Matthias Adolf Energiesicherheitspolitik der VR China in der Kaspischen Region VS RESEARCH Energiepolitik und Klimaschutz Herausgegeben von PD Dr. Lutz Mez, Freie Universität Berlin Matthias Adolf Energiesicherheitspolitik der VR China in der Kaspischen Region Erdölversorgung aus Zentralasien Mit einem Geleitwort von PD Dr. Lutz Mez VS RESEARCH Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar. Dissertation Freie Universität Berlin, 2010 D 188 Die Dissertation entstand im Rahmen des von der VolkswagenStiftung geförderten Projekts „Energiepolitik in der Kaspischen Region“ unter Leitung von PD Dr. Lutz Mez. 1. Auflage 2011 Alle Rechte vorbehalten © VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2011 Lektorat: Verena Metzger / Britta Göhrisch-Radmacher VS Verlag für Sozialwissenschaften ist eine Marke von Springer Fachmedien. Springer Fachmedien ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media. www.vs-verlag.de Das Werkeinschließlichallerseiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohneZustimmungdes Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesond ere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspei- cherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung: KünkelLopka Medienentwicklung, Heidelberg Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Printed in Germany ISBN 978-3-531-17961-2 Geleitwort Die Volksrepublik China zählt seit Jahren zu den wichtigsten energiepolitischen Akteuren, weil das Land inzwischen nicht nur der weltweit größte Energie- verbraucher und der drittgrößte Energieproduzent(cid:2) sondern seit 1993 auch Netto- importeur von Erdöl ist. Damit konkurriert die Volksrepublik mit den beiden anderen großen Energieimporteuren - den USA und der EU - sowie dem Ener- gielieferanten Russland um die Kontrolle der Erdöl- und Erdgaslieferungen. Matthias Adolf untersucht am Beispiel der Erdölversorgung die Entwicklung der chinesischen Energiesicherheitsstrategie. Diese unterteilt er in die Energieinnen- sowie Energieaußenpolitik. Der außenpolitische Fokus liegt dabei auf einer Poli- cy-Prozessanalyse der Realisierung der Kasachstan-China-Erdölpipeline, die im Jahre 2009 in Betrieb genommen wurde. Methodisches Fundament ist der Pfa(cid:3)- abhängigkeits-Ansatz und die Policy-Analyse. Der Autor folgt dabei der Leitfrage, welche Elemente die Energieversor- gungsstrategie der VR China hinsichtlich der Diversifizierung der verschiedenen Energieträger enthält und welche Chancen bezüglich einer autarken Energiever- sorgung bestehen bzw. wie die Strategie auf eine maritime und kontinentale Importabhängigkeit bei Erdöl und Erdgas ausgerichtet ist. In diesem Kontext wird die Bedeutung der Energieressourcen der Kaspischen Region für die VR China untersucht. Durch ein Wirtschaftswachstum von fast zehn Prozent pro Jahr seit 1978 und das wachsende Bedürfnis der Bevölkerung am steigenden Reichtum Chinas zu partizipieren, wird der chinesische Energieverbrauch auch in Zukunft weiter wachsen. Die Volksrepublik ist seit 2007 der weltweit größte Verbraucher von Kohle und Wasserkraft, der zweitgrößte bei Erdöl und der elftgrößte bei Erdgas. Bis zum Jahr 2030 prognostizieren IEA und EIA für China einen Anteil von 18,9 bzw. 21 Prozent des globalen Energieverbrauchs. In der VR China herrscht ein zentralisiertes Energiesystem, das von ver- schiedenen Akteuren geprägt ist (Regierung, staatliche Konzerne, Militär), die wiederum versuchen, ihre zum Teil divergierenden politischen und/oder wirt- schaftlichen Interessen durchzusetzen. Als Fallbeispiel für die Importpolitik dient die Kasachstan-China-Pipeline. Matthias Adolf skizziert die verschiedenen Etappen bzw. Phasen der Realisie- rung dieser Pipeline. Das erste Teilstück von Atyrau nach Kenkiyak wurde be- reits im März 2003 in Betrieb genommen. Die Phase 2 wurde Ende 2005 von Atasu nach Alashankou fertig gestellt und im Mai 2006 in Betrieb genommen. 6 Geleitwort Das dritte und letzte Teilstück von Kenkiyak über Aralsk nach Kumkol wurde im Juli 2009 fertig gestellt. Ferner wird die Schlacht um die Übernahme der kanadischen PetroKazakhstan durch PetroChina, wodurch China ein Topakteur im kasachischen Erdölsektor wurde, analysiert. Matthias Adolf hat eine beeindruckende Dissertation vorgelegt, die sehr gut strukturiert und empirisch äußerst gehaltvoll ist. Die Verbindung von Theorie und Methode mit der Empirie ist in dieser Arbeit vollauf gelungen. PD Dr. Lutz Mez Koordinator Berlin Centre for Caspian Region Studies Freie Universität Berlin Danksagung Diese Doktorarbeit wäre ohne die Unterstützung einer ganzen Reihe von Men- schen in der vorliegenden Form nicht zustande gekommen. Diese Menschen haben mich motiviert, angeleitet, kritisiert, unterstützt und mit mir die Höhen und Tiefen eines Dissertationsprojektes geteilt. Die Arbeit ist im Rahmen des Projektes „Energiepolitik in der Kaspischen Region“ an der Forschungsstelle für Umweltpolitik der Freien Universität Berlin entstanden. Hier bedanke ich mich an erster Stelle bei der Volkswagen-Stiftung für das Stipendium. Mein „Doktorvater“ PD Dr. Lutz Mez war Leiter des Projek- tes. Ihm gebührt mein Dank für die Integration in das Projekt und die vielen Hinweise, Rat- und Vorschläge, die mir den langen Weg des Verfassens einer Dissertation ebneten. Ohne die Einbindung in das Projekt wären viele spannende Reisen in die Kaspische Region und in die VR China wohl nicht möglich gewe- sen und der Arbeit wäre einiges an Tiefe abhanden gekommen. Ebenso gilt mein Dank meinem Zweitgutachter Prof. Dr. Hajo Funke, der den Fortschritt meiner Arbeit stets verfolgte und mir mit Rat und Tat zur Seite stand. Auch bei meinem Mentor Dr. Behrooz Abdolvand, mit dem ich seit über einem Jahrzehnt zusam- menarbeite, möchte ich mich für die vielen fruchtbaren Diskussionen und seinen Einsatz für mich bedanken. Der Dahlem Research School der Freien Universität Berlin danke ich für die Gewährung eines Stipendiums zum Abschluss meiner Arbeit. Bei meinen Eltern möchte ich mich bedanken, dass sie in jeglicher Situation unterstützend für mich da waren und für ihr Verständnis für all meine Stimmun- gen und Launen, die eine solche Arbeit mit sich bringt. Für die konstante Unter- stützung in Form des Korrekturlesens, Gedankenaustausches und der konstrukti- ven Kritik danke ich Jan Köstner, Matthias Corbach, Sybil Steuwer, Kim Wei- denberg und André Amberg. Meinem interdisziplinären Arbeitskreis in Berlin danke ich für die Geduld, sich oftmals die Vorträge zu meinem Thema angehört zu haben, die vielen Ideen und die kreative sowie sachkundige Kritik. Auch den TeilnehmerInnen des Colloquiums von PD Dr. Lutz Mez gilt in dieser Hinsicht mein Dank. Bei Dr. Dietrich Sperling bedanke ich mich für die vielen ausführli- chen, originellen und aufschlussreichen Debatten sowie für eine denkwürdige Iranreise. Ich danke den WissenschaftlerInnen, die heute im interdisziplinären Zent- rum „Berlin Centre for Caspian Region Studies“ und dem PhD-Studiengang „Caspian Region Environmental and Energy Studies“ tätig sind, für viele wert- 8 Danksagung volle Informationen, Debatten und kurzweilige gemeinsame Reisen in die Regi- on. Meinem Freundes- und Bekanntenkreis sei an dieser Stelle dafür gedankt, mit mir alle Freuden und Leiden geteilt, mir unermüdlich zugehört, mich mit viel Wärme und Geduld unterstützt zu haben. Aber auch dafür, dass ihr mir immer wieder Freiräume geschaffen habt, die nötig sind, um mit neuer Kraft und Elan die Arbeit voranzutreiben. Dank hier vor allem an Steff Mollenhauer, Meik Sko- da, Robert Richter, Anja Quiring, Gesa Bohn, Sabine Günther, Stephanie Rie- mann, Sandra Reeder, Mischa Bechberger, Heinrich Schulz, Erich Pöltner, Sa- scha Bauer, Michael Liesener und Faridah Mughrabi. Ein ganz spezieller Dank geht last but not least an CNPC und KazMunai- Gaz, die die Kasachstan-China-Pipeline drei Monate früher als geplant fertig gestellt haben. So fiel die Eröffnung der Pipeline noch in den Untersuchungszeit- raum der vorliegenden Dissertation. Matthias Adolf Inhalt Geleitwort............................................................................................................5(cid:2) Danksagung.........................................................................................................7(cid:2) Inhalt....................................................................................................................9(cid:2) Abkürzungsverzeichnis....................................................................................13(cid:2) Abbildungsverzeichnis.....................................................................................17(cid:2) Tabellenverzeichnis..........................................................................................21(cid:2) 1(cid:2) Einleitung...................................................................................................23(cid:2) 1.1(cid:2) Problemdarstellung..........................................................................23(cid:2) 1.2(cid:2) Forschungsstand..............................................................................25(cid:2) 1.3(cid:2) Zielsetzung, Fragestellung und Hypothesen....................................30(cid:2) 1.4(cid:2) Vorgehensweise und Methoden.......................................................34(cid:2) 1.4.1(cid:2) Vorgehensweise........................................................................34(cid:2) 1.4.2(cid:2) Methoden: Umgang mit Literatur und Policy-Analyse............36(cid:2) 1.5(cid:2) Theoretische Einbettung der Arbeit.................................................42(cid:2) 1.5.1(cid:2) Pfadabhängigkeit......................................................................42(cid:2) 1.5.2(cid:2) Die grundlegende Energiesituation in der Kaspischen Region.44(cid:2) 1.5.2.1(cid:2) Die Interessen der USA.........................................................49(cid:2) 1.5.2.2(cid:2) Die Interessen Russlands......................................................54(cid:2) 1.5.2.3(cid:2) Die Interessen der EU...........................................................58(cid:2) 1.5.2.4(cid:2) Die Interessen der VR China................................................61(cid:2) 1.5.2.5(cid:2) Die divergenten Interessen in der Kaspischen Region..........67(cid:2) 2(cid:2) Die Geschichte der Energiesicherheit am Beispiel Erdöl......................69(cid:2) 2.1(cid:2) Die Transformation von Kohle zu Erdöl.........................................69(cid:2) 2.2(cid:2) Die Verstaatlichung des iranischen Erdölsektors.............................75(cid:2) 2.3(cid:2) Der Suezkanal: Ein Nadelöhr der Weltwirtschaft............................84(cid:2) 2.4(cid:2) Die Gründung der OPEC: Kartell der Erdöl produzierenden Mächte?(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:2)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:4)(cid:5)92 2.5(cid:2) Der Machtwechsel in Libyen...........................................................96(cid:2)
Description: