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Erzeugung von Krankheitszuständen durch das Experiment PDF

328 Pages·1962·12.937 MB·German
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Vorwort und Widmung Das vorliegende Werk "Erzeugung von Krankheitszuständen durch das Ex periment" kommt einem Bedürfnis entgegen. Man findet die Verfahren gesammelt und vergleichend dargestellt, mit denen man Krankheiten am Tier erzeugen kann, um so die des Menschen nachzuahmen. Mit dieser Grundlage können Substanzen auf Brauchbarkeit als Medikament mit bestimmter Indikation zusätzlich getestet und pathologisch-physiologische Untersuchungen aufgebaut werden. Die Methoden werden so ausführlich gebracht, daß der Benutzer nicht mehr gezwungen ist, sich mit Zeitverlust mühsam die weitverstreute Literatur zu beschaffen. Außerdem werden die mit den behandelten Verfahren erzielten Krankheitsverläufe und möglichst ihre pathologischen Folgen dargestellt, so daß eine breite Grundlage geboten wird. Den Autoren müssen wir danken für ihre Mitarbeit. Möge sie reiche Früchte für die Forschung tragen und Anregung für neue Ver suche geben. Es ist mir ein Bedürfnis, an dieser Stelle der unermüdlichen Mithilfe meiner Frau zu gedenken, der es nicht vergönnt war, die Fertigstellung des Werkes zu erleben. Ihr sei das Werk gewidmet - zugleich auch den vielen Frauen der Mit arbeiter, die ihnen treu und selbstlos zur Seite gestanden und damit in vielen Fällen die Arbeit gefördert, ja überhaupt ermöglicht haben. Heidelberg, Juni 1962 o. EWHLER HANDBUCH DER EXPERIMENTELLEN PHARMAKOLOGIE BEGRÜNDET VON A. HEFFTER FORTGEFÜHRT VON W. HEUBNER ERGÄNZUNGSWERK HERAUSGEGEBEN VON O.EICHLER A.FARAH UND PROFESSOR DER PHAR~IAKOLOGIE PROFESSOR DER PHARllAKOLOGIE AN DER UNIVERSITÄT HElDELBERG AN DER STATE UNIVERSl'fY OF NEW YORK SECHZEHNTER BAND ERZEUGUNG VON KRANKHEITSZUSTÄNDEN DURCH DAS EXPERIMENT REDAKTION OSKAR EICHLER TEIL 7 Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH 1962 ZENTRALNERVENSYSTEM BEARBEITET VON CHRISTOF STUMPF . HELLMUTH PETSCHE REDAKTION OSKAR EICHLER MIT 56 ABBILDUNGEN Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH 1962 Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten Ohne ausdrückliche Genehmigung des Verlages ist es auch nicht gestattet, dieses Buch oder Teile daraus auf photomechanischem Wege (Photokopie, Mikrokopie) oder auf andere Art zu vervieHältigen © by Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1962 UrsprQnglich erschienen bei Springer-Verlag oHG. Berlin· Göttingen . Heidelberg 1962 Softcover reprint of the hardcover 1s t edition 1962 Library of Congress Catalog Card Number Agr 25 - 699 ISBN 978-3-662-41970-0 ISBN 978-3-662-42028-7 (eBook) DOI 10.1007/978-3-662-42028-7 Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme. daß solche Namen im Sinn der Warenzeichen- und Markenschutz Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften Vorwort Diese Abhandlung stellt unseres Wissens den ersten Versuch einer zusammen fassenden Mitteilung von Methoden dar, am Tier Krankheitsbilder des ZNS zu erzeugen, welche bekannten Erkrankungen beim Menschen äquivalent oder zu mindest ähnlich sind. Zweck dieser Zusammenstellung soll sein, dem Pharmako logen, dem experimentellen Neurologen, dem Pathologen und dem Veterinär mediziner einen Leitfaden zu geben, der ihn über die experimentellen Möglich keiten in jedem Fall und über die bereits geleistete Vorarbeit, doch auch über die verschiedenartigen Schwierigkeiten, die ihn erwarten, unterrichten soll. Um diesen vier verschiedenen Disziplinen, die sich hauptsächlich mit Tierversuchen beschäfti gen, gerecht zu werden, mußte in der Darstellung Wert auf Einzelheiten gelegt werden, die aus dem Lehrbuchrahmen herausragen; andererseits aber, um die Darstellung nicht ins uferlose abgleiten zu lassen, mußten Gegebenheiten als bekannt vorausgesetzt werden, die in keinem Lehrbuch fehlen dürften. Daraus ergibt sich eine zwar einseitige Betrachtungsweise, doch dafür knappe Darstellung des Stoffes. Die Möglichkeit zu eingehenderem Studium einzelner Fragen wird durch Hinweise auf die jeweils einschlägigen Monographien dem Leser überlassen. Eine der Hauptschwierigkeiten bei der Zusammenstellung des Materials bildete die Auswahl des Stoffes. Dem Titel des Bandes in seiner wortwörtlichen Bedeutung gerecht zu werden, wäre ein Unternehmen, das sich auf wenigen Seiten darstellen ließe, doch kaum jemandem nützen würde. Denn spontane Nervenkrankheiten im eigentlichen Sinne gibt es zwar beim Tier, doch nur in verschwindend kleinem Maße können sie experimentell getreu reproduziert werden; kaum mehr als die auch natürlich vorkommenden, durch Erreger hervorgerufenen Erkrankungen dürften in diesem Fall behandelt werden. Der Sinn dieses Vorhabens war aber, Mittel und Wege aufzuzeigen, durch welche am Tier Syndrome des ZNS entstehen, ob sie nun unter natürlichen Bedingungen vorkommen und ob die Syndrome Krankheitswert haben mögen oder nicht. Es sollte gezeigt werden, wie derartige, zumeist völlig neuartige Krankheitsbilder am Tier ablaufen, um aus dem parallelen Verlauf, pathologischen Befund, oder aus der medikamentösen Beeinflußbarkeit Rück schlüsse auf analoge Bilder beim Menschen ziehen zu können. Schwierigkeiten ergaben sich insbesondere bei der Auswahl der zu beschreiben den Vergiftungen. Eine Wiedergabe aller Vergütungen durch zentral wirksame Pharmaka kam nicht in Betracht, da die meisten von ihnen lediglich toxikolo gische Bedeutung besitzen, im übrigen aber in keinem wie immer gearteten Zu sammenhang mit Syndromen der menschlichen Neuropathologie stehen. Es wur den daher nur solche Vergiftungen beschrieben, die ein derartiges Syndrom zu mindest imitieren .Es soll hier a ber ausdrücklich darauf hingewiesen werden,daß etwa eine Cardiazolvergiftung an der Maus nach Ansicht der Verfasser eben einer Cardiazolvergiftung am Menschen entspricht, und nicht etwa einer Epilepsie. Wenn diese Vergiftung hier beschrieben wurde, so nur deswegen, weil der Cardiazol schock am Tier als Modell, aber auch nur als solches, des epileptischen Krampf geschehens verwendet werden kann; er ähnelt in vielem dem epileptischen Krampf geschehen, ist aber keineswegs mit diesem identisch. Die Rechtfertigung der Ver wendung derartiger Modelle ergibt sich aus der Tatsache, daß sie innerhalb weiter VI Vorwort Grenzen therapeutisch in gleicher Weise beeinflußt werden können wie die ihnen entsprechenden Syndrome der menschlichen Neuropathologie. Bei kritischer Be trachtung gibt es nur relativ wenige Vergiftungen mit zentral wirksamen Phar maka, die tatsächlich als solche Modelle Verwendung finden können; nur sie wurden berücksichtigt. Entsprechend der Absicht dieses Buches wurden in jedem Abschnitt vor allem drei Punkte besonders berücksichtigt: Die Methodik, der klinische Verlauf und das histopathologische Bild. Wenn auch versucht wurde, das methodische Vorgehen möglichst Schritt für Schritt wiederzugeben, so wird man beim praktischen Ge brauch dieses Buches doch nicht immer darauf verzichten können, die Original arbeit, bzw. spezielle methodische Lehrbücher zu Hilfe zu nehmen. Dies gilt im besonderen für das Kapitel über virale Infektionen, bei dem auf die Methoden der Virusgewinnung, -aufbewahrung und -züchtung nicht eingegangen werden konnte. Darüber finden sich die notwendigen Angaben bei KLÖNE im Band XVIj8 dieses Handbuches. Wir möchten an dieser Stelle Herrn Prof. Dr. FRANZ BRÜCKE, Vorstand des Pharmakologischen Institutes der Universität Wien, und Herrn Prof. Dr. FRANZ SEITELBERGER, Vorstand des Neurologischen Institutes der Universität Wien, für ihren wertvollen Rat in pharmakologischen, bzw. neuropathologischen Fragen und für das Lesen des Manuskriptes unseren wärmsten Dank aussprechen. Wien, im August 1961 eH. STUMPF u. H. PETSCHE Inhaltsverzeichnis Pharmakologische Methoden Von CH. STUMPF Experimentelle Erzeugung von Tremor durch Pharmaka 1 A. Nicotin .................. . 1 B. Harmin .................. . 3 Der Harmintremor bei den einzelnen Tierarten . 4 1. Tauben ... . 4 2. Mäuse .... . 4 3. Ratten ... . 4 4. Meerschweinchen 4 5. Kaninchen. 5 6. Katzen 5 7. Affen 5 C. Harmalin ... . 5 D. Tremorin ... . 5 E. Andere Substanzen . 7 Experimentelle Erzeugung von Krämpfen 8 A. Elektrisch induzierte Krämpfe. . . 9 Reizstrom, Schockgerät und Reizelektroden . 10 I. Methoden von GOODMAN, SWINYARD, TOMAN u. Mitarb .. 12 II. Methode nach BARANY und STEIN-JENSEN. 16 IH. Methode nach RADouco u. Mitarb.. . 17 IV. Methode nach GERLICH ...... . 17 V. Methode nach MERRITT und PUTNAM . 19 B. Chemisch induzierte Krämpfe 19 I. Cardiazolkrampf. . . . 19 a) Qualitative Verfahren 20 1. Kaltblüter . 20 2. Tauben ... . 20 3. Mäuse .... . 21 4. Ratten ... . 22 5. Meerschweinchen 24 6. Kaninchen. 24 7. Katzen ... . 27 8. Hunde .... . 27 b) Quantitative Verfahren. 27 Andere Krampfgifte . . 29 H. Methioninsulfoximin-Krämpfe ("Hundehysterie") 30 Experimentelle Erzeugung der sogenannten "Drehsucht" . 34 A. Arsacetin . . . . . . . . . . . . . . . 34 B. ß-Chloräthylamine . . . . . . . . . . . . . 34 C. Aminodipropionitril (Wirkung bei Mäusen) . . 35 a) ADPN-Wirkung bei anderen Tierarten . 37 b) Histopathologische Veränderungen im ZNS . 37 c) Beziehungen zum Lathyrismus ..... 37 Kriterien und Nachweis der Drehsucht an Mäusen . 38 VIII Inhaltsverzeichnis Experimentelle Erzeugung einer Katalepsie durch Pharmaka . . . . . . . . 39 A. Bulbocapnin. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39 1. Erzeugung einer Bulbocapninkatalepsie bei den einzelnen Tierarten . 40 1. Kaltblüter . 41 2. Vögel. . . . . 41 3. Mäuse. . . . . 42 4. Ratten . . . . 43 5. Meerschweinchen 44 6. Kaninchen . 44 7. Katzen 45 8. Hunde. . . 46 9. Affen. . . 47 II. Eingriffe am ZNS, die eine Bulbocapnin-Katalepsie imitieren 49 Wirkungsmechanismus . . . . . . . . . 50 III. Bulbocapninsynergisten und -antagonisten. . 51 IV. Andere Substanzen. . . . . . . . . . . . 52 B. Haschisch. . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 C. Phenothiazinderivate und verwandte Substanzen. 54 D. Reserpin . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 E. Andere Substanzen. . . . . . . . . . . . . .. . .. . 58 F. Substanzen, die bei intraventrikulärer Injektion einen kataleptischen Zustand auslösen. . . . . . . . . . . . . . . . 59 Experimentelle Erzeugung einer Phenylketonurie . . . 60 Experimentelle Erzeugung von Suchtkrankheit . . . . 62 A. Morphin und morphinähnlich wirkende Verbindungen. 63 1. Toleranz . . . . . . . . . . . . . 63 1. Wahl der Tierart . . . . . . . 63 2. Wahl der Wirkungskomponente. 64 3. Wahl der Dosis. . . . . . . . 65 II. Dosierung bei verschiedenen Versuchstieren 67 a) Morphin . . . . . 67 1. Mäuse. . . . . 67 2. Ratten . . . . 67 3. Meerschweinchen 69 4. Kaninchen . 69 5. Katzen . . . 69 6. Hunde. . . . 70 7. Affen _ . . . 71 b) Morphinderivate. 72 1. Codein. . . . 72 2. Dilaudid. . . 72 3. Dicodid . . . 73 4. Heroin. . . .. ... . .. 73 c) Synthetische Morphin-Ersatzpräparate . 74 1. DL-Methadon . 74 2. L-Methadon . . 76 3. DL-Isomethadon . . . . . . . . . 76 4. DL-Heptazon. . . . . . . . . . . 76 5. Pethidin. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76 III. Andere Faktoren, die die Toleranzentwicklung beeinflussen 77 IV. Abstinenz. . . . . . 78 a) Entziehung. . . . 78 b) N-Allylnormorphin 79 B. Barbiturate . . . . . . 81 1. Toleranz . . . . . 81 1. Kaulquappen. . 83 2. Mäuse. . . . . 83 3. Ratten . . . . 83 4. Meerschweinchen 83 5. Kaninchen . 84 6. Hunde. . 84 11. Abstinenz. . . 86 C. Andere Substanzen . 87 Literatur . . . . . . . 89 Inhaltsverzeichnis IX Neuropathologische Methoden Von H. PETSCHE 1. Experimentelle Erzeugung von Entmarkungserkrankungen. . . . . . . . 106 a) Allgemeines. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 106 b) Beim Menschen vorkommende entzündliche Entmarkungserkrankungen . 107 c) Spontane Entmarkungserkrankungen beim Tier . . . . 109 d) Experimentelle Beiträge zur Entmarkung . . . . . . . 111 e) Die experimentelle allergische Encephalomyelitis (EAE) . 121 f) Maßnahmen zur Verhinderung des Auftretens der EAE 136 g) Der encephalitogene Faktor . . . . . . . . 138 h) Das Arthus-Phänomen . . . . . . . . . . . . . . 140 11. Durch Erreger bedingte Erkrankungen des ZNS. . . . . 143 a) Spontaninfektionen des ZNS der wichtigsten Laboratoriumstiere 143 b) Künstliche Infektionen des ZNS durch Mikroorganismen. 146 A. Durch Viren hervorgerufene Erkrankungen 147 1. Tollwut. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 147 2. Pseudowut (M.Aujeszky). ......... 150 3. Herpes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 154 4. Encephalomyelitis nach Herpes B Virus simiae Infektion 158 5. Meningoencephalomyelitis der Maus 158 6. JHM-Virus Encephalitis . . . . . . . . 161 7. Teschener Krankheit. . . . . . . . . . 163 8. Schweinepest . . . . . . . . . . . . . 165 9. Lymphocytäre Choriomeningitis der Maus. 166 10. Parapoliomyelitisgruppe von Viren (Columbia-SK, MM, Mengo, EMC- Virus, AK-Stamm) . . . . . . . . . . . 168 11. Coxsackievirusgruppe. . . . . . . . . . . . . . 170 12. Poliomyelitis . . . . . . . . . . . . . . . 171 13. Durch Insekten übertragene Viruskrankheiten. . . 179 Gruppe A: Die amerikanischen Pferdeencephalitiden 179 O() Westliche Pferdeencephalitis . . 179 ß) Östliche Pferdeencephalitis. . . . . . . . . . 180 y) Venezuelische Pferdeencephalitis . . . . . . . 181 Gruppe B: Die russische und zentraleuropäische Frühjahrs-Sommer- encephalitis. . . . . . 182 14. Louping ill . . . . . . . 184 Traberkrankheit (Scrapie) 186 15. St.-Louis-Encephalitis . . 186 16. Japanische B-Encephalitis. 188 17. Murary-Valley-Encephalitis 190 18. West-Nil-Fieber . . . . . 190 19. Gelbfieber. . . . . . . . 191 20. Denguefieber . . . . . . 191 21. Noch nicht gruppierte Virusstämme 192 O() Papataci-Fieber. . . . 192 ß) Colorado-Tick-Fieber . 192 y) California Encephalitis. 192 CJ) Rift-Valley-Fieber. 192 22. Rickettsiosen . . . . . . 193 O() Fleckfieber. . . . . . 193 ß) Murines Fleckfieber . . 194 y) Rocky Mountain Spotted Fever . 195 CJ) Tsutsugamushi-Krankheit . . . 196 10) Ornithosis . . . . . . . . . . 196 23. Newcastle Krankheit (Pseudogeflügelpest) . 197 24. Bornasche Krankheit der Pferde . 203 25. Hundestaupe . 206 26. Geflügelpest. . . . . . 206 Geflügelcholera . . . . 207 27. Encephalitis der Füchse. 207 28. Epidemischer Tremor der Hühner 208

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