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Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie: Band 1: A–G PDF

834 Pages·1995·74.918 MB·German
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Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie Band 1 •• ENZYKLOÄDIE PHILOSOPHIE UND WISSENSCHAFTS THEORIE Band 1: A-G Unter ständiger Mitwirkung von Siegfried Blasche, Gottfried Gabriel, Herbert R. Ganslandt, Matthias Gatzemeier, Carl F. Gethmann, Peter Janich Friedrich Kambartel, Kuno Lorenz, Klaus Mainzer, Peter Schroeder, Oswald Schwemmer, Christian Thiel, Reiner Wimmer in Verbindung mit Gereon Wolters herausgegeben von Jürgen Mittelstraß Verlag J. B. Metzler Stuttgart · Weimar Die Deutsche Bibliothek -CIP-Einheitsaufnahme Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheber rechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des / unter ständiger Mitw. von Siegfried Blasehe ... Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für In Verbindung mit Gereon Wolters hrsg. von Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Jürgen Mittelstraß. -Stuttgart ; Weimar: Metzler. Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Früher im Verl. Bibliogr. lnstit., Mannheim, Wien, Zürich ISBN 978-3-476-01354-5 © 1995 Springer-Verlag GmbH Deutschland NE: Blasche. Siegfried; Mittelstraß. Jürgen [Hrsg.] Ursprünglich erschienen bei J.B. Metzlersehe Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH in Stuttgart 1995, Bd. I. A-G.-Korr. Nachdr. - 1995 korrigierter Nachdruck 1995; vormals Bibliographisches ISBN 978-3-476-01350-7 Institut AG. Mannheim 1980 ISBN 978-3-476-98752-5 (eBook) DOI 10.1007/978-3-476-98752-5 ISBN 978-3-476-01350-7 Vorwort I Konzeption Interesse mitgeführt wird, das (wie in der ur sprünglichen Idee der i Enzyklopädie begriffen) I. Wissenschaftliche Wörterbücher sind Instru auf eine methodisch reflektierte Ordnung des dar mente wissenschaftlicher Arbeit, ihrer Diktion und gestellten Wissens abhebt. Bezweckt ist nicht nur ihrer systematischen Organisation nach dazu ten ein Referat von Meinungen und historischen Ent dierend, sich gegenüber der Arbeit, der sie dienen wicklungen, im Unterschied zu üblichen Darstel sollen, im Schein des schon Geleisteten zu verselb lungen der Geschichte der Philosophie über den ständigen. Wissenschaftliche Enzyklopädien sind Leisten des Alphabets geschlagen, aber auch nicht die Form, in der sich die Wörterbücher schrei eine Sammlung systematischer Traktate oder gar bende wissenschaftliche Welt mit diesem Schein ein Lehrbuch. Bezweckt ist vielmehr die Darstel abgefunden hat. Sie führen im Unterschied zur lung des philosophischen Wissens, historisch und rein additiven und definitorischen Form von Wör systematisch bearbeitet. In der intendierten be terbüchern das, was die Wissenschaften wissen, grifflichen Konsistenz dieser Darstellung liegt die in einer so auf begriffliche und sachliche Vollstän Erinnerung an eine systematische Einheit philo digkeit bedachten Weise auf, daß die wissenschaft sophischer enzyklopädischer Vielfalt begriffen. liche Arbeit fast wie ein Umweg erscheint, durch Dennoch soll hier keine philosophische Enzyklopä messen, um das zu wissen, was die wissenschaft die, d.h. eine >Einleitung< in ein philosophisches liche Enzyklopädie weiß. System, vorgelegt werden, sondern eine Enzyklo Die »Enzyklopädie Philosophie und Wissen pädie der Philosophie und - sofern auch nach der schaftstheorie« wird hinsichtlich dieser durch eine institutionellen Trennung der Wissenschaften von lange enzyklopädische Tradition geprägten Ein der Philosophie die Analyse wissenschaftlichen schätzung auf den ersten Blick keine Ausnahme Wissens im Medium von Theorie und Begründung bilden. Gegenüber entweder rein historischen oder eine philosophische Aufgabe bleibt - der Wissen systematischen, dann in der Regel auf Teilgebiete schaftstheorie. der Philosophie beschränkten Nachschlagewerken dient sie dem Ziel, das, was die Philosophie, vor 2. Zwischen der Philosophie und den Wissenschaf allem auch wissenschaftsbezogen, weiß, umfassend ten herrschen seit geraumer Zeit gestörte Verhält und, so weit wie möglich, im erforderlichen Detail nisse; die Wissenschaftstheorie ist der moderne wiederzugeben. Dennoch sollte sie nicht an jenem Versuch, sie wieder ins Reine zu bringen. Das fin >enzyklopädischen Schein< gemessen werden, der det in der Regel weder den Beifall der Wissen Enzyklopädien gegenüber der wissenschaftlichen schaften, die ihren Abschied von der Philosophie Arbeit zu verselbständigen droht. So ist diese En als Abschied von einer spekulativen Vergangenheit zyklopädie im strengen Sinne als ein Instrument zu stilisieren pflegen, noch den Beifall der Philoso wissenschaftlicher Arbeit, nicht als ein Monument phie, sofern diese angesichts ihres reichen klas des wissenschaftlich schon Geleisteten konzipiert; sischen Erbes dazu neigt, der wissenschaftstheore und sie ist in ihrem Aufbau doch eher wieder ein tischen Askese philosophische Armut zu beschei Wörterbuch, ein Lexikon mit hoher Stichwörter nigen. Beide Reaktionen zeugen von einem histo zahl und überwiegend kurzen Einträgen. Wenn rischen Mißverständnis. So trat Philosophie ur für dieses Werk dennoch die Bezeichnung >E nzy sprünglich, etwa im Platonischen oder Aristote klopädie< gewählt wurde, dann deshalb, weil hier lischen Verständnis, nicht als eine Tätigkeit auf, in einem lexikalischen Aufbau ein systematisches die neben den Wissenschaften Geltung be- Vorwort 6 anspruchte. Vielmehr suchte sich ein an den Be hatte, unter dem Titel >spezielle Wissenschafts griff der Philosophie knüpfendes Begründungsin theorie< Grundlagenprobleme der Fachwissen teresse primär im Rahmen des wissenschaftlichen schaften. Hinsichtlich ihres historischen und syste Wissens zu bewähren, das insofern selbst durch matischen Bezugs zur Philosophie finden hier ins ein >philosophisches< Interesse charakterisierbar besondere Begriffe und Namen der Physik, Mathe war. Die europäische Idee rationaler Verhältnisse, matik, Astronomie und (in geringerem Umfang) die darin beruht, praktische und theoretische der Biologie Berücksichtigung. Maßgebend dafür Orientierungen auf begriffliche Arbeit und Begrün ist die Rolle, die diese Disziplinen unter dem dungen zu stützen, vermochte sich so stets sowohl Gesichtspunkt einer (im engeren Sinne) methodo auf das Wissen der Philosophie als auch auf das logischen und einer (im weiteren Sinne) wissen Wissen der Wissenschaften zu berufen. Ein wesent schaftstheoretischen Selbstreflexion der Wissens licher Unterschied bestand hier nicht. Seit dem bildung heute ebenso wie in der Vergangenheit 18. Jahrhundert verlieren sich Philosophie und (in diesem Falle als die für den Begriff wissen Wissenschaften zunehmend aus dem Auge. Die schaftlicher Rationalität paradigmatischen >Phi fortschreitende Spezialisierung der Wissenschaf losophien<) spielen. ten, vor allem im naturwissenschaftlichen Bereich, Aus der Sicht des in modernen Traditionen der läßt die Schwierigkeiten, diese >Philosophien< Fachwissenschaften stehenden Wissenschaftstheo noch als Ausdruck einer einheitlichen Bemühung retikers wird inderneueren Entwicklung der Philo zu begreifen, unübersehbar werden. In dem Maße, sophie der klassische Bestand des philosophischen in dem sich Philosophie nun mit den nicht-wissen Wissens auch wieder gegenüber einer philosophie schaftlichen Teilen der bisherigen Entwicklung eu fernen Wissensbildung zur Geltung gebracht, aus ropäischer Rationalität identifiziert, wird sie, in der Sicht des in klassischen Traditionen der Philo eins mit ihrer Akademisierung, zur Geisteswis sophie stehenden Philosophen wird das philoso senschaft. Der Frieden zwischen Philosophie und phische Wissen um seine analytischen und kon Wissenschaften wird durch die Behauptung gegen struktiven Bezüge zu den Wissenschaften ergänzt. seitiger Bedeutungslosigkeit geschlossen. Man darf in dieser Entwicklung den Versuch se Gegen diese Auffassung wendet sich heute die hen, die Philosophie unter dem Gesichtspunkt be Wissenschaftstheorie. In Form einer das wissen grifflicher Klarheit und methodischer Strenge wie schaftliche Wissen analysierenden und unter me der wissenschaftlicher und die Wissenschaften thodologischen und teleologischen Gesichtspunk unter dem Gesichtspunkt einer methodologischen ten beurteilenden Bemühung wird Wissenschaft und teleologischen Aufklärung über sich selbst wieder zu einem philosophischen Thema und Phi (eine Aufklärung also nach Methoden und Zielen) losophie wieder zu einem Element wissenschaft wieder philosophischer zu machen. Beidem sucht lichen Selbstverständnisses. In ihren Sprach- und auch die »Enzyklopädie Philosophie und Wissen Wissenschaftskonstruktionen hat die moderne schaftstheorie<< auf ihre Weise, indem sie das phi Entwicklung der Philosophie zu einem methodisch losophische (Grundlagen-)Wissen mit dem wissen fundierten Verhältnis gegenüber der wissenschaft schaftlichen Wissen enzyklopädisch verbindet, zu lichen Rationalität zurückgefunden. Diesem Um dienen. Historisch gesehen schließt dies die Be stand trägt die »Enzyklopädie Philosophie und rücksichtigung der Wissenschaftsgeschichte mit Wissenschaftstheorie« Rechnung, indem sie so ein, d.h. solcher wissenschaftlicher Entwicklungen, wohl den klassischen Bestand des philosophischen die, zumal im Rahmen der schon genannten Diszi Wissens als auch die neuere Entwicklung der Phi plinen und der Kriterien ihrer Auszeichnung, (I) losophie, insbesondere in Logik und Wissen in unmittelbarem Zusammenhang mit >philoso schaftstheorie, dokumentiert. Der Berücksichti phischen< Entwicklungen, nämlich als Teil dersel gung der neueren Entwicklung entsprechen die ben, standen (Beispiel: die Aristotelische Physik) Schwerpunkte: (formale) Logik, Theorie der Wis oder (2) Gegenstände betreffen, die auch heute senschaftssprache (im weiteren Rahmen einer ana noch innerhalb der wissenschaftlichen Arbeit von lytischen und normativen Philosophie der Sprache), Bedeutung sind, sei es im Sinne gleicher Problem allgemeine und spezielle Wissenschaftstheorie. stellungen (Beispiel: Kontinuumtheorien und der Unter dem Titel> allgemeine Wissenschaftstheorie< mit ihnen verbundene Begriff der Unendlichkeit) diskutiert die Philosophie heute wissenschaftsbe oder daß sie (im Rahmen einer Theorie der Wis zogen Fragen, die sie früher zum Teil unter dem senschaftsgeschichte) unser Wissen von wissen allgemeinen Titel >Erkenntnistheorie< behandelt schaftlichen Entwicklungen maßgeblich bestim- 7 Vorwort men (Beispiel: das Verhältnis der Theorien New Verhältnis zur Geschichte als bloße Aneignung tons und Einsteins unter dem Gesichtspunkt inter von Vorgeschichte zu regeln, sondern das, was theoretischer Relationen). man weiß, historisch reflektiert zu wissen. Umge kehrt gibt in der Philosophie auch ein historisches 3. Die Orientierung wissenschaftstheoretischer Wissen, das nicht zugleich systematisch geführt ist, und wissenschaftshistorischer Bemühungen an keine vernünftigen Orientierungen. Disziplinen wie Physik, Mathematik, Astronomie Nun läßt sich, nicht nur in der Philosophie, über und Biologie darf allerdings nicht so verstanden das Maß erforderlicher historischer Informationen werden, als bestünde die Welt der (neueren) Philo und die Art ihrer Zuordnung zu systematischen sophie und Wissenschaftstheorie nur aus Produk Orientierungen beliebig streiten. Hier geht es auch ten der Natur und Konstruktionen des (mathema nicht nur um Wirkungsgeschichte, sondern ebenso tischen) Geistes. Wissenschaftstheoretische Pro um Gründegeschichte, d.h. darum, in den fak bleme sind keine Domäne der auf Natur und (ma tischen Entwicklungen Stufen einer begründeten thematischen) Geist bezogenen Disziplinen; die Entwicklung ausfindig zu machen. Nur vor dem, Ausarbeitung rationaler Orientierungen ist, unter der selbst keine systematischen Absichten hat und dem Gesichtspunkt einer klassischen philosophi ohne systematische Orientierungen auszukommen schen Systematik, nicht nur Sache der theore sucht, sind alle Genesen gleich. Man muß kein tischen. sondern auch Sache der praktischen Ver Hegelianer sein, um zu erkennen, daß auch ein nunft. Dem entsprechen die modernen wissen Historiker blind sein kann. Wer aber verbindet schaftstheoretischen Bemühungen im Rahmen der die richtigen Selbst- und Situationsverständnisse Gesellschaftswissenschaften ebenso wie die Er mit den richtigen historischen Informationen? neuerung der praktischen Philosophie als Ethik Welche Genese ist, systematisch betrachtet und und als Gesellschaftstheorie. Die praktische Philo beurteilt, zufällig, welche nicht? Dies im Einzelfall sophie rückt hier erneut in ihre klassische Funk zu entscheiden, ist ein Teil der philosophischen tion ein, Fundament der Wissenschaften vom ge und, auf wissenschaftshistorische Fakten bezogen, sellschaftlichen Handeln zu sein. Systematisch und der wissenschaftstheoretischen Arbeit selbst. Ihr historisch findet sie entsprechend auch in der» En kann auch hier nur das angeboten werden, was zyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheo die philosophische Forschung schon weiß. Mögli rie« den ihr gebührenden Platz. cherweise ist daraus sogar, was die historischen Teile der Enzyklopädie betrifft, trotz der ange 4. Die gleichgewichtige Darstellung dessen, was strebten Beschränkung auf begriffsgeschichtliche die Philosophie historisch weiß, neben der Darstel Gesichtspunkte (Nachweis einer Unterscheidungs lung dessen, was sie systematisch weiß, stellt nicht geschichte, i Begriffsgeschichte) ein zu reichhalti etwa ein Zugeständnis an die in der Philosophie ges Angebot geworden. gegenüber der systematischen Bildung besonders, Dazu hätte dann auch der Umstand beigetragen, und manchmal bis zum Übermaß, ausgeprägte hi daß die >>Enzyklopädie Philosophie und Wissen storische Bildung dar. Sie erfolgt auch nicht des schaftstheorie« nicht nur Sachartikel, sondern halb, weil der klassische Bestand des philosophi auch Personenartikel enthält. Diese vervollständi schen Wissens zu großen Teilen aus historischem gen insbesondere die historische Information, und Wissen besteht. Der Grund dafür ist vielmehr zwar den angeführten konzeptionellen Überlegun selbst ein systematischer: ein Denken, und dies gen entsprechend sowohl im Rahmen der Philo gilt sowohl für das philosophische als auch für sophiegeschichte als auch im Rahmen der Wissen das fachwissenschaftliche Denken, das sich außer schaftsgeschichte. Ihre Aufnahme, die zumindest halb von Entwicklungen zu stellen sucht, ist nicht im deutschsprachigen Raum eine >lexikalische weniger naiv als ein Denken, das die Wahrheit Lücke< füllt, erlaubt es im übrigen, systematische nur in Entwicklungen findet. Es übersieht, daß es Dinge in ihrem>E ntdeckungszusammenhang< dar selbst Teil der historischen Arbeit des Menschen zustellen, und das bedeutet gleichzeitig, historische ist und auch Rationalität in ihrem Selbstverständ Teile in systematischen Artikeln kurz zu halten. nis ebenso wie in ihrem Situationsverständnis der So sucht die vorliegende Enzyklopädie nicht nur Information über Entwicklungen bedarf, wenn sie die Vorzüge eines philosophischen Nachschlage sich nicht >naturalistisch< mißverstehen will. Also werkes im engeren Sinne und eines auf die Behand kommt es auch in systematischen Dingen darauf lung von Grundlagenproblemen der Wissenschaf an, nicht etwa ohne Geschichte zu sein oder ein ten hin orientierten Nachschlagewerkes im weite- Vorwort 8 renSinne zu verbinden, sondern auch die Vorzüge Gefahren (und willkommenes Material für mißge eines Wörterbuches philosophischer Begriffe und launte philosophische Kritik): Einseitigkeit und eines Philosophenlexikons. Sie ist darin wohl ein Dogmatismus angesichts der traditionellen Unei überaus ehrgeiziges Unternehmen - geführt durch nigkeit der Philosophie und (gemäß diesem philo den Willen, sich auf das Unmögliche einzulassen, sophischen Erbe) der neueren Uneinigkeit der Wis um die Grenzen des Möglichen ein wenig weiter senschaftstheorie in systematischen und histo hinauszuschieben. rischen Dingen scheinen unvermeidlich zu sein. Anmerkung: Wirklich einsichtige Kriterien für die Sie sind naheliegend, unvermeidlich sind sie nicht. Aufnahme zumal zeitgenössischer Philosophen Hier gilt es eben, Balance zu wahren zwischen und Wissenschaftstheoretiker in diese und wohl den Erfordernissen, (I) das, was eine Disziplin, auch jede andere Enzyklopädie gibt es nicht. So hier die Philosophie in wissenschaftsbezogener mußte neben dem Kriterium unangefochtener Form, meist kontrovers weiß, unverbogen vorzu überragender Bedeutung der Gesichtspunkt, füh· tragen, und (2) dies dennoch nicht in der Weise render Repräsentant einer einflußreichen zeitge eines philosophischen Bauchladens, der jedem et nössischen Richtung zu sein, die Entscheidung für was bringt, zu tun. Mit anderen Worten: es muß eine Aufnahme tragen. Der Herausgeber weiß, was einen Weg geben zwischen der prätentiösen Fik er dem Zeitgeist (und gegebenenfalls auch sich tion sachlicher Einheitlichkeit und der resignativen selbst) damit angetan hat. Darstellung auseinanderlaufender Vielfältigkeit des philosophischen Wissens. Dogmatische Eng 5. Die ursprüngliche Konzeption war bescheide stirnigkeit hier, anarchische Weitherzigkeil dort ner. Geplant war ein kleines Lexikon der Philoso - das sind in begrifflichen Dingen wohl Skylla phie, verfaßt von einem kleinen Kreis philo und Charybdis, die sich vor philosophischen Wör sophischer Gelehrter. Als - aus Planungsmängeln terbüchern und anderen >reflektierenden< Kom und wachsendem Ehrgeiz - aus diesem Lexikon pendien philosophischen Wissens gegenüberliegen. allmählich em enzyklopädisches Wörterbuch Wer da ohne Schaden hindurch will, muß sorgfäl wurde, gerieten die Umstände der ursprünglichen tig Gewohnheiten von Unterscheidungen, Mei Konzeption unversehens zur Tugend: in einem klei nungen von Argumenten, ein Denken in Systemen nen ständigen Mitarbeiterkreis, nur von Fall zu von einem systematischen Denken unterscheiden. Fall um einige Experten erweitert, bleibt die Ab Als Trost mag da gelten, daß die Normen der sicht, die gebotene Information auf ein hohes Maß Sorgfalt und der Gerechtigkeit von einer selbst begrifflicher Konsistenz zu stützen, keine bloße argumentierenden begründungsorientierten Dar· Hoffnung eines Herausgebers. Das philosophische stellung pünktlicher wahrgenommen werden als Vokabular weniger bewegt sich schneller aufeinan von der dissonanten Wiedergabe dissonanter Viel der zu als das philosophische Vokabular vieler. falt. Dem kann zudem, wie hier geschehen, durch den Herausgeber institutionell durch Weitergabe von 6. Der größte Teil der Mitarbeiter ist in philoso Informationen und Unterlagen unter den Mitarbei phischen und wissenschaftstheoretischen Dingen tern nachgeholfen werden. Dem Leser, auch dem der Idee einer konstruktiven Philosophie und Wis· eiligen, gereicht dies zum Vorteil: er muß nicht, Senschaftstheorie mit dem Ziel begründeter aus bisheriger WÖrterbucherfahrung zwar klug ge Sprach· und Wissenschaftskonstruktionen verbun worden, aber nicht sonderlich belehrt hervorge den. Das muß, zumindest vordergründig, wieder gangen, befürchten, auf den unvermeidlich ver den Verdacht eines philosophischen Imperialismus schlungenen Wegen der Verweise von einem Be gegen über >Andersdenkenden< schüren. Gegen ei griffssystem ins andere zu fallen - weil z.B. die nen Verdacht dieser Art ist unter Philosophen kein weitere Information, die ein Phänomenologe in Kraut gewachsen; bleibt also nur die Hoffnung, seinem Artikel >L ebenswelt< unter Verweis auf daß er sich als unbegründet herausstellen mag. >Existenz< verspricht, dortselbst von einem Logi Der Konstruktivismus war schließlich stets be ker wohl nur erwartungsenttäuschend geboten müht, das Begreifen. systematisch und historisch, wird. kritisch zu leisten. Und weil das etwas ist, das Eine solche Konzeption, die auch angesichts der wohl nicht nur dem Konstruktivisten als der Kö historischen Vielfalt philosophischer Meinungen nigsweg der Philosophie erscheint, verkörpert das nicht auf eine begriffliche Konsistenz der Darstel hier sich einmal enzyklopädisch versuchende Den lungssprache verzichten möchte, birgt natürlich ken wohl doch den Schulbegriff der Philosophie. 9 Vorwort Der Geist der Gründlichkeit soll beschworen wer sind, wurden sie in den betreffenden Artikel ein den, nicht der Geist philosophischer Schwärmerei, gearbeitet. des Tiefsinns und der Epigonalität. Ob er sich zeigt, wird der kritische Leser besser zu entschei 4. Fremdsprachige ;{quivalente zu Stichwörtern im den wissen als diejenigen, die diese Enzyklopädie Sachbereich werden dort angegeben, wo diese, ins geschrieben haben. besondere in interlingualer Verwendung, terminolo gisch sind. Bei wissenschaftstheoretischen Stich wörtern überwiegen, der modernen Forschungs lage entsprechend, Äquivalente aus dem angel sächsischen Sprachbereich. II Ordnung 5. Verweise werden durch Verweispfeile (i) darge I. Die »Enzyklopädie Philosophie und Wissen stellt. Besteht das Stichwort, auf das verwiesen schaftstheorie« weist, wie ein Lexikon und dem wird, aus mehreren Wörtern, steht der Verweis Aufbau neuzeitlicher Enzyklopädien entspre pfeil vor dem ersten Wort (Beispiel: i Algebra der chend, keine getrennten Abteilungen z.B. für Phi Logik). Eindeutigkeit derartiger Verweise ergibt losophie und für Wissenschaftstheorie, für Sachar sich aus dem Zusammenhang. Steht der Verweis tikel und für Personenartikel, auf. Alle Stichwörter pfeil vor einem zusammengesetzten Ausdruck, so sind alphabetisch eingeordnet (> Bayle< folgt auf geht der Verweis, wenn es diesen Ausdruck als >Bayessches Theorem<, >Freidenker< auf >Frege<). eigenes Stichwort nicht gibt, auf das durch das Umlaute sind nicht berücksichtigt, d.h. ä wurde erste Wort bezeichnete Stichwort, unter dem dann wie a, ö wie o, ü wie u alphabetisiert (>Äther< auch der durch den zusammengesetzten Ausdruck steht zwischen >Atheismusstreit< und >ätman<). dargestellte Begriff abgehandelt wird (Beispiel: Stichwörter, die aus mehreren WÖrtern bestehen, i causa sui). Unterschiede hinsichtlich Pluralbil sind mit Ausnahme solcher Stichwörter, die aus dung und Flexion werden im Verweissystem nicht einem Substantiv und einem nachgestellten Adjek gemacht (Beispiel: i Kalküle, i Kalkülen - Stich tiv gebildet sind, alphabetisch wie ein Wort ein wort: Kalkül); auf Doppelstichwörter, die z.B. aus geordnet (>Algebra der Logik<s teht zwischen >Al einem Adjektiv und einem Substantiv bestehen gebra, polyadische< und >Algebraisierung<, wobei (Beispiel: transitivjTransitivität) wird innerhalb >Algebra, polyadische< auf >Algebra< und >Alge eines Satzes von beiden Teilwörtern, im Beispiel bra, Boolesche< folgt). entweder vom Adjektiv (i transitiv) oder vom Sub stantiv (i Transitivität), verwiesen. 2. Die Sachartikel weisen in der Regel Literatur verzeichnisse auf, die Personenartikel Werk- und 6. Das Titelstichwort wird im Text durch den An Literaturverzeichnisse. Weder die Literaturver fangsbuchstaben mit Punkt abgekürzt. Flexionsfor zeichnisse noch die Werkverzeichnisse beanspru men werden kenntlich gemacht. Zu den sonst ver chen bibliographische Vollständigkeit. Die Werk wendeten Abkürzungen (für Nachschlagewerke, verzeichnisse sind um so umfangreicher, je unzu Zeitschriften, Werkausgaben, Einzelwerke, Sonsti gänglicher das Werk des betreffenden Autors ist, ges) und logischen sowie mathematischen Symbo sie beschränken sich auf wenige Titel oder verzich len vgl. die folgenden Abkürzungs- und Symbol ten selbst auf diese, wenn verläßliche Gesamtaus verzeichnisse). gaben, die in jedem Falle angeführt werden, vorlie gen. Die Literaturverzeichnisse beschränken sich 7. In doppelten Anführungszeichen stehen Zitate, auf Titel, die zu Person oder Sache unverzicht Werktitel und Namen von Institutionen, in einfa bar sind oder die bisherige Forschungsgeschichte chen Anführungszeichen Hervorhebungen, frag dokumentieren. Bibliographien stehen am Ende mentarische Zitate und metasprachlich verwendete der Werkverzeichnisse. Die Werkverzeichnisse Ausdrücke. sind chronologisch, die Literaturverzeichnisse al phabetisch geordnet. 8. Die Artikel sind mit den Sigeln der Autoren gezeichnet (vgl. Nr. I der Abkürzungs- und 3. Auf Anmerkungen wurde verzichtet. Wo Hin Symbolverzeichnisse). Nicht gezeichnete Artikel weise auf Texte und Textstellen wünschenswert sind RedaktionsartikeL Vorwort 10 111 Dank hinaus wesentlich an der jetzigen Konzeption der Enzyklopädie mitgewirkt. Die >>Enzyklopädie Philosophie und Wissen Wenn die Werk- und Literaturverzeichnisse die schaftstheorie<< verdankt sich ungewöhnlichen en Erwartungen, die man Fachbibliographien entge zyklopädischen Anstrengungen eines kleinen Krei genbringt, erfüllen, so ist dies Dipl. Bibi. Peter ses ständiger Mitarbeiter. Ihre Namen sind auf Borchardt M.A. und seiner professionellen Um der Impressumseite genannt. Mit welchem persön sicht in der Welt der Bücher zu danken. Ihm stand lichen Einsatz und mit welchem Engagement hier vor allem Rüdiger Weiter M.A. zur Seite. zu Werke gegangen wurde, mag daraus ersichtlich Dank gebührt ferner Dip!. Bio!. Soraya de Chada sein, daß mancher dieser ständigen Mitarbeiter für revian, Robert Knupfer, Karlheinz Müssig M.A. viele hundert Artikel verantwortlich zeichnet. Ih und Roland Schneider für ihre Mitarbeit in der nen gebührt der Dank des Herausgebers und des Redaktion sowie Erika Fraiss, Margit Güttler, Si Verlags, aber auch denjenigen, die. nicht zum stän grid Klauschke, Christi Rabe, Gerda Ruh! und digen Mitarbeiterkreis gehörend, mit ihren Arti Regina Walkhoff, die, zum Teil über viele Jahre, keln zum Gelingen dieser Enzyklopädie beigetra unverdrossen und mit großer Sorgfalt die Manu gen haben. skripte geschrieben und die Mitarbeiterkorrespon Der Herausgeber wäre überfordert gewesen, wenn denz geführt haben. er nicht auch in der redaktionellen Arbeit verläß Dank schulden Herausgeber und alle Mitarbeiter liche Helfer gefunden hätte. Sein Dank gilt Dr. schließlich dem Bibliographischen Institut in Gerrit Haas (jetzt Aachen), Dr. Heinz-Ludwig Na Mannheim, das einmal ein kleines Lexikon der stansky (jetzt New Y ork) und Dr. Gereon Wolters Philosophie angeregt und sich am Ende mit dieser (Konstanz). Dr. Gerrit Haas und Dr. Heinz-Lud Enzyklopädie identifiziert hat, sowie der Universi wig Nastansky haben in der Anfangsphase der tät Konstanz, die unter der Federführung des zen Enzyklopädie, als diese noch ein kleines Lexikon tralen Ausschusses für Forschungsfragen und werden sollte, die Redaktionsarbeit mit dem Her unter stets hilfsbereiter Mitwirkung der Bibliothek ausgeber getragen, Dr. Gereon Wolters hat dies dieses Werk von Anfang an gefördert und es auf unter ungleich schwereren Bedingungen, als aus diese Weise auch zu ihrem Werk gemacht hat. dem Lexikon die Enzyklopädie wurde, getan. Pe ter Schroeder und Dr. Reiner Wimmer haben ihn dabei unterstützt. Dr. Gereon Wolters hat darüber Konstanz, im Frühjahr 1980 Jürgen Mittelstraß

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