ERGEBNISSE DER INNEREN MEDIZIN UND KINDERHEILKUNDE HERAUSGEGEBEN VON A. CZERNY . FR. MULLER· M. v. PFAUNDLER A. SCHITTENBELM REDIGIERT VON M. v. PFAUNDLER A. SCHITTENHELM MttNCHEN MttNCHEN SECHZIGSTER BAND MIT 182 ABBILDUNGEN BERLIN VERLAG VON JULIUS SPRINGER 1941 ISBN-13: 978-3-642-88828·1 e-ISBN-13: 978-3-642-90683-1 DOl: 10.1007/978-3-642-90683-1 ALLE RECHTE, INSBESONDERE DAS DER eBERSETZUNG IN FREMDE SPRACHEN, VORBEHALTEN. COPYRIGHT 1941 BY JULIUS SPRINGER IN BERLIN. SOFTCOVER REPRINT OF THE HARDCOVER 1ST EDITION 1941 Inhaltsverzeichnis. Seite I. BINGOLD, Professor Dr. K. Blutkatalase und Wasserstoffsuperoxyd als wirkende Krafte beim Blutfarbstoffabbau. (Pentdyopent in seiner Bedeutung fUr chemische Physiologie, Blutumsatz und Klinik.) Mit 4 Abbildungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 1 II. WOLFF, Dr. J. Die fetalen Erythroblastenkrankheiten (Hydrops congenitus universalis, Icterus neonatorum gravis, Anaemia neona- torum) als Ausdruck funktioneller Unreife. Mit 5 Abbildungen . . 72 III. RATSCHOW, Dozent Dr. M. TIber die nichtsexualspezifischen Wir- kungen der Keimdriisenstoffe, ein Beitrag zu ihrer therapeutischen Anwendung in der inneren Medizin. Mit 9 Abbildungen ...... 138 IV. KOEPPEN, Dr. S. Herzerkrankungen nach elektrischen Unfallen. Mit 30 Abbildungen ...................... 208 V. DE RUDDER, Professor Dr. B. Der D-Vitamin-StoB. Mit 7 Abbildungen 275 VI. SCHRETZENMAYR, Professor Dr. A. Die Beriberi des Menschen. Mit 14 Abbildungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 314 VII. STODTMEISTER, Dozent Dr. R., undDr. P. BUCHMANN. Die funktionell- pathologischen Beziehungen zwischen aplastischer Anamie und akuten Leukamien. Mit 1 Abbildung ................. 367 VIII. BUCHMANN, Dr. P. Die Bedeutung der Serumeisenbestimmung fUr die Klinik. Mit 17 Abbildungen . . . . . . . . . . . . . . . . 446 IX. FLEISCHHACKER, Dr. H. TIber die Bedeutung der Reticuloendothelien und Plasmazellen des Knochenmarkes. . . . . . . . . . . . . . 508 X. KUNZEL, Dr. O. Die Oberflachenspannung in Serum und Liquor. Mit 47 Abbildungen. . . . . . . . . . . . . . . 565 XI. BEER, Dr. A. Die diphtherische Nervenschadigung. . 657 XII. NADRAI, Dozent Dr. A. Die Elektrokardiographie im Sauglings- und Kindesalter. Mit 48 Abbildungen. 688 Namenverzeichnis. 836 Sachverzeichnis. . 864 Inhalt der Biinde 51-60 882 I. Blntkatalase nnd \Vasserstoffsnperoxyd als wirkende Krafte beinl Blntfarbstoffabban. Pentdyopent in seiner Bedeutung flir chemische Physiologie, Blutumsatz nnd Klinik. Von K. BIXGOLD-Niirnberg. Mit 4 Abbildungpn. Inhalt. Seite Literatur 2 Einleitung . . . . . . . . . 6 1. Chemie des Pentdyopents 8 1. Darstellung dpr Vorstufe des ppntdyopents aus Vollblut . 8 2. Darstellung des Pentdyopents aus Hamin (Ham-Pentdyopent) 9 3. Die chemischen Eigenschaften des Propentdyopents . . . 9 Spektroskopische Untersuchungen, AbsorptionsmeEsung 10 4. Wesen der Pentdyopentreaktion ........... . 11 5. Abbau des Myoglobins zu Propentdyopent . . . . . . . 12 6. Darstellung des Pentdyopcnts aus Bilirubin (Uro-Pentdyopent) 13 7. Entstehung aus Urobilin ................ . 15 8. Darstellung des Pentdyopents aus anderen Pyrrolabkommlingen 16 II. Mechanik des biologischen Umsetzungsprozesses vom Blutfarbstoff zu Propent- dyopent ................................ . 17 1. Die Katalase in ihrer Bedeutung als Blutschutzferment zur Verhiitung der peroxy- datischen Zerstorung des Blutfarbstoffes zu Propentdyopent . . . 17 EinfluB auf die Blutkatalase unter pathologischen Verhaltnissen 18 Komponenten des Katalasekomplexes . . . . . . . . . . . . 19 Unterschiedliche Eigenschaften bei den verschiedenen Tierarten 20 Die Zerstorungstemperatur der Blutkatalase bei den verschiedenen Tierspezies 21 Wiedergewinnung der Schutz kraft durch geringste Mengen von Menschenblut 22 Abhangigkeit der Katalasewirkung Yom Medium . . . . . . . . . . . . 22 Analoge biologische blutzerstOrende Vorgange bei Ziichtung von Pneumo- kokken auf der Blutagarplatte. . . . . . . . . . . . . . . 22 Einwirkung der Zerstorungstemperatur auf die durch Absorption isolierte Tierblutkatalase .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Erklarungsyersuche der unterschiedlichen quantitativen und qualitatiyen Zusammensetzung der Blutkatalase bei den einzelnen Tierarten . . . . 26 Die Abtrennung der bei verschiedenen Tierarten thermodifferenten Trager- substanz vom Fermenthamin hebt den Schutz des Hamoglobins gegeniiber der zerstorenden Kraft des Hydroperoxydes auf. . . . . . . . . . . 26 2. Pentdyopent als Indicator fur das Auftreten zellbiologisch gebildeten Hydro- peroxyds . . . . . . . . . . . . . . ..... 28 Mechanismus der biologischen Oxydation . 28 Peroxydbildung lebender Organismen 30 Ergebnisse d. inn. l\1ed. 60. 1 2 K. BINGOLD: Seite tbpr Oxydationssteigerungen durch das Zusammenwirkpn von Hamineisen und Peroxydase . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 Autokatalyse des katalasefreien Hamoglobins zu Propentdyopent unter H 20 2 - Einwirkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 3. \Veitere Abspaltungsprodukte aus dpm Blutfarbstoff durch H 20 2 • • • • • • 36 a) Griines Hamin (Pseudohamoglobin, Verdohamochromogen, Sulfhamoglobin) 36 Beziehung des Verdohamochromogens zu Gallenfarbstoff. . . . . . . . . 37 Die verschiedenen Abbauprodukte des Hamoglobins unter Pneumokokken- einwirkung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 b) Ableitung von Harnfarbstoffen aus dem Hamoglobin . . . . . . . . . . 39 c) Unterschied zwischen der Katalasehcmmung durch Cyanidvergiftung und der durch Temperatureinwirkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 4. Katalaseabtrennung und Oxydationen von Farbstoffen durch H 20 2 im Zellver- band del' Xiere . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 a) Katalaseabtrennung vom hamolysierten Blutfarbstoff durch die Niere. 43 Klinische Beobachtungen bei Hamoglobinuripn . . . . . . . . . . . 44 Tierversuche zum Xachweis der Katalaseabspaltung in der Xiere 46 ~achweis dpr Katalaspabtrennung an histologischen, iibprlebenden Praparaten 47 Physiologische Abhangpfunktion del' Xiere bei anderen EiweiJ3korpern 48 b) Beweise fiir oxydierende Fahigkeiten des Xicrenparenchyms . 48 1. Oxydative Umsetzung del' Leukobase des Methylenblaus in del' Niere 49 2. UNNAsche RongalitweiJ3mpthode . . . . . . . . . . . . 49 3. Oxydation der Bilirubine in del' Xiere zu Proppntdyopent 50 III. Propentdyopent in seiner physiologischen Bedeutung. . . . . . . 51 1. Als Redoxsystem. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53 2. Propentdyopent in seiner Bedeutung fiir den Blutfarbstoffaufbau 53 IV. Propentdyopent, Blutkatalase und Hydroperoxyd in ihrer Bedeutung fiir den Ge- samtblutstoffwechsel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55 Hamolyse ist nicht identisch mit Blutfarbstoffabbau .......... 56 Del' WHIPPLEsche Pigmentkompjpx als Muttcrsubstanz hamoglobinahnlicher Farbstoffe. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57 Die Beziehung del' natiirlichpn Hamoglobinderivate zum Blutfarbstoffabbau. 57 Spaltungsmoglichkeiten von Hgb.-Abkommlingen durch H 20 Z zu Propentdyopent 60 Del' spektroskopische Nachweis von Hamoglobinderivaten bei pathologischerr V organgen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60 Konnpn die bisher bekannten Blutfarbstoffdprivate zur Mpssung des Blutumsatzes herangezogen werden? . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 Zur Frage des aus den Abbauprodukten frei gpwordenen Eisens 63 V. Xatiirliches Vorkommen von Propentdyopent .... 63 Xachweis in Blut und Urin . . . . . . . . . . . 63 Vorkommen bei Ikterus. Infektionen, Herzstorungen, Leberschadigungen, Blut- krankheiten . . . . . . . . . . 63 Die Verhaltnisse bei dpr pprniziosen Anamip 66 VI. Zusammenfassung der Ergebniss(,. . . 68 Literatur. ADLER, A.: Eine neue Methode dpr pxakt-quantitativen Urobilinogen- (Mesobilirubinogen-) Bestimmung in Harn und Stuh!. Dtsch. Arch. klin. Med. 153 (1926). - u. M. BRESSEL: Urobilinog('nbestimmung in Stuhl und Harn mittels der neuen Extrak- tionsmethode. pled. Klinik, rniv. Lpipzig.) Dtsch. Arch. klin. )Ied. 155, H.5/6, 325 bis 341 (1927). AVERY and MORGAN: The occurence of peroxide incultures of pneumococcus. J. of expel'. Med. 39 (1924). BARCROFT: Die Atmungsfunktion des Blutes. Berlin: Julius Springer 1929. Pentdyopent in seiner Bedeutung fiir chemische Physiologie, Blutumsatz und Klinik. 3 BARKAN: Handb. d. norm. u. spez. Physiol. 61. - u. SCHALES: Hoppe-Seylers Z. ~48 (1937); ~53 (1938); ~54 (1938). BATELLI u. STERN: Die Katalase. Erg. Physiol. 10 (1910). 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Die Ziel- richtungen, die meine Experimente einschlugen, gingen von einer sinnlichen Wahrnehmung aus. MaBgebend war dabei die Beobachtung, daB das Wachstum gewisser Bakterien, also belebter Organismen, einen ZerstorungsprozeB auf den Blutfarbstoff ausuben konnte, wie er bislang mit Hilfe chemischer Agenzien kaum maglich war. Hierbei tauchte del' Gedanke auf, daB der biologische Abbau- prozeB leichter, schneller und tiefer an dem Hamoglobin einsetzen musse, als dies uns von unseren chemischen bzw. biochemischen Studien in Erinnerung war. Del' Grundversneh, del' meine Aufmerksamkeit auf das Besondere dieses Abbauvorgangs hinlenkte, war folgender: Pneumokokken werden auf Agar ausgestrichen, dem man vorher eine stark erhitzte Blntlosung zngesetzt hatte. Zur Verhiitung einer Klumpung kam mil' ein Kunstgl'iff zugute: Ieh versetzte Blut (Vollblut) vorher mit 2 Teilen 2promill. Na-Silicat-Losung und erhitzte es unter standigem Schiitteln im Wasserbad langsalll auf tiber 80 C • Eine solche Lasung bleibt dann homogen-schokoladebraun haltbar. Mischt man sie in der ublichen Weise mit Agar und liiBt diesen in del' Petrischale er- starren, so bauen die aufkeimenden Bakterien den Blutfarbstoff in weitem Urn- kreis abo Sie entfiirben ihn und sprengen das Eisen - wie die Berlinerblau- Reaktion ergibt - heraus. Porphyrin, Bilirubin odeI' andere Derivate sind spektroskopisch nicht nachzuweisen. GewiB haben diese Vorgange zahlreiche Autoren schon vorher beobachtet, ohne abel' auf die dabei sieh vollziehende Mechanik naher einzugehen und das sich aus ihr ableitende Endprodnkt erfassen zu konnen. Man hat das Hamoglobin (SCHOTTMtLLERseher Billtagar) bzw. seine Abbauprodnkte lediglieh zu kulturellen oder differentialdiagnostisehen Zweeken herangezogen. Insbesondere leistete es gute Dienste bei del' Ziichtung del' Influenzabacillen. Dabei war aueh STERNBERG, VOGES, BIELING, SEITZ n. a. aufgefaIlen, daB auf Kochblutagar - Pentdyopent in seiner Bedeutung flir chemise he Physiologie, Blutumsatz und Klinik. 7 auf welche Weise er auch immer hergestellt sein mochte - Pneumokokken die Umgebung stark aufhellen, d. h. gelbweil3 entfarben. Bei den eigenen bakteriologischen Versuchen interessierte nunmehr weniger das kulturelle Verhalten der Bakterien, sondern vielmehr die Tatsache, daB der AbbauprozeB am Blutfarbstoff, den man sich fruher nur in komplizierten Vorgangen vorstellen konnte, fast plOtzlich - ohne Uberleitung uber die be- kannten Farbstoffderivate - bei einem eisenfreien Derivate anlangte. Gerade auf der von mir angegebenen Kochblutplatte (Hamatin) zeigt sich der Farbenumschlag besonders gut. Man ist immer wieder erstaunt, welch tief- greifende Verinderungen die Pneumokokken und bestimmte Streptokokkenarten (sonst aber keine menschenpathogene Bakterien) hierbei verursachen. Es drangte sich dabei die Frage auf: TV elches wirksame Agens befahigt ohne tceiteres die wach- sende Bakterienkolonie zu einer solch intensiven Farbstoffzerst6rung? Hier setzten die eigenen Studien ein, die auf Umwegen zu einer glucklichen Losung fUhrten. Wenn man auf die oben angegebene Kochblutplatte starkste Sauren oder Laugen in der ublichen Konzentration einwirken litfit, so kommt es weder zur Eisenabspaltung noch zu einer entsprechenden Entfiirbung. LaBt man dagegen H 20 2 (3proz. chemisch reine Losung) auf den Nahrboden einwirken, so setzt ein gleichartiger Farbenumschlag ein, wie ihn im biologischen Experiment die Bakterienkultur zu erkennen gab. Ein Tropfen Hydroperoxyd konnte also spie- lend erreichen, was durch andere Reagenzien nicht moglich war. Es mag nun im ersten Moment befremdend erscheinen, daB man es wagte, dieses Resultat in Analogie mit der Bakterienwirkung zu bringen, und doch konnte der Beweis durch verschiedene andere Untersuchungen erbracht werden, letzten Endes durch den Nachweis von Pentdyopent. Hierzu muB auf fruher Veroffentlichtes zuruckgegriffen werden: H 20 2 greift nie das gewohnliche (unpraparierte extravasale) Menschenblut an. Es ist seit THENARD 1818 allgemein bekannt, daB H 20 2 durch Blut unter Ab- spaltung von molekularem Sauerstoff zersetzt wird. H 20 2 kann also auch auf die gewohnliche Menschenblutagarplatte nicht einwirken. In gleicher Weise zeigt es sich aber auch, daB eine Farbstoffspaltung auf del' gewohnlichen katalasehaltigen Blutplatte nicht bewirkt werden kann. Wurde jedoch das Blut vorher von uns auf eine bestimmte Temperatur gebracht, so tritt sowohl durch H 20 2 wie durch keimende Pneumokokken Entfiirbung auf. Es schien aus der Blutplatte vorher ein "Schutzkorper" oder, wie man sich wohl bessel' ausdruckt, ein "Farbstoffschutz- komplex" zerstort worden zu sein. Die Untersuchungsergebnisse verliefen gleich- artig, hatte man 3proz. H 20 2 zugesetzt oder hatte man Pneumokokken gezuchtet. Man hatte nun denken konnen, daB es eben der schon vorher in Methamo- globin oder Hamatin umgesetzte Blutfarbstoff sei, der nun schnell der zerstorenden Wirkung von H 20 2 ausgesetzt sei. Lag es nicht nahe, daB man die LosreiBung des Globins (als Schutzkolloid) yom Hamochromogen dafUr verantwortlich machen muBte? Diese Ansicht konnte als v6llig irrig abgelehnt werden, als ich feststellen konnte, daB bei dem V organg der kunstlichen Entfarbung unter H 20 2 nicht etwa eine vorherige Umbildung des Oxyhamoglobins in Methamo- globin und Hamatin usw. vor sich zu gehen braucht, sondern daB unverandertes Oxyhamoglobin ebenfalls der Zerstorung anheimfallen kann. Auch hier waren