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Energieumformung und Leistungssteuerung bei einer modernen Universallokomotive als Beispiel für den Einsatz von Leistungselektronik PDF

40 Pages·1983·1.611 MB·German
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Rheinisch-Westfalische Akademie der Wissenschaften Natur-, Ingenieur-und Wirtschaftswissenschaften Vortrage . N 323 Herausgegeben von der Rheinisch-Westfalischen Akademie der Wissenschaften MANFRED DEPENBROCK Energieumformung und Leistungssteuerung bei einer modernen U niversallokomotive als Beispiel fur den Einsatz von Leistungselektronik Westdeutscher Verlag 296. Sitzung am 31. Marz 1982 in DUsseldorf CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Depenbrock, Manfred: Energieumformung und Leistungssteuerung bei einer modernen Universal lokomotive als Beispiel fUr den Einsatz von Leistungselektronik / Manfred Depenbrock. -Opladen: Westdeutscher Verlag, 1983. (Vortrage / Rheinisch-Westfalische Akademie der Wissenschaften: Natur-, Ingenieur-u. Wirtschaftswiss.; N 323) ISBN 3-531-<)8323-6 NE: Rheinisch-Westfiilische Akademie der Wissenschaften (DUsseldorf): Vor trage/Natur-, Ingenieur-und Wirtschaftswissenschaften © 1983 by Westdeutscher Verlag GmbH Opladen Herstellung: Westdeutscher Verlag ISBN-13: 978-3-531-08323-0 e-ISBN-13: 978-3-322-85564-0 DOl: 10.1007/978-3-322-85564-0 Inhalt Manfred Depenbrock, Bochum Energieumformung und Leistungssteuerung bei einer modernen U niversal- lokomotive als Beispiel fUr den Einsatz von Leistungselektronik . . . . . . . . 7 Tafeln ......................................................... 25 Schrifttum, Bild- und Datenquellen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 Diskussionsbeitrage Professor Dr. sc. techno Alfred Fettweis, Professor Dr.-lng. Manfred Depenbrock, Professor Dr. phil. nat. habil. Hermann Flohn, Professor Dr. rer. nat. Walter L. Eng~ Professor Dr. rer. nat. Ulf von Zahn, Profes- sor Dr. rer. nat. Werner Schreyer, Professor Dr. phil. Maximilian Steiner, Professor Dr.-lng. Rolf Staufenbiel, Professor Dr.-lng. Helmut Domke 31 Die Leistungselektronik ist das Teilgebiet der Elektrotechnik, in dem man mit Hilfe elektronischer Ventile elektrische Energiefltisse schaltet, verstellt und umformt. Die elektronischen Ventile werden so betrieben, daB im DurchlaB zustand schon sehr geringe Spannungen sehr groBe Strome hervorrufen und im Sperrzustand auch hohe Spannungen nur sehr geringe Strome zur Folge haben. Diese Arbeitsweise kann man an einem sehr einfachen Beispiel veranschaulichen, bei dem eine Wechselspannungsquelle tiber einen Thyristor mit einem Lastwider stand verbunden ist, wie Bild 1 zeigt. Wenn der Thyristor sich im Sperrzustand befindet, kann kein Strom flieBen, die gesamte Spannung der Quelle fallt am Thyristor abo Wird bei t=ta der Thyristor durch einen StromstoB auf seinen SteueranschluB G leitend gemacht, dann wird der tiber die Hauptanschltisse von Bild 1: Stromkreis mit Thyristor; oben: Schaltbild, unten: Zeitverlauf von Quellenspannung und Laststrom. R I 1fT .. '" u G Ur ~- dt« .. I T- T UT IT UTRM ITAVM J • J K t 0 --i-- IT t 8 Manfred Depenbrock A nach K flieBende Strom allein durch die Spannung der QueUe und den Last widerstand R bestimmt, solange der Strom in dieser DurchlaBrichtung iiber den Thyristor flieBt. In entgegengesetzter Richtung kann kein Strom flieBen, =; desh~b bei t T beginnt der Thyristor die nun entgegengesetzt zu seiner DurchlaBrichtung wirkende Spannung zu sperren, der Lastwiderstand ist strom und spannungslos. Wenn ein Strom in DurchlaBrichtung iiber den Thyristor flieBt, kann er durch keine Beeinflussung der Steuerelektrode G wieder in den sperrenden Zustand zuriickversetzt werden, das ist nur moglich, wenn der Strom iiber die Hauptanschliisse verschwindend klein gemacht wird. Ahnlich wie bei einem mechanischen Schaltapparat wird im Vergleich zur sogenannten Schalt leistung, das ist das Produkt aus der zulassigen Spannung UTRM im Sperrzustand und dem zulassigen Strom iTAVM im DurchlaBzustand, nur sehr wenig elektrische Leistung PT in thermische Verlustleistung umgesetzt, haufig z. B. nur wenige Promille der Schaltleistung. Aus der sehr groBen Zahl von Anwendungsfallen der Leistungselektronik solI beispielhaft die Energieumformung und Leistungssteuerung bei der neuen Hoch leistungslokomotive BR 120 betrachtet werden, von der zur Zeit eine Vorserie von flinf Stiick bei der Deutschen Bundesbahn (DB) intensiv erprobt wird. Dabei kann man erleben, daB eine dieser Lokomotiven, die gerade einen schweren Giiterzug befordert hat, als n1ichstes zum Transport eines FernschneUzuges eingesetzt wird (Tafel I). So etwas ist mit Lokomotiven bisheriger Bauart praktisch nicht moglich. Einen guten Uberblick iiber die Leistungsmoglichkeiten einer Lokomotive geben ihre Zugkraft-Geschwindigkeitsdiagramme (Z-V-Kennlinien). Die stark ausge zogene Kurve in Bild 2 zeigt die dauernd erreichbare Zugkraft Z der BR 120 in Abhangigkeit von der Fahrgeschwindigkeit V. In das Diagramm sind auch die von verschiedenen Zugarten bei einer Steigung von 5%0 benotigten Zugkrafte fUr gleichbleibende Geschwindigkeit diinn eingezeichnet. Wie man erkennt, kann die BR 120 im Dauerbetrieb alle diese Zugarten mit fUr Beschleunigungsvorgange ausreichender Zugkraftreserve befordern. Betrachtet man zum Vergleich die dick gepunktet gezeichneten Z-V-Kennlinien der Lokomotive BR 103, das ist die lei stungsstarkste Lokomotive der DB mit dem bisher iiblichen Antriebssystem, so erkennt man, daB im Dauerbetrieb diese sechsachsige Lokomotive erst ab einer Geschwindigkeit von ca. 170 km/h hohere Zugkrafte entwickeln kann als die neue, vierachsige BR 120. Da die fUr die Beforderung schwerer langsamer Ziige benotigten Zugkrafte von der BR 103 nur kurzzeitig aufgebracht werden konnen, wird diese Lokomotive praktisch nur flir die Beforderung von Schnellverkehrs ziigen mit Spitzengeschwindigkeiten von iiber 160 km/h bis zu 200 km/h ein gesetzt. Die Z-V-Kennlinie eines solchen Zuges mit einer Masse von 300t liegt noch unterhalb der Z-V-Kennlinie der BR 120, so daB auch solche Ziige z.B. im Intercity- Leistungselektronik in einer Universallokomotive 9 340 I I ~--J---- 320 --'" \J.-0-,3-9-3 --BR 103Z5J11in -\--- 7'--1--- 1 --~ 300 ~ Gan-zzu"g" 2 0"00Lt ",- s=\1 00/00- "- Z ~ kN 280 '" \ ~ ~ \ 260 -'- -- r~ \ \ 240 ..., /' l \ \ 220 /; .-It.,Frachtenzug 2200t ws'"'5%o 200 \G1an\z zug 2700tw,s=5% o V V I \1 J Schnellguterzug 180 V lLn'5°01wS=5O/~: r--- 160 ~ i""'" 1--- -- -- ~ NLO~~5,6MW \L \\ 140 V V\NetzbremSkrQf~" " '. / 3,(MWlauernd , ... 120 V /' V .1 'J I • ~ 100 1-•••• •••• ~•~ • FJ•R•1•0•3 ZIi,• •" •••••• ~ ••! J It·'-" ~ V Ei /guterZUj'2oot jS-~ V " ., ~ ........ .. 80 kk::! - I ... ",' 60 Relsezug 700t WS=-=5"5OD//pDo"o" " Reisezug 300t W.s.. --"': -,,' 40 -- --" -," -- --- 2D 0 o 20 40 60 80 100 120 140 160 180 v kmlh Bild 2: Z-V-Kennlinien von Lokomotiven und Ziigen der DB. 10 Manfred Depenbrock 15 KV 16~Hz Fahrd raht Schiene Umax= 612V I max = 22 .200A Bild 3: Antriebsschema der BR 103 verkehr von der BR 120 befordert werden konnen. Die kurzzeitig und bei Geschwindigkeiten oberhalb von 170 km/h fUr Beschleunigungsvorgange zur Ver fUgung stehende Zugkraftreserve ist bei der BR 103 (dick gestriche1te Kurve in Bild 2) allerdings groBer als bei der neuen BR 120'. Worin liegen nun die Ursachen fUr die stark verschiedenen Z-V-Kennlinien der beiden betrachteten Lokomotiven? Bei der BR 103 und allen anderen Lokomo tiven mit konventioneller Technik erfolgt die U mwandlung elektrischer Leistung in mechanische Leistung durch Kommutatormotoren, deren Aufbau auf T afe1 II und deren elektrotechnisches Symbol in Bild 3 dargestellt ist. Durch den Durch fluB des Motorstromes i durch die im Stander ruhende Erregerwicklung E - F ent steht ein raumfestes Magnetfeld. Derse1be Strom i durchflieBt auch die in den Nuten des Rotors untergebrachte Ankerwicklung A-B. Der sogenannte Kommu tator sorgt dafiir, daB in den Teilen der Rotorwicklung, die sich im Bereich des magnetischen Siidpols des Erregerfe1des befinden, der Strom immer im umgekehr ten Sinne flieBt wie in den Teilen der Rotorwicklung, die jeweils im Bereich des 13 magnetischen Nordpols liegen. In einem Magnetfe1d mit der FluBdichte werden auf elektrische Ladungen Q, die mit der Geschwindigkeit V durch die Leiter flieBen, Kriifte nach dem Grundgesetz F=Q· Vx13 ausgeiibt. Durch die Funktion des Kommutators greifen dann am Rotor alle auf die bewegten Ladungen ausgeiibten T eilkrafte im gleichen Sinne zur Bildung des gewiinschten Drehmomentes des Motors an. Durch die stromdurchflossene Leistungselektronik in einer U niversallokomotive 11 Rotorwicklung wiirde infolge der Kommutatorfunktion unabhangig von der Drehung des Rotors ein zusatzliches, in bezug zum Stander ortsfestes Magnetfeld entstehen, das aus verschiedenen Grunden unerwiinscht ist. Durch den DurchfluG des Stromes i durch eine weitere, im Stander ruhende Wicklung 1-K wird dieses unerwiinschte Feld kompensiert. Wenn eine Nut des Ankers die Grenze zwischen dem magnetischen Siidpol und dem Nordpol iiberschreitet, muG in den zugehori gen Leitern der Ankerwicklung der Strom seine FluGrichtung umkehren. Damit dieses funktionssicher geschieht, muG im Stander von Kommutatormotoren noch eine weitere, ebenfalls vom Motorstrom durchflossene Wicklung G-H vor gesehen werden, die den sogenannten WendefluG erregt. In allen, relativ zum Magnetfeld des Motors ruhenden Standerwicklungen wird nur vergleichsweise sehr wenig elektrische Energie in Verlustwarme umgewandelt. Bei der Bewegung der Rotorwicklung im raumlich ruhenden Erregerfeld wird dagegen elektrische Leistung sehr verlustarm in mechanische Leistung verwandelt, die gesamte dazu benotigte elektrische Leistung muG iiber auf dem Kommutator schleifende Grafit kontakte der rotierenden, fiir die volle Motorspannung isolierten Ankerwicklung zugefiihrt werden. Durch die Starke des Stromes i wird das Drehmoment be stimmt. Die Spannung, die notwendig ist, urn diesen Strom durch den Motor zu treiben, ist nahezu proportional zur Drehzahl des Motors. Bei fast allen Fern bahnen wird den elektrischen Triebfahrzeugen iiber das Leiterpaar Fahrdraht - Schiene Wechselspannung zugefiihrt. Die Hohe der den Motoren zugefiihrten Spannung muG sich, wie gesagt, zur Einhaltung einer gewiinschten Zugkraft mit der Geschwindigkeit V andern. Dies geschieht in einfachster Weise durch Trans formatoren, deren Dbersetzungsverhaltnis mit Hilfe eines Stufenschalters verstellt wird. Der mit der Fahrdrahtspannung von 15 kV gespeiste Spartransformator mit Stufenschaltwerk gestattet bei der BR 103 die dem Abspanntransformator zu gefiihrte Spannung in 40 Stufen zu andern. Die maximale Motorspannung hat einen Effektivwert von 612 V. Bei Dauerbetrieb mit dem dann maximal zulassigen Drehmoment wird den sechs Fahrmotoren ein Strom von insgesamt 10500 A zugefiihrt, der beim kurzzeitig zulassigen Spitzendrehmoment auf 22200 A anwachst. Zur Umkehr der Fahrtrichtung muG die DurchfluGrichtung dieser Strome in den Erregerwicklungen durch mechanische Schaltapparate umgekehrt werden. Bei Kommutatormotoren groGer Leistung, die direkt mit Wechselstrom betrieben werden, begrenzt die Funktionseinheit Grafitkontakt-Kommutator die zulassige F requenz des Wechselstroms auf weniger als 20 Hz. 1m deutschsprechen den Mitteleuropa und in Nordeuropa werden deshalb die Fernbahnen durch Wechselspannung mit V3 der normalen Netzfrequenz, d. h. mit 16% Hz betrieben. Das beschriebene System zur U mwandlung von elektrischer Energie in mecha nische Energie durch Wechselstrom-Kommutatormotoren und deren Leistungs-

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