Forschungs-/Entwicklungs-/Innovations-Managment Series Editors: Hans Dietmar Bürgel · Diana Grosse et. al. Rainer Schultheiß Erfolgsfaktoren im Forschungsmanagement Erklärungsansätze aus der Sicht der Optionspreistheorie Schultheiß Erfolgsfaktoren im Forschungsmanagement GABLER EDITION WISSENSCHAFT Forschungs-/Entwicklungs-/ Innovations-Management Herausgegeben von Professor Dr. Hans Dietmar Bürgel Universität Stuttgart Professorin Dr. Diana Grosse, vorm. de Pay Technische Universität Bergakademie Freiberg Professor Dr. Martin G. Möhrle Brandenburgische Technische Universität Cottbus Die Reihe stellt aus integrierter Sicht von Betriebswirtschaft und Technik Arbeitsergebnisse auf den Gebieten Forschung, Ent wicklung, Innovation vor. Die einzelnen Beiträge sollen dem wis senschaftlichen Fortschritt dienen und die Forderungen der Praxis auf Umsetzbarkeit erfüllen. Rainer Schultheiß • Erfolgsfaktoren 1m Forschungs management Erklärungsansätze aus der Sicht der Optionspreistheorie Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Hans Dietmar Bürgel SPRINGER FACHMEDIEN WIESBADEN GMBH Die Deutsche Bibliothek -CIP-Einheitsaufnahme Schultheiß, Rainer: Erfolgsfaktoren im Forschungsmanagement : Erklärungsansätze aus der Sicht der Optionspreistheorie / Reiner Schult~eiß. Mit einem Geleitw. von Hans Dietmar Bürgel. -Wiesbaden: Dt. Univ.-Verl., 2001 (Gabler Edition Wissenschaft : Forschungs-/Entwicklungs-/Innovations-Management) Zugl.: StuHgart, Univ., Diss., 2001 ISBN 3-8244-74 91-3 1 . Au Rage Dezember 2001 Alle Rechte vorbehalten © Springer Fachmedien Wiesbaden 2001 Ursprünglich erschienen bei Deutscher Universitäts-Verlag GmbH, Wiesbaden, 2001 Lektorat: BrigiHe Siegel / JuHa Hinrichsen Der Deutsche Universitäts-Verlag ist ein Unternehmen der Fachverlagsgruppe BertelsmannSpringer. www.duv.de Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des V~rlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier. ISBN 978-3-8244-7491-2 ISBN 978-3-663-05661-4 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-05661-4 Geleitwort Forschung nicht als das Management von Risiken, sondern als das Management von Chancen zu begreifen liegt nahe, nachdem es 1973 den Wissenschaftlern Black und Scholes gelungen war, eine Formel für die Bewertung von finanzwirtschaftliehen Optio nen herzuleiten, ohne die Risikoeinstellung der Marktteilnehmer explizit einbeziehen zu müssen. Erst so war es möglich, die schwierig zu vennittelnde Risikopräferenz der Akteu re zu ersetzen durch ein Portfolio, dessen Rückflüsse der Option in jedem Zustand der Welt entsprechen. Zwar haben diese Forscher selbst nicht an "Forschung und Entwick lung" als industrielles Betätigungsfeld gedacht, aber eine Umsetzung dahin ist ohne Ab striche des wissenschaftlichen Gehalts der Theorie möglich, werden doch mit For schungsanstrengungen, die sich auf spätere 1\nwendungen bzw. Produkte orientieren, Entwicklungsoptionen eröffnet, deren charakteristische Wertbestimmungsfaktoren frap pierend denen entsprechender Kapitalmarktoptionen gleichen. Hier wie da gilt es, Band breiten, Laufzeiten, Ausübungspreise und die zukünftige Wertschöpfung zu bestimmen, um den gesuchten Optionswert, also die Prämie für Forschungsaufwendungen, die ma ximal erlaubt ist, um aus diesem Chancenpotential die gedachten Gewinne zu erzielen, bestimmen zu können. Schultheiß ließ sich durch erste Aufsätze, die im Jahre 1994 auf diese Transfermöglich keit von finanzwirtschaftlich-I mathematisch-I informationstechnisch-orientierten Opti onspreismodellen hin zum F&E-Management himviesen, zur weiteren Beschäftigung mit diesem faszinierenden Thema anregen. Die vorliegende Dissertation liefert denn auch konkrete Bausteine für ein innovatives Forschungsmanagement und kann damit selbst als ein Prototyp anwendungsorientierter Grundlagenforschung angesehen werden. Solche Bausteine, denen im einzelnen nachgegangen wird, sind • die konsequente Suche nach Unternehmerischen Werttreibern, • ein offensives Risikomanagement und die dafür unabdingbare Unternehmenskultur, wie sie sich in Organisation und Personalführung niederschlägt, • die Wahrnehmung von im Zeitablauf sich bietenden Chancen und damit die Betonung von Lernen und Selbstcontrolling, • das kreative Ausnutzen von Bibliometrischen Analysen und sogn. Forschungsland karten zur Bildung von Handlungsoptionen, • die Sensibilisierung des Öffentlichen Wissenschaftsmanagements bei der Suche nach hochrangiger Forschungsarbeit zum Wohle der Volkswirtschaft. V Das mittlerweile als "Realoptionen" apostrophierte Forschungsgebiet und seine ;\n wendungsmöglichkeiten sind im Begriff, sich rapide auszuweiten. Nicht mehr nur Roh stoffmärkte, Immobilienmärkte, die Leasingbranche oder eben anwendungsorientierte forschung können mit diesem theoretischen Fundament neue und realistische Einsichten gewinnen, sondern auch solche Themen wie F&E-Kooperationen, Plattformstrategien und Synergiepotentiale bei Mergers & Acquisitions lassen sich in ein neues Licht rücken. Der Arbeit von Schultheiß ist eine weite Verbreitung zu wünschen, kann sie doch ne ben ihrer "sauberen" theoretischen Gedankenführung auf umfangreiche empirisch belegte Ergebnisse aus der forschenden Pharmaindustrie als Beispiele anwendungsorientierter Forschungsarbeit hinweisen. Es scheint, als würde das Schmalenbach ·sehe Diktum "Wirt schaften ist Wägen" mit der Optionspreistheorie zu einem großen Teil rechenbar werden, so daß J. Lewent, CFO von Merck & Co., in der Tat sagen kann: "To me, all kinds of business decisions are options". Prof. Dr. Hans Dietmar Bürge! VI Vorwort Diese Dissertationsschrift ist während meiner Zeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl F&E,Management der Universität Stuttgart entstanden. Das innovative Klima am Lehrstuhl hat mich dazu ermutigt, die Realoptionspreistheorie auf das Management der frühen Phasen industrieller Forschung anzuwenden - und damit auf einen Bereich, für den das Anwendungspotential dieses Theoriefeldes generell als hoch eingeschätzt wird, der sich allerdings in Ermangelung der Anwendbarkeit quantitativer Methoden einer realoptionspreistheoretischen Behandlung bislang weitgehend verschlossen hat. Großer Dank für die Betreuung dieses Forschungsprojektes gebührt meinem akademi schen Lehrer, Herrn Prof. Dr. Hans Dietmar Bürge!, der mir in vielen, nicht nur auf das Dissertationsthema bezogenen Fragestellungen ein wichtiger und geschätzter Ratgeber war. Danken möchte ich desgleichen Herrn Prof. Dr. Alexander Gerybadze, Universität Hohenheim, für die Erstellung des Zweitgutachtens. 1\Ieinen ehemaligen Kollegen am Lehrstuhl-insbesondere Herrn Dipl-Kfm. Rene Ackel Zakour, Herrn Dr. Markus Binder, Herrn Dr. Christian Hahner, Frau Dipl.-Kff. Christine Haller, Herrn Dipl.-Kfm. Jürgen Luz sowie Herrn Dipl.-Kfm. Andreas Zeller-danke ich für die angenehme Zusammenarbeit. Die Arbeit ist meinem Vater Walter Schultheiß gewidmet, der meinen Weg bis zum Studium begleitet und gefördert hat, der das Entstehen dieser Arbeit aber nicht mehr mit erleben konnte. Rainet Schultheiß VII Inhaltsverzeichnis Abbildungsverzeichnis ....................................................................................... XIII Tabellenverzeichnis ·······················································································.····· XV Abkürzungsverzeichnis .................................................................................... XVII Verwendete Symbole .......................................................................................... XIX 1. Einführende Darstellung der Zielsetzung ............................................................ 1 1.1 Einordnung der Arbeit ..................................................................................................... 1 1.1.1 Thematisierung ......................................................................................................... 1 1.1.2 Theoretische Perspektive ........................................................................................ 6 1.2 Abgrenzung der Arbeit ..................................................................................................... 9 1.3 Methodisches Vorgehen ................................................................................................. 10 1.4 Aufbau der Arbeit ........................................................................................................... 11 2. Charakterisierung der betrachteten Forschungskategorien ............................... 13 2.1 Einordnung und Abgrenzung ........................................................................................ 13 2.2 Wissenschaftlich-technologische Betrachtungsperspektive ...................................... 17 2.3 Betriebswirtschaftliche Betrachtungsperspektive ....................................................... 18 2.4 Positionierung im Innovationsprozeß .......................................................................... 20 3. Theoretischer Bezugsrahmen ............................................................................. 23 3.1 Ressourcenorientierte Modelle der Organisationsökonomie ................................... 24 3.1.1 Erklärungsansätze .................................................................................................. 25 3.1.2 Informationsgehalt ................................................................................................ 26 3.2 Intuitionsforschung ......................................................................................................... 28 3.2.1 Erklärungsansätze .................................................................................................. 28 3.2.2 Informationsgehalt ................................................................................................ 31 4. Bezugsrahmenkonkretisierung: optionspreistheoretische Analyse der Spekulation ...... .. .... ... ...... ... ... ..... .. ... ..... .. . ... . ....... .... .... .... ..... ... .... ... ..... ... ... .... ...... 33 4.1 Optionspreistheorie ....................................................................................................... 33 4.1.1 Begriffe und Entstehung ...................................................................................... 33 4.1.2 Erklärungs- und Gestaltungsansätze .................................................................. 39 4.1.2.1 Theorie stochastischer Prozesse ......................................................... 40 4.1.2.2 Arbitrageorientierte Preisbemessungskonzepte ................................ 45 4.1.2.3 Gleichgewichtsorientierte Preisbemessungskonzepte ...................... 47 IX 4.1.2.4 Analytische versus numerische V erfahren ......................................... 54 4.1.2.5 Kennzahlen ............................................................................................. 56 4.1.3 Informationsgehalt ................................................................................................ 59 4.2 Optionstheorie ................................................................................................................ 60 4.2.1 Begriffe und Entstehung ...................................................................................... 60 4.2.2 Erklärungs- und Gestaltungsansätze .................................................................. 61 4.2.2.1 Werteethik .............................................................................................. 62 4.2.2.2 Dissensmanagement .............................................................................. 63 4.2.3 Informationsgehalt ................................................................................................ 64 4.3 Realoptionspreistheorie ................................................................................................. 65 4.3.1 Begriffe und Entstehung ...................................................................................... 65 4.3.2 Erklärungs-und Gestaltungsansätze .................................................................. 69 4.3.2.1 Arbitrageorientierte Preisbemessung in vollkommenen Märkten . 70 4.3.2.2 Arbitrageorientierte Preisbemessung in unvollkommenen Märkten .................................................................................................... 71 4.3.2.3 Gleichgewichtsorientierte Preisbemessung in unvollkommenen Märkten .................................................................................................... 71 4.3.2.4 Konzeptionelle Orientierungsmuster .................................................. 72 4.3.3 Informationsgehalt ................................................................................................ 74 4.4 Realoptionspreistheoretische F&E-Management-Konzeptionen ........................... 75 4.4.1 Begriffe und Entstehung ....................................................................................... 7 5 4.4.2 Erklärungs- und Gestaltungsansätze ................................................................... 79 4.4.2.1 Arbitrageorientierte Preisbemessung in vollkommenen Märkten .. 79 4.4.2.2 Arbitrageorientierte Preisbemessung in unvollkommenen Märkten .................................................................................................... 80 4.4.2.3 Gleichgewichtsorientierte Preisbemessung in unvollkommenen Märkten .................................................................................................... 82 4.4.2.4 Konzeptionelle Orientierungsmuster .................................................. 83 4.4.3 Informationsgehalt ................................................................................................ 93 5. Untersuchungsdesign ......................................................................................... 96 5.1 Theoriegestütztes Perzeptions-und Interpretationsmuster ..................................... 96 5.2 Empirisches Untersuchungsziel .................................................................................... 97 5.3 Konkretisierung der Untersuchung in der Pharmaindustrie .................................... 97 5.3.1 Branchenüberblick ............................................................................................... 100 5.3.2 Phasenschema der Pharma-F&E ...................................................................... 103 X