Händlergruppe ein neues Motivat ionsmittel, mit dem sie kostenlos und noten gesetzt, unter anderem mit einer Art Prepaid-Tarif zum Abruf ohne Risiko vom Verkauf unserer Zeitschriften in Form von Prämien von Zeitschriften. Ob die neue Aktion Starclub nun aufgeht und ob profitiert. Zusätzlich beraten wir sie in Gestaltungs- und Platzierungs- Bauer über dieses Projekt mehr Zeitschriften verkauft – unklar. Zu- fragen. Dieser direkte Kommunikationskanal zu unseren Partnern fes- mal so mancher Kiosk in Deutschland darbt, könnte die Beratung in tigt unsere Position als verlässlicher Sortimentsberater des Handels.“ Gestaltungs- und Platzierungsfragen durch einen erfahrenen Verlag Bauer geht damit den Weg „als vertriebsstärkster Zeitschriftenverlag“ zumindest nicht schaden. seIte 2 Januar 2015 edItorIal – premedIa newsletter Der missbrauchte Islam will weiter töten Wir wollten mist 3 Kinder und einen Rabbi in ten im Madrider Bahnhof 191 Men- mit allem Opti- Toulouse. Im März 2011 mussten 37 schen. Am 2. November 2004 wird mismus in das Menschen auf dem Moskauer Flug- der niederländische Regisseur Theo neue Jahr 2015 hafen Domodedowo durch einen von Gogh von einem marokkani- starten. Der bru- Selbstmordanschlag von Islamisten schen Islamisten ermordet. S eine tale Anschlag ihr Leben lassen. Am 2. März 2011 „Schuld“: Sein Film „Unterwer- auf das franzö- erschießt ein Kosovo-Albaner am fung“, der von islamischen Frauen sische Satire- Frankfurter Flughafen 2 US-Solda- erzählt, die über ihre Missbrauchser- Magazin „Char- ten. Der Islamist Arid Uka gesteht fahrungen berichten. lie Hebdo“ und sein Verbrechen und geht lebenslang Am 21. November 2004 demons- auch mit der ins Gefängnis. trierten 25.000 Muslime in Köln Ermordung von In Stockholm wird am 11. De- „Hand in Hand für Frieden und Menschen jüdischen Glaubens haben zember 2010 in einer Fußgängerzo- gegen Terror“. Sie sollte – die ein- dies unmöglich gemacht. In Frank- ne eine Bombe gezündet. Der isla- drucksvolle Mahnwache in Berlin reich gingen 3,7 Millionen Franzo- mistische Täter stirbt dabei. 2015 ausgenommen – bis heute die sen – Christen, Juden und Muslime, Am 1. Januar 2010 entgeht der einzige bleiben. Wenn uns der erneut auf die Strasse, um eindrucksvoll für dänische Karikaturist Westergaard überforderte deutsche Innenminister Freiheit und gegen brutalen Terror von „Jyllands Posten“ nur knapp de Maizière nun versichert, der Ter- aufzustehen. Es waren aufrüttelnde dem Anschlag eines Islamisten, in ror hätte mit dem Islam nichts zu Bilder, bei dem auch verfeindete po- dem er sich gerade noch in einen tun, dann liegt er auch hier falsch. Es litische Lager wie Palästinenser und speziell gesicherten Raum retten und hat mit dem Islam zu tun. Isrealis Signale der Hoffnung auf ein von dort die Polizei zur Hilfe rufen Der Terror geht weiter. Weitere besseres, Miteinander gesendet ha- konnte. Schon im September muss- Drohungen der islamistischen ben. ten nach der Veröffentlichung von 12 Terror -Organisationen sind einge- Was macht dieser in Europa, in Mohammed-Karikaturen die beiden gangen. Afrika, den USA unter dem Deck- Karikaturisten nach massiven Mord- Das größte Ziel der Terroristen mantel des Islam seit vielen Jahren drohungen untertauchen. dürfen wir ihnen nicht gönnen: Die praktizierte Terror mit uns? Im Juli 2006 werden am Kölner schleichende Selbstzensur bei islam- Die Blutspur des von islamisti- Hauptbahnhof in zwei Zügen Bom- kritischen Themen – aus Angst her- schen Terroristen ausgeführten An- ben gefunden, die nur wegen techni- aus geboren. schlägen auf die westliche Zivilisa- scher Fehler nicht explodierten. Denken Sie bitte daran, wenn Sie tion ist lang. Sie reicht von 9/11 2011 Im Juli 2005 kommen in der Lon- Ihre Zeitung kaufen und damit auch in New York über den Angriff auf das doner Underground 52 Menschen journalistische Freiheit fördern. Jüdische Museum 2014 in B rüssel ums Leben, als sich vier der Terror- am 24. Mai 2014, dem Anschlag auf organisation Al-Quaida zugehörige einen Linienbus 2013 in Wolgograd. Terroristen in die Luft sprengen. Im Ihr Prof. Ing. Karl Malik Am 19. März 2012 tötete ein Isla- März 2011 töten islamische Terroris- [email protected] Impressum Respekt vor freiem Qualitäts-Journalismus PreMedia-Newsletter GmbH Herausgeberin: Dipl.-Graph. Piri Malik Liebe Leser, Geschäftsführung: Prof. Ing. Karl Malik Wie wichtig Qualitätsjournalismus Adalbert-Seifriz-Straße 53, D-69151 Neckargemünd/ Heidelberg – Deutschland und freie Berichterstattung ist, wird uns Deutschland Telefon: (+49) 62 23 7 47 57 nicht erst durch die die traurigen Ereig- Telefax: (+49) 62 23 7 41 39 nisse von Paris vor Augen geführt. http//www.premedianewsletter.de Freie Medien brauchen eine tragfä- e-mail: [email protected] Jahres-Abonnement Inland: hige wirtschaftliche Basis. Neben der 173,83 Euro zzgl. 7% MWSt weltweiten Angriffe auf Journalisten, bei Jahres-Abonnement Ausland: der jedes Jahr viele Todesopfer zu und sind aktuelle Beiträge und Video- 185 Euro inkl. Versandkosten hunderte von inhaftierten Folteropfern Live-Streams für Sie zu sehen. Ausland-Online-Abonnement: 95 Euro Inland-Online-Abonnement: 95 Euro zzgl. MWSt. zu beklagen sind, ist die wirtschaftliche Unter www.premedianewsletter.de Download für 1 APP: € 2,99 Euro. Unabhängigkeit vieler Zeitungsmedien für das Deutsche Portal und Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 1/2015 gefährdert. unter www.premedianewsletter.com Schlusstermine für die nächste Printausgabe: Wir informieren Sie dazu mit in- für das Englische Portal bleiben Sie Anzeigen: 12. Februar 2015 ternationalen Beiträgen. Auf un- infor miert. Sie erreichen uns auch unter Redaktion: 12..Februar 2015 seren Webportalen inkl. der Apps Facebook PreMedia Newsletter Deutsch. Versandtermin der nächsten Ausgabe: 22. Februar 2015 alle Fotos und Grafiken dieser Ausgabe unterliegen dem Copyright des Verlages PreMedia Newsletter sseeIIttee 33 premedIa newsletter – Inhalt Jänner 2015 08 Unentschuldbare Barbarei: Muslime verurteilen den Terror in Paris 06 18 Erfolgreicher Multimedia-Mix beim SÜDKURIER Medienhaus Mord am freien Wort EDItoRIal lEsER am WoRt Der missbrauchte Islam will weiter töten .......................................................3 Charlie Hebdo nach dem Anschlag mit über ...............................................10 5 Millionen Auflage und in vielen Sprachen .................................................10 „Charlie Hebdo“ in Frankreich bereits ausverkauft ......................................10 tItElgEschIchtE Mord am freien Wort .....................................................................................12 Mord am freien Wort .......................................................................................6 Freiheit und Verantwortung ..........................................................................14 Je suis Charlie: Solidarität mit „Charlie Hebdo“ ............................................8 „Mehr als das Blei in den Kugeln hat das Blei in den Unentschuldbare Barbarei: Muslime verurteilen den Terror in Paris .............8 Setzkästen die Welt verändert“ .....................................................................15 Menschen, die Charlie hebdo geprägt haben ..................................................9 Darf Satire wirklich alles? ............................................................................16 Wie will ich leben – was will ich werden? ...................................................17 Dieter von Holtzbrinck bricht mit Roland Tichy ..........................................17 Das aKtUEllE mEDIENINtERVIEW Erfolgreicher Multimedia-Mix beim SÜDKURIER Medienhaus ................18 Michael Schäfer, Geschäftsführer der Druckerei Konstanz GmbH seIte 4 Jänner 2015 Inhalt – premedIa newsletter 28 Emder Zeitung: Neueste 31 18 Software für die multimediale Zukunft Erfolgreicher Multimedia-Mix KBA präsentiert beim SÜDKURIER Medienhaus neue RotaJET L und VL-Inkjet von Michael Schäfer, Geschäftsführer der Druckerei Konstanz GmbH der Rolle tRENDs IN DER mEDIENINDUstRIE tRENDs IN DER mEDIENINDUstRIE Verlag J. Fleißig, Allgemeine Zeitung, Coesfeld nutzt zukünftig das Medienfachverlag Oberauer übernimmt kress ..............................................26 Anzeigen-Management-Systems alfa AdSuite Enterprise ............................20 „Die Zeit” geht erneut neue Wege zum Leser ...............................................27 Xing nimmt die 100-Millionen-Marke .........................................................20 Emder Zeitung: Neueste Software für die multimediale Zukunft ................28 Alfred Neven DuMont ordnet Konzernspitze neu .......................................21 Umbau in der „Süddeutschen“: Online und Print wachsen zusammen ........29 Brandanschlag auf „Hamburger Morgenpost“ ..............................................22 Springer und Ringier kooperieren in der Schweiz .......................................29 TV-Konsum bei älteren Männern nimmt zu, junge Frauen Birgit Pielen ist neue Nachrichtenchefin der Rhein-Zeitung ........................30 lassen die Kiste aus! ......................................................................................22 Windows 10: Microsofts Hoffnung auf Erfolg bei der Smartphone-Wende 30 Neue Programmzeitschrift „Roto TV“ startet mit Millionen-Kampagne .....22 Mittelrhein-Verlag in Koblenz und alfa Media starten gemeinsames Anzeigenprojekt AdSuite Market ...........................................23 mElDUNgEN aUs DER lIEfERINDUstRIE Globale Führung bei Wissenschaft und Bildung ..........................................24 KBA präsentiert neue RotaJET L und VL-Inkjet von der Rolle ...................31 Die Auslieferung der TELEVISA Gruppe wählt die Lösung von Protecmedia für das Distributionsmanagement ihrer Zeitschriften .......24 Oberhessische Presse wieder komplett eigenständig ....................................25 PVG übernimmt IMS komplett .....................................................................25 PreMedia Newsletter – Digital-Abonnement ................................................25 seIte 5 premedIa newsletter – tItelgeschIchte Jänner 2015 Wir alle sind Charlie… Mord am freien Wort Der Massenmord in der Redaktion von Die Motive der feigen Mörder von Paris anderen großen islamistischen Anschlägen Charlie Hebdo ist eine Kriegserklärung an sind augenscheinlich. Sie wollen nachhal- der vergangenen Jahre in Madrid und Lon- den freien Journalismus. Darauf muss es tig Einfluss auf die Berichterstattung isla- don. Natürlich waren diese Anschläge nicht eine entschlossene Antwort geben. Sonst mischer Inhalte nehmen. Sie wollen, dass we niger schrecklich. Dort wurden wahllos haben die islamistischen Mörder ihr Ziel alle Journalisten diesen Tag niemals mehr unbe teiligte Menschen ermordet. Doch die erreicht. Es geht um das freie Wort in einer vergessen. So wie 9/11 als Ereignis unver- Opfer von Paris starben nicht zufällig. Sie freien Gesellschaft. Dafür lohnt es sich ein- gesslich bleiben wird. Der Anschlag von waren in den Augen ihrer krankhaft gläubi- zustehen und zu kämpfen. Paris unterscheidet sich qualitativ von den gen Mörder schuldig geworden. Der ermordete Chefredakteur Stéphane Charbonnier, der sich als satirischer Zeichner „charb“ nannte, lebte seit 2011 unter dauer- haftem Schutz eines Leibwächters. Dieser starb gemeinsam mit ihm und der gesamten Führungsriege des Magazins im Kugelhagel der drei Mörder. Charbonnier hatte sich mehrfach mit sei- nen Zeichnungen lustig gemacht über den Chefredakteur Stéphane Charbonnier Islamismus. Er hatte sich nicht gescheut, den Propheten Mohammed zeichnerisch ins Lächerliche zu ziehen. Islamisten hatten ihn ob dieses Sakrilegs wiederholt mit dem Tod bedroht. Wie ernst die Drohungen zu nehmen waren, zeigten schon die Proteste anlässlich der Karikaturen in der dänischen Zeitung „Jyllands Posten“ 2005. Damals war es zu tagelangen Ausschreitungen in is- lamischen Ländern gekommen, auch gegen diplomatische Botschaften Dänemarks. Der dänische Zeichner Kurt Westergaard entging nur knapp einem Mordanschlag. Der Charlie Hebdo war eine der ganz wenigen Medien, Wir sind Charlie – ein Manifest für das freie Wort seIte 6 Jänner 2015 tItelgeschIchte – premedIa newsletter Coverseiten von Charlie Hebdo die seine Karikaturen nachdruckten. Die gebracht Es schaudert mich, wenn ich nach wir das Leben so viel mehr als die Freiheit ermordeten Kollegen vom Charlie Hebdo diesem schrecklichen Tag ein Interview mit lieben, dass wir nicht das geringste Risiko wurden von anderen Publizisten und auch Charbonnier lese, in dem dieser – sich für eingehen. von Politikern oft kritisiert, weil sie mit ihren das Pathos entschuldigend – sagt: „Ich sterbe Wenn wir das tun, haben die feigen Mör- Karikaturen Öl ins Feuer gössen. lieber aufrecht, als auf Knien zu leben.“ Das der von Paris gewonnen. An diesem Tag wurde uns allen auf hat er getan. Leider gab es schon Mittwoch erste An- schmerzliche Weise in Erinnerung gerufen, Dafür wird Charbonnier hoffentlich in die zeichen dafür, dass diese perfide Kalkulation dass die Pressefreiheit nichts ist, das durch Geschichte eingehen. aufgeht. Der englische „Telegraph“ hat auf ein Gesetz ausreichend gewährleistet ist. Als Alle Terroranschläge schlagen bei den einer Abbildung einer Mohammed-Karikatur Journalist muss man diesen Anschlag per- Überlebenden und den Angehörigen der des Charlie Hebdo den Propheten verpixelt. sönlich nehmen. Denn so ist er von den drei Opfer Wunden, die nie ganz verheilen kön- Die meisten Fotos der Agenturen von den Mordbuben in Paris zweifellos gedacht: Er nen. In diesem Fall gehören in gewisser Karikaturen sind so geschnitten, dass man war nicht nur ein verdammenswerter Mas- Weise alle Journalisten und Publizisten zu den karikierten Propheten gerade nicht sieht. senmord, sondern auch eine brutale Kriegs- den Angehörigen der Opfer. Wir werden die- Dafür dürfen diese mutigen Journalisten erklärung gegen die freie Presse. sen Tag nie mehr vergessen. Und das ist von nicht gestorben sein. -karma- Journalisten kämpfen nicht mit Waffen den Mördern sicher so beabsichtigt. und nehmen daher auch keine Kriegserklä- Aber entscheidend ist, dass sie das dahin- PS: Wenn nun in Deutschland und Ös- rung an. Aber wenn es um die Presse- und ter stehende Ziel nicht erreichen. Sie wollen terreich antiislamistische Bewegungen oder Meinungsfreiheit geht, für die dieser Be- nämlich, dass jeder Journalist, der über ein Parteien durch diese – unverzeihlichen – rufsstand eine ganz besondere Verantwor- islamisches Thema berichtet, jeder Kom- Morde Zulauf erhalten, ist dies ebenfalls ein tung trägt, dann müssen auch Journalisten mentator, jeder Karikaturist, das Schicksal ungerechter, unverzeihlicher Weg. Es gibt so bisweilen Mut beweisen und standhaft sein. dieser 12 Kollegen für immer vor Augen viele Mitbürger islamischen Glaubens, die Charbonnier und seine Kollegen haben das hat und daraus einen Schluss zieht: Lass sehr wertvoll für unsere Gesellschaft sind getan. Sie haben dafür das größte Opfer die Finger davon! Sie rechnen damit, dass und bleiben. seIte 7 premedIa newsletter – tItelgeschIchte Jänner 2015 Unentschuldbare Barbarei: Muslime verurteilen den Terror in Paris Muslime in Deutschland und ganz Europa sind geschockt über Die Gräuel und das Unheil solch frevelhafter Angreifer zielen das abscheuliche Blutbad in Paris. Die Ahmadiyya Muslim Ja- einzig auf die Schwächung des gesellschaftlichen Zusammen- maat Deutschland verurteilt den Terroranschlag aufs schärfste. halts und der Toleranzfähigkeit unseres Wertesystems, säen Hass Diese unentschuldbare Barbarei sprengt jede Grenze religiöser und Zwietracht und diffamieren die überwältigende Mehrheit der Prinzipien und steht im klaren Widerspruch zu allen Glaubens- friedlichen und integrierten Gläubigen. Die Angreifer und Draht- inhalten des Islam. Unsere Gedanken und innigsten Gebete sind zieher dieses Verbrechens müssen unverzüglich entlarvt, festge- mit den Hinterbliebenen der Anschlagsopfer. nommen und vor Gericht gestellt werden. Der Heilige Koran garantiert Meinungs- und Redefreiheit. Ge- Bedauerlicherweise erreicht nach diesem Anschlag die allge- mäß den Lehren des Islam steht es keinem Menschen zu, über An- meine Angst vor dem Islam eine neue Dimension, die das Po- dere wegen vermeintlicher Blasphemie oder Prophetenlästerung tential birgt unter dem Deckmantel von bereits erstarkenden zu richten oder sie gar zu bestrafen. Der 4. Kalif der AMJ nahm protektionistischen und nationalistischen Tendenzen islam- und hierzu in seinem Buch „Islam – Antworten auf die Fragen unserer fremdenfeindliche Ressentiments in der Mitte der Gesellschaft zu Zeit“ ausführlich Stellung. verankern und die Gesellschaft nachhaltig zu spalten. Derartigen Tendenzen kann einzig durch eine Stärkung der Einheit aller de- Muslime, die sich von Karikaturen verletzt fühlen, haben aus- mokratisch gesinnten Kräfte über die Konfessionsgrenzen hinweg schließlich die Möglichkeit, ihre Reaktion unter Einhaltung der entgegnet werden. islamischen Lehre: „Sitzet nicht bei ihnen (den Spöttern), bis sie zu einem anderen Gespräch übergehen…“ (4:141) zum Ausdruck zu bringen. Der Islam erlaubt unter keinen Umständen eine feind- liche Haltung gegenüber Kritikern, geschweige denn eine Gewalt- tat. Durch die Ermordung von 12 Menschen haben die Attentäter nach den Grundprinzipien des Islam einen 12-maligen Anschlag auf die Menschheit verübt (5:33) Zur Notwendigkeit der Friedfertigkeit eines Muslims erklärte der 5. Kalif der AMJ, Hadhrat Mirza Masroor Ahmad in Über- einstimmung mit einem bekannten Ausspruch des Propheten Muhammad (saw): „eine grundsätzliche und wesentliche Lehre des Islam ist, dass ein wahrer Muslim eine Person ist, vor dessen Zunge und Hand all seine friedlichen Mitmenschen sicher sind“ (4.12.2012). Je suis Charlie: Solidarität mit „Charlie Hebdo“ Noch kann diese unfassbare Tat nicht verarbeitet werden. Eine internationale Wel- le der Solidarität hilft dem Satire-Magazin, wieder auf die Beine zu kommen. Die nächs- te Ausgabe soll mit über 1 Million Exemp- laren gedruckt werden. Nach dem blutigen Anschlag auf das französische Satiremaga- zin „Charlie Hebdo“ mit zwölf Toten und zahlreichen Verletzten haben die Tageszei- tung „Le Monde“, die öffentlich-rechtlichen Sender Radio France und France Télévision angekündigt, dass sie dem Heft Arbeitskräfte sowie Material zur Verfügung stellen wer- den, damit das Satiremagazin weiterbestehen kann. Allein acht Journalisten starben im Ku- gelhagel von kaltblütigen Terroristen. Unter den Opfern ist auch der 47-jährige Redak- Solidarisch vereint im Kampf um die Meinungs- und Pressefreiheit – die deutschen tionsleiter Stéphane Charbonnier alias Charb. Zeitungsmedien Einer der überlebenden Kolumnisten, Patrick seIte 8 Jänner 2015 tItelgeschIchte – premedIa newsletter Pelloux, versicherte in einem Interview im die Karikaturen der getöteten französischen Auch wenn sich die meisten Presse- französ ischen TV, dass kommende Woche „Charlie Hebdo“-Mitarbeiter unter Hinweis sprecher auf Anfrage unter Hinweis auf die eine neue Ausgabe von „Charlie Hebdo“ am auf die Meinungsfreiheit abgedruckt (US- Sicherheit eher bedeckt halten: Klar ist jetzt, Kiosk liegen werde – „mit unseren Tränen amerikanische Medien allerdings verpixeln dass diverse Redaktionen unter Polizei- geschrieben“. Geplant ist sogar eine viel- die Zeichnungen). Motto: „Satire darf alles.“ schutz stehen. Twitter-Botschaften künden fach erhöhte Auflage von einer Million Ex- Oder: „Meinungsfreiheit kann man nicht tö- davon, dass etwa Springer mit den Marken emplaren. Auch die britische Guardian-Me- ten.“ Und: Hierzulande erhöhen Medienun- „Bild“ und „Welt“, die für eine kritische diengruppe und der Internetkonzern Google ternehmen derweil ihre Sicherheitsvorkeh- Berichterstattung stehen, unter Bewachung unterstützen den Fortbestand des Blattes und rungen, wie etwa Gruner + Jahr. Der Verlag stehen - ebenso wie Berliner Tageszeitun- spenden zusammen rund 400.000 Euro. verstärkt nach Einsparungen im vergangenen gen. Die Vorkehrungen sind verständlich, Indes bekunden Medien weltweit ihre Jahr das Personal am Eingang wieder und hat es doch immer wieder Anschläge auf Solidarität, bekannte Cartoonisten drücken checkt genauer, wer ins Pressehaus und ins- islamkritische Medienschaffende in Europa ihre Trauer mit dem Zeichenstift aus. Auch besondere zum Nachrichtenmagazin „Stern“ gegeben. deutsche Zeitungen haben auf den Titelseiten will. -karma- Das Axel-Springer-Gebäude in Berlin steht unter erhöhtem Polizeischutz Die Fahnen stehen auf Halbmast Menschen, die Charlie hebdo geprägt haben Stéphance Charbonnier konnte. Die Kinder von damals haben, als „Ich habe keine Kinder, keine Frau, kein sie erwachsen wurden, die lustige Dorothée Auto, keinen Kredit. Es ist vielleicht ein we- irgendwann aus den Augen verloren, aber nig schwülstig, aber ich ziehe es vor, aufrecht Cabu blieb ihr Begleiter. Mit wenigen Stri- zu sterben als auf Knien zu leben.“ Dieser chen und verblüffend präzise karik ierte er Satz, den Stéphane Charbonnier 2012 zu „Le in Frankreichs satirischen Zeitungen Poli- Monde“ sagte, ist zum Inbegriff der Stand- tiker und Religiöse, Spießbürger und Radi- festigkeit von Charlie Hebdo geworden. Der kale. Eine dieser Zeichnungen, erschienen Zeichner und Verlagschef hatte dort eine Ko- in Charlie Hebdo, zeigt den Propheten Mo- lumne „Charb mag Menschen nicht“. Doch hammed, wie er an den Extremisten ver- so einsam war der 47-Jährige gar nicht. Jean- Achtzigern im Fernsehen lief. Cabu gehörte zweifelt. Er schlägt die Hände vors Gesicht nette Bougrab, Ex-Mitglied der Regierung zu den Stammgästen. Meist machte er sich und sagt: „Es ist hart, von Deppen geliebt zu Sarkozy, outete sich nun als seine Freundin: über die Moderatorin Dorothée lustig, er werden.“ „Ich war mit einem Helden zusammen.“ zeichnete sie immer mit einer abstrus langen, spitzen Nase. Einmal malte er eine Sonder- Nun haben diese, nun ja, Deppen Cabu Jean Cabut briefmarke für sie, mit einer zackigen Aus- erschossen, einen mittlerweile 76-Jährigen Besonders weh tut der Tod jener, die man buchtung rechts, damit die Nase noch ins mit Topffrisur, der noch immer Bilder m alte. schon in der Kindheit ins Herz geschlossen Bild passte. Manche seiner ewigen Fans haben sich bei hat. Für Millionen Franzosen gehörte Jean YouTube noch mal den alten, von Cabu ge- Cabut zu diesen Menschen, sie kennen den Dorothée lachte darüber, weil man dem zeichneten Abspann der Kindersendung Ré- Karikaturisten, der sich Cabu nannte, aus stillen Cabu mit seinen runden Brillen gläsern créA2 angesehen. „C‘est fini“, steht da. Es der Kindersendung RécréA2, die in den und der Topffrisur einfach nicht böse sein ist aus. seIte 9 premedIa newsletter – tItelgeschIchte Jänner 2015 – NEWSTICKER 13. Januar 2015 – NEWSTICKER 13. Januar 2015 – NEWSTICKER 13. Januar 2015 – NEWSTICKER 13. Januar 2015 – Charlie Hebdo nach dem Anschlag mit über 5 Millionen Auflage und in vielen Sprachen Charlie Hebdo setzt seine mutige Tradit ion auch nach dem An- schlag fort. Das erste Cover der Satirezeitschrift Charlie Hebdo Weinender Mohammed auf dem Cover nach den tödlichen Terroranschlägen zeigt den weinenden Propheten Mohammed. Er hält ein Schild mit der Aufschrift „Je Suis Charlie“ Die erste Ausgabe der französischen Satirezeitschrift Charlie hoch. Das Heft soll ab Mittwoch mit einer Auflage von bis zu drei Hebdo nach dem blutigen Angriff vom vergangenen Mittwoch er- Millionen erscheinen. Normalerweise werden etwa 60.000 Stück ge- scheint mit einem Mohammed-Titel. Auf der Titelseite ist der is- druckt. In Paris und Jerusalem finden die Trauerfeiern für die getöteten lamische Prophet mit einem Plakat mit der Aufschrift „Je suis Poli zisten und die jüdischen Opfer statt. Die al-Qaida-Ableger Aqmi Charlie“ (Ich bin Charlie) zu sehen. Über der Zeichnung des weiß (Maghreb) und Aqap (Arabische Halbinsel) drohen Frankreich mit gekleideten Propheten, der weint, ist die Zeile „Alles ist vergeben“ weiterer Gewalt. zu lesen. – NEWSTICKER 14. Januar 2015 – NEWSTICKER 14. Januar 2015 – NEWSTICKER 14. Januar 2015 – NEWSTICKER 14. Januar 2015 – „Charlie Hebdo“ in Frankreich bereits ausverkauft Neue Lieferung am Mittwochnachmittag – Auflage auf 5 Millionen erhöht – Magazin erscheint auch in der Türkei Kurz nach dem Verkaufsstart der ersten „Charlie-Hebdo“-Ausgabe nach dem blutigen Terroranschlag auf die Redaktion am vergangenen Mittwoch, ist das Heft an französischen Kiosken bereits ausverkauft. Die erste Million ausgelieferter Exemplare sei bereits vergriffen, be- richtete die Nachrichtenagentur AFP am Mittwochvormittag. Die Ge- samtauflage wurde auf fünf Millionen erhöht. Am Nachmittag sollen weitere Exemplare ausgeliefert werden. Ins- gesamt sollen bis Samstag drei Millionen Zeitungen an die Kioske gehen, die restlichen zwei Millionen bis kommenden Mittwoch, teilte der Zulieferer am Mittwochvormittag mit. „Kein Charlie Hebdo mehr“ Quelle: http://theredphoenixapl.org/2012/09/26/political- cartoons-cartoon-suggestions-for-charlie-hebdo-wests-double- standard-on-mocking-muslims-jews/ seIte 10

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Die Ahmadiyya Muslim Ja- maat Deutschland verurteilt den Terroranschlag ABB-Plate-Workflow (Newsway) steuert die. Druckplattenausgabe.
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