Entwicklung und Analyse neuer flexibler Fluidaktoren und Realisierung nachgiebiger Leichtbau- Robotersysteme ZurErlangungdesakademischenGradeseines Doktors der Ingenieurwissenschaften vonderFakultätfürMaschinenbaudes KarlsruherInstitutesfürTechnologie genehmigte D ISSERTATION vorgelegtvon Dipl.-Ing. Immanuel Nicolas Gaiser ausReutlingen Hauptreferent: Prof.Dr.-Ing.habil.GeorgBretthauer Korreferenten: Prof.Dr.-Ing.Dr.h.c.AlbertAlbers TagdermündlichenPrüfung: 01.Februar2016 Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz (CC BY-SA 3.0 DE): http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/ Vorwort Die vorliegende Arbeit entstand während meiner der Tätigkeit am Institut für Angewandte In- formatik/AutomatisierungstechnikamKarlsruherInstitutfürTechnologie. Mein besonderer Dank gilt zunächst Herrn Prof. Dr. Ing. habil. Georg Bretthauer für die wohlwollende Unterstützung meiner Arbeit und seine ausführlichen und konstruktiven Anre- gungenbeiderErstellungdesManuskripts. WeiterhindankeichHerrnProf.Dr.Ing.Dr.h.c.AlbertAlbersherzlichstfürdieÜbernahme desKorreferatsundseinInteresseanderArbeit. Herrn Dr. Stefan Schulz danke ich besonders für die Aufnahme in seiner Arbeitsgruppe und für sein Beispiel des unermüdlichen Strebens nach der Lösung. Mein außerordentlicher Dank gilt Frau Maika Torge und Herr Dr. Mario Walter vom Institut für Angewandte Materialien für ihre stetige Hilfsbereitschaft bei Werkstoffuntersuchungen sowie Herrn Prof. Dr.-Ing. Karl Schweizerhof vom Institut für Mechanik an der Fakultät für Bauingenieur-, Geo- und Um- weltwissenschaften für seine Anregungen bezüglich der Modellierung. Herrn Dipl.-Ing. Stefan Griebel von der TU Illmenau (Forschungsgruppe Prof. Lena Zentner) sowie dem CADFEM- ANSYS-SupportdankeichfürdieBereitstellungderMaterialdaten. Ich danke HerrnGottlob Dietz sowie dergesamten Belegschaft der GottlobDietz GmbH für ihre stetige Hilfsbereitschaft und die offene Zusammenarbeit, die sie mir bei der Erstellung der Prototypenentgegengebrachthaben. Ich möchte außerdem meiner ganzen Arbeitsgruppe und Institutskollegen für die kollegiale ZusammenarbeitundstetigeBereitschaftzurDiskussiondanken.Imeinzelnensinddas:Dr.Ar- tem Kargov, Tino Werner, Helmut Breitwieser, Reinhold Oberle, Dr. Christian Pylatiuk, Wolf- gang Rössler, Stefan Vollmannshauser und Andreas Hofmann sowie meine Mitstreiter aus der GruppederDoktorandenAlexanderPfriem,BastianSchmitzundRolandWiegand. Des weiteren gilt mein Dank allen meinen studentischen Mitarbeitern, die die Arbeit immer wieder mit frischem Schwung befruchtet haben. Im Besonderen möchte ich nennen: Markus Hollik,PatrickPrestelsowieAdrianAndres,dessenlangeAusdauermaßgeblichzurErstellung desFEM-Modellsbeigetragenhat. IchdankeallenmeinenFreunden,dasssiemichtrotzmeinerdeutlichreduziertenPräsenzim ZeitraumderFertigstellungderArbeitnievergessenhaben. Meinen Eltern Gudrun und Horst danke ich für ihre Unterstützung in allen Lebenslagen und meinenGeschwisternSophia,CarolineundKonstantinfürihreimmertatkräftigeHilfe. Mein größter Dank gilt meiner Frau Erin und meinen Söhnen Linus und Levi, die sicher die größtenEntbehrungenerfahrenhaben.IchdankeEuchfürdieunermüdlicheUnterstützungund denimmerscharfenSinnfürdasWesentliche. IhrseidmeinganzesGlück. Durmersheim, ImmanuelGaiser imFebruar2016 KarlsruherInstitutfürTechnologie Kurzfassung Mit der Tatsache, dass die Grenzen zwischen Mensch und Maschine immer enger gezogen werden, sind besondere Anforderungen an die Antriebstechnologie und Maschinenkonzeption verbunden. Besonders die sichere Kooperation zwischen Mensch und Roboter fordert von Ma- schinenseite Nachgiebigkeit und Adaptivität in Verbindung mit geringen beschleunigten Mas- sen. In der Dämpfer- und Hebetechnik sind Balgaktoren und Rollbalgzylinder Beispiele für das Wirkprinzip flexibler Fluidaktoren. Die vorliegende Arbeit trägt dazu bei, das Antriebsprinzip flexibler Fluidaktoren weiterzuentwickeln und durch die Realisierung einer kompletten Aktor- baureiheeinembreitenAnwendungsspektrumzuerschliessen. Die Arbeit beginnt mit der Diskussion des Entwicklungsstandes zu flexiblen Fluidaktoren und nachgiebigen Strukturelementen. Dann wird der neu entwickelte Herstellungsprozess für fle- xible Fluidaktoren und die damit verbundene Materialentwicklung erläutert. Es folgt die Vor- stellung des konzipierten FEM-Modells zur Auslegung neuer flexibler Fluidaktoren sowie die Charakterisierung und Evaluierung der spezifischen Leistungsparameter. Das vorletzte Kapi- tel beschäftigt sich mit der Entwicklung neuartiger Gelenkstrukturen, die in Kombination mit neuen flexiblen Fluidaktoren besonders leichte und hochintegrierte Roboterstrukturen ermög- lichen. Die Arbeit schliesst mit den Entwicklungsergebnissen zu modularen Robotereinheiten undAnwendungsbeispielenausderhumanoidenRobotikundderMedizintechnik. Der Weg ist das Ziel. Konfuzius,551-579v.Chr. Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 1 1.1 BedeutungflexiblerFluidaktorenfürnachgiebigeLeichtbaurobotersysteme 1 1.1.1 Beziehung Mensch-Roboter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 1.1.2 Robotersicherheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 1.1.3 RoboteranwendungenimKontextnachgiebigerLeichtbau-Robo- tersysteme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 1.1.4 Aktuelle Herausforderungen im Bereich nachgiebiger Leichtbau- robotik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 1.2 Entwicklungsstand relevanter Teilgebiete . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 1.2.1 Leichtbau- Robotersysteme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 1.2.2 Nachgiebige Roboterantriebe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 1.2.3 Flexible Fluidaktoren und flexible fluidische Strukturelemente . . . 16 1.3 Ziele und Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 2 Neuer Herstellungsprozess für flexible Fluidaktoren und nachgiebiger Strukturbauteile 49 2.1 Anforderungen an Herstellungsprozess und Produkt . . . . . . . . . . . . 49 2.2 Relevante Aspekte der Elastomertechnologie . . . . . . . . . . . . . . . . 51 2.3 Konzeption und Prozessentwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53 2.3.1 NeuerHerstellungsprozesszurFertigungflexiblerHohlstrukturen flexibler Fluidaktoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53 2.3.2 Neue Materialien für die Herstellung flexibler Fluidaktoren . . . . 54 2.3.3 Aufbau und Geometrie neuer flexibler Fluidaktoren . . . . . . . . . 69 2.3.4 Entwurf nachgiebiger Strukturelemente . . . . . . . . . . . . . . . 75 3 StrukturmechanischeBetrachtungenundEntwicklungeinesAuslegungs- werkzeugs für Entwurf und Evaluierung flexibler Fluidaktoren 81 3.1 Grundlagen zum Verständnis dünnwandiger Hohlstrukturen . . . . . . . . 81 3.2 Grundlagen zum Verständnis nichtlinearer Analysen . . . . . . . . . . . . 82 3.2.1 Strukturbedingte Nichtlinearitäten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82 3.2.2 Geometrische Nichtlinearitäten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83 3.2.3 Werkstoffliche Nichtlinearitäten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83 3.2.4 Verbundwerkstoffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86 3.3 Analytische und numerische Modelle für flexible Hohlstrukturen . . . . . 86 3.4 Aufbau des neuen FEM-Modells . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90 3.4.1 Generierung des Modells . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92 3.4.2 Randbedingungen und Berechnung . . . . . . . . . . . . . . . . . 101 3.4.3 Auswertung und Darstellung der Ergebnisse . . . . . . . . . . . . 108 3.5 Übersicht des Aktormodells . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 109 3.6 Verformungsanalyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111 3.7 Spannungsanalyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111 4 Experimentelle Charakterisierung und Simulation der neuen flexiblen Fluidaktoren 119 4.1 Statische Charakterisierung flexibler Hohlstrukturen . . . . . . . . . . . . 119 4.1.1 Drehmomentcharakteristik 11mm-Aktor . . . . . . . . . . . . . . . 122 4.1.2 Drehmomentcharakteristik 18mm-Aktor . . . . . . . . . . . . . . . 124 4.1.3 Drehmomentcharakteristik 36mm-Aktor . . . . . . . . . . . . . . . 128 4.1.4 Drehmomentcharakteristik Einzelkammeraktor . . . . . . . . . . . 129 4.1.5 Steifigkeitscharakterisierung nachgiebiger Strukturelemente . . . 131 4.2 Dauerfestigkeit flexibler Fluidaktoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 135 4.2.1 Zyklischer Belastungstest der 18mm-Aktoren . . . . . . . . . . . . 135 4.2.2 Zyklischer Belastungstest 36mm-Aktoren . . . . . . . . . . . . . . 135 4.2.3 Zyklischer Belastungstest der Einzelkammeraktoren . . . . . . . . 137 4.3 Modellverhalten und Experiment . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 138 4.3.1 Strukturelle axiale Steifigkeit des drucklosen Aktors . . . . . . . . 139 4.3.2 Drehmomentdaten der Modelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 140 5 Neuartige Gelenkstrukturen für flexible Fluidaktoren 147 5.1 Prinzipieller Aufbau von Festkörpergelenken für die Robotik . . . . . . . 147 5.2 Herstellungsprozess, Materialauswahl und Leistungsfähigkeit faserver- stärkter Festkörpergelenke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 152 5.2.1 FaserauswahlfürneueverstärkteFestkörpergelenkeinFaserver- bundbauweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 152 5.2.2 Statische Leistungsfähigkeit neuer faserverstärkter Festkörper- gelenke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 156 5.2.3 Dynamische Leistungsfähigkeit faserverstärkter Festkörpergelenke168 5.3 Aktorintegration . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 170 5.3.1 Herstellungsprozess eines einfachwirkenden Festkörpergelenks . 171 5.3.2 Herstellungsprozess eines doppelwirkenden Festkörpergelenks . 174
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