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Entscheidungsmacht und Handlungskontrolle am Lebensende : eine Untersuchung bei Schweizer Ärztinnen und Ärzten zum Informations- und Sterbehilfeverhalten PDF

229 Pages·2008·8.235 MB·German
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Preview Entscheidungsmacht und Handlungskontrolle am Lebensende : eine Untersuchung bei Schweizer Ärztinnen und Ärzten zum Informations- und Sterbehilfeverhalten

JJ_Ti-B-Fischer_15866-2 09.01.2008 09:18 Uhr Seite 1 Susanne Fischer Entscheidungsmacht und Handlungskontrolle am Lebensende JJ_Ti-B-Fischer_15866-2 09.01.2008 09:18 Uhr Seite 3 Susanne Fischer Entscheidungsmacht und Handlungskontrolle am Lebensende Eine Untersuchung bei Schweizer Ärztinnen und Ärzten zum Informations- und Sterbehilfeverhalten JJ_Ti-B-Fischer_15866-2 09.01.2008 09:18 Uhr Seite 4 Bibliografische Information Der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar. Die vorliegende Arbeit wurde von der Philosophischen Fakultät der Universität Zürich im Winter- semester 2006 auf Antrag von Prof.Dr.François Höpflinger und Prof.Dr.Peter-Ulrich Merz-Benz als Dissertation angenommen. 1.Auflage 2008 Alle Rechte vorbehalten © VSVerlag für Sozialwissenschaften | GWVFachverlage GmbH,Wiesbaden 2008 Lektorat:Monika Mülhausen / Marianne Schultheis Der VS Verlag für Sozialwissenschaften ist ein Unternehmen von Springer Science+Business Media. www.vs-verlag.de Das Werkeinschließlichallerseiner Teile ist urheberrechtlich geschützt.Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohneZustimmungdes Verlags unzulässig und strafbar.Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen,Übersetzungen,Mikroverfilmungen und die Einspei- cherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen,Handelsnamen,Warenbezeichnungen usw.in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme,dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung:KünkelLopka Medienentwicklung,Heidelberg Druck und buchbinderische Verarbeitung:Krips b.v.,Meppel Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Printed in the Netherlands ISBN 978-3-531-15866-2 Inhalt Einleitung .9 1 Arzt-Patient und Sterben 12 1.1 Arzt und Patient 12 1.1.1 Die klassische Arzt- und Patientenrolle 13 1.1.2 Die Arzt-Patienten-Beziehung im Wandel 19 1.1.3 Kommunikation: Information und Behandlungsentscheidung.... 23 1.2 Kategorien des Todes und statistische Angaben 40 1.2.1 Klinischer Tod, biologischer Tod und Himtod 40 1.2.2 SozialerTod 42 1.2.3 Lebenserwartung 44 1.2.4 Todesursachen und Sterbeverlauf 45 1.2.5 Sterbeort 48 1.3 Handeln gegeniiber Sterbenden 50 1.3.1 Die gesellschaftliche Bedeutung des Todes und der Normalbiographie 51 1.3.2 Situationsdefmition 52 1.3.3 Sterben in Organisationen 55 1.3.4 Bewusstheitskontext und Information 63 2 Sterbehilfe 70 2.1 Terminologie, gesetzliche Regelungen und Richtlinien 70 2.1.1 Terminologie 70 2.1.2 Gesetzliche Regelung 74 2.1.3 Richtlinien der Schweizerischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften 76 2.1.4 Kritische Betrachtung der Terminologie und der Regelungen.... 78 2.2 Patientenautonomie 80 2.2.1 Die stellvertretende Entscheidung und die Patientenverfugung 81 2.2.2 Richtlinien der Schweizerischen Akademie der medizinischen Wissenschaften 83 2.3 Forschungsergebnisse zur Sterbehilfe 84 2.3.1 Theoretische Vorarbeiten 85 2.3.2 Methodische Vorgehensweisen in der Sterbehilfeforschung 86 2.3.3 Zustimmung zur Sterbehilfe („ArztInnen-Studien") 93 2.3.4 Haufigkeit der Sterbehilfe („Todesfall-Studien") 97 2.3.5 Determinanten und Merkmale der Sterbehilfe 101 2.3.6 Kommunikation und Sterbehilfe 148 3 Fragestellungen und Methodik 121 3.1 Fragestellungen 121 3.1.1 Information uber Prognose 123 3.1.2 Patientenverlangen nach aktiver Sterbehilfe oder Suizidbeihilfe 124 3.1.3 Sterbehilfe: bisheriges Verhalten und Verhaltensabsicht 124 3.2 Methodik 128 3.2.1 Das EURELD-Projekt 128 3.2.2 Grundgesamtheit und Stichprobe 129 3.2.3 Gewichtung und Rucklauf 130 3.2.4 Fragebogen und Operationalisierung der zentralen Variablen.. 132 3.2.5 Auswertungsmethoden 138 4 Ergebnisse 140 4.1 Stichprobenbeschreibung 140 4.2 Information iiber die Prognose 142 4.2.1 Information der Patientin/des Patienten 142 4.2.2 Information der Angehorigen 142 4.3 Sterbehilfe 144 4.3.1 Patientenverlangen nach aktiver Sterbehilfe oder Suizidbeihilfe 144 4.3.2 Bisher praktizierte Sterbehilfe 145 4.3.3 Verhaltensabsicht 146 4.4 Bivariate Zusammenhange 149 4.4.1 Unabhangige Variablen 149 4.4.2 Unabhangige Variablen und Verhaltensabsicht in Bezug auf Information iiber die Prognose 152 4.4.3 Unabhangige Variablen und Patientenverlangen nach aktiver Sterbehilfe und Suizidbeihilfe 154 4.4.4 Unabhangige Variablen und bisher praktizierte Sterbehilfe 155 4.4.5 Unabhangige Variablen und Verhaltensabsicht in Bezug auf Sterbehilfe 156 4.5 Determinanten der Information iiber die Prognose (multivariate Betrachtung) 162 4.5.1 Information der Patientin/des Patienten 162 4.5.2 Information der Angehorigen 164 4.6 Determinanten des Patientenverlangens nach aktiver Sterbehilfe oder Suizidbeihilfe (multivariate Betrachtung) 168 4.7 Determinanten der bisher praktizierten Sterbehilfe (multivariate Betrachtung) 169 4.7.1 Passive Sterbehilfe 169 4.7.2 Indirekt aktive Sterbehilfe 170 4.7.3 Tiefe terminale Sedierung 170 4.7.4 Aktive Sterbehilfe und Suizidbeihilfe 171 4.8 Determinanten der Bereitschaft, Sterbehilfe zu praktizieren (multivariate Betrachtung) 171 4.8.1 Passive Sterbehilfe (Verzicht auf Chemotherapie) 172 4.8.2 Indirekt aktive Sterbehilfe. 176 4.8.3 Tiefe terminale Sedierung 180 4.8.4 Aktive Sterbehilfe 184 4.8.5 Suizidbeihilfe 188 4.8.6 Determinanten der Sterbehilfe 190 4.8.7 Determinanten der Sterbehilfe nach Person der Entscheidungskontrolle 194 Zusammenfassung und Diskussion 196 5.1 Information iiber Prognose 196 5.1.1 Information der Patientin/des Patienten 196 5.1.2 Information der Angehorigen 198 5.2 Sterbehilfe 200 5.2.1 Patientenverlangen nach aktiver Sterbehilfe oder Suizidbeihilfe 200 5.2.2 Bisheriges Verhalten und Verhaltensabsicht 201 5.3 Methodische Uberlegungen 209 6 Schlussfolgerungen 211 Danksagung 214 Literatur 215 Einleitung Neue medizinische Methoden und Techniken haben in den Industrienationen dazu gefuhrt, dass der Todeszeitpunkt teilweise beeinflusst werden kann. Gleich- zeitig ist das Recht des Einzelnen, uber sich und sein Leben selbst und unabhan- gig zu bestimmen, zu einer Grundideologie modemer Gesellschaften geworden, womit in den letzten Jahrzehnten auch die Patientinnen- und Patientenautonomie zunehmend an Gewicht gewonnen hat. Das Bild des Arztes als „Halbgott in WeiB" hat dagegen stark an Bedeutung verloren und das patemalistische Modell der Arzt-Patienten-Beziehung wird zunehmend kritisiert. Diese Tendenzen - und u.a. die Kostenprobleme im Gesundheitswesen - tragen dazu bei, dass medizini sche Fragen vermehrt offentlich und politisch diskutiert werden. In diesen Rah- men ist auch die seit einigen Jahren in der Schweiz und in anderen industriali- sierten Landem gefuhrte Debatte iiber die Sterbehilfe (Abbruch lebenserhalten- der MaBnahmen oder Verzicht auf solche; zur Verfugung stellen, Verschreiben sowie Verabreichen von todhchen Medikamenten) einzubetten. Wissenschaftlich haben sich mit dem Thema Sterbehilfe bisher vorwiegend Medizinerinnen, Theologen, Ethikerinnen und Juristen befasst. Sozialwissen- schaftliche Arbeiten, insbesondere Theorien und Konzepte zur Sterbehilfe, feh- len weitgehend. Ebenso selten wie mit dem Fragekomplex der Sterbehilfe befas- sen sich sozialwissenschaftliche Studien mit der Frage der Patienteninformation. Studien dazu wurden hauptsachlich von Psychologinnen und Medizinem durch- gefuhrt, wobei vorwiegend der Einfluss stabiler Patientenmerkmale auf das arzt- liche Informationsverhalten analysiert wurde. Die vorliegende Arbeit will dazu beitragen, die Bedingungsfaktoren zu er- kennen und zu verstehen, die ftir das unterschiedliche Informationsverhalten von Arztinnen und Arzten beziiglich der Prognose und fur ihren unterschiedlichen Umgang mit der Sterbehilfe ausschlaggebend sind. Die Untersuchung konzent- riert sich dabei auf das arztliche Verhalten gegeniiber terminal Erkrankten, d.h. gegenliber Personen, die kurz vor dem Tod stehen. Im Zentrum stehen folgende Fragen: • Wie haufig informieren Arztinnen und Arzte ihre Patientinnen und Patien- ten sowie deren Angehorige liber die Prognose? • Wie oft verlangen Patientinnen und Patienten von ihren Arztinnen und Arz- ten, dass diese den Sterbeprozess beschleunigen? • Wie oft praktizieren Arztinnen und Arzte Sterbehilfe? • Welche Faktoren beeinflussen das arztliche Informations- und Sterbehilfe- verhalten? Da bisher kaum sozialwissenschaftliche Theorien sowie Konzepte zum Informa- tionsverhalten und zur Sterbehilfe vorliegen, stlitzt sich die Untersuchung auf geeignete Ansatze aus benachbarten Forschungsgebieten sowie auf Ergebnisse aus empirischen Studien, die von Forschenden auBerhalb der Sozialwissenschaf- ten durchgefuhrt wurden. Zur Beantwortung der Forschungsfragen werden die Daten des europaischen Sterbehilfeprojektes „Medical end-of-life Decisions: Attitudes and Practices in six European Countries" analysiert, welches zwischen November 2000 und Oktober 2003 durchgefuhrt wurde. Im Rahmen dieses Pro- jektes wurden Arztinnen und Arzte aus neun verschiedenen Fachgebieten in der Deutschschweiz, in der Romandie und im Tessin schriftlich befragt. Bis zu die- ser Befragung lagen fur die Schweiz keine Daten zur Haufigkeit der verschiede nen Sterbehilfeformen sowie zu den Einstellungen von Arztinnen und Arzten gegentiber diesen verschiedenen Formen vor. Ebenso fehlten bis zu diesem Pro- jekt Angaben zum arztlichen Informationsverhalten gegentiber terminal Erkrank- ten. Der Fragebogen wurde von einem europaischen Projektteam, das aus For schenden verschiedener Disziplinen zusammengesetzt war, konstruiert, daher basiert er nicht auf den iiblichen sozialwissenschaftlichen Methoden der Frage- bogenkonstruktion. Aufgrund des mangelhaften Forschungsstandes und der Spe- zifik der Fragebogenkonstruktion wird das Vorgehen der vorliegenden Untersu chung auBerst deskriptiv und explorativ sein. Im ersten Kapitel werden Konzepte, Theorien, Studienergebnisse und empi- rische Evidenzen zur Arzt-Patienten-Beziehung sowie zum Sterben prasentiert. Im Mittelpunkt der Ausfuhmngen steht dabei Parsons (1952, 1964a, 1964b, 1964c) klassische Arzt- und Patientenrolle, da dieses Konzept der Rollenstruktu- ren in der vorliegenden Arbeit als theoretisches Modell dient. Im zweiten Kapitel wird der Forschungsstand zur Sterbehilfe vorgestellt. Die der eigenen Untersu chung zugrunde liegenden Fragestellungen und die zur Beantwortung der Fragen verwendete Methodik werden im dritten Kapitel prasentiert. Kapitel vier befasst sich mit den Ergebnissen der Untersuchung. Mit Hilfe deskriptiver Analysen wird ein erster Zugang zum Informations- und Sterbehilfeverhalten der Arztin nen und Arzten geschaffen. AnschlieBend werden anhand von bivariaten und multivariaten Analyseverfahren mogliche Zusammenhange der Information und der Sterbehilfe mit soziodemographischen Merkmalen, Erfahrungen mit Ster- benden sowie Kontextmerkmalen (Arbeitssetting und Sprachregion) untersucht. 10

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