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Ergebnisse der Biologie: Siebzehnter Band PDF

463 Pages·1939·14.337 MB·German
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ERGEBNISSE DER BIOLOGIE HERAUSGEGEBEN VON K. v. FRISCH· O. KOEHLER MONCHEN KONIGSBERG I. PRo W. RUHLAND· H. STUBBE LEIPZIG BERLIN·DAHLEM REDIGIERT VON W. RUHLAND LEIPZIG SIEBZEHNTER BAND MIT 57 ABBILDUNGEN BERLIN VERLAG VON JULIUS SPRINGER 1939 ISBN-I 3 :978-3-642-89197-7 e-ISBN-13:978-3-642-91053-1 DOl: 10.1007/978-3-642-91053-1 ALLE RECHTE, INSBESONDERE DAS DER OBERSETZUNG IN FREMDE SPRACHEN, VORBEHALTEN. COPYRIGHT 1939 BY JULIUS SPRINGER IN BERLIN. SOFTCOVER REPRINT OF THE HARDCOVER 1S T EDmON 1939 Inhaltsverzeichnis. Seite Beutler, Professor Dr. Ruth, Miinchen. Vergleichende Betrachtungen iiber den Zuckergehalt des menschlichen und tierischen Blutes. (Mit 14 Abbildungen) 1 Plagge, Dr. Ernst, 66ttingen. Genabhangige Wirkstoffe bei Tieren. (Mit 17 Abbildungen) . 10S Steiner, Dozent Dr. habil. Maximilian, G6ttingen. Die Zusammensetzung des Zellsaftes bei h6heren Pflanzen in ihrer 6kologischen Bedeutung. (Mit 26 Abbildungen) 151 Pirschle, Dr. habil. Karl, Berlin-Dahlem. Die Bedeutung der Spurenelemente fUr Ernahrung, Wachs- tum und Stoffwechsel der Pflanzen. Zweiter Teil 255 N amenverzeichnis 414 Sach verzeichnis 435 Inhalt der Bande I-XVII. 449 Vergleichende Betrachtungen fiber den Zuckergehalt des menschlichen und tierischen Blutes. Von RUTH BEUTLER, Mtinchen. Mit 14 Abbildungen. Inhaltsiib ersicht. Seite A. Allgemeines . . . . . . . . . . . 1 B. Methodik . . . . . . . . . . . . 2 c. Einfliisse auf den Blutzuckergehalt . 8 1. Veranlagung und Erblichkeit . 8 2. Alter ....... . 8 3. Geschlecht . . . . . . 10 4. Physiologischer Zustand 10 5. Temperatur. . . 11 6. Luftfeuchtigkeit . 15 7. Atmung . 15 8. Tageszeit. . . . 17 9· Ja hreszeit . . . 18 10. Klima ..... 18 11. Ernahrungszustand 19 12. Tatigkeitszustand . 27 13. Psychische Erregung 36 14. Hormonale Versorgung der Gewebe 40 D. SchluB 45 Schrifttum . . . . . . . . . . . . . . 84 A. Allgemeines. 1913 hat BANG (1) sein bekanntes Buch tiber den Blutzucker ver offentlicht. Er hat darin einen Teil der von den Tieren bekannten Werte zusammengestellt. 1922 wurde das Insulin entdeckt, und damit erhielt die vergleichende Forschung einen AnstoB, viele verschiedene Lebe wesen auf den Gehalt ihres Blutes an Zucker zu untersuchen. BARREN SCREEN hat in neuerer Zeit eine Zusammenstellung von Blutzucker wert en gegeben. Ich habe im Verlauf einer Arbeit tiber den Blutzucker der Bienen die Werte von moglichst vielen Tieren gesammelt. Sie sind in der Tabelle 5 zusammengestellt. Da die Angaben zum Teil an wenig zuganglicher Stelle stehen, sie sich auch im medizinischen, veterinar medizinischen und biologischen Schrifttum zerstreut tinden, ist der ver gleichenden Forschung vielleicht mit einer Ubersicht gedient. Voll standigkeit ist nicht zu erzielen. Ich habe Untersuchungen, die den Ergebnisse der BioJogie XVII. 1 2 RUTH BEUTLER: Zuckergehalt von Organbreien solcher Tiere, die kein Elut haben oder von denen es der Autor nicht gewinnen konnte, nicht mit aufgenommen. Zuckerwerte von den niedersten in der Tabe11e aufgefiihrten Tieren - Wiirmer und Echinodermen - beziehen sich auch nicht immer auf den Inhalt von Blutgefii/3en, sondern zuweilen auf jenen der sekundiiren Leibeshohle. Da dieser zum Teil die Funktion des Elutes iibernommen hat - z. B. bei Sipunculus, wo er respiratorische Farbstoffe fiihrt - glaube ich diesen beriicksichtigen zu diirfen. B. Methodik. Eine methodische Schwierigkeit bei vergleichenden Untersuchungen liegt haufig in der Beschaffung von wildlebenden Tieren - etwa Fischen, Krebsen oder Insekten in "normalem Zustand" - worunter zudem jeder Forscher etwas anderes versteht. Untersucht man die Tiere "sofort nach dem Fang", was vielen Autoren wiinschenswert erscheint, hat man es mit asphyktischen oder abgezappelten Tieren zu tun [SCOTT (2), SIMPSON (1), MCCORMICK und MACLEOD, FLORKIN (1), ANDREEN SVEDBERG, WHITE]. Auch ist der Ernahrungszustand solcher Tiere sehr verschieden: einige werden seit langerer Zeit niichtern sein, andere werden eben Nahrung verdauen [MENTEN, FLORKIN (2)]. Es ist schwierig, aUe Versuchstiere vor der Blutentnahme in einen normalen Nuchtern zustand zu versetzen. Sowohl der durch kiirzliche Nahrungszufuhr ge steigerte wie der durch iibermaBiges Hungern oft labile Zuckergehalt des Blutes muB vermieden werden. Nicht aile Tiere sind nach 12 oder 24 Stunden aber gleich "niichtern" (s. S.19). Bringt man die Tiere kurz vor der Untersuchung ins Laboratorium, so kann der Transport von EinfluB auf die H6he des Blutzuckerspiegels sein [BEUTLER (2), LASSLEBEN, KIERMAIR]. Von manchen Autoren wird angegeben, daB der Laboratoriumsaufenthalt als "neue Umgebung" die Tiere psychisch so erregt, daB sie hyperglykamische Werte zeigen, deshalb sei ein langerer Aufenthalt der Tiere vor der Blutentnahme notwendig [BANG (2)J. Dber den EinfluB plOtzlicher Temperaturanderungen s. S. 11/12. Es ist deshalb zweckmaBig, die auBeren Umstande, unter denen die Versuche stattgefunden haben, eingehend zu schildern und nach M6g lichkeit zu variieren. Es muB bei Versuchen mit Wirbe110sen auBerdem beriicksichtigt werden, daB sie. abhangiger von ihrer Umgebung sind als die h6heren Tiere, und daB man nur solche vergleichen darf, die unter den gleichen Bedingungen gepriift worden sind. Es haben sich erbliche Veranlagung, Alter, Geschlecht, physiologischer Zustand, Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Atmung, Tageszeit, Jahreszeit, Klima, Nahrungsangebot, T iitigkeitszustand, psychische E rregung und hormonale Versorgung der Gewebe als von ganz wechselndem EinfluB auf die H6he des Zucker spiegels verschiedener Organismen erwiesen. Es sol1 im folgenden ver sucht werden, das, was man iiber die Bedeutung dieser Faktoren bis jetzt weiB, zusammenzustellen. Es wird sich zeigen, daB wir in vielen Vergleichende Betrachtungen fiber den Zuckergehalt des Elutes. 3 Punkten noch ganz unzureichend unterrichtet sind und viele Gelegen heitsbeobachtungen eingehender Forschung nicht standhalten k6nnen. Fiir die in der Tabelle 5 (S.46) zusammengefaBten Werte sind die meisten alteren undneueren Methoden zur Bestimmung des Blutzuckers zur Anwendung gekommen. Untereinander vergleichbar sind eigentlich nur solche Werte, die mit derselben Methode gewonnen sind. Der Wert einer vergleichenden Obersicht wird auBerdem stark dadurch gemindert, daB die Restreduktion - jener reduzierende Blutanteil, der aus nicht vergarbaren Stoffen, also aus Nichtzuckern besteht - nur in den selten sten Fallen bestimmt worden ist. Man hat die verschiedenen Methoden zur Bestimmung des Blutzuckers gelegentlich verglichen [GREVENSTUK; BANG (1); FOLIN, HERBERT und GROEN; PUCHER und FINCH]. Es sind meist solche, die aile reduzierenden Bestandteile des Blutes ermitteln. Es soUte di.e Methode gefunden werden, die die zuverlassigsten und absolut richtigsten Werte fUr den Blutzucker gibt. Gebrauchliche moderne Mikromethoden, z. B. HAGE DORN-JENSEN, FOLIN-WU, BENEDICT-MYERS, geben, mit reinen Zucker losungen gepruft, iibereinstimmende und befriedigend genaue Werte. 1m Blut findet man dagegen Abweichungen, die nach Ansicht mehrerer Autoren durch reduzierende Nichtzucker-Bestandteile des Blutes, be sonders der Blutk6rperchen, zustande kommen. Da diese bei der Ent eiweiBung des Blutes in verschiedenem MaBe erfaBt werden, spielt nicht nur die angewandte Reduktions-sondern auch die EnteiweiBungsmethode eine Rolle. So soIl bei der neuerdings von SOMOGYI (1, 2) beschriebenen Modifikation der SHAFFER-HARTMANN-Methode der gesamte reduzierende Nichtzucker schon bei der EnteiweiBung entfernt, spater demnach nur der "wahre Blutzucker" bestimmt werden. Die viel verwandte Methode von EGE (3, 6) ermittelt dagegen die reduzierende Substanz im Blut einmal vor und einmal nach der Vergarung mit Hefe. Aus der Differenz der beiden Bestimmungen wird der vergorene Zuckeranteil berechnet. 1m groBen betrachtet, sind - wenn man die mit vielen verschiedenen Methoden von vielen verschiedenen Autoren gefundenen Werte vergleicht, trotz alledem die Unterschiede z. B. im Krebs-, im Frosch-, im Hiihner- und im Pferdeblut - urn nur einige haufig untersuchte Tiere herauszugreifen - konstant, so daB man annehmen kann, daB sie auf tatsachlichen Unterschieden in der Zusammensetzung des Blutes der verwandten Tierarten und nicht auf zufalligen Verschiedenheiten der Methodik beruhen (Tabelle 1), und es diirfte auch heute noch die Be hauptung BANGs (1) gelten, dafJ diejenige Methode, die der Experimen tator am sichersten beherrscht, die besten Ergebnisse gibt, und dajJ die individuellen Schwankungen, zumal unter den hiiufig sehr verschiedenen Versuchsbedingungen, grojJer sind als die durch die verschiedene M ethodik hervorgerufenen. Es ist aber dringend notwendig, daB bei vergleichenden Unter suchungen an verschiedenen Tierarten die Restreduktion stets bestimmt 1* 4 RUTH BEUTLER: Tabelle 1. Die Bestimmung des Blutzuckergehaltes mit verschiedenen Methoden ergab: Fluflkrebs . . . 0,002-0,04 HAGEDORN-JENSEN 0,020-0,097 0,010-0,060 BANG 0,016-0,020 FONTES-THIVOLLE Frosch . . . . (0,240-0,840) Xthernarkose! 0,040-0,050 BANG 0,020-0,030 " 0,030-0,040 BERTRAND modif. 0,040-0,070 BANG 0,030-0,050 0,090-0,100 " 0,020-0,030 FONTES und THIVOLLE 0,020-0,050 HAGEDORN -JENSEN Pterd. . . . . 0,100 BANG 0,093-0,124 PAVy-SUMAGATA-SUTA modif. 0,077-0,098 FOLIN 0,077-0,200 FOLIN-WU 0,058-0,062 " 0,090-0,150 HAGEDORN-JENSEN 0,080-0,140 0,060-0,120 0,070-0,106 0,070-0,096 " Huhn 0,188-0,250 FEHLING-ABELES 0,202-0,247 BERTRAND 0,175-0,190 MOHR-BERTRAND 0,118-0,192 FOLIN-WU 0,062-0,170 " 0,148-0,198 HAGEDORN-JENSEN modif. 0,125-0,230 " 0,212-0,309 dieselben 0,170-0,273 0,207-0,222 0,150-0,290 0,143-0,220 0,185-0,191 " 0,230-0,324 BANG (Mikro) 0,175-0,225 BAUDOIN 0,150 FluBkrebs. 0,002-0,097 Frosch 0,020-0,100 Pferd. 0,060-0,200 Huhn. 0,062-0,324 wird. Sie ist bei solchen, auch in verschiedenen Zustanden ein und des selben Tieres, nicht gleich hoch und kann deshalb nicht vernachlassigt werden, allerdings stimmen die Methoden nicht uberein. Fur den Menschen gibt B0JE Restreduktionswerte an, die von anderen Autoren bestimmt worden sind: sie betragt nach HEMMINGSEN 0,008%, nach HAGEDORN 0,005%, nach EGE-RoCHE 0,005-0,015%, SOMOGYI (1) Vergleichende Betrachtungen tiber den Zuckergehalt des Elutes. 5 0,023%, HILLER, LINDNER und v. SLYKE 0,010--0,035%, STEINER 0,020-0,030%, das sind 5-30% der Gesamtreduktion. BEST gibt 0,02-0,03 % an. BOJE meint, daB die hoheren Werte richtig sind und man fUr den Menschen mit 25 % der normalen Gesamtreduktion rechnen musse. Nach EGE (3) betragt sie fUr das Rind 0,003-0,009%, nach BEST fUr Rind und Pferd etwa 30% der Gesamtreduktion. Vogel haben 25-30% (ERLENBACH, GULLAND und PETERS). (OKAMURA findet bei der Ente nur etwa 1 mg% i). Sie kannalso nicht, wie z. B. HEMMINGSEN (2) vermutet, die alleinige Ursache der im Verhaltnis zu den Saugern hohen Elutzuckerwerte der Vogel sein. Bei Fischen macht sie nach ANDREEN SVEDBERG 2 mg %, nach WHITE mit def Methode von FOLIN bei Knochen fischen 7-14 mg %, bei Haien 2-6 mg %, nach FLORKIN (1) bei letzteren 30% der Gesamtreduktion nach KIERMAIR bei SuBwasserfischen 20-30% der Gesamtreduktion aus. Besonders hoch scheint sie gelegentlich pei den Arthropoden zu sein. HEMMINGSEN (2) vermutet, daB sie bei dem FluBkrebs betrachtlich ist, bei dem Krebs Cancer pagurus soll sie nach ROCHE und DUMAZERT 50% der Gesamtreduktion betragen, doch liegen weder seine Werte fUr die "wahre Glukose" des Krebsblutes noch jene von FLORKIN, der sie mit der Methode von SOMOGYI ermittelt hat, wesentlich unter den Werten, die andere Autoren fUr die Gesamt reduktion angeben. Besonders hohe Werte findet man bei den Schmetter lingen. Der frischgeschlupfte Seiden spinner (Bombyx mori) soll nach FLORKIN (4, 5) nur etwa 10% der Gesamtreduktion als wahre Glukose im Elute haben. Andere Autoren (DEMIANOWSKY und PROKOFJEWA; VENEROZO) glauben, daB nichts oder nur ein sehr geringer Prozentsatz der Gesamtreduktion in den verschiedenen Entwicklungsstadien dieser Schmetterlinge Glukose ist. HELLER und MAKLOWSKA nehmen dasselbe von Deilephila euphorbiae an. HEMMINGSEN findet bei Phalera bucephala und Bombyx mori bis zu 50% Restreduktion. Bei der Biene kann man dagegen nach BEUTLER (2) die Restreduktion gegenuber der hohen Zuckerkonzentration des Elutes vernachlassigen. FLORKIN und BOSSON sahen bei der Teichmuschel (Anodonta) im langdauernden Hunger das Unvergarbare ansteigen, wahrend der Zucker schwand, so daB es an scheinend sogar zu einer Hyperglykamie kam. Bei Fischen war die Restreduktion dagegen von dem Hungerzustand unberuhrt (KIERMAIR). Diese wenigen Beispiele beweisen die Nvtwendigkeit, das Unvergiirbare neben dem wahren Zucker zu bestimmen. Es wurde haufiger der Ver such dazu unternommen werden, wenn die Methodik einfacher und zuverlassiger ware. Oft ist es bei Tieren mit niederem Zucker gehalt oder geringer Blutmenge schwierig, die Gesamtreduktion zu bestimmen, wieviel mehr die Prozent, die die Restreduktion von jener ausmacht. Man hat haufig erortert, ob man das Elut fUr eine Zuckerbestimmung aus der Arterie, der Vene oder aus Kapillaren des Tieres entnehmen soll. Fur die Entnahme aus der Vene oder den Kapillaren spricht, daB sie 6 RUTH BEUTLER: einfach und schmerzlos durchzufUhren ist, und daB sie zu keiner starken Blutung fUhrt. Die von ROSENOW (2) angewandte Arterienpunktion, die eine solche auch bei der Arterie ausschlieBt, hat sich bisher nicht durchgesetzt. Mehrere Autoren [B0JE (1); CaRl und CaRl (1); FOSTER] sind der Ansicht, daB Arterienblut und Kapillarblut aus der Fingerbeere oder der Zehe den gleichen Zuckergehalt haben, und daB es deshalb gestattet ist, Kapillarblut anstatt Arterienblut mit Venenblut zu ver gleichen. ROSENOW (1) ist entgegengesetzter Ansicht. Bei vielen Tieren kann man der raschen Gerinnungwegen nur aus groBeren GefaBen Blut in genugender Menge nehmen, z. B. bei Vogeln und bei Fischen. Man entscheidet sich bei ihnen meist fur die Vene, urn ubermaBigen Blutverlust zu verhuten, zumal Fische und kleine Vogel im ganzen nur wenig Blut haben. Bei dem Menschen bevorzugt man die Entnahme aus den Kapillaren, weil hierfur der geringste Eingriff notig ist, eine Erregung vermieden wird, und die Entnahme z. B. auch im Schlaf oder bei angestrengter Tatigkeit der Versuchsperson moglich ist. Nimmt man an, daB der Stoffwechsel der Gewebe zum Teil auf Kosten des Blutzuckers verlauft, so muB man erwarten, daB das Venenblut einen geringeren Gehalt an Zucker hat als das Arterienblut. Das ist von einigen Autoren auch beschrieben worden. CHAUVEAU und KAUF MANN haben es zuerst fUr die arbeitenden Muskeln des Pferdes be schrieben. Es enthielt z. B. die Arterie eines beim Kauen tatigen Muskels wahrend der Arbeit urn etwa 0,017% mehr Zucker als das der Vene, doch errechne ich aus den Ruhewerten denselben Unterschied. Es soll auch das Venenblut faradisierter Muskeln bei dem Hund viel zuckerarmer sein als das der entsprechenden ruhenden (Unterschied 40-50 mg%, QUINQUAUD). B0JE (1) leugnet fur den Menschen einen wesentlichen Zuckerschwund im tatigen Muskel, findet vielmehr den Unterschied zwischen Arterie und Vene hochstens 0,010%. Das stimmt mit den meisten Angaben der anderen Autoren uberein (Tabelle 2). Tabelle 2. HENRIQUES und EGE 0,004% Mensch CORI und CORI (1) . 0,005 % " ROSENOW (1) • . . . 0,030% Stoffwechselgesunder Mensch 0,003 % Diabetiker BI1lJE (t) ..... . 0,010% Mensch BARRENSCHEEN, DOLESCHALL und POPPER ..... . 0,010% (maximal). GroBere Unterschiede (10-20 mg-%) sollen bestehen wahrend der Zuckerresorption (BLECH; FOSTER; BARRENSCHEEN, DOLESCHALL und POPPER). Geringerer Unterschied solI auftreten, wenn das Blut sehr glykogenreiche Muskeln durchstromt (HENRIQUES und EGE). Die fUr Tiere gefundenen Werte sind aus der Tabelle 3 ersichtlich. Vergleichende Betrachtungen iiber den Zuckergehalt des Blutes. 7 Deutlich miiBte der Unterschied im Zuckergehalt der Vene und Arterie der arbeitenden Milchdriise sein, da diese den Milchzucker auf Kosten des Blutzuckers bildet und dann ausscheidet (PORCHER; PORCHER und COMMANDEUR). Tabelle 3. Unterschied im Zuckergehalt von Vene und Arterie bei Tieren in % Pferd BIERRY U. FANDARD (2) 0,010 Plasma unbetaubter Tiere CHAUVEAU 0,005-0,021 Arterie und Vene, "rele veur propre de la lt3vre superieure" CHAUVEAU U. KAUFMANN 0,017 desgl. in der Ruhe 0,016 desgl. wahrend der Arbeit Hund ]. C. OTTO etwa 0,010 Art. femoralis, Vena fern. BIERRY U. FANDARD (2) 0,020 betaubte Tiere, Art. ca- bis etwa rotis, Vena jugularis 0,030 HENRIQUES U. EGE 0,004 TURBAN 0,022 Art. crural., Vena crural. HEPBURN, LATCHFORD, 0,020 In Athernarkose. Art. MCCORMICK und femoralis, Vena femo MACLEOD ralis FRANK, N OTHMANN und 0,004--0,006 Art. femoralis, Vena fe WAGNER moral. BRUNE 0,013 Vena saphena, Ramus dorsalis der Art. sa phena Kaninchen TAJA 0,004-0,008 Art. carotis, Vena auri cularis CORI, CORI U. GOLTZ 0,008 Art. femoralis, Vena fe- moralis FRANK, NOTHMANN 0,004 und WAGNER CORI U. CORI 0,007 Ente . .. OKAMURA (1) 0,028-0,035 Schwimmhautvene, Flii gelarterie. Huhn .. BLECH 0,002-0,009 Vena axillaris, Art. axil laris, niichtern. 0,004-0,021 Vena axillaris, Art. axil laris und Zucker belastung. Es ware dringend erwiinscht, daf3 die noch bestehenden Widerspriiche, sowohl hinsichtlich der Restreduktion, als in bezug aut die Unterschiede in den verschiedenen Gejaf3gebieten aujgeklart wiirden.

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