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Entwicklung und Bau eines vollautomatischen Faserlängenprüfgerätes (Stapelprüfgerät) auf kapazitiver Grundlage, Erprobungen dieses Gerätes und Vergleich mit den bislang üblichen Verfahren auf manueller Basis PDF

34 Pages·1958·2.167 MB·German
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OK 677.1/.5-494:531.71.082.72 FORSCH U NGSBE RICHTE DES WIRTSCHAFTS- UNO VERKEHRSMINISTERIUMS NORDRH EI N-WESTFALE N Herausgegeben von Staatssekretar Prof. Dr. h. c. Dr. E. h. Leo Brandt Nr.633 Prof. Dr.-Ing. Walther Wegener Dipl.-Ing. Egon Haase-Deyerling Institut fur Textiltechnik der Technischen Hochschule Aachen Entwicklung und Bau eines vollautomatischen Faserlangen prufgerates (Stapelprufgerat) auf kapazitiver Grundlage, Erprobungen dieses Gerates und Vergleich mit den bislang ublichen Verfahren auf manueUer Basis All Manuskript gedruckt Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 1958 ISBN 978-3-663-03619-7 ISBN 978-3-663-04808-4 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-04808-4 Forschungsberichte des Wirtschafts- und Verkehrsministeriums Nordrhein-Westfalen Gliederung s. Vorwort • 5 s. I. Der Aufbau des Gerätesatzes • 6 s. 11. Die Ausschaltung des Lage- und Formeffektes •• 8 111. Die Uberprüfung der Wirkungsweise des Kondensators. S. 11 IV. Die Deutung des Meßergebnisses im Hinblick auf das s. Stapeldiagramm • • • • • • • • • • • • • • • • • • 14 V. Die Verwendung des Stapel-Diagraphen zur Faserlänge.n .- . s. messung • • • 15 VI. Die Abtastung des endengeordneten Stapels •• S. 15 VII. Die Abtastung des negativen Faserbartes • • • • S. 11 VIII. Vergleichende Messungen • ., • • • • • • • • • • • S. 21 . . . Zusammenfassung • • • • S. 30 . . Literaturverzeichnis S. 32 Seite 3 ,Forschunpisberich:te des Wi:t"tschafts- und VElrkehrsministeriums Nordrh;ein-Westfalen Vor w 0 r t Für die Verarbeitung von Textilfasern ist die Kenntnis ihrer Längen und deren Verteilung von großer Bedeutung. Die Faserlänge beeinflußt die Aus spinnbarkeit und die Garnfestigkeit, ferner ist die Streckwerkseinstellung von ihr abhängig. Auch zur Kontrolle von Maschinenprozessen wird diese Größe herangezogen. Die Schwierigkeit bei der Faserlängenmessung liegt darin begründet, daß die Einzellängen in den meisten Fällen stark streuen. Deshalb ist die Ermittlung von genügend genauen Ergebnissen langwierig, so daß die Be triebe vielfach darauf verzichten. Die bislang entwickelten verschiede nen Schnellverfahren gestatten zwar einen tlberblick über den Stapelver lauf, lassen jedoch hinsichtlich einer ausreichenden Genauigkeit zu wün schen übrig. Ein weiterer Nachteil ist, daß sie sich oft nur für Baum wolle bzw. farblose Fasern eignen. Der von den Verfassern entwickelte Stapel-Diagraph [1,2,3J soll diese Lücke ausfüllen. Mit Hilfe dieses Gerätes wird der Stapel im Hochfrequenz kondensatorfeld abgetastet und eine Längenfunktion in Diagrammform auf gezeichnet. Seite 5 Forschungsberichte des Wirtschafts- unq Verkehrsministeriums Nordrhein-Westfalen I. Der Aufbau des Gerätesatzes Der Stapel-Diagraph setzt sich aus dem eigentlichen Abtastgerät, der elek trischen Meßeinrichtung und dem Diagrammschreiber zusammen (Abb. 1 u. 2). A b b i 1 dun g 1 Das Abtastgerät "Stapel - Diagraph" A b b i 1 dun g 2 Der Gerätesatz zur Faserlängenmessung mit dem "Stapel - Diagraphen" Das Abtastgerät (Abb. 1 u. 3) besteht im wesentlichen aus dem Längsfeld kondensator (vgl. Abschnitt 11), der durch zwei übereinanderliegende Elektrodenpaare gebildet wird, und aus zwei beiderseits durch einen Mo tor angetriebene Walzen, die die Probe durch den Kondensator hindurch ziehen. Um das einwandfreie Mitnehmen des Prüfgutes zu gewährleisten, werden die Walzen federnd zusammengepreßt. Außerdem können sich die Wal zenachsen gegeneinander bewegen, so daß, den Gegebenheiten entsprechend, Sei te 6 Forsohungsberiohte des Wirtsohafts- und Verkehrsministeriums Nordrhein-Westfalen Hoch d fr.qu.nz G.ne rator Instrument Hoch- Hoch Span - Leistungs- frequenz nungs - Ver- G I.ich Regler richter stärker T~x I ronograph r I Strom - I Schreibe ________ JI ~ Ablaslgeräl Schr~iber A b b i 1 dun g 3 Blockschaltbild des Stapel - Diagraphen ein Anschmiegen an die ungleichmäßige Dicke quer zur Längsrichtung der Fasern möglich ist. Der Vorschub erfolgt mit einer konstanten Geschwin digkeit von 1 mm/sec. Das Prüfgut wird in eine dünne Trolitulfolie von 1/100 mm Stärke eingeschlagen, damit - infolge des Abstandes Walzen/ Elektroden - auch der Anfang des Stapels durch die Elektroden abgetastet und eine gegenseitige Verschiebung der Fasern vermieden wird. Das Kern stück der Meßeinrichtung wird durch die Trägerfrequenzmeßbrücke "Textro nograph" gebildet (vgl. Abb. 2 u. 3), die in vielen Betrieben der Textil industrie zur Messung der Garnungleichmäßigkeit Eingang gefunden hat. Dort ist also zur Faserlängenmessung nur die Anschaffung des Abtastge rätes erforderlich (Textronograph und Abtastgerät werden von der Firma Dipl.-Ing. Haase-Deyerling, Meß- und Regeltechnik, Negenborn/Hannover, hergestellt). Der Textronograph enthält einen Hochfrequenzgenerator, der eine Wechsel spannung von konstanter Amplitude und von konstant hoher Frequenz an eine Brückenschaltung abgibt. Die Schaltung dieser Brücke, deren einer Brük kenzweig aus dem Abtastkondensator besteht, wird derart mit einer Hilfs kapazität abgeglichen, daß die Brücke symmetrisch wird und der Brücken ausgang keine Hochfrequenzspannung an die nachfolgenden Verstärkerele mente abgibt, wenn sich im Abtastkondensator keine Fasermasse befindet. Sei te 7 Forschungsberichte des Wirtschafts- und Verkehrsministeriums Nordrhein-Westfalen Es ist möglich, auch die einhüllende Folie in diesen Abgleich einzube ziehen, so daß ausschließlich eine der Fasermenge entsprechende propor tionale Spannung gebildet wird, die über den Hochfrequenzverstärker, Spannungsregler, Hochfrequenzgleichrichter und Leistungsverstärker einen Strom erzeugt, der den Stromschreiber aussteuert. Da die im Abtastkon densator entstehende Kapazitätsänderung sehr klein ist, ist auch die ent stehende Brückenasymmetrie und die dadurch bedingte Spannung sehr gering, so daß eine erhebliche Verstärkung erforderlich ist. Sämtliche Geräte sind für eine Netzspannung von 220 Volt, 50 Hz dimensioniert. Als Schreiber ist ein Gerät vorgesehen, dessen Vorschub des Diagramm papiers dem Vorschub des Abtastgerätes von 1 mm/sec entspricht, so daß die Längenwerte dort gleich richtig abgelesen werden können. Durch Um schalten sind jedoch Papiervorschübe von 0,5 und 2 mm/sec vorgesehen, so daß sich bei kurzen und langen Fasern passende Diagramme ergeben. 11. Die Ausschaltung des Lage- und Formeffektes Um entsprechende Voraussetzungen für eine genaue Messung der Faserlängen werte zu schaffen, ist es unumgänglich notwendig, daß das verwandte kapa zitive Abtastsystem einen linearen Zusammenhang zwischen der jeweils sich im Kondensator befindlichen Masse der Fasern und der zugehörigen Kapazitätsänderung gewährleistet. Bei der üblichen Kondensatoranordnung (Querfeldkondensator), bei der das elektrische Feld von zwei parallelen Platten gebildet wird, die Feldli nien senkrecht aus einer Platte heraustreten und senkrecht wieder in die andere Platte hineinströmen, ist dieser lineare Zusammenhang nur gegeben, wenn die abzutastende Masse homogen ist und den Kondensator voll ausfüllt oder - falls es sich um eine dünnere homogene Schicht handelt - wenn diese Schicht überall dieselbe Dicke aufweist und gleichzeitig zwischen den Elektroden nicht ohne Führung hin und her wandert. Für den vorliegenden Zweck ist keine dieser Voraussetzungen erfüllt, insbesondere ist: 1. der Kondensator nicht fortlaufend während des Durchlaufs des Stapels voll ausgefüllt Sei te 8 Forschungsberichte des Wirtschafts- und Verkehrsministeriums Nordrhein-Westfalen 2. keine Homogenität der Diel·ektrizi tätskonstanten gegeben, da Fasern und Luft miteinander in unkontrollierbarer Weise abwechseln, 3. auch die scheinbare Dichte der Fasermasse nicht konstant, da die Masseverteilung inhomogen ist, 4. infolge der unterschiedlichen Dicke sowohl in der Breite als auch in der Länge des Stapels keine Führung möglich, so daß die jeweilige Schicht zwischen den Elektroden eine beliebige Lage einnehmen kann. Aus den genannten Gründen ist es verständlich, daß diesem Meßprinzip mit dem Querfeldkondensator für die Faserlängenmessung bisher kein Erfolg beschieden sein konnte. Um diese Nachteile zu vermeiden, war es erforder lich, eine Kondensatoranordnung zu schaffen, mit der generell das Problem der genauen Massebestimmung von Fasermaterial zu lösen ist, und zwar ohne daß eine Einschränkung hinsichtlich der folgenden Größen erforderlich ist: Homogenität der Fasern in Feldrichtung, Ausfüllung des Raumes zwi schen den Elektroden, Querschnitt, Masseverteilung im ~uerschnittsform, Querschnitt und Größe der Dielektrizitätskonstanten (Faserart). a b c '~~i6 : I : ~ ~~!2t: I - I. - : - 8 7 . I 1 5 • d 10 11 " 'TI~ //.l! 1,"-+ +/" ~~ 13 '" "1TJ , \H '" flY" 6 ~~ 2 5 2 5 A b b i I d u n g 4 Der Längsfeldkondensator des Stapel - Diagraphen Zu diesem Zweck wurde eine Kondensatoranordnung entwickelt, bei der das elektrische Feld im wesentlichen in Faserrichtung und damit in Richtung der Bewegung des abzutastenden Stapels verläuft und deren Elektroden zu Sei te 9 Forschungsberichte des Wirtscbafts- und Verkehrsministeriums Nordrbein-Westfalen beiden Seiten des zu untersuchenden Materials gemäß Abbildung 4 angeord net sind (Längsfeldkondensator). Da die Feldlinien die Fasern nicht mehr senkrecht sondern in ihrer Längsrichtung durchsetzen und da die abzu tastenden Fasern im dielektrischen Sinne insofern als homogen anzusehen sind, sind die Verteilung von Luft und Fasern und damit die scheinbare Dichte und Dichteverteilung nunmehr ohne Bedeutung. Zur zusätzlichen Er zielung eines homogenen Längsfeldes und damit zur Ausschaltung des Lage effektes wird der Meßkanal mit Schichten dielektrischen Materials aus gekleidet und werden zwischen den Elektroden verschiedenen Potentials metallische Abschirmplatten und weiteres dielektrisches Material einge fügt. Weitere Einzelheiten sind aus der nachstehenden Beschreibung der Abbil dung 4 zu ersehen, die schematisch die Anordnung der Kondensatorelektro den, den Verlauf der Kraftlinien, die Form des Meßkanals und dessen Auskleidung mit dielektrischem Material sowie die Anordnung der Abschirm platten zeigt. In der Abbildung 4a sind die einander zugeordneten Elek troden mit 1 und 2 bzw. mit 4 und 5 bezeichnet. Die Kraftlinien des Kon densators 1,2 tragen das Bezugszeichen 3 und die Kraftlinien des Konden sators 4,5 das Bezugszeichen 6. Mit Pfeilen sind die Richtungen der Kraftlinien gekennzeichnet. Die Stärke der einzelnen elektrischen Felder nimmt nach der Mitte der Elektrodenanordnung hin ab, in ihrer Wirkung auf das durch das Feld zu führende Material addieren sich jedoch die Felder. Auf diese Weise wird erreicht, daß pro Flächeneinheit die glei che Anzahl von Kraftlinien vorhanden ist. Die örtliche Lage des zu mes senden Materials zwischen den Elektroden bleibt also ohne Einfluß, und die Kapazität wird in Abhängigkeit von der zwischen den beiden Konden satoren hindurchgeführten Masse gemessen, wenn die Ausfüllung des Meß kanals nach links oder rechts sowie nach vorn oder hinten zunimmt. Auch die Querschnittsform des zu messenden Materials ist bei konstanter Masse innerhalb des Meßraumes ohne Bedeutung, da die Auswahl der örtlichen Kraftlinien in bezug auf das Meßmaterial ohne Einfluß ist. Auch die un terschiedliche Verteilung der Masse innerhalb des Querschnittes bei kon stanter Masse sowie die Größe der Masse pro Volumeneinheit können keinen ungünstigen Einfluß auf die richtige Messung ausüben. In der Abbildung 4b ist gezeigt, wie die Stärke der zugeordneten Felder der Kondensatoren abnimmt. Der Verlauf der Feldänderung ist von den Ab- Seite 10 Forschungsberichte des Wirtscbafts- und Verkehrsministeriums Nordrhein-WestfaAen messungen der Elektroden und ihrer gegenseitigen Anordnung abhängig. Mit 1 ist das Feld des Kondensators 1,2, mit 8 das Feld des Kondensators 4,5 und mit 9 das resultierende Feld gekennzeichnet. Es gibt verschie dene Möglichkeiten, um die Funktion des resultierenden Feldes 9 nahezu in eine waagerechte Gerade hinüberzuführen. Die Abbildung 4c zeigt eine dieser Möglichkeiten. Auf der Innenseite der Elektroden sind Schichten dielektrischen Materials 10 und 11 vorgesehen, zwischen denen das zu messende Material 12 hindurchgeführt wird. Dadurch wird zwar die Schlitzbreite, die den zu messenden Stapel aufnimmt, ver ringert; aber es wird erreicht, daß schon eine bessere Annäherung an die zu stellende Forderung der Konstanz der Felddichte im Meßkanal erfolgt. Bei der Ausführung dar Meßeinrichtung nach Abbildung 4d werden in be stimmten Abständen zwischen den Elektroden verschiedenen Potentials me tallische Abschirmungen 13 und 14 eingebracht und in einer Brücken schaltung so angeordnet, daß die Teilfelder, welche durch die senkrecht auf den Abschirmplatten stehenden Kraftlinien charakterisiert sind, in die Messung nicht eingehen. Diese Abschirmungen ziehen einen Teil der Randfelder an sich und schwächen somit in geeigneter Weise die uner wünschte Größe des Meßfeldes dicht an den Elektrodenebenen. Die Vernich tung dieser Teilfelder hat auch noch den weiteren Vorzug, daß die durch physikalische Einflüsse zu beeinträchtigende zeitliche Konstanz des Meß feldes wesentlich verbessert werden kann. Selbstverständlich kann auch eine Kombination der in den Abbildungen 4c und 4d gezeigten Anordnungen vorgenommen werden, wie die Abbildung 4e zeigt. In der Abbildung 4e sieht man außerdem, daß zwischen den Elektroden ver schiedenen Potentials aus Stabilitätsgründen auch Isoliermaterial 15 bzw. 16 eingefügt werden kann. 111. Die tlberprüfung der Wirkungsweise des Kondensators· Um die Wirkungsweise des Längsfeldkondensators zu veranschaulichen, läßt man einen Massepunkt (z.B. einen hinreichend dicken Knoten an einem dün nen Faden) durch diesen Kondensator hindurchwandern. Dabei ergibt der über dem Durchlaufweg aufgetragene Ausschlag eine glockenähnliche Kurve (Abb. 5), wobei die zur Kontrolle eingezeichneten Kreise errechnete Punkte einer GAUSSschen Glockenkurve darstellen. Man erkennt, daß der Seite 11

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