Josef Hesse Erfolgsforschung im Vertrieb GABLER EDITION WISSENSCHAFT Unternehmenskooperation """ und Netzwerkmanagement D"I.t,lb.II •"• a Ho .. .1 Herausgeber: Prof. Dr. Dieter Ahlert Universität Münster Inhaber des Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre, insb. Distribution und Handel, Geschäftsführender Direktor des Internationalen Centrums für Franchising & Cooperation Prof. Dr. Utho Creusen Geschäftsführer Media-Saturn-Holding GmbH, Ingolstadt Honorarprofessor an der Universität Münster Prof. Dr. Thomas Ehrmann Universität Münster Direktor des Instituts für Unternehmensgründung und -entwicklung und des Internationalen Centrums für Franchising & Cooperation Prof. Dr. Günter Olesch Direktor des Internationalen Centrums für Franchising & Cooperation, Honorarprofessor an der Universität zu Köln Josef Hesse Erfolgsforschung im Vertrieb Empirische Analysen von Herstellerunternehmen schnelldrehender Konsumgüter Deutscher Universitäts-Verlag Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.ddb.de> abrufbar. Dissertation Universität Münster, 2004 06 (2004) 1. Auflage November 2004 Alle Rechte vorbehalten © Deutscher Universitäts-Verlag/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden 2004 Lektorat Brigitte Siegel / Sabine Schöller Der Deutsche Universitäts-Verlag ist ein Unternehmen von Springer Science+Business Media. www.duv.de Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verla.9s unzulässig und strafbar. Das gilt insbe sondere für Vervielfältigungen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen-und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung: Regine Zimmer, Dipl.-Designerin, Frankfurt/Main Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier ISBN 978-3-8244-8238-2 ISBN 978-3-322-90973-2 (eBook) DOI 10.1007/978-3-322-90973-2 Meinen Eltern und meiner geliebten Frau Geleitwort Kooperative Unternehmensnetzwerke verkörpern die weltweit am stärksten wachsende Organisationsform für unternehmerische Aktivitäten sowohl im Business to Consu mer-Bereich als auch im Business to Business-Bereich. Die bekanntesten Beispiele sind Franchisesysteme, Gewerbliche Verbund gruppen und vertragliche Vertriebssys teme zwischen Industrie und Handel, die in der Praxis ihre Ausgestaltung in Form von Vertragshändler-, Shop-in-Shop-, Lizenz- und Depotsystemen finden. Neuerdings ge winnen Systemdienstleistungs- und Service-Netzwerke auf gesellschaftsvertraglicher Grundlage (z. B. als Aktiengesellschaft konfiguriert), ferner Efficient Consumer Res ponse (ECR)-Wertschöpfungspartnerschaften und die so genannten Virtuellen Netze für zu restrukturierende Wertketten an Bedeutung. Unter den differenten Unternehmenskooperationen erweisen sich offenbar diejenigen als besonders erfolgreich, die über ein professionelles Netzwerkmanagement verfügen. Sie kennzeichnen sich durch eine spezifische Form der Koordination verteilter Aktivi täten bei der Erstellung und Vermarktung eines Leistungsangebots für die Nachfrager. Ihr Erfolgspotenzial besteht darin, dass sie marktliehe und hierarchische Steuerungs komponenten sinnvoll kombinieren: Unternehmensnetzwerke mit Systemkopf verbin den das Prinzip der Kooperation zwischen eigenständig handelnden Akteuren mit den Vorteilen einer systematischen Steuerung durch eine Managementzentrale. Ein erstes Anwendungsfeld für Unternehmensnetzwerke sind räumlich verteilte Akti vitäten: Die geografisch verstreut angesiedelten Nachfrager, seien es Konsumenten, gewerbliche Abnehmer oder seien es institutionelle Haushalte, erwarten eine individu elle Betreuung durch räumlich nahe, stationäre Leistungsanbieter. Für das kundennahe, flexible Agieren "vor Ort" sind hoch motivierte Unternehmer mit hoher Eigenständig keit prädestiniert, die jedoch durch effizient gesteuerte Hintergrundsysteme entlastet werden. Ein zweites Anwendungsfeld sind sachlich verteilte Aktivitäten arbeitsteilig operie render Unternehmungen, die gemeinsam eine komplexe, z. B. aus differenten Waren, Service-, Handwerks- und oder Dienstleistungen zusammengesetzte Problemlösung für den Verbraucher anbieten. Im Idealfall ist die Arbeitsteilung derart konfiguriert, dass jeder Netzakteur diejenigen Aufgaben übernimmt, die er vergleichsweise am bes ten beherrscht. Ein weiteres Anwendungsfeld sind parallele, miteinander konkurrierende Aktivitäten, die durch KartelIierung in monopolähnliche Leistungsangebote überführt werden sol- VIJI Geleitwort len. Unternehmensnetzwerke dieses Typs gehören allerdings nicht zum Gegenstand der vorliegenden Schriftenreihe. Die in der vorliegenden Reihe publizierten Forschungsarbeiten entstehen überwiegend aus einer engen Kooperation zwischen Wissenschaft und Praxis. Sie sollen theoretisch vorgebildeten Praktikern in Bezug auf den oben angesprochenen Restrukturierungs prozess Hilfestellung leisten, indem mit einzelnen Beiträgen die Grundzüge einer The orie des Netzwerkmanagements erarbeitet werden. Hierbei werden im Wesentlichen vier Forschungslinien verfolgt: (1) Institutionelle Aspekte von Unternehmensnetzwerken Arbeiten innerhalb dieses Forschungsfeldes beschäftigen sich mit Fragen der typologi schen Erfassung und Explikation von Netzwerken. Realtypen von Netzwerkarrange ments sollen identifiziert und deren Entstehung und Entwicklung erklärt werden. Vor gelagert sind Netzwerke kontextabhängig zu definieren sowie Netzwerkphänotypen zu charakterisieren. (2) Managementkonzeptionen zur Führung von Unternehmensnetzwerken Auf die jeweiligen Typen von Netzwerkarrangements rekurrierend, versuchen Arbei ten dieses Bereichs, geeignete Managementkonzeptionen rur die differenten Erschei nungsformen von Netzwerken zu identifizieren und zu konstruieren. Induktiv sollen dabei die Managementkonzepte vermeintlich vorbildlich betriebener Netzwerke im Rahmen eines Benchmarking identifiziert und analysiert sowie deduktiv idealtypische Managementkonzepte rur differente Netzwerkausprägungen abgeleitet werden. (3) Controlling, Evaluation und ZertiflZierung von und in Unternehmensnetzwerken In diesem Bereich sind Arbeiten angesiedelt, die anhand unterschiedlicher Kriterien und aus verschiedenen Betrachtungsperspektiven die Performance (z. B. in Form der Effizienz oder Effektivität) von Unternehmenskooperationen beurteilen und bewerten. Geleitwort IX (4) Benchmarking von Unternehmensnetzwerken Die Arbeiten im Bereich des Benchmarking sind überwiegend empirisch und interna tional ausgerichtet. In Form von Studien, die zugleich die Erfolgsfaktorenforschung integrieren, wird - neben der Identifikation vorbildlicher Netzwerk-(Teil-) Konzeptionen und deren Erfolgsursachen - herausgearbeitet, ob im Ländervergleich unterschiedliche Evolutionsstadien von Netzwerkarrangements auszumachen und zu erklären sind. Mit Blick auf die Übertragbarkeit sowie Verbreitung exzellenter Netz werkpraktiken sollen potenzielle Anwendungsbarrieren identifiziert werden. die eine Expansion beeinträchtigen könnten. Die Reihe ,.Unternehmenskooperation und Netzwerkmanagement" wurde durch das Team in der festen Überzeugung initiiert, dass im Systemwettbewerb den hybriden Systemen, die den kundenindividuellen, flexiblen Marktauftritt der Netzakteure im Front-End-Bereich (Unternehmertum "vor Ort") mit einer zentralisierten, effizienzori entierten Gestaltung und Steuerung des Back-End-Bereichs (Ausschöpfung der neues ten Technologien) verbinden, die Zukunft der Güterdistribution gehört. Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich die Arbeit von JosefHesse mit der umfassen den Erklärung des Erfolgs von Vertriebsorganisationen der Konsumgüterindustrie. Im Grundlagenkapite1 wird den Lesern schnell ersichtlich, dass der Vertrieb von Herstel lerunternehmen schnelldrehender Konsumgüter, insbesondere hinsichtlich institutio neller Aspekte und notwendiger Managementkonzeptionen, mit den Fragestellungen des Netzwerkmanagements vergleichbar ist. Josef Hesse präsentiert mit dem vorliegenden Werk eine umfassende empirische Un tersuchung zu den erfolgsbeeinflussenden Faktoren im Vertrieb von Herstellerunter nehmen schnelldrehender Konsumgüter. Ziel der Erfolgsforschung ist die Suche nach Spitzenleistungen. Durch die einzelfallübergreifende Analyse erfolgsrelevanter Fakto ren werden in der vorliegenden Arbeit neun Faktoren identifiziert, deren konkrete Ausgestaltung anhand ausgewählter Benchmarks verdeutlicht wird. Die Grundlage der Erkenntnisgewinnung der vorliegenden Arbeit bilden die Ergebnisse von zwei aufein ander aufbauenden empirischen Untersuchungen. Im Rahmen einer explorativen Vor studie in Form einer De1phi-Befragung wurde das Verständnis des Vertriebs aus Ex pertensicht erhoben. Zudem wurde das Wissen der Experten genutzt, um potenzielle Erfolgsfaktoren des Vertriebs zu benennen und hinsichtlich ihrer Erfolgsrelevanz zu bewerten. Auf Basis der Ergebnisse der Vorstudie und vor dem Hintergrund eines the oretischen Bezugsrahmens wurde eine breit angelegte konfirmatorische Hauptuntersu chung durchgeführt, um den Erfolgsbeitrag potenzieller Erfolgsfaktoren zu messen. x Geleitwort Die Reihe Unternehmenskooperation und Netzwerkmanagement wird durch das Bun desministerium für Bildung und Forschung (BMBF), auch und insbesondere im Rah men eines Projektes zur Internetökonomie (FKZ: 01 AI( 704) sowie durch das Interna tionale Centrum für Franchising & Cooperation (F&C) an der Universität Münster ge fördert. Diesen Institutionen, ihren Trägem und Mitarbeitern sowie dem Deutschen Universitäts-Verlag danken die Herausgeber für das vielfältige Engagement. Münster, im Oktober 2004 Prof. Dr. Dieter Ahlert Prof. Dr. Utho Creusen Prof. Dr. Thomas Ehrmann Prof. Dr. Günter Olesch Vorwort Geschafft! Das ist wohl einer der ersten Gedanken, die einem angehenden Doktor nach Abschluss seiner Arbeit durch den Kopf schießen. Die Tragweite und Bedeutung die ses ersten Gedankens wird einem jedoch erst schrittweise bewusst. Was genau hat man geschafft? Geschafft hat man drei Jahre harte Arbeit in Lehre und Forschung. Ge schafft hat man Jahre. in denen man sich so manches Mal fragte, ob man nicht - wie viele andere auch - den Schritt in die Praxis hätte früher tun sollen. Geschafft hat man so manche Höhe und Tiefe, so manche leere Seite und geschafft hat man schlussend lich den langen Weg zur Promotion. Bei aller "Schafferei" ist jedoch eines ganz klar: Geschrieben hat man die Arbeit ganz für sich alleine; geschafft haben die Arbeit viele. Allen voran mein Doktorvater Herr Prof. Dr. Dieter Ahlert, der mir nach einem kurz fristigen Ausflug in die New-Economy die Möglichkeit der Promotion bot und sich auf dem Weg zum Ziel als wertvoller Lehrer und Diskussionspartner zur Verfügung gestellt hat. Auch gilt mein Dank Herrn Prof. Dr. Manfred Krafft. der die Aufgabe der Zweitkorrektur übernommen hat. Wertvolle Diskussionen, Kritik und Lob waren die Rahmenbedingungen, unter denen diese Arbeit entstand. Des Weiteren hat mich das Team des Lehrstuhls für BWL, insbesondere Distribution und Handel, während meiner ganzen Schaffenszeit nach allen Kräften unterstützt. An erster Stelle ist hier wohl Herr Dr. Heiner Evanschitzky zu nennen, der sich zur Aufgabe machte, mich auf die Wege der Wissenschaft zu bringen. In manchmal nicht enden wollenden Diskussionen hat er es am Ende geschafft, einem eingefleischten Praktiker die Bedeutung und die Wichtigkeit der wirtschaftswissenschaftlichen For schung bewusst zu machen. Frau Maren Wunderlich gilt mein Dank als Weggefährtin auf einer langen Reise. Uns beiden gemein ist die Einstellung. dass eine freundschaft liche Arbeitsatmosphäre der fruchtbarste Boden für optimalen Erfolg ist. Zusammen haben wir so manche Tradition im Sinne des Teamgeistes ins Leben gerufen. Herrn Lars Köster gilt mein Dank aus zweierlei Gründen. Zum einen wird er ebenfalls Sorge tragen, dass freundschaftliche Beziehungen und Traditionen am Lehrstuhl erhalten bleiben. Zum anderen war Herr Köster immer ein wertvoller Diskussionspartner, der - wie unter Sauerländern oftmals üblich - die richtigen Worte in der gemeinsamen Dis kussion fand. Meinem Zimmernachbarn Herrn Dr. Peter Kenning möchte ich über die wissenschaftliche Unterstützung hinaus dafür danken, dass er insbesondere in der letz ten Zeit als Sparringspartner für so manche Diskussion über die Sinnhaftigkeit der Promotion zur Verfügung stand. Selbstverständlich möchte ich auch den verbleiben den Kollegen unseres Lehrstuhls danken. Günther Blaich, Hilke Plaßmann, Verena Vogel. Mascha Ganser und David Woistenschläger haben mir viel Arbeit ab genom-
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