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Entgöttertes Leid: Zur Lyrik Rose Ausländers Unter Berücksichtigung Der Poetologien Von Theodor W. Adorno, Peter Szondi Und Jacques Derrida PDF

474 Pages·2007·2.64 MB·German
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Conditio Judaica 65 StudienundQuellenzurdeutsch-j(cid:23)dischenLiteratur-undKulturgeschichte HerausgegebenvonHansOttoHorch inVerbindungmitAlfredBodenheimer,MarkH.GelberundJakobHessing Martin A. Hainz Entgçttertes Leid Zur Lyrik Rose Ausl,nders unter Ber(cid:23)cksichtigung der Poetologien von Theodor W. Adorno, Peter Szondi und Jacques Derrida n Max Niemeyer Verlag T(cid:23)bingen 2008 MeinenElterninLiebeund Dankbarkeitzugeeignet BibliografischeInformationderDeutschenNationalbibliothek DieDeutscheNationalbibliothekverzeichnetdiesePublikationinderDeutschenNationalbiblio- grafie;detailliertebibliografischeDatensindimInternet(cid:31)berhttp://www.d-nb.deabrufbar. ISBN978-3-484-65165-4 ISSN0941-5866 +MaxNiemeyerVerlag,T(cid:31)bingen2008 EinImprintderWalterdeGruyterGmbH&Co.KG http://www.niemeyer.de DasWerkeinschließlichallerseinerTeileisturheberrechtlichgesch(cid:31)tzt.JedeVerwertungaußerhalb derengenGrenzendesUrheberrechtsgesetzesistohneZustimmungdesVerlagesunzul>ssigund strafbar.Dasgiltinsbesonderef(cid:31)rVervielf>ltigungen,?bersetzungen,Mikroverfilmungenunddie EinspeicherungundVerarbeitunginelektronischenSystemen.PrintedinGermany. Gedrucktaufalterungsbest>ndigemPapier. DruckundEinband:AZDruckundDatentechnikGmbH,Kempten Inhalt ERSTER TEIL ..................................................................... 1 Vorwort ....................................................................... 1 Rose Ausländer – grundsätzliche Probleme ................................ 6 Biographische Schlaglichter: Wer war Rose Ausländer? ................. 10 Wege der Annäherung ....................................................... 17 ZWEITER TEIL .................................................................... 29 Theodor W. Adornos Antwort .............................................. 29 Instanzen des Nein – Lyotard ............................................ 46 DRITTER TEIL .................................................................... 65 Peter Szondis Antwort ....................................................... 65 Metapherntheorie und Gedichtstruktur .................................. 152 Zur Poetik der Mehrsprachigkeit ........................................ 162 Zwei Sprünge .......................................................... 163 Übersetzungen Rose Ausländers ..................................... 174 Rose Ausländer als Übersetzte ....................................... 189 Einflüsse und Einschlüsse ............................................ 192 Czernowitz ............................................................. 196 Kleine Literaturen ..................................................... 201 VIERTER TEIL .................................................................... 209 Jacques Derridas Antwort ................................................... 209 Text im Text .............................................................. 212 Exkurs 1: als ob ........................................................... 230 Exkurs 2: Anbindung an Nietzsche ...................................... 232 FÜNFTER TEIL ................................................................... 319 Engführung ................................................................... 319 Engführung mit Adorno ..................................................... 327 Engführung mit Szondi ...................................................... 341 Exkurs 3: Gadamers Position ............................................... 350 Engführung mit Derrida ..................................................... 352 RÉSUMÉ .......................................................................... 385 VI Inhalt Literaturverzeichnis ............................................................. 399 Schriften Rose Ausländers .................................................. 404 Nachlaß Rose Ausländers ................................................... 405 Schriften Theodor W. Adornos ............................................. 408 Schriften Peter Szondis ...................................................... 410 Schriften Jacques Derridas .................................................. 411 Weitere Literatur ............................................................. 414 Personenregister ................................................................. 461 Erster Teil Vorwort Auschwitz est aus.1 Ich beginne unvermittelt mit einem Satz, der als Provokation empfunden wer- den mag, doch meines Erachtens eine präzise Benennung des Problems, mit dem gegenwärtig umzugehen ist, darstellt. Auschwitz ist aus, es ist uns fern, ein Ter- rain jenseits des Verstehbaren. Jedoch ist, was den Namen Auschwitz trägt, Fol- ge eines Denkens, das alle Vernunft unendlich kompromittiert hat. Was aus ist, wirft einen gewaltigen Schatten. Der Schluß, der zu ziehen ist, wäre, daß Auschwitz gerade darum wie ein un- zugänglicher Monolith vor uns liegt, da wir geistige Erben sind, und Auschwitz deshalb aus ist, weil es fortdauert.2 Das Übersehen einer Kontinuität ist Herz- stück der Rede von Bewältigung, nach der zugänglich und als Dämon doch gebannt ist, was zu jener Zeit wirkte; was aber auch gegenwärtig wirkt – was machte, so ist zu fragen, machtvoll, wenn nicht der Schein von Absenz? Unse- re unendliche Distanz führt zu bedrückender Nähe, so könnte man das Unbe- hagen pointiert formulieren. Welche Beschreibungen aber der Deformation von Vernunft und Sprache sind denkbar, wenn das Instrumentarium der Untersuchung es ist, dessen Beschädigung so sicher wie undefiniert besteht? Wie ist Zeugnis abzulegen von Unbeschreiblichem und dem Unzureichen des Mediums? Schreiben und Schweigen sind gleichermaßen geradezu Blasphemie, da in beiden Fällen das Scheitern unterschlagen zu werden droht, diffus bleibt, was Anstoß zur Krise sei. Schließlich sollte transparent gemacht werden, wieso die »Behauptung, die- se Worte seien irgendwo im Grunde noch dieselben«,3 verlogen und gefährlich ist. Der Intention, dies klar darzulegen, soll diese Arbeit folgen, die den Weg der Interpretation von Adorno bis Derrida beschreitet. Eines der meistbefehde- ten und doch schärfsten Instrumentarien, unsere Worte und unser Gedenken zu 1 Alexis Nouss: Mémoire et survie: une lecture de Paul Celan. In: Études françaises 34 (1998), H. 1, S. 87–104, hier S. 87. 2 Vgl. Michel Serres: Hermes. Übersetzt von Michael Bischoff. Hg. von Günther Rösch. Bd III: Übersetzung. Berlin: Merve 1992, S. 98. 3 Paul Celan: Gesammelte Werke in fünf Bänden. Hg. von Beda Allemann, Stefan Reichert und Rolf Bücher. Bd 3: Gedichte III. Prosa. Reden. Frankfurt a. M.: Suhr- kamp 1986 (Suhrkamp-Taschenbuch; 1331), S. 157. 2 Erster Teil sezieren, ist die Lyrik, hier: die Lyrik von Rose Ausländer, die Sprache wie Ver- nunft Spiegel – »Quecksilbereis«4 – sein soll. Wo das Denken selbst nicht unbeschadet blieb, ist Vorsicht in der Beschrei- bung geboten – vielleicht ist nur zu leisten, was »une phénoménologie inversée«5 genannt werden kann. Ein Lesen der Phänomene mag unmöglich geworden sein wie die Begründung dieser Konstellation – doch es scheint möglich geblieben zu sein, zu sabotieren und desavouieren, was an diesem Umstand keinerlei Anstoß nehmen will. Zu schreiben sind »Gedichte, die das Geschehen nicht mehr zu benennen, sondern die Wunden an den Wörtern aufzudecken such[t]en«.6 Inso- fern wird das Dunkel »une condition et un mode d’écriture«,7 wobei zu ergänzen ist, was sich später zeigen wird: Das Dunkel ist nicht allein »absence«.8 Dem Geschehenen, so schreibt Marquard, folgt »Philosophie als prolongierte Schrecksekunde«;9 dann jedoch folgen die Projekte der Sinn-Stiftung, es wird bewältigt oder Bewältigung simuliert. Der Dämon des Guten versucht, was zu versuchen ihm gemäß ist, die Leistung von Distanz. Diese verzweifelte Anstren- gung, das Böse auszutreiben, ist freilich zuletzt bloß Verdrängung um jener Reinheit willen, die zu wollen das ausgeschlossene Böse bereits getrieben haben mag. »Ist das nicht nur Terror und Gegenterror«?10 Derlei ist selbst nach dem – vorläufigen – Ende des Konflikts, von dem Burger dies schreibt, eine nicht unplausible Darstellung. Natürlich ist das Desaströse unserer Kultur nicht erst seit Auschwitz wahr- zunehmen – wahrnehmbar und zur Wahrnehmung aufgegeben. Und im selben Atemzug ist zu konstatieren, daß wahrhaftige Kunst, über deren Bestand frei- 4 Rose Ausländer: Gesammelte Werke in sieben Bänden und einem Nachtragsband mit dem Gesamtregister. Hg. von Helmut Braun. Bd 7: Und preise die kühlende Liebe der Luft. Gedichte 1983–1987. Frankfurt a. M.: S. Fischer 1988, S. 162. 5 Nouss, Mémoire et survie (Anm. 1), S.94. 6 Amy D. Colin: »Wo die reinsten Worte reifen«. Zur Sprachproblematik deutsch- jüdischer Holocaust-Lyriker aus der Bukowina. In: Die Bukowina. Studien zu einer versunkenen Literaturlandschaft. Hg. von Dietmar Goltschnigg, Anton Schwob und Gerhard Fuchs. Tübingen: Francke 1990 (Edition Orpheus; 3), S. 225–242, hier S. 228; die Frage einer Heilung der Sprache, wie sie als poetologisches Programm Rose Aus- länders diskutiert wird, führt natürlich sogleich in heikle Gefilde ... – vgl. ebd., S. 227f. u. S. 234f. sowie Birgit Schmitz: Die Spur der Leiderfahrung in der Lyrik Rose Aus- länders. Magisterarbeit, Bonn 1995, S. 89. 7 Nouss, Mémoire et survie (Anm. 1), S. 96. 8 Ebd., S. 98. Die bei Nouss geleistete Umkehr von »l’absence de lumière« (ebd., S. 102) zu »la lumière de l’absence« (ebd.) erscheint mir darum sehr klug. 9 Odo Marquard: Einwilligung in das Zufällige. In: »... was die Welt im Innersten zusam- menhält«. 34 Wege zur Philosophie. Hg. von Christine Hauskeller und Michael Hauskel- ler. Hamburg: Junius 1996, S. 55–59, hier S. 57; vgl. auch Ruth Wolf: Wandlungen und Verwandlungen. Lyrikerinnen des 20. Jahrhunderts. In: Deutsche Literatur von Frauen. Hg. von Gisela Brinker-Gabler. München: Beck 1988, Bd 2, S. 334–352, hier S. 349. 10 Rudolf Burger: Der Dämon des Guten. In: wespennest, Nr 115, 3. Quartal 1999, S. 19– 23, hier S. 22; der gute Wille ist dem Schlechten in der Kunst bereits nahe (vgl. ebd., S. 20). Vorwort 3 lich zu diskutieren ist, dafür nicht blind sein wollte oder konnte: »Nach der ›Zauberflöte‹ haben ernste und leichte Musik sich nicht mehr zusammenzwin- gen lassen.«11 Nach einer anderen Datierung, die Adornos Unwillen gegen die »Positivität der Aussage [...] Auschwitz als Grenzsituation«12 und den gesuch- ten »Schutz bei Texten«13 zeigt, ist es der alte Goethe, der sein »Wort [...] dis- sonierend noch inmitten des äußersten Überschwangs«14 zum Zeugen erhebt: »Das Unzulängliche, hier wird’s Ereignis, in der Sprache.«15 Längst muß klar sein, daß also das Problem der angemessenen Darstellung – und damit verbunden der angemessenen Trauer – zentral ist, wo Kunst nicht bloß Anästhetikum zu sein gedenkt, sondern gerade Korrektiv dessen wird, woraus sie erwächst, längst auch, daß dies es ist, was Adorno datierte.16 Bohrers Theorie 11 Theodor W. Adorno: Dissonanzen. Musik in der verwalteten Welt. In: ders., Gesam- melte Schriften in zwanzig Bänden. Hg. von Rolf Tiedemann u. a. Bd 14: Dissonan- zen. Einleitung in die Musiksoziologie. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1997 (Suhrkamp- Taschenbuch Wissenschaft), S. 7–167, hier S. 17; doch auch hier ist »Dissonanz zum Dissonierenden und hat es zur Substanz. Das ist Mozarts Trauer.« – Theodor W. Adorno: Ist die Kunst heiter? In: ders., Noten zur Literatur. Hg. von Rolf Tiede- mann. 4. Aufl., Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1989 (Suhrkamp-Taschenbuch Wissen- schaft; 355), S. 599–606, hier S. 601; »über die Schatten / ins Mozartlicht« – Rose Ausländer: Gesammelte Werke in sieben Bänden und einem Nachtragsband mit dem Gesamtregister. Hg. von Helmut Braun. Bd 6: Wieder ein Tag aus Glut und Wind. Gedichte 1980–1982. Frankfurt a. M.: S. Fischer 1986, S. 370. 12 Theodor W. Adorno: Zur Schlußszene des Faust. In: ders., Noten zur Literatur (Anm. 11), S. 129–138, hier S. 129 (Hervorhebung von mir); »Verleugnung, der offizielle Nihilismus« (ebd.). 13 Ebd. 14 Ebd., S. 135. 15 Ebd., S. 131; vgl. Johann Wolfgang von Goethe: Faust-Dichtungen. Faust. Eine Tra- gödie (Faust I – Faust II). Faust in ursprünglicher Gestalt (Urfaust). Paralipomena. Hg. von Ulrich Gaier. Stuttgart: Philipp Reclam jun. 1992 (Universal-Bibliothek; 8837 – Jubiläums-Edition), S. 420, V. 12106f. 16 Vgl. etwa Burkhardt Lindner: Was heißt: Nach Auschwitz? Adornos Datum. In: Deut- sche Nachkriegsliteratur und der Holocaust. Hg. von Stephan Braese, Holger Gehle und Hanno Loewy. Frankfurt a. M., New York: Campus 1998 (Wissenschaftliche Reihe des Fritz Bauer Instituts; 6), S. 283–300, hier S. 283 u. S. 297; vgl. zu solcher Datierung allgemein auch Hartmut Böhme: Das Steinerne. Anmerkungen zur Theo- rie des Erhabenen aus dem Blick des »Menschenfremdesten«. In: Das Erhabene. Zwischen Grenzerfahrung und Größenwahn. Hg. von Christine Pries. Weinheim: VCH, Acta Humaniora 1989, S. 119–141, hier S. 125f., passim; freilich ist dort noch die Möglichkeit vorausgesetzt, in der ästhetischen »Simulation des Chaos und der Unermeßlichkeit« (ebd., S. 126) das zu beherrschen, was jeweils nicht zu bezeugen- de Grenzbrüche schuf, wobei an unbeherrschte Natur zuallererst zu denken ist, wel- che sub-lim erst einer Sprache zugänglich wird ... Als Beispiel wählt Böhme den Stein: Wo »der wilde Stein schön, pittoresk, ja idyllisch wird, ist der Sieg des Men- schen vorauszusetzen« (ebd., S. 130). Freilich ist damit die »metamorphisierte Braut« (ebd., S. 134) dessen, der sich einer Stilistik bedienend betrachtet, eine fast getötete: »die letzte Vergeistigung [...] [ist] auch ihr Tod« (ebd., S. 140). Wird der- einst auch vom äußerlichen Datum Adornos so zu sprechen sein? 4 Erster Teil der Trauer etwa schließt nicht an Sachs, Ausländer, Kolmar oder Celan an, son- dern an Baudelaire und bereits an Goethe. Dichtung aber ist in der Sprache es allemal, die – durch sie kompromittiert – das Sensorium zur Verfügung stellt, einen Mangel erahnen zu lassen, der vorm Maßstab jenes sich zum Thron bewe- genden Denkens »Theorieunfähigkeit«17 sein soll und doch hierin sich nicht erschöpfen will. Wie kann wesentlich sein, wovon ein Wesen anzugeben dem Denken versagt ist? Die Antwort der Lyrik konvergiert dem, was man mit Kant als Hinweis aufs unendliche Urteil zu verstehen hat.18 Das Nichtwesentliche ist offenbar vom Unwesentlichen zu scheiden.19 So bleibt etwas zu denken gerade hier aufgegeben, wo die Sprache vom Datum sich scheinbar entfernt; ist gerade hier, wo oftmals das Gefühl umschreiben soll, was sich als »Unbestimmtheitszo- ne«20 Annäherungen entzieht, situiert, was das schlechte Gewissen der Vernunft, »das erwachte und unruhige Bewußtsein des modernen Wissens«21 sein oder treiben mag. Das Datum – es ist mit Derrida noch als zentrales Problem zu ver- handeln – ist Selbstdistanz, was die unvereinbar scheinenden Formulierungen, Rose Ausländers Dichtung eigne »Dinglichkeit«,22 sie sei aber auch datumslos erinnerungsbezogen,23 nachvollziehbar erscheinen läßt: »Die bewältigte Fremd- heit schlägt nach innen auf die Formen ihrer Aneignung zurück.«24 17 Renate Homann: Theorie der Lyrik. Heautonome Autopoiesis als Paradigma der Mo- derne. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1999, S. 19. Die Fronten freilich sind so einfach nicht zu ziehen – Lyrik selbst greift in Begrifflichkeiten ein, die wiederum ihr eigen sind – es wird sich hier ein inniges Verhältnis abzeichnen, zumal Theorie selbst »Theoriefetische aufzulösen« sich stets anschicken muß ... (Hartmut Scheible: Theo- dor W. Adorno. Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. 3. Aufl., Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1993 [Rowohlts Monographien; 400], S. 90) 18 Vgl. Immanuel Kant: Werkausgabe in 12 Bänden. Hg. von Wilhelm Weischedel. Bd III/IV: Kritik der reinen Vernunft 1/2. 12. Aufl., Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1992 (Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft; 55), S. 112f., B 97f., A 72f. 19 Vgl. zum unvergeßlichen Vergessen, das am Nichtwesentlichen die Unwesentlichkeit durchkreuzt, Michel Serres: Le Tiers-Instruit. Paris: Gallimard 1991 (Folio Essais; 199), S. 216, wo auch schon die Gerechtigkeit als Synonym dieses Aktes genannt wird, eines Aktes, der »miséricorde« als Verpflichtung jenseits einer / ohne Vorschrift würdigt. 20 Theodor W. Adorno: Ästhetische Theorie. Hg. von Gretel Adorno und Rolf Tiede- mann. 13. Aufl., Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1993 (Suhrkamp-Taschenbuch Wissen- schaft; 2), S. 194; vgl. zu Fühlen und Denken auch Günther Anders: Ketzereien. Mün- chen: Beck 1982, S. 261. 21 Michel Foucault: Die Ordnung der Dinge. Eine Archäologie der Humanwissenschaf- ten. Übersetzt von Ulrich Köppen. 5. Aufl., Frankfurt a. M.: Suhrkamp (Suhrkamp- Taschenbuch Wissenschaft; 96), S. 260; vgl. auch ebd., S. 15f. 22 Karl Krolow: Erinnerte Landschaften. In: Rose Ausländer. Materialien zu Leben und Werk. Hg. von Helmut Braun. Frankfurt a. M.: Fischer Taschenbuch Verlag 1997 (Fischer-Taschenbücher; 6498 – Informationen und Materialien zur Literatur), S. 228– 229, hier S. 229. 23 Karl Krolow: Schreiben ist ein Trieb. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22. Juli 1978. 24 Bernhard Waldenfels: Sinnesschwellen. Studien zur Phänomenologie des Fremden 3. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1999 (Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft; 1397), S. 32.

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