Amerika, Reichtum, Schönheit, Esquire, Sittenbild, Jetset, Abrechnung, Truman Capote
Das Buch sollte sein Opus magnum werden, doch Capote konnte und wollte es nicht abschließen. Gleichwohl ist es sein vielleicht konsequentestes Werk, eine schonungslose Untersuchung der internationalen Jetset-Szene. Mit dem kühlen Blick des Chronisten beschreibt er die Reichen und Mächtigen, die Verrückten und Verruchten, all jene, die ihn jahrelang als ihr Schoßhündchen betrachtet hatten. Als erste Kapitel des Romans in Esquire abgedruckt wurden, erkannten sie, dass dieses Schoßhündchen auch zubeißen konnte. Plötzlich waren ihre intimsten Geheimnisse, von Seitensprüngen bis zum vertuschten Mord, schwarz auf weiß nachzulesen.
»Es ist sehr schwierig, Gentleman und Schriftsteller zu sein«, bemerkte einst Somerset Maugham. Truman Capote entschied sich schließlich für Letzteres. Und bescherte der Nachwelt mit diesem letzten Werk ein Stück große Literatur.
Truman Capote wurde am 30. September 1924 in New Orleans geboren. Er wuchs in den Südstaaten auf und kam 1934 nach New York. Dort entdeckte er das Theater und verschaffte sich schnell Zutritt zur High Society. Mit 18 Jahren begann Capote als Redaktionsgehilfe beim New Yorker zu arbeiten. 1945 gelang ihm mit einer Kurzgeschichte der literarische Durchbruch. Ausgezeichnet mit vielen renommierten Preisen, spalteten seine Romane die Kritik sowie die Leser. Der Gesellschaft galt er als „enfant terrible“, doch seine Bücher und auch die Verfilmungen von „Frühstück bei Tiffany“ und „Kaltblütig“ brachten ihm Weltruhm ein, der bis heute fortdauert. Truman Capote starb 1984 in Los Angeles.