FORSCHUNGSBERICHT DES LANDES NORDRHEIN-WESTF ALEN Nr. 3054 / Fachgruppe Physik/Chemie/Biologie Herausgegeben yom Minister fUr Wissenschaft und Forschung Prof. Dr. agr. Manfred Schatzke Dr. troph. Udo Ritterbach Institut fUr Landtechnik, Abteilung Haushaltstechnik der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universit1it Bonn Erarbeitung von Grundlagen zur Optimierung und Rationalisierung der thermischen Zubereitung von Lebensmitteln auf der Basis einer Kombination von Elektrobackofen und Kochplatten Westdeutscher Verlag 1981 CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Schätzke, Manfred: Erarbeitung von Grundlagen zur Optimierung und Rationalisierung der thermischen Zubereitung von Lebensmitteln auf der Basis einer Kombina tion von Elektrobackofen und Kochplatten / Manfred Schätzke ; Udo Ritterbach. - Opladen Westdeutscher Verlag, 1981. (Forschungsberichte des Landes Nordrhein Westfalen ; Nr. 3054 : Fachgruppe Physik, Chemie, Biologie) ISBN 978-3-531-03054-8 ISBN 978-3-322-87567-9 (eBook) DOI 10.1007/978-3-322-87567-9 NE: Ritterbach, Udo:; Nordrhein-Westfalen: Forschungsberichte des Landes ••• © 1981 by Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen Herstellung: Westdeutscher Verlag GmbH ISBN 978-3-531-03054-8 Inhalt Einlei tung ................................. . 2 Aufgabenstellung ••••••••••••••••••••.••••.•• 2 3 Versuchsdurchftihrung ••.•.•••.••••••••••••••• 5 3.1 Material •••••.••••••••••••••••••.•..•••••••• 5 3. 1 • 1 Aufbau der Ger~tekombination von Elektro-Kochplatten und Backofen •••.•.•••••• 5 3.1. 2 Wirkungsweise der Regelung der Automatik-Kochplatten •.••.••..•••.•..••.•••• 6 3.1. 3 Auswahl der GargefaBe ..•.•..•.••.•....•....• 6 3.1 .4 Auswahl des Garguts •.••......•.••..•••.•.• 8 3.2 Versuchsaufbau und Methoden .•.•.•••..••.•••• 9 3.2.1 Simulation von Garvorgangen ...••..•..••...•• 9 3.2.2 Vor- und Zubereitung der Lebensmittel ••..••. 11 3.2.3 Energieverbrauchsmessungen ......•.•......••• 12 3.2.4 Temperaturmessungen •......••..••........••.• 12 3.2.5 Ermittlung der Gewichts- und Trocken- substanzveranderungen ••...••...•..•.•••...•. 13 3.2.6 Statistische Auswertung •.•.•...•....•.•..••• 14 4 Ergebnis se .•••......••...•......••..•....•.. 14 4. 1 Untersuchungen zur Simulation von einzelnen Garvorgangen ...••.•....•....•....• 14 4. 1 • 1 Energieverbrauch und Wirkungsgrad in der Ankochphase •.••......•..........••..• 15 4.1.2 Verlustleistung von Topf und Platte in der Fortkochphase .•.•....•...••...•.••••. 18 4.1.3 Temperaturgefalle zwischen Topfinhalt und Topfumgebung .•..•••.•••••••.••.••..•••.. 24 4.1.4 Temperatur-Zeit-Verhaltnisse an der Gerate kombination Automatik-Kochplatte u. Backofen • 30 4.1.4.1 Temperaturverteilung in der Mulde .....••.••.• 31 4.1.4.2 Temperatur-Zeit-Verhaltnisse an den Umschlie Bungsflachen u. AuBenseiten der Backofenmuffel 36 4.2 EinfluB der Kombination von Herdmulde und Backofen auf den Verlauf einer simulierten Menlizubereitung mit Edelstahl-Topfen ..•..•.• 41 4.3 EinfluB der Kombination von Herdmulde und Backofen auf reale Garvorgange •.••...••...•. 45 4.3.1 Temperatur-Zeit-Verhaltnisse an Gargut und Gargerat ....•.•..•....................•.•.... 45 4.3.2 Energieverbrauch und Garzeit •.••............ 52 4.3.3 Gewichtsverlust und Trockensubstanz ........ . 57 5 Besprechung der Ergebnisse 60 6 Zusammenfassung 64 7 Literaturverzeichnis 66 - 1 - Einleitung Die Zubereitung der Mahlzeiten kann als eine der Kernfunktio nen des privaten Haushalts angesehen werden. Diesem Aufgabenbe reich kommt eine groBe Bedeutung fUr die Befriedigung der Be dUrfnisse zu, die im Interesse der physischen Gesundheit und der psychisch-sozialen AnsprUche der Haushaltsmitglieder ste hen. Entsprechend seiner Bedeutung bindet dieser Sektor erheb liche finanzielle und arbeitszeitliche Aufwendungen, so daB u.a. die Anforderungen an die Ausstattung mit technischen Geraten und die organisatorischen Leistungen auf einem hohen Niveau stehen. So hat auch die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dies en Problemen dazu gefUhrt, daB aus gesundheitlichem In teresse und mit dem Ziel der Arbeitserleichterung die Fragen der Nahrwerterhaltung und der Optimierung der Zubereitungsver fahren in den Vordergrund der Forschung im Bereich der Nahrungs mittelzubereitung gestellt wurden. Solche Fragestellungen haben dann auch bei der Weiterentwicklung der heutigen Garmethoden sowie der standigen technischen Verfeinerung insbesondere der Gerate zur Warmebehandlung von Lebensmitteln bisher Priori tat gehabt. Neben den Verbesserungen, die beispielsweise beim Garen auf der Elektrokochplatte durch die Entwicklung der Automatikplatte und entsprechend geeignetem Geschirr erreicht werden konnten, geht auch die Konzeption neuerer Gargerate, wie etwa des Um luft-Backofens oder des Mikrowellengerates, auf diese Zielset zungen zurUck. Nun hat in den letzten Jahren der sparsame Energieverbrauch in der offentlichen Diskussion einen hohen Stellenwert erlangt, so daB die dringende Notwendigkeit des Energiesparens inzwi schen auch im BewuBtsein der Verbraucher eine Rolle zu spielen beginnt und in allen Bereichen des privaten Haushalts Ansatz punkte gesucht werden, urn Energiesparpotentiale zu erschlieBen. Damit ist die Frage nach dem Energieverbrauch ebenfalls zurn Beurteilungskriteriurn fUr die Gerate zur thermischen Behand lung von Lebensmitteln geworden. Dies gilt sowohl fUr die Be urteilung der konstruktiven Gegebenheiten eines Gerates als auch fUr die Aspekte der Bedienung und seines rationellen Einsatzes. Eine technische bzw. konstruktive Verbesserung eines Gargerates mit dem Ziel der Energieeinsparung kann nur dann zur Wirksamkeit kommen, wenn die Gewohnheiten der Ver braucher im Bereich der Ernahrung und der Nahrungsmittelzube reitung BerUcksichtigung finden, so daB dem Benutzer keine we sentliche Anderung eingespielter und traditioneller Verhaltens weisen abverlangt werden muB. Zusatzlich sollten die Moglich keiten unrationellen Benutzerverhaltens weitestgehend ausge schlossen werden. In der Bundesrepublik Deutschland besitzen etwa 74 v.H •..d er Haushalte einen Elektroherd (HEA, 1980). Somit muB das Garen auf Elektrokochplatten als das bedeutndste haushaltsUbliche Verfahren der thermischen Behandlung von Lebensmitteln gelten. Daher bietet sich der Elektroherd als Ansatzpunkt fUr energie sparende MaBnahmen an. Aufgrund seiner weiten Verbreitung kann - 2 - eine entsprechend groBe Wirksamkeit der MaBnahmen erwartet wer den. Zudem ist dadurch die Berucksichtigung der Verbraucherge wohnheiten gegeben. 2 Aufgabenstellung Die Bestrebungen, an Haushaltsgeraten energiesparende MaBnah men zu verwirklichen, stoBen auf geratespezifische Probleme. Die Ursache hierfur liegt in der unterschiedlichen Tauglich keit der Gerate fur diese dringende Aufgabe und in der Schwie rigkeit, die Erkenntnis der Notwendigkeit des Energiesparens in die zielgerichtete Anderung festgefahrenen Verbraucherver haltens umzusetzen. Fur den Bereich der Zubereitung der Mahl zeiten sieht ORTH, 1977, in der Energieeinsparung durch bewuB te Auswahl des Kochgeschirrs und der Kochplatte sowie durch Kochen auf dem Elektroherd mit wenig UberschuBenergie kaum pra xisrelevante Moglichkeiten, da der Durchschnittsbenutzer sel ten die erforderliche Uberlegung investieren wird. Demnach kommt es wie bei den meisten elektrischen Haushaltsgeraten beim Elektroherd verstarkt mit dar auf an, konstruktive MaBnah men zu verwirklichen, die einen ratione lien Energieeinsatz er moglichen, was bei den steigenden Energiekosten zum vorrangi gen Ziel einer weiteren Optimierung der Garverfahren unter Ein satz dieses Gerates geworden ist. Anfang 1980 wurde mit dieser Zielsetzung zwischen dem Bundes minister fur Wirtschaft und der deutschen Elektro- und Gas Hausgerateindustrie eine Ubereinkunft uber verschiedene Haus haltsgerate getroffen. Danach beabsichtigen die Hersteller von Elektrohausgeraten bis zum Jahre 1985 folgende durchschnitt lichen Einsparungen in den spezifischen Energieverbrauchswer ten der Gerate zu erreichen (BM Wi, 1980): Waschmaschinen 7 bis 10 v.H. Geschirrspulmaschinen 10 bis 15 v.H. Elektroherde 3 bis 5 v.H. Kuhl- und 15 bis 20 v.H. Gefriergerate Warmwasserspeicher (Bereitschafts- 8 bis 10 v.H. energieverbrauch) Elektrospeicher- 3 bis 4 v.H. heizgerate Die unterschiedliche Hohe in diesen Einsparvorgaben weist deutlich auf die ungleichen Verbesserungsmoglichkeiten an den einzelnen Geraten hin. Bei deD,Kuhl- und Gefriergeraten k6nnen z.B. durch einfach zu verwirklichende IsoliermaBnahmen deutli che Energieeinsparungen in Angriff genommen werden. Dagegen wird die Verbesserungswurdigkeit des Elektroherdes offenbar fur relativ gering erachtet, da eine Steigerung des Wirkungs grades von modernen Kochplatten unter den gegebenen Umstanden nicht erreichbar scheint (HDHI und ZVEI, 1979). Diese Einschat zung trifft sicherlich zu, wenn die Beibehaltung der Bauart - 3 - konventioneller Elektroherde vorausgesetzt ist und sich daher die VorschlKge im Bereich der konstruktiven Ma8nahmen an die sem GerKt im wesentlichen auf eine bessere Isolation zwischen den Kochplatten und der Mulde sowie an deren Unterseite be schrKnken mUssen. Eine grundlegende Verbesserung der thermi schen und energetischen VerhKltnisse ist hierdurch jedoch nicht zu erreichen. Wenn dennoch bisher am Bauprinzip des konventio nellen Herdes festgehalten wurde, so zeigt dies die Schwierig keit auf, an dies em GerKt durch eine wirkungsvolle, energie sparende MaBnahme zur Optimierung des Garens auf Elektrokoch platten beizutragen. Somit stellt sich die Aufgabe, Grundlagen fUr eine Verbesserung der thermischen und energetischen VerhKltnisse des Garens un ter Beibehaltung bewKhrter Bauteile des Herdes und charakter i stischer Merkmale der Garverfahren zu erarbeiten. Dadurch soll der Verbundenheit zwischen den Gewohnheiten sowie der Verfahren der Zubereitung der Mahlzeiten mit dem konventionellen Herd ausreichende Beachtung zukommen. ZusKtzlich ist zu bedenken, daB durch die energiesparende MaBnahme keine Nachteile fUr die QualitKt des Garverfahrens bzw. des Garergebnisses oder den Be dienungskomfort auftreten sollten. Vielmehr wUrde ein zusKtz licher Nutzen, der durch den erhohten Entwicklungsstand hervor gerufen wird, der Bedeutung der Verbesserung im Hinblick auf ihre Durchsetzbarkeit zu Gute kommen. Die in der Bundesrepublik Deutschland verbreiteten Elektroher de sind fast ausschlieBlich mit Ringkochplatten ausgerUstet, die aus einem GrauguBkorper bestehen, in dessen Unterseite je nach Bauart leistungsgesteuerte oder temperaturgeregelte Heiz wendeln eingebettet sind. Allgemein weisen die Elektrokochplat ten eine zUgige WKrmebereitstellung und WKrmeUbertragung an den Topf auf. Inzwischen sind die mit einer temperaturgeregelten Heizwendel versehenen Automatik-Kochplatten weit verbreitet. Die Zielsetzung der Regelung dieser Platten liegt in der Anpas sung der Gartemperaturflihrung an die Erfordernisse der Lebens mittel. Bei einer relativ geringen RegeltrKgheit istdamit eine AnnKherung an wesentliche Anforderungen, die aus lebensmittel wissenschaftlicher Sicht zur Optimierung der Zubereitungsver fahren zu stellen sind, ermoglicht. Den Vorteilen des Garens auf Automatikplatten stehen aber eben so unlibersehbare Nachteile gegenliber, die im Bauprinzip der Kochstelle mit Elektrokochplatten begrlindet sind. Vor allem ist bei der energetischen Beurteilung festzustellen, daB infolge des thermisch offenen Systems Kochplatte - GargefKB erhebliche Energieverluste auftreten. Deren Ursache sind die WKrmeabgabe Uber freie OberflKchen von Platten, Herdmulde und Topf an die umgebende Luft, die Abstrahlung und die SpeicherwKrme von Plat ten-, Mulden- und Topfmasse. Zusammen mit der zu den Verlusten zahlenden VerdampfungswKrme, die durch einen UberschuB in der Leistungszufuhr bestimmt wird, erklKrt sich so der geringe Wir kungsgrad von 40 bis 60 v.H. (ORTH, 1977; STOY u.a., 1977; STURBECK, 1977). Somit ist dieses Verfahren aus der Zielsetzung eines sparsamen, wirkungsvollen Energieeinsatzes heraus zu kri tisieren. Angesichts der genannten Vorteile ware allerdings eine Beibehaltung des Garens auf Elektrokochplatten unter gleichzeitiger Verringerung der Energieverluste wUnschenswert. - 4 - Die sich in einer starken Verdampfung niedersch1agende UberhBh te Leistungszufuhr 1ieBe sich a11ein du~ch die Wahl der Knebe1- einste11ung beeinf1ussen. Ein groBer Antei1 der Ubrigen W~rme ver1uste entf~llt auf die W~rmeabgabe Uber freie Oberf1achen an die umgebende Raum1uft, was in der hohen Temperaturdifferenz zwischen Gargut und Raum1uft begrUndet ist. Es 1iegt daher na he, eine Verringerung dieser Temperaturdifferenz anzustreben. Eine Kombination zwischen Kochp1atten und Backofen wtirde der Zie1setzung gerecht, ohne daB auf die genannten Vortei1e des Garens auf Kochp1atten verzichtet werden mUBte. Denn mit dem Backofen steht ein Garraum zur VerfUgung, der in geeigneter Weise die Herdmu1de aufnehmen kann. Durch die a11seitige Um sch1ieBung und ausreichende Iso1ierung des Backofens, die bei direkter Kombination beider Garste11en die Herdmu1de umsch1ieBt, wird ein neues Garger~t geschaffen, des sen Bauprinzip die ge wtinschten Voraussetzungen zur Optimierung und Rationa1isierung des Garens im Hinb1ick auf den Energieverbrauch mit sich bringt. FUr die konstruktive Verwirk1ichung der Kombination von Koch platten und Backofen empfieh1t sich aus arbeitswirtschaft1ichen GrUnden die Verwendung automatischer Kochp1atten sowie deren Anbringung auf einen beweg1ichen Schub in An1ehnung an einen Backwagen. Die herkBmm1iche Nutzungsmog1ichkeit a1s Backofen b1eibt durch die Austauschbarkeit der EinschUbe erha1ten. Durch eine solche MaBnahme wtird~ die Warmeabgabe an die Raum1uft bei freistehenden GargefaBen sowie die kontinuier1iche AbfUhrung der W~rme, wobei die fUr die Warmeabgabe entscheidende GrBBe der Temperaturdifferenz nahezu unverandert b1eibt, aufgehoben. Das heiBt, es kBnnte erwartet werden, daB in der Anfangsphase des Garprozesses die Warmeabgabe zu einer Aufheizung des Back of ens fUhrt, sich also die Temperaturdifferenz zwischen Gargut und Backofenmuffe1 verringert. Die dadurch erzie1bare Verminde rung der W~rmeabgabe ste11t eine Energieersparnis dar, die durch die Nutzbarmachung der W~rmeabgabe zur Erw~rmung des Gar raumes ermog1icht wUrde. Somit bote eine derart konzipierte Kombination von Kochp1atte und Backofen ein vom herkomm1ichen Garen auf E1ektrokochp1atten in den thermischen Bedingungen verbessertes Verfahren. Bei der Beurtei1ung der neuen Gargerate-Kombination wird ins besondere die Zubereitung eines komp1etten MenUs von Bedeutung sein. Hierzu ist die Mulde mit den Topfen fUr die einze1nen MenUkomponenten gleichzeitig in den Backofen einzubringen. Das neue Garprinzip ist also in diesem Punkt mit dem bekannten Ga ren im Backofen verg1eichbar, soweit dieser zur Zubereitung von Koch- und Bratgerichten verwendet wird, wobei jedoch bisher die unterschied1ichen AnsprUche der MenUkomponenten an Gartem peratur und -dauer unberUcksichtigt b1eiben mUssen. Da a11er dings beim Garen auf E1ektrop1atten eine individue11e Anpassung an diese Anforderungen ermog1icht ist und der Garzeitpunkt der einze1nen Bestandtei1e des MenUs mog1ichst gleichzeitig erreicht werden soll, erg eben sich tei1weise vor dem eigent1ichen Garbe ginn Verwei1zeiten im Backofen. Es ist nicht wtinschenswert, den Backofen w~hrend der Zubereitung der MenUkomponente mit der - 5 - l~ngsten Garzeit zu offnen, urn weitere Komponenten aufzusetzen. Hierdurch konnten die thermischen Bedingungen fur den weiteren Ablauf im Hinblick auf die Verringerung der W~rmeabgabe ungun stig beeinfluBt werden. Die thermische Zubereitung von Lebensmitteln auf Kochplatten innerhalb eines geschlossenen Garraurns des Backofens weist so mit eine Reihe charakteristischer Eigenschaften auf, die es vom konventionellen Verfahren in wesentlichen Punkten unterscheiden. Dies macht eine grundlegende Untersuchung erforderlich. Mit der vorliegenden Arbeit solI hierzu ermittelt werden, wel chen Beitrag zur Optimierung und Rationalisierung des Garens die direkte Kombination der beiden Garstellen Elektrokochplatte und Backofen leisten kann. Der Zielsetzung des Vorhabens ent sprechend liegt dabei der Schwerpunkt in der Klarung der Unter schiede der thermischen und energetischen Gegebenheiten zurn konventionellen Garen. Gleichzeitig sollen mogliche Einfltisse der konstruktiven ~nde rung auf das Garergebnis berlicksichtigt werden. 3 Versuchsdurchflihrung Die entwickelte Fragestellung sollte durch eine vergleichende Untersuchung behandelt werden. Dabei wurde die vorgeschlagene Kombination der beiden Garstellen Automatikkochplatte und Back ofenmuffel anhand geeigneter Beurteilungskriterien der konven tionellen Herdbauweise gegenlibergestellt. Entsprechend der Ziel setzung dieser Optimierung des Garens auf Elektrokochplatten wurde hierzu die Energiebilanz des Garens herangezogen. Zusatz lich sollten Kenntnisse liber die in der neuen Geratekombination auftretenden Temperatur-Zeit-Verhaltnisse gewonnen werden und die Unterschiede zu den Temperatur-Zeit-Verhaltnissen am her kommlichen Herd offengelegt werden. Urn dem Anspruch der Opti mierung und Rationalisierung des Garens gerecht zu werden, war das neue Gargerat an der Forderung zu messen, daB von der vor geschlagenen MaBnahme keine benachteiligende Wirkung auf das Garergebnis ausgehen dlirfte. Dies wurde anhand von Untersuchun gen der Gewichts- und Trockensubstanzveranderungen beim Garen liberprlift. 3.1 Material 3.1.1 Aufbau der Geratekombination von Elektrokochplatten und Backofen Die angeflihrten theoretischen Uberlegungen liber die Auswirkungen einer Kombination der Gargerate Elektrokochplatte und Backofen auf Garvorgange sollten in der Praxis liberprlift werden. Flir die hierzu notwendigen Untersuchungen wurde ein Backofen eingesetzt, dessen Muffel eine Grundflache von 410 mm x 465 mm und eine Ho he von 310 mm aufwies. So konnte die in der Geratekombination eingesetzte Mulde aus Platzgrlinden nur zwei Elektrokochplatten des Durchmessers 180 mm (Nennleistung: 2000 W) und eine des Durchmessers 145 mm (Nennleistung: 1500 W) aufnehmen, deren An kochverbrauch den Anforderungen nach DIN 44 548 genligten. Gar- - 6 - raurntur und Mulde bilden dabei einen Schub, der auf Teleskop schienen gleitet. An der Vorderseite der Tur wurden die Schal ter der Kochplatten sowie meBtechnische Vorrichtungen ange bracht. AuBerdem befand sich in der Tur ein Sichtfenster der Ma Be 390 rom x 150 mm. Zur Veranschaulichung der raurnlichen Ver haltnisse und der Lage der Kochplatten zeigt Abbildung 1 einen Langsschnitt durch die Backofenmuffel sowie eine Aufsicht der Mulde. --------455------- >-145----< o r 1 220 1 O O f [ 777777777777777771 (a) (b) Abb. 1: Langsschnitt der Backofenmuffel (a) und Aufsicht der Mulde (b). (MaBe in rom) 3.2.1 Wirkungsweise der Regelung der Automatik-Kochplatten Bei den verwendeten Kochplatten handelt es sich urn E.G.O.-Auto matikplatten, bei denen zwei Heizleiter mit je der halben Nenn leistung durch einen Kapillarrohrregler, dessen Temperaturfuh ler sich in der Kochplattenmitte befindet, geschaltet werden. Wahrend das Aufheizen mit voller Leistung erfolgt, wird in der Regel zur Aufrechterhaltung der eingestellten Temperatur dann nur noch eine Teilleistung temperaturabhangig ein- und ausge schaltet (E.G.O., 1975). Die Solltemperaturen sind dabei am Knebelschalter durch die Merkzahlen 1 bis 12 ersetzt. Um Ein stellungen zwischen diesen Merkzahlen definieren zu k6nnen, ist zusatzlich eine Zwei-Grad-Teilung angebracht worden. 3.1.3 Auswahl der GargefaBe Wie in Abbildung 1 ersichtlich, verbleibt nach Einschub der Mulde ein Garraurn mit einer H6he von 220 rom, die sich nochmals aus meBtechnischen Grunden auf 180 rom reduziert, wodurch die maximale H6he einsetzbarer T6pfe festlag. In Tabelle 1 sind die wichtigsten Daten der verwendeten T6pfe zusammengestellt. Es handelte sich ausschlieBlich urn neue, hoch-