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Erfahrung und Kategoriales Denken: Hume, Kant und Husserl über vorprädikative Erfahrung und prädikative Erkenntnis PDF

319 Pages·1998·13.51 MB·German
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ERFAHRUNG UND KATEGORIALES DENKEN PHAENOMENOLOGIC A REIHE GEGRÜNDET VON H.L. VAN BREDA UND PUBLIZIERT UNTER SCHIRMHERRSCHAFT DER HUSSERL-ARCHIVE 147 D. LOHMA R ERFAHRUNG UND KATEGORIALE S DENKEN HUME, KANT UND HUSSERL ÜBER VORPRÄDIKATIVE ERFAHRUNG UND PRÄDIKATIVE ERKENNTNIS Redaktionskomite:e Direktor: R. Bernet (Husserl-Archie,f Leuven) Sekretär: J. Taminiaux (Centre d' etudes phenomenologiqu,e sLouvain-la-Neuv)e Mitglieder: S. IJsseling (Husser-l Archief, Leuven,) H. Leonardy (Centre d' etudes phenomenologiqu,e sLouvain-la- Neuve), U. Melle (Husserl-Archie,f Leuven,) B. Stevens (Centre d' etudes phenomenologique, sLouvain-la-Neuve) Wissenschaftlichre Beirat: R. Bernascoin (Memphis Staet University), D. Carr (Emory University, Atlanta), E.S. Casey (Staet University of New York at Stony Brook), R. Cobb-Stevesn (Boston College), J.F. Courtine (Archives-Husse,r lParis), F. Dastur (Universite de Paris XX), K. Düsing (Husserl-Archiv, Köln), J. Hart (Indiana University, Bloomington), K. Held (Bergische Universität Wuppertal,) D. Janicaud (Universite de Nice), K.E. Kaehler (Husserl-Archiv, Köln), D. Lohmar (Husserl-Archiv, Köln), W.R. McKenna (Miami University, Oxford, USA), J.N. Mohanyt (Tempel University, Philadelphia,) E.W. Orth (Universität Trier), B. Rang (Husserl-Archief Freiburg i.Br.), P. Ricoeur (Paris), K. Schuhmann (University of Utrecht), C. Sini (Universitä degli Studi di Milano), R. Sokolowski (Catholic University of America, Washington D.C.), E. Ströker (Universität Köln), B. Waidenfesl (Ruhr-Universität, Bochum) DIETER LOHMA R Universität zu Köln, Husserl-Archiv, Köln, Germany ERFAHRUNG UND KATEGORIALES DENKEN Hume, Kant und Husselr über vorprädikative Erfahrung und prädikative Erkenntnsi KM W SPRINGER-SCIENCE+BUSINESS MEDIA, B.V. A CLP. Catalogue record for this book is available from the Library of Congress. ISBN 978-94-010-6152-0 ISBN 978-94-011-5120-7 (eBook) DOI 10.1007/978-94-011-5120-7 Printed on acid-free paper All Rights Reserved ©1998 Springer Science+Business Media Dordrecht Ursprünglich erschienen bei Kluwer Academic Publishers 1998 Softcover reprint of the hardcover 1st edition 1998 No part of the material protected by this copyright notice may be reproduced or utilized in any form or by any means, electronic or mechanical, including photocopying, recording or by any information storage and retrieval system, without written permission from the copyright owner Inhalt5verzeichnis Einleitung I. Abschnitt David Hume als der erste Philosoph der vorpridikativen Erfahrung 11 I. 1 Hurnes Probleme 11 I. 2 Die grundiegenden Elemente von Hurnes Erkenntnistheorie 16 I. 3 Phanomenologische Interpretation des Erkenntnisprozesses bei Hurne. Assoziation als vorprlldikative Erfahrung 23 I. 4 Humes 'Prinzipien der menschlichen Natur'. Ihre mechanistische Inter pretation im Treatise und Hurnes spllteres Konzept 'natiirlicher Operationen der mensch lichen Natur' 30 I. 5 Die Faktoren wahrer Erkenntnis bei Hume 35 II, Abschnitt Der systematische Ort der vorkategorialen Erfahrung in Kants transzen- dentaler Korrespondenztheorie 38 II. 1 Kants merkmalstheoretische Charakterisierung der Erkenntnis 38 a) Das Grundmodell der Erkenntnis als Subsumtion 38 b) Der Beitrag der Merkmalslehre zur Korrespondenztheorie 40 11.2 Kants Kritik der Korrespondenztheorie 45 11.3 Kants Transformation der Korrespondenztheorie 50 a) Der Ansatz einer Theorie vielfacher Korrespondenzpunkte 50 b) Kants Suche nach einem hinreichenden individuell-materialen Krite rium der Wahrheit in der Ubereinstimmung unserer Erkenntnis mit der Anschauung 54 c) 1st Kant ein Kohllrenz-Theoretiker? 57 II. 4 Probleme der merkmalstheoretisch gedachten Korrespondenz 62 a) Die Merkmale von Begriffen als Anwendungsbedingungen 62 b) Kants Ringen urn die Vergleichbarkeit von Anschauung und Verstan- desbegriffen 65 II. 5 Elemente zu einer L()sung der Probleme merkmalstheoretischer Korre- spondenz 69 a) Subsumtion unter Schemata 69 b) Die zwingende Annahme einer vorkategorialen Regelhaftigkeit 74 11.6 Kants Versuche zur Erfassung der vorkategorialen Erfahrung 79 a) Das Wahmehmungsurteil 81 b) Objektiv gerichtete Interpretationen 82 c) Subjektiv gerichtete Interpretationen 85 vi II. 7 Wahmehmungsurteile als objektivierende Formulierung von assozia- tiven Verbindungen 87 a} Detailanalyse von Kants Wahmehmungsurteilen 87 b} Die Erinnerung an D. Hume in den Prolegomena 99 II. 8 Weitere Problemtitel Kants fUr die vor-kategoriale Erfahrung: Schein, Anschein, vorUlufiges und vor-Iaufendes Urteil 105 a} Der Schein ist Grundlage der falschen Erkenntnis (Irrtum). 1st er auch Grundlage der wahren Erkenntnis? 105 b} Der Schein als vor-eilendes Urteil 107 c} Abgrenzung des vor-eilenden Scheins gegen das vorlliufig-problema- tische Urteil und gegen das Vorurteil 110 d} Affmitlit und Abgrenzung zu den dunklen Vorstellungen der Tradition 112 11.9 Der zweite Ansatzpunkt filr den systematischen Ort der vorkategorialen Erfahrung und der Wahmehmungsurteile im Rahmen einer Synthesis- Theorie des korrespondierenden Gegenstandes 117 a} Die Stadien des Erkennens in der transzendentalen Deduktion der 1. Auflage der Kritik der reinen Vernunft 119 b} Kants Ansatz einer transzendentalphilosophischen Korrespondenztheo- rie: Wie konnen wir zu unseren Anschauungen einen Gegenstand hinzudenken? 126 II. 10 Kants Synthesis-Modell der Wahmehmung 129 a) Das Problem der Leitung der zusammensetzenden Tlitigkeit der Einbil- dungskraft 129 b) Die 'schopferische Dichtungsfllhigkeit' im vorkritischen Werk Kants 134 c) Figiirliche Synthesis, Selbstaffektion und Schematisierung in der Wahmehmung 140 II. 11 Die transzendentale Funktion der Erfahrung im ErkenntnisprozeB 146 a) Die Sedimentation der Erfahrung in den Schemata empirischer Begriffe 146 b) Die Leitung der Zeitzuweisung und der Zusammenordnung von Ereignissen durch die vorkategoriale Erfahrung 150 c) Rekapitulation: Kants transzendentalphilosophische Korrespondenz- theorie auf dem Boden der Erfahrung 154 III. Abschnitt Husserls Theorie der vorpridikativen Erfahrung 158 III. 1 Der Begriff der Wahrheit in den Logischen Untersuchungen 158 a) Die Korrespondenzpunkte der Wahrheit bei Husserl 158 b) Evidenz und Wahrheit 161 c) Die vier Begriffe von Wahrheit in der 6. Logischen Untersuchung 162 III. 2 Schlichte und kategoriale Anschauung 166 a) Schlichte und fundierte Akte 166 b) Die Struktur des kategorialen Aktes 169 c) Die Funktion der Sinnlichkeit in der kategorialen Anschauung. Kategoriale Anschauung ist keine intellektuelle Anschauung 174 vii d) Wichtige Varianten der kategorialen Anschauung: Die thematische Identitlitssynthesis 181 e) Die ideierende Abstraktion 183 f) Kollektiva 187 III. 3 Die Frage nach dem Charakter und dem Ursprungsort der Deckungs synthesen. Stammen sie aus der inneren oder liuBeren Wahmehmung - oder aus einer 'dritten QueUe'? 189 a) Husserls fehlgeschlagener Versuch, die Deckungssynthesen als Reflexionsinhalte zu interpretieren 189 b) Die 'dritte Quelle' der Anschaulichkeit. Deckungssynthesen als hOher- stufige Gegebenheiten und Intentionen selbst als reeUe Gegebenheiten 201 c) Das Mengen-Modell der Deckungssynthesen 203 III. 4 Die vorprlidikative Erfahrung als 'unbegriffenes Erlebnis' in den Logi- schen Untersuchungen und die Frage nach ihrer 'Umwandlung' in Erkenntnis 205 a) Das Umwandlungs-ModeU und das Neuvollzugs-Modell filr das Ver- haltnis von erlebten Deckungssynthesen und kategorialer Anschauung 208 b) Das 'Erlebnis der Wahrheit' als Evidenz? 210 c) Das unbegriffene Erlebnis der Identimt 212 III. 5 Die Dynamik von Erfahrungs-und Erwartungsgewichten 216 a) Unthematisches Vorwissen in der Negation 216 b) Apriorische Slitze Uber das Erfahrungsgewicht (in den "Vorlesungen zur Einleitung in die Logik und Erkenntnistheorie" von 1906n) 219 c) 'Subjektive' und 'objektive' Interpretation der Erwartungsgewichte als Erscheinungsform der vorprlidikativen Erfahrung 223 d) Die Funktion von Erwartungsintentionen beim negativen Urteil (in der "Vorlesung tiber transzendentale Logik" von 1920/21) 226 e) (Tber den Unterschied von passiver, protentionaler Erwartung und aktiver, vorgreifender Vorerwartung 227 III. 6 Die genetische Analyse der vorprlidikativen Erfahrung (in Erfahrung und Urteil) 229 a) Der weiteste Urteilsbegriff und das Ineinander von Aktivitlit und Passivimt 229 b) Die Explikation eines Wahmehmungsgegenstandes 231 c) Analyse der explikativen Deckung und der Sinnesbereicherung in der Explikation 233 d) Die typisierende Auffassung und die erfahrungsabhlingige Genauer- bestimmung des Typus 236 III. 7 Assoziation als Form der vorprlidikativen Erfahrung 244 a) Das Verhaltnis von Deckungssynthesen, Assoziation und vorprlidi- kativer Erfahrung 244 b) Die verschiedenen Formen der Assoziation 246 c) Abgrenzung der vorprlidikativen Erfahrung von dem 'EinfaU' der Residuen kategorialer Synthesen 251 viii III. 8 Die Analyse des prMikativen Urteils (in Erfahrung und Urteil) 252 a) Die Differenz von vorpradikativer Kenntnisund priidikativer Erkennt- nis. Zuruckweisung der Kritik der gegenstandstheoretischen Position 252 b) Die Struktur der Pradika~.ion. Weitere Argumente gegen das 'Um wandlungs'-Modell flir den Ubergang von vorprMikativer Kenntnis zur Erkenntnis 259 c) Das negative Urteil als Beispiel einer komplexen Umbildung vorprii dikativen Erwerbs. Nominalisierung und Kollektiva als weitere Formen des pradikativen Urteils 264 d) Das doppelte Geltungsleben des Subjekts: Die priidikative Entschei- dung als praktische Stellungnahme und die triige Verschiebung der induktiven Gewichte 270 IV. Abschnitt Phiinomenologie und Kantianismus in gegenseitiger Kritik 274 Literaturverzeichnis 287 Sachregister 300 Namenregister 306 EINLEITUNG In dieser Untersuchung soli gezeigt werden, daB es zwischen der singular-en Wahrnehmung von Gegenstiinden und der objektiven und kommunizierbaren Erkenntnis ein 'Mittleres' gibt, d.h. eine bereits bestiindige und spezifische Vorform von Erkenntnis, die weder nur Wahmehmung ist noch schon Erkenntnis darstellt. Husserl war der erste, der durch seine Analysen in Erfahrung und Urteil auf den Be reich des Vorpriidikativen aufmerksam gemacht und die These von der Eigenstiindigkeit der vorpriidikativen Erfahrung vertreten hat. Das weitere Ziel Meiner Untersuchung ist dann, die transzendentale Funktion dieser erfahrungsgegriindeten spezifischen Vorformen flir die Ermoglichung eben dieser Erkenntnis aufzuweisen. Dabei wird sich zeigen lassen, und zwar zunachst mit Hilfe Kantischer Analysen der Schemata, dann aber auch mit dem gleichfungie renden empirischen Typus bei Husserl, daB auch in dem ErmoglichungsgefUge der Wahrnehmung von individuellen Gegenstiinden ein Sediment vorangegangener Erfahrung als entscheidender Funktionstriiger aufgewiesen werden kann. Das Programm und die konkreten Analysen der Formen vorpradikativer Erfahrung in Erfahrung und Urteil sind somit die entseheidenden SchluBsrueke der genetisch phiinomenologischen Erkenntnistheorie, die sieh hiermit zugleieh als tragfahig und konsistent erweist. Den groBeren Rahmen dieser Untersuehung bildet die Frage, ob sieh die menschliehe Wahmehmung, Erfahrung und Erkenntnis sozusagen 'ganz aus eigener Kraft' organisieren kann. Die hier also implizit vertretene Theorie der Selbstorgani sation der menschlichen Erkenntnis muB jedoch erst durch Abgrenzung gegen alternative Positionen prazisiert werden. Eine wichtige Gegenposition in diesem Problemfeld ist Kants These, daB unsere Gegenstandskonstitution nur moglich ist, indem wir reine Verstandesbegriffe anwenden, die ihrerseits nieht aus der Erfahrung stammen konnen. FUr Kant sind diese Vestandesbegriffe wohl nieht (wie die eingeborenen Ideen) von Gott in unsere Seele eingepflanzt. diese Ansieht des alteren Rationalismus lieBe ebenfalls die Erkenntnis des Menschen von Faktoren abhangig sein, die ganz auBerhalb seiner Erfahrung stehen. Kant sieht die reinen Verstandes begriffe lediglieh als prafigurierte, transzendentale Funktionen vor aller Erfahrung, die sich bei der Gelegenheit der Begegnung mit sinnlieh Gegebenem formieren. Aber wenn sie sich formieren, dann mUssen sie sich gemaB der Tafel der Kategorien formieren, dies ist eine Folge der Ergebnisse der transzendentalen Deduktion. Wir werden dagegen zu zeigen versuehen, daB die wichtigste synthesisleitende Funktion fUr die Ermogliehung von Gegenstandsbezug, niimlieh die Leitung der Apprehension des sinnlich gegebenen Mannigfaltigen zur Darstellung eines Gegenstandes in der Ansehauung, bereits von den Schemata empirischer Begriffe ausgefiihrt werden kann. Die Moglichkeit, Gegenstande und Ereignisfolgen anschaulieh gegeben zu haben, laBt sich somit bereits mit diesen transzendental empirisehen Funktionen begriinden. Die hier vorgelegte, systematisehe Ausarbei tung von Kants Theorien der Schemata empirischer 8egriffe und der ebenfalls 2 EINLEITUNG erfahrungsgegrundeten Funktion der Ereigniserwartung im Wahmehmungsurteil belegt - entgegen Kants eigenem Festhalten an der grundlegenden Funktion der reinen apriorischen Verstandeskategorien - eine weitreiehende These: Das mensch liche Wahmehmen und Erkennen kann sich selbst organisieren und sich selbst in seiner Moglichkeit begrunden. Kants Argumentation (in der transzendentalen Deduktion) dafiir, daB reine Verstandesbegriffe zur Gegenstandshabe notwendig sind, hiingt nach dem Erweis, daB die transzendental-empirischen Funktionen (Schemata empirischer Begriffe bzw. Husserls Typen) zur ErkHirung der Gegenstandshabe durchaus hinreichen, nur noch von den Sinnelementen der strengen Allgemeinheit und des notwendigen Zusammenhanges ab, weIche nicht auf Erfahrung zuruckgefUhrt werden konnen. Fur Kant mussen sie daher apriorisch sein und aus dem Verstandesvermogen selbst stammen. Hume nennt so\che Uberzeugungen dagegen narurliche Instinkte. Die beiden Verstandnisversuchen gemeinsame Uberzeugung scheint daher zu sein, daB diese Sinnelemente aus etwas herstammen mussen, was 'groBer' ist als wir. Husserl I wird beide Positionen mit dem Hinweis darauf relativieren, daB sie den Unterschied zwischen alltaglicher und naturwissenschaftlicher Kausalitat ubersehen. Die exakte Kausalitat ist fUr Husserl eine methodische Idealisierung auf dem Boden lebenswelt lieher Erfahrungen und der vorpradikativen Konstitution alltaglicher Kategorien. Er wird aber auch darauf hinweisen, daB die exakten Kategorien (die eben jenen notwendigen Zusammenhang mitdenken) jedoch bereits soweit in unsere alltaglichen Uberzeugungen eingeflossen sind, daB wir eine Erinnerung an die lebensweltliche, vorpradikative Quelle brauchen, urn den ursprunglichen Erfah rungsgrund und die Idealisierung selbst wieder sehen zu lemen. Husserl war keineswegs der erste, der sich systematisch mit dem Phanomen der Erfahrung auseinandergesetzt hat. Bereits Hume geht von unterscheidbaren Phasen in der Erkenntnisgewinnung aus. Er findet in der Assoziation eine eigenstandige und bestandige Phase, die uber die Leistung der Wahmehmung hinausgeht. In ihr ist die Erkenntnis bereits vorgeformt. Erst durch die zu der Anschauung eines gegebenen Gegenstandes (Ursache) und seiner assoziativen Verbindung mit einem anderen Gegenstand hinzukommenden narurlichen 'Operationen des menschlichen Geistes' wird aus dieser sUbjektiv-psychologischen Vorstellungsverknupfung Erkenntnis. In der Erkenntnis ist dann die kausale Verbindung von Ursache und Wirkung gedacht, erst jetzt entsteht, bei gegebener Ursache, zugleich die Uberzeugung (belie}) von dem Eintreten der Wirkung. Obwohl Hume seine Einsichten im Treatise zuerst kausal-mechanisch interpretiert hat und sie vorwiegend psychologisch formuliert, bewegt er sich im Enquiry bereits auf eine voraussetzungslose Deskription des BewuBtseinslebens zu, in dem auch die Assoziation eine Funktion im ProzeB der Erkenntnisgewinnung erhalt. Hume ist nieht nur der Philosoph, der die Frage nach der Begrundung des Prinzips unserer kausalen Erklarungen stellt -und festhalt, daB Die Situation ist vielleicht derjenigen Descartes' in der 3. Meditation (ebenso in dem Gottes beweis seiner Prinzipien der Philosophie) zu vergleichen, als er die Vorstellung Gottes in unserem Denken entdeckt und mit Hilfe des lumen naturale in neoplatonischer Weise schlieBt, daB sie nicht aus etwas weniger volIkommenem, z.B. von uns selbst, herstammen kann.

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Diese Untersuchung zeigt, daß es zwischen der singulären Wahrnehmung von Gegenständen und der objektiven und kommunizierbaren Erkenntnis ein `Mittleres' gibt, d.h. eine bereits beständige und spezifische Vorform von Erkenntnis, die weder nur Wahrnehmung ist noch schon Erkenntnis darstellt. Husse
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