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Eros und Magie in der Renaissance PDF

550 Pages·2001·38.924 MB·German
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IOAN P. CULIANU EROS UND MAGIE IN DER RENAISSANCE Mit einem Geleitwort von Mircea Eliade Au dem Französischen von Ferdinand Leopold In el Verlag t 5 D1e OngmJlamgabe enchien 1984 umer dem Titel l:ms ct ,\ la,~ic ,) Ia RmcJISSIIIICC. 1484 © Flamnurion, Pan Inhalt Für dte deutsche Über etzung wurde dte amenkam~che Ausg-Jbe berück~tchtigt (btbhogr.tphi\che Angaben am chluß dc~ Bande~). Geleitwort von Mircea Eliade 9 Vorwort 12 Danksagung r 5 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r 8 Teil I: Die Phantasmen am Werk . . . . . . 25 Kapitell: Die Geschichte der Phanta ie 27 1. Vom inneren Sinn . . . . . . 27 Einige Vorbemerkungen 27 Das phanta mische Pneuma 30 2. Flut und Ebbe der Werte im 12. Jahrhundert 37 Die Akkulturation des Abendlandes 40 Wie eine so große Frau in die so kleinen Augen eindringt . . ..... . ............ . 50 3. Das Gefährt der Seele und die vorgeburtliche Erfahrung ..... . ............. . 52 Kapitell I: Empirische P ychologie und Tiefenp ycho- logie des Eros ... . .. . ... ...... . 59 r. Ficinos empiri ehe Psychologie und ihre Quellen .... ... . . .. . ..... . . 59 2. Die Gedächtniskunst . .. .. .. ... . 65 3. Der phanta mische Ero und die Befriedigung des Verlangens ....... . ... . 73 4· Die Phantasmen am Werk 75 5. Die Tiefenp ychologie Ficinos 77 Herabkunft der Seele ..... 77 Eme Auflage 2001 Melancholie und Saturn 81 ©der deut~chen Ausgabe lmd Verlag Frankfurt am Mam und Letpz1g 2001 Kapitel III: Gefährliche Beziehungen 91 Alle Rechte vorbehalten, 111sbesondere da' de~ öffentltchen Vortra~ 1. Giovanni Pico della Mirandola, Fortsetzer SO\\te der Übertragung durch Rundfunk und Fermehen, Ficino auch e111zelner Tetle. Ke111 Tetl des Werkes darf 111 trgende111er Form (durch Fotografie, Mtkrofilm oder andere Verfahren) ohne chnftltche 2. Die zweideutigen Götter des Ero Genehtmgung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung Giordano Bruno, ein Verfechter de elektrom~cher y~teme verarbettet, vervtelfalngt oder verbrettet werden. phantasmi chen Zeitalters 98 Druck MZ-Verlagsdruckeret GmbH, Memmmgen Skandal in London 100 Pnnted 111 Germany Mnemotechnische Phantasmen 106 I 2 J 4 5 6 - 06 05 04 OJ 02 01 Die Zweideutigkeit de Ero 109 t 5 D1e OngmJlamgabe enchien 1984 umer dem Titel l:ms ct ,\ la,~ic ,) Ia RmcJISSIIIICC. 1484 © Flamnurion, Pan Inhalt Für dte deutsche Über etzung wurde dte amenkam~che Ausg-Jbe berück~tchtigt (btbhogr.tphi\che Angaben am chluß dc~ Bande~). Geleitwort von Mircea Eliade 9 Vorwort 12 Danksagung r 5 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r 8 Teil I: Die Phantasmen am Werk . . . . . . 25 Kapitell: Die Geschichte der Phanta ie 27 1. Vom inneren Sinn . . . . . . 27 Einige Vorbemerkungen 27 Das phanta mische Pneuma 30 2. Flut und Ebbe der Werte im 12. Jahrhundert 37 Die Akkulturation des Abendlandes 40 Wie eine so große Frau in die so kleinen Augen eindringt . . ..... . ............ . 50 3. Das Gefährt der Seele und die vorgeburtliche Erfahrung ..... . ............. . 52 Kapitell I: Empirische P ychologie und Tiefenp ycho- logie des Eros ... . .. . ... ...... . 59 r. Ficinos empiri ehe Psychologie und ihre Quellen .... ... . . .. . ..... . . 59 2. Die Gedächtniskunst . .. .. .. ... . 65 3. Der phanta mische Ero und die Befriedigung des Verlangens ....... . ... . 73 4· Die Phantasmen am Werk 75 5. Die Tiefenp ychologie Ficinos 77 Herabkunft der Seele ..... 77 Eme Auflage 2001 Melancholie und Saturn 81 ©der deut~chen Ausgabe lmd Verlag Frankfurt am Mam und Letpz1g 2001 Kapitel III: Gefährliche Beziehungen 91 Alle Rechte vorbehalten, 111sbesondere da' de~ öffentltchen Vortra~ 1. Giovanni Pico della Mirandola, Fortsetzer SO\\te der Übertragung durch Rundfunk und Fermehen, Ficino auch e111zelner Tetle. Ke111 Tetl des Werkes darf 111 trgende111er Form (durch Fotografie, Mtkrofilm oder andere Verfahren) ohne chnftltche 2. Die zweideutigen Götter des Ero Genehtmgung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung Giordano Bruno, ein Verfechter de elektrom~cher y~teme verarbettet, vervtelfalngt oder verbrettet werden. phantasmi chen Zeitalters 98 Druck MZ-Verlagsdruckeret GmbH, Memmmgen Skandal in London 100 Pnnted 111 Germany Mnemotechnische Phantasmen 106 I 2 J 4 5 6 - 06 05 04 OJ 02 01 Die Zweideutigkeit de Ero 109 6 Inhalt Inhalt 7 Im Herzen der Lehre Brunos I14 Kapitel IX: Das große Verdammungsurreil über das Actaeon ... . 122 Phantasmische . . . . . . . . . . . . . . 276 Diana ..... . 125 I. Die Ab chaffung des Phantasmischen 276 a) Die Natur 125 2. Einige historische Paradoxien . . . . 280 b) Der Mond 126 3. Der Streit um die Eselheit . . . . . . 283 c) Die Königin 128 4· Die Kunstgriffe des Giordano Bruno 286 Das Gleichni von den neun Blinden 130 5· Es gab nur eine Reformation 289 Circe ......... . 132 6. Wandel der Weltsicht . . . . . . . . . 291 Teilll: Der große Manipulator ...... . I35 Kapitel X: Doktor Faust, von Antiochien bis Sevilla 298 Kapitel IV: Ero und Magie ...... . 137 1. Die Freizügigkeit der Renaissance 298 I. Identität der ub tanz, Identität der 2. In der Hölle wird es noch heißer sein! 303 Operationen ............ . 137 3. Exzessiver Moralismus: Die Faust-Sage 306 2. Manipulation von Ma sen und Einzelnen 139 4· Ein Endergebnis? . . . . . . . . . . . . 3 16 3. Vi11Citi11111 vi11wlont111 (Die Fe sei der Fes eln) 147 4. Ejakulation und Zurückhaltung de Samen I 53 Anhang I: Die Quellen der Lehre vom Seelengefahrt 3 2 r 5. Über die Magie al allgemeine Psycho oziologie 157 Anhang II: Die Lüste des Leo Suavius . . . . . . . . 333 Kapitel V: Die pneumatische Magie 163 Anhang III: [zu Francesco Colonnas Hypnerotomachia I. Der Nullgrad der Magie . . ... 163 Poliphih] . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 337 2. >Subjektive< und >transitive< Magie 165 Anhang IV: [Über die Triaden Ficino] . . . . . . . . 349 3. Die Allverbundenheit der Dinge I69 Anhang V: [Der Einfluß Ficinos auf die französische 4· Die Theorie der Strahlen 175 Dichtung des r6.Jahrhunderts] 353 5. Die pneumatische Magie . . . . . 189 Anhang VI: [Brunos Imagi11es facierum sig11omm ex Teucro Kapitel VI: Die inter ubjektive Magie 192 Babilonico] . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 57 1. Intra ubjektive Magie ... 192 Anhang VII: Die Wirklichkeit der Hexerei . . . . . . . 361 2. Intersubjektive Magie 201 Anhang VI I I: Das magische Theater des Fa bio Paolini 3 78 Die höheren We enheiten 203 Anhang IX: [Bemerkungen zur >okkulten Philosophie< Die Lockmittel ..... . 206 des Agrippa von Nettesheim und zu Bru- Die günstigen Augenblicke 207 nos >mathematischer Magie<] . . . 383 Kapitel VII: Dämonomagie 210 Anhang X: [Zur Bekämpfung der Astrologie] 390 I. Einige Grundbegriffe der Dämonologie 210 Anhang XI: Der Eros heute . . . . . . . . . . . 394 2. Die Dämonen und der Ero ...... . 216 3. Hexen und dämoni ehe We en .... . 220 Anmerkungen 399 4· Die Dämonomagie von Marsilio Ficino bis Bibliographie 5 I 5 Giordano Bruno ..... . 228 Personenregister 53 5 Klas ifikationen der Magie 228 Nachwei e 551 Trithernius von Würzburg 235 Teil III: Ausklang . . . . . . . 255 Kapitel VIII: 1484 . ..... . . 257 1. Eine flügellose Fliege . . . 257 2. Warum war das Jahr r 484 so furchterregend? 265 6 Inhalt Inhalt 7 Im Herzen der Lehre Brunos I14 Kapitel IX: Das große Verdammungsurreil über das Actaeon ... . 122 Phantasmische . . . . . . . . . . . . . . 276 Diana ..... . 125 I. Die Ab chaffung des Phantasmischen 276 a) Die Natur 125 2. Einige historische Paradoxien . . . . 280 b) Der Mond 126 3. Der Streit um die Eselheit . . . . . . 283 c) Die Königin 128 4· Die Kunstgriffe des Giordano Bruno 286 Das Gleichni von den neun Blinden 130 5· Es gab nur eine Reformation 289 Circe ......... . 132 6. Wandel der Weltsicht . . . . . . . . . 291 Teilll: Der große Manipulator ...... . I35 Kapitel X: Doktor Faust, von Antiochien bis Sevilla 298 Kapitel IV: Ero und Magie ...... . 137 1. Die Freizügigkeit der Renaissance 298 I. Identität der ub tanz, Identität der 2. In der Hölle wird es noch heißer sein! 303 Operationen ............ . 137 3. Exzessiver Moralismus: Die Faust-Sage 306 2. Manipulation von Ma sen und Einzelnen 139 4· Ein Endergebnis? . . . . . . . . . . . . 3 16 3. Vi11Citi11111 vi11wlont111 (Die Fe sei der Fes eln) 147 4. Ejakulation und Zurückhaltung de Samen I 53 Anhang I: Die Quellen der Lehre vom Seelengefahrt 3 2 r 5. Über die Magie al allgemeine Psycho oziologie 157 Anhang II: Die Lüste des Leo Suavius . . . . . . . . 333 Kapitel V: Die pneumatische Magie 163 Anhang III: [zu Francesco Colonnas Hypnerotomachia I. Der Nullgrad der Magie . . ... 163 Poliphih] . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 337 2. >Subjektive< und >transitive< Magie 165 Anhang IV: [Über die Triaden Ficino] . . . . . . . . 349 3. Die Allverbundenheit der Dinge I69 Anhang V: [Der Einfluß Ficinos auf die französische 4· Die Theorie der Strahlen 175 Dichtung des r6.Jahrhunderts] 353 5. Die pneumatische Magie . . . . . 189 Anhang VI: [Brunos Imagi11es facierum sig11omm ex Teucro Kapitel VI: Die inter ubjektive Magie 192 Babilonico] . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 57 1. Intra ubjektive Magie ... 192 Anhang VII: Die Wirklichkeit der Hexerei . . . . . . . 361 2. Intersubjektive Magie 201 Anhang VI I I: Das magische Theater des Fa bio Paolini 3 78 Die höheren We enheiten 203 Anhang IX: [Bemerkungen zur >okkulten Philosophie< Die Lockmittel ..... . 206 des Agrippa von Nettesheim und zu Bru- Die günstigen Augenblicke 207 nos >mathematischer Magie<] . . . 383 Kapitel VII: Dämonomagie 210 Anhang X: [Zur Bekämpfung der Astrologie] 390 I. Einige Grundbegriffe der Dämonologie 210 Anhang XI: Der Eros heute . . . . . . . . . . . 394 2. Die Dämonen und der Ero ...... . 216 3. Hexen und dämoni ehe We en .... . 220 Anmerkungen 399 4· Die Dämonomagie von Marsilio Ficino bis Bibliographie 5 I 5 Giordano Bruno ..... . 228 Personenregister 53 5 Klas ifikationen der Magie 228 Nachwei e 551 Trithernius von Würzburg 235 Teil III: Ausklang . . . . . . . 255 Kapitel VIII: 1484 . ..... . . 257 1. Eine flügellose Fliege . . . 257 2. Warum war das Jahr r 484 so furchterregend? 265 9 Für Elena, Ana und Teodora Geleitwort Als Religion historiker, der sich aufSpätantike und Gnosis spe zialisiert hat, aber auch als Osteuropafor eher und Romanist (un ter anderem lehrt er rumänische Kulturgeschichte an der Univer sität Groningen) hat sich Ioan P. Culianu bereits durch eine große Anzahl von Aufsätzen in wissenschaftlichen Zeitschriften und durch drei Bücher hervorgetan; das jüngste (Religione e potere, Turin 1981) wurde in Zu ammenarbeitmit zweijungen italieni schen Forschern geschrieben. Eros und Magie - wir erwarten noch die Veröffentlichung einer umfassenden vergleichenden Monographie über die Mythen und Techniken der ekstatischen Himmelsreise1 -gehört zu seinen herausragenden Arbeiten. Der Autor erinnerte sich daran, daß die italieni ehe Renais sance eine der Leidenschaften meiner Jugend gewesen ist und daß ich meine Diplomarbeit dem Denken Marsilio Ficino , Pico della Mirandolas und Giordano Brunos gewidmet habe, und so bat er mich, ein kurzes Geleitwort zu Eros und Magie zu eh reiben. Allzu groß war die Versuchung, an die Entwicklungsstufen und bedeu tenden Namen der modernen Ge chichtsschreibung der Renais- ance zu erinnern und unter anderem die jüngste Auswertung hermetischer, okkulter und alchemisti eher Traditionen hervor zuheben. Wie aufregend wäre da eine geistesgeschichtliche Un tersuchung über die verschiedenen Deutungen, welche die italie nische Renaissance eit Jacob Burckhardt und Giovanni Gentile bis hin zu Eugenio Garin, Paul 0 kar Kristeller, Ernst H. Gom brich, Frances A. Yates, Dartiel P. Walker, Allen G. Debu und an deren herausragenden zeitgenössischen Forschern erfahren hat! Leider ind in meinem Alter Zeit und Kräfte knapp bemessen. Deshalb werde ich Culianus Erörterungen nicht konunentieren; ich begnüge mich damit, deren Eigen tändigkeit und Originali tät hervorzuheben. o möchte ich etwa die Unter uchung einer bisher kaum beachteten Schrift Giordano Brunos anfuhren, De vinwlis in genere ( Überfesselnde Kräfte im Allgemeinen), die Ioan P. Culianu mit dem Ft'irsten Machiavellis vergleicht (S. 140 f.). Hatte Ficino den Eros mit der Magie gleichgesetzt (denn, schrieb er, ))das Werk der Magie besteht darin, die Dinge einander näherzu bringen«), so verfolgte Giordano Bruno die Wirkungsmöglich- 9 Für Elena, Ana und Teodora Geleitwort Als Religion historiker, der sich aufSpätantike und Gnosis spe zialisiert hat, aber auch als Osteuropafor eher und Romanist (un ter anderem lehrt er rumänische Kulturgeschichte an der Univer sität Groningen) hat sich Ioan P. Culianu bereits durch eine große Anzahl von Aufsätzen in wissenschaftlichen Zeitschriften und durch drei Bücher hervorgetan; das jüngste (Religione e potere, Turin 1981) wurde in Zu ammenarbeitmit zweijungen italieni schen Forschern geschrieben. Eros und Magie - wir erwarten noch die Veröffentlichung einer umfassenden vergleichenden Monographie über die Mythen und Techniken der ekstatischen Himmelsreise1 -gehört zu seinen herausragenden Arbeiten. Der Autor erinnerte sich daran, daß die italieni ehe Renais sance eine der Leidenschaften meiner Jugend gewesen ist und daß ich meine Diplomarbeit dem Denken Marsilio Ficino , Pico della Mirandolas und Giordano Brunos gewidmet habe, und so bat er mich, ein kurzes Geleitwort zu Eros und Magie zu eh reiben. Allzu groß war die Versuchung, an die Entwicklungsstufen und bedeu tenden Namen der modernen Ge chichtsschreibung der Renais- ance zu erinnern und unter anderem die jüngste Auswertung hermetischer, okkulter und alchemisti eher Traditionen hervor zuheben. Wie aufregend wäre da eine geistesgeschichtliche Un tersuchung über die verschiedenen Deutungen, welche die italie nische Renaissance eit Jacob Burckhardt und Giovanni Gentile bis hin zu Eugenio Garin, Paul 0 kar Kristeller, Ernst H. Gom brich, Frances A. Yates, Dartiel P. Walker, Allen G. Debu und an deren herausragenden zeitgenössischen Forschern erfahren hat! Leider ind in meinem Alter Zeit und Kräfte knapp bemessen. Deshalb werde ich Culianus Erörterungen nicht konunentieren; ich begnüge mich damit, deren Eigen tändigkeit und Originali tät hervorzuheben. o möchte ich etwa die Unter uchung einer bisher kaum beachteten Schrift Giordano Brunos anfuhren, De vinwlis in genere ( Überfesselnde Kräfte im Allgemeinen), die Ioan P. Culianu mit dem Ft'irsten Machiavellis vergleicht (S. 140 f.). Hatte Ficino den Eros mit der Magie gleichgesetzt (denn, schrieb er, ))das Werk der Magie besteht darin, die Dinge einander näherzu bringen«), so verfolgte Giordano Bruno die Wirkungsmöglich- 10 M1rcea Ehade Geleitwort I I keiten der erotischen Magie bi zu ihren letzten Kon equenzen. Wie die meisten Hi toriker i t auch Ioan P. Culianu davon Alles ka~n durch die Imagin.ation manipuliert werden, das heißt { überzeugt, daß »auf theoretischer Ebene die durchgreifende durch die Phanta. men erot1 chen Ursprungs und Wesens, die Zen ur des Imaginären zur Entstehung der Naturwissemchaften man bei irgendeinem ubjekt oder in einer beliebigen Gemein- und der modernen Technologie führte« (S. 3 16). Dagegen haben chaft her orruft; unter der Bedingung, daß der Operator mit ) andere Forscher die Rolle der schöpferi chen Imagination bei Hilfe der Magie gegen die eigenen Phantasmen gefett i t. Mit den großen Genies der abendländischen Naturwissenschaft, von Recht erkennt der Autor in der in De vinmlis dargelegten Tech Newton bi Ein tein, hervorgehoben. Dieses komplexe und nik den unmittelbaren Vorläufer einer modernen Disziplin: der heikle Problem kann hier nicht angeschnitten werden (denn die angewandten P ycho oziologie. schöpferi ehe Imagination spielt vor allem beim Fortschritt der >{ . .] der Magier von De ,,;,wdis ist der Prototyp der unper Mathematik und der theoretischen Physik eine entscheidende önhchen Mas enmedien, der indirekten Zensur, der globalen Rolle, weniger in den >Naturwissenschaften<u nd in der Techno Manipulation und der Brain Tru ts, die ihren geheimen Ein logie). Halten wir vielmehr Culianus Beobachtungen über das fluß auf die Ma sende Abendlande ausüben« (S. 141). Fortleben, oder das Wiederaufkommen, einer bestimmten >Ma Ich habe dieses Bei piel herau gegriffen, einer eits weil De vinw gie< in den zeitgenös i chen p ychologischen und oziologischen lis immer noch kaum bekannt ist, aber auch weil nach Giordano Wi sen chaften fest. Es ist beachtenswert, daß die es Buch, das Brunos Tod Reformation und Gegenreformation eine radikale mit der Ge chichte des Begriffes des >inneren Sinnes< von Aristo Zen ur de lmagmären erfolgreich durchge etzt haben. Der tele bis hin zur Renaissance anhebt, mit der Faust- age in Mar Grund daft.ir war gewtß rel.igiö er Art: Phantasmen waren Göt Iewe und Calder6n Deutung endet. Nun veran chaulichen zen, die vom >inneren Sinn< hervorgebracht wurden (S. 276 ff.). die e beiden Schriftsteller, wenn auch auf verschiedene Weise, Und selb tver tändl.ich gelange der Zensur, die >Wi senschaften< den Auf! chwung des Puritanismus: Ihre literansehe Einbildungs zu be eitigen, die auf der Beherr chung des Imaginären beruh kraft wurde durch da , was der Autor als >exzessiven Moralismu < ten, m be ondere den phantasrni chen Eros, die Gedächtni kunst bezeichnet, wenn auch nur müh am im Zaum gehalten. und die Magie. Mehr noch, dem Autor zufolge gelang chließ Mircea Eliade lich der Reformation eme siegreiche Offen ive gegen da Imagi Universität Chicago, näre, und dadurch wurde dte Kultur der Renais ance zerstört. Februar 1982 Dte e Zen ur de Imagmären, welche die abendländi chen Kirchen be eelte, ließe sich mit der bilderstürmeri chen Krise der 0 tkirche im . und 9.jahrhundert vergleichen.2 Da theolo gische Argument war das elbe: der Bilderverherrlichung lag Götzendien t zugrunde. Dagegen betonten die ikonenverehren den Theologen den Zusammenhang von Geistigem und Natür lichem: Dte Flei chwerdung Chnsti hatte da alttestamentliche Bilderverbot aufgehoben. Glücklicherweise etzte die Synode von 43 den Ikonenkult endgültig wieder ein. Glücklicherweise, denn gerade die Betrachtung der Bilder er chloß den Gläubigen den Zugang zu einer mannigfaltigen Welt von innbildern. Ntcht zuletzt waren dte Bt!der geeignet, die religiö e Erziehung der Ungebildeten zu vervollständigen und zu vertiefen. (Bet allen ländlichen Bevölkerungen Osteuropa hat d1e Ikonographie die e Rolle auch tat ächlich erfüllt.) 10 M1rcea Ehade Geleitwort I I keiten der erotischen Magie bi zu ihren letzten Kon equenzen. Wie die meisten Hi toriker i t auch Ioan P. Culianu davon Alles ka~n durch die Imagin.ation manipuliert werden, das heißt { überzeugt, daß »auf theoretischer Ebene die durchgreifende durch die Phanta. men erot1 chen Ursprungs und Wesens, die Zen ur des Imaginären zur Entstehung der Naturwissemchaften man bei irgendeinem ubjekt oder in einer beliebigen Gemein- und der modernen Technologie führte« (S. 3 16). Dagegen haben chaft her orruft; unter der Bedingung, daß der Operator mit ) andere Forscher die Rolle der schöpferi chen Imagination bei Hilfe der Magie gegen die eigenen Phantasmen gefett i t. Mit den großen Genies der abendländischen Naturwissenschaft, von Recht erkennt der Autor in der in De vinmlis dargelegten Tech Newton bi Ein tein, hervorgehoben. Dieses komplexe und nik den unmittelbaren Vorläufer einer modernen Disziplin: der heikle Problem kann hier nicht angeschnitten werden (denn die angewandten P ycho oziologie. schöpferi ehe Imagination spielt vor allem beim Fortschritt der >{ . .] der Magier von De ,,;,wdis ist der Prototyp der unper Mathematik und der theoretischen Physik eine entscheidende önhchen Mas enmedien, der indirekten Zensur, der globalen Rolle, weniger in den >Naturwissenschaften<u nd in der Techno Manipulation und der Brain Tru ts, die ihren geheimen Ein logie). Halten wir vielmehr Culianus Beobachtungen über das fluß auf die Ma sende Abendlande ausüben« (S. 141). Fortleben, oder das Wiederaufkommen, einer bestimmten >Ma Ich habe dieses Bei piel herau gegriffen, einer eits weil De vinw gie< in den zeitgenös i chen p ychologischen und oziologischen lis immer noch kaum bekannt ist, aber auch weil nach Giordano Wi sen chaften fest. Es ist beachtenswert, daß die es Buch, das Brunos Tod Reformation und Gegenreformation eine radikale mit der Ge chichte des Begriffes des >inneren Sinnes< von Aristo Zen ur de lmagmären erfolgreich durchge etzt haben. Der tele bis hin zur Renaissance anhebt, mit der Faust- age in Mar Grund daft.ir war gewtß rel.igiö er Art: Phantasmen waren Göt Iewe und Calder6n Deutung endet. Nun veran chaulichen zen, die vom >inneren Sinn< hervorgebracht wurden (S. 276 ff.). die e beiden Schriftsteller, wenn auch auf verschiedene Weise, Und selb tver tändl.ich gelange der Zensur, die >Wi senschaften< den Auf! chwung des Puritanismus: Ihre literansehe Einbildungs zu be eitigen, die auf der Beherr chung des Imaginären beruh kraft wurde durch da , was der Autor als >exzessiven Moralismu < ten, m be ondere den phantasrni chen Eros, die Gedächtni kunst bezeichnet, wenn auch nur müh am im Zaum gehalten. und die Magie. Mehr noch, dem Autor zufolge gelang chließ Mircea Eliade lich der Reformation eme siegreiche Offen ive gegen da Imagi Universität Chicago, näre, und dadurch wurde dte Kultur der Renais ance zerstört. Februar 1982 Dte e Zen ur de Imagmären, welche die abendländi chen Kirchen be eelte, ließe sich mit der bilderstürmeri chen Krise der 0 tkirche im . und 9.jahrhundert vergleichen.2 Da theolo gische Argument war das elbe: der Bilderverherrlichung lag Götzendien t zugrunde. Dagegen betonten die ikonenverehren den Theologen den Zusammenhang von Geistigem und Natür lichem: Dte Flei chwerdung Chnsti hatte da alttestamentliche Bilderverbot aufgehoben. Glücklicherweise etzte die Synode von 43 den Ikonenkult endgültig wieder ein. Glücklicherweise, denn gerade die Betrachtung der Bilder er chloß den Gläubigen den Zugang zu einer mannigfaltigen Welt von innbildern. Ntcht zuletzt waren dte Bt!der geeignet, die religiö e Erziehung der Ungebildeten zu vervollständigen und zu vertiefen. (Bet allen ländlichen Bevölkerungen Osteuropa hat d1e Ikonographie die e Rolle auch tat ächlich erfüllt.) 13 Vorwort Ein Buch - eine Phantasmensaat, die ein Unbekannter ernten wird- ist zu allererst eine Bilanz von Untersuchungen, Errun genschaften und vor allem von Niederlagen. Daftir, daß sie mir geholfen haben, die Niederlagen zu überwinden, habe ich meh reren Personen zu danken, die in zuweilen entscheidender Wei e zu der Fa sung de Buches beigetragen haben, die dem Leser jetzt vorliegt. Ohne die Ermutigungen, ohne die unvergleichlich achkundigen Ratschläge und ohne den tatkräftigen Beistand Mircea Eliades hätte ich die e Untersuchungen, die ich etwa 1969 begonnen hatte, vielleicht unterwegs aufgegeben. In mei ner Zuneigung und Dankbarkeit ist Christinel Eliades Gestalt mit der des Mei ters innig verbunden. Daß Yves Bonnefoy bereit war, diesen Text in seine angese hene Reihe >ldees et Recherches< aufzunehmen, hat meine Freude darüber gesteigert, daß nach zwölfJahren mühsamer For schung da Manuskript abgeschlossen wurde und die Freiheit, mich anderen Bereichen zu widmen, endlich errungen war. Zwischen 1970 und 1972 hatte ich meiner Studienleiterin an der Universität Bukarest, Nina Far,:on (1908-1974), zwei Studien über das Denken Giordano Bruno vorgelegt.' Nina Far,:on, eine wissenschaftlich gründlich gebildete rumänische Gelehrte, die einer unwiederbringlich aussterbenden Gattung angehörte, wich den ideologischen Gefahren, die der Titel meiner im Juni 1972 eingereichten [auf italienisch ge chriebenen] Diplomarbeit barg, nicht aus: Marsilio Ficino (1433-1499) e il plato11ismo llel Rinasci mento. Diese drei Studien bilden den Kern de vorliegenden Bu che . Es i t meinem verehrten Lehrer Cicerone Poghirc zu ver danken, daß ich meine Diplomarbeit zurückerhalten konnte, als ich ie bereits endgültig verloren glaubte; doch dieses Jugend werk erwies sich als zu mangelhaft, um eine tragfahige Grundlage bieten zu können. Eine erste, 1979 abgeschlossene rumänische Fa ung des Bu ches stieß auf unüberwindliche Schwierigkeiten hinsichtlich der Über etzung, Schwierigkeiten, die ich nur dadurch lösen konnte, daß ich elb t eine französische Fa sung er teilte. Die e wurde von Dominique G. Laporte berichtigt, der mich desglei-

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