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Erzeugung mechanischer aus chemischer Energie durch homogene sowie durch quergestreifte synthetische Fäden PDF

19 Pages·1958·0.894 MB·German
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Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse Jahrgang 1958, 2. Abhandlung Erzeugung mechanischer aus chemischer Energie durch homogene sowie durch quergestreifte synthetische Faden Von W. Kuhn, Basel Mit 2 Textabbildungen (Vorgelegt in der Sitzung vom 8. Februar 1958) Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH 1958 Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften Mathematisch·naturwissenschaitliche Klasse Die Jahrgange bis 1921 einschliefJlich erschienen im Verlag von Carl Winter, Universitiits buchhandlung in Heidelberg, die Jahrgange 1922-1933 im Verlag Walter de Gruyter & Co. in Berlin, die Jahrgange 1934-1944 bei der WeifJ'schen Universitiitsbuchhandlung in Heidelberg. 1945, 1946 und 1947 sind keine Sitzung8berichte erschienen. Jabrgaog 1940. 1. F. EICHHOLTZ und W. SERTEL. Weitere Untersuchungen zur Chemie und Pharma kologie der Heidelberger Radiumsole. DM 2.20. 2. H. MAAss. Ober Gruppen von hyperabelschen Transformationen. DM 1.20. 3. K. FREUDENBERG, H. WALCH, H. GRIESHABER und A. SCHEFFER. Uber die gruppen- spezifische Substanz A (5. Mitteilung fiber die Blutgruppe A des Menschen). DM 0.60. 4. W. SOERGEL. Zur biologischen Beurteilung diluvialer Saugetierfaunen. DM 1.-. 5. Annulliert. 6. M. STECK. Ein unbekannter Brief von Gottlob Frege fiber Hilbert's erste Vorlesung fiber die Grundlagen der Geometrie. DM 0.60. 7. C. OEHME. Der Energiehaushalt unter Einwirkung von Aminosauren bei verschie dener Ernahrung. I. Der Einflu/3 des Glykokolls bei Hund und Ratte. DM 5.60. 8. A. SEYBOLD. Zur Physiologie des Chlorophylls. DM 0.60. 9. K. FREUDENBERG, H. MOLTER und H. WALCH. Uber die gruppenspezifische Sub stanz A (6. Mitteilung fiber die Blutgruppe A des Menschen). DM 0.60. 10. TH. PLOETZ. Beitrage zur Kenntnis des Baues der verholzten Faser. DM 2.-. Jahrgang 1941. 1. Beitrage zur Petrographie des Odenwaldes. I. O. H. ERDMANNSDORFFER. Schollen und Mischgesteine im Schriesheimer Granit. DM 1.-. 2. M. STECK. Unbekannte Briefe Frege's fiber die Grundlagen der Geometrie und Ant wortbrief Hilbert's an Frege. DM 1.-. 3. Studien im Gneisgebirge des Schwarzwaldes. XII. W. KLEBER. Ober das Amphi. bolitvorkommen vom Bannstein bei Haslach im Kinzigtal. DM 1.60. 4. W. SOERGEL. Der Klimacharakter der als nordisch geltenden Saugetiere des Eis zeitalters. DM 1.40. Jahrgang 1942. 1. E. GOTSCHLICH. Hygiene in der moderncn Tfirkei. DM 0.60. 2. Studien im Gneisgebirge des Schwarzwaldes. XIII. O. H. ERDMANNSDORFFER. Ober Granitstrukturen. DM 1.60. 3. J. D. ACHELIS. Die Oberwindung der Alchemie in der paracelsischen Medizin. DM 1.40. 4. A. BENNINGHOFF. Die biologische Feldtheorie. DM 1.-. Jahrgang 1943. 1. A. BECKER. Zur Bewertung inkonstanter (l(.Strahlenquellen. DM 1.-. 2. W. BLASCHKE. Nicht·Euklidische Mechanik. DM 0.80. Jahrgang 1944. 1. C. OEHME. Ober Altern und 'rod. DM 1.-. 1945, 1946 und 1947 sind keine Sitzungsberichte erschienen. Si tzungsberich te der Heidelberger Akademie der Wissenschaften Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse Jahrgang 1958, 2. Abhandlung Erzeugung mechanischer aus chemischer Energie durch homogene sowie durch quergestreifte synthetische Faden Von W. Kuhn, Basel Mit 2 Textabbildungen (Vorgelegt in der Sitzung yom 8. Februar 1958) Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH 1958 Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten Ohne ausdrückliche Genehmigung des Verlages ist es auch nicht ge stattet, diese Abhandlung oder Teile daraus auf photomechanischem Wege (Photokopie, Mikrokopie) zu vervielfältigen © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1958 Ursprünglich erschienen bei Springer-Verlag OHG., Berlin Göttingen, Heidelberg 1958 ISBN 978-3-540-02338-8 ISBN 978-3-662-30470-9 (eBook) DOI 10.1007/978-3-662-30470-9 Druck der Universitätsdruckerei H. Stürtz AG., Würzburg Erzeugung memanismer aus memisdler Energie durm homogene, sowie durch quergestreifte synthetische Faden Von W. Kuhn, Basel Mit 2 Textabbildungen (Vorgelegt in der Sitzung yom 8. Februar 1958) 1. Ausgangspunkt Gemeinsamer Ausgangspunkt fUr die Verwandlung von Redox energie in mechanische Energie, sowie fiir die Erzeugung von me chanischer aus chemischer Energie durch hochpolymere Systeme mit Querstreifung ist die Moglichkeit einer chemischen Beeinflussung der Gestalt von Makromolekiilen [1] und sodann die Ubertragung der GestaiUinderung ins M akroskopische durch Verwendung von aus F adenmolekiilen ge bildeten raumlichen N etzwerken [2], [3 J. Bei den ersten Systemen solcher Art wurde mechanische Energie aus chemischer Energie mit Rilfe von in Wasser gequollenen, aus Polyacrylsaure (PAS) und Polyvinylalkohol (PV A) bestehenden Gelfaden dadurch erzeugt, daB die unbelasteten Faden durch Zu satz von Lauge gedehnt, in gedehntem Zustand mit einem Gewicht verbunden und dann durch Saure zur Kontraktion und damit zur Rebung eines Gewichtes veranlaBt wurden [3], [4], [5]. Ein solches System kann passend als PH-Muskel bezeichnet werden. 2. Kontraktiles Redox-System Von Interesse war es nun, ein kontraktiles System zu finden, welches in gleicher Weise mechanische Energie aus chemischer Energie erzeugt, welches aber, ahnlich wie im natiirlichen Mus kel, bei praktisch konstantem PH arbeitet und welches die fiir die Rebung des Gewichtes benotigte Energie nicht dem Vorgang der Neutralisation von Saure mit Lauge, sondern womoglich einem Verbrennungsvorgang entnimmt. Der Aufbau eines solchen Systems, welches als Redox-Muskel bezeichnet werden konnte, gelingt durch Kopolymerisation von l' - 545 - 4 W.KUHN: Vinylacetat mit N-Allylbarbitursaure, Oxydation der Barbitur saure zu Alloxan und nachfolgender Verseifung des Acetats zu Polyvinylalkohol [6J, [7], [8J, [9J. Man erhalt in dieser Weise ein Fadenmolekiil, welches als Polyvinylalkohol-Polyallylalloxan zu bezeichnen ware (Formel I). Es gelingt, dieses Kopolymere mit PVA zu vernetzen und damit makroskopische Lamellen herzu stellen. Es zeigt sich, daB diese Lamellen bei konstantem PH (n/10 Acetat Puffer; PH = 5) durch katalytische Oxydation und Reduktion mit O2 bzw. H2 abwechselnd zur Streckung oder Ver kiirzung veranlaBt werden konnen. Die bei der Einwirkung von Wasserstoff eintretende Verkilrzung der Lamelle beruht auf der Wasserunloslichkeit der bei der Reduk tion des Alloxans entstehenden Dialursaure (s. Formel II) bzw. auf der WasserunlOslichkeit des entstehenden Na-Dialurats und -CH2-fH-CH2-fH-CH2-fH- ... OH CH2 OH I N-C=O I I;>H O=C C I I'OH HN-C=O Fonnel I: Polyvinylalkohol-Polyallylalloxan die bei der Oxydation der Dialursaure zum Alloxan eintretende Dehnung auf der im Gegensatz dazu guten Wasserloslichkeit des Alloxans. Da die Loslichkeitsanderung und damit die Dehnung und Kontraktion der Lamellen als Folge einer Oxydation und einer Reduktion eintritt, ist damit ein System bekannt geworden, mit dessen Hilfe es gelingt, Redoxenergie bei konstantem PH in muskel ahnlicher Weise in mechanische Energie zu verwandeln (Redox Muskel). Formel II: Polyvinylalkohol-Polyallyldialursaure - 546 - Erzeugung mechanischer aus chemischer Energie 5 Ein wichtiges Merkmal, in welchem sich sowohl die PVA-PAS Lameile, welche sich bei PH-Anderung dilatiert und kontrahiert, als auch die PVA-Polyallylalloxan-Lameile, welche sich bei Oxy dation und Reduktion dilatiert und kontrahiert, yom natiirlichen Muskel offensichtlich unterscheidet, besteht darin, daB bei den genannten kontraktilen Lamellen die Verliingerung stets mit einer entsprechenden QuerschnittsvergrOfJerung, die Kontraktion mit einer Querschnittsverminderung verbunden ist, daB also z. B. die Deh nung auf einer allseitigen (dreidimensionalen) Quellung, nicht auf einer einfachen Streckung beruht. 3. Herstellung eines quergestreiften, in der Zusammensetzung schichtenweise variierenden hochpolymeren Systems [7J, [8J, [9J Es gelingt in einfacher und doch etwas iiberraschender Weise, Lamellen herzustellen, welche als Folge von chemischen Ande rungen Dilatationen und Kontraktionen in nur einer Richtung, d. h. unter genauer Konstanthaltung des Querschnitts ausfiihren. 1m Faile des aus Polyvinylalkohol und Polylacrylsaure bestehenden Systems erhalt man solche Lamellen wie folgt: Es werden zunachst durch AusgieBen der Losungen auf Glasplatten und anschlieBendes Eintrocknenlassen zweierlei Folien hergestellt: Eine erste Sorte von Folien besteht aus reinem PVA ; sie werden durch Warmebehand lung stark mit sich selbst vernetzt. Die zweite Sorte von Folien besteht aus etwa gleichen Teilen von PYA und PAS; sie werden durch Warrnebehandlung zunachst nur wenig mit sich selbst ver netzt. Folienstiicke jeder Sorte werden nun abwechslungsweise wie die Blatter eines Buches aufeinander geschichtet, so daB eine wenig vernetzte, PAS-haltige, PH-empfindliche Folie zwischen zwei stark in sich vernetzte PAS-freie Folien zu liegen kommt. Die Schichten werden durch Anfeuchten mit PVA-Losung und an schlieBendes Trocknen unter maBigem Druck miteinander ver bunden, so daB ein stabiler Stapel entsteht, welcher anschlieBend durch kurze Warmebehandlung einer nochmaligen gesamthaften maBigen Selbstvernetzung unterworfen wird. 4. Eindimensionale Kontraktion und Dilatation des quergestreiften Systems Das so erhaltene Aggregat hat die Eigenschaft, bei Zusatz von Lauge oder Saure seine Hohe bei gleichbleibendem Querschnitt in reversibler Weise zu vergroBern oder zu verringern. Bei Zusatz - 547 - 6 W.KUHN: von Lauge tritt eine Quellung nur bei den Schichten ein, welche PAS enthalten, und auch bei diesen fUhrt die Quellung aus schlieBlich zu einer VergroBerung der Dicke, weil die Grund- und DeckfHiche jeder dieser Folien durch die Verkittung mit einer un vedinderlichen PYA-Folie in ihrer Querabmessung festgehalten ist. Mit der bei Zugabe von Lauge in der Richtung der FHichen normale erfolgenden eindimensionalen Quellung der PAS-haltigen Schichten ist eine einer Dehnung in derselben Richtung entspre chende optische Doppelbrech1tng dieser Schichten verbunden. Sie verschwindet bei der nachfolgenden durch Saure bewirkten Kon traktion in enger Analogie zum optischen Verhalten der A-Schich ten des natiirlichen quergestreiften Muskels. Es ist bemerkenswert, daB das Bestreben, ein kontraktiles System aufzubauen, welches bei der Dehnung und Kontraktion nur die Lange und nicht auch den Querschnitt verandert, von selbst und offenbar zwangslaufig zu einem Bauprinzip gefiihrt hat, welches dem im natiirlichen quergestreiften Muskel verwirklichten weitgehend entspricht. Man darf auf Grund der auffallenden Analogie der Bauprinzipien vermuten, daB die Vorteile, die der quergestreifte Muskel bietet, eben die Vorteile sind, welche am kiinstlichen System klargemacht werden konnen. Es handelt sich erst ens urn die Einschrankung des mit der Kon traktion und Dilatation verbundenen Wassertransportes aus der Lamelle in die umgebende Fliissigkeit und umgekehrt, sowie urn die Vermeidung einer Verdiinnung der fUr die ZerreiBfestigkeit maBgebenden Geriistsubstanz. 5. Herkunft der bei der Kontraktion erzeugten mechanischen Energie Neben diesen praktischen Vorteilen, welche das quergestreifte System fiir die Verwandlung von chemischer in mechanische Energie besitzt, sei eine quantitative Betrachtung iiber die Her kunjt der bei Kontraktion erzeugten mechanischen Energie aus che mischer Energie kurz angedeutet. 1st bei der aus PVA und PAS bestehenden gequollenen Lamelle Cp die Anzahl von Grundmolen PAS pro Volumeneinheit und oc der Neutralisationsgrad der PAS in der Lamelle, so ist Cx-= oc . C p die Konzentration an Polyacryla tionen in der Lamelle. Geben wir, urn definierte Verhaltnisse zu haben, dem Fliissigkeitsbade, in welches die Lamelle eingetaucht ist, eine NaCl Konzentration C (wobei der Index a andeutet, daB a - 548 - Erzeugung mechanischer aus chemischer Energie 7 es sich urn das AuBenmedium handelt), so stellt sich zwischen der AuBenfliissigkeit und dem Inneren der Lamelle ein Donnan Gleichgewicht ein, wobei im Inneren der Lamelle die Ionen X -, Cl-, OH-, H+ und Na+, im AuBenmedium die Ionen Cl-, OH-, H+ und Na+ vorhanden sind (Abb. 1). Bei den von uns verwendeten Lamellen ist C von der GroBenordnung 1 Mol/Liter. Machen wir p ex gleich ungefahr 0,1 bis 0,5 und C" ungefahr gleich 10-3. Die fUr Abb. 1. Donnan-Gleichgewicht zwischen polyacrylsaurehaltiger Schicht der Dicke L, bzw. L, und Fliissigkeitsbad. Das Fliissigkeitsbad enthalt die Ionen H+, OH-, Na+, Cl-, das Gel auBerdem Polyacrylat-Ionen (X-). Fiir die im Text durchgefiihrten Betrachtungen ist vorausgesetzt, daB L'~,Ll < 1; die Konzentration Cx- groBer oder gleich 0,1 Grund mol/Liter, die Konzentration von NaCl in der AuBenfliissigkeit ungefahr gleich 10-3 Mol/ Liter und die Sauredisoziationskonstante der Polyacrylsaure ungefahr gleich 10-' bis 10-' Mol/Liter seien das Donnan-Gleichgewicht geltenden Ausdriicke, insbesondere auch die Ausdriicke fUr die Wasserstoffionenkonzentration CH,a im AuBenmedium sind dann einfach. Wenn die Hohe L der PAS haltigen Schicht bei konstantem Querschnitt von Ll auf L2 ver groBert wird (s. Abb. 1), so findet eine Verdiinnung der im Gel vorhandenen Polyacrylsaure, und zwar unter den angedeuteten Voraussetzungen eine Verdiinnung bei konstantem ex statt. Die Untersuchung des Donnan-Gleichgewichtes zeigt, daB sich als Folge hiervon die Wasserstoffionenkonzentration (bzw. Aktivitat) im AuBenmedium von C auf C andert, wobei in erster Nahe- H,I H,2 rung (1 ) - 549 -

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