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Endspurt - die Skripten furs Physikum [Psychologie, Soziologie] - PDF

98 Pages·2011·16.885 MB·German
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@!)Thieme Endspurt - die Skripten fürs Physikum PsychSoz 10 Abbildungen 7 Tabellen Die Inhalte dieses Werkes basieren überwiegend auf Prüfungswissen Physikum Abschnitt Psychologie/Soziologie von Thomas Hili, 1. Auflage, Thieme 2009 Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Wichtiger Hinweis: Wie jede Wissenschaft ist die Medizin ständigen Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation Entwicklungen unterworfen. Forschung und klinische Erfahrung er in der Demsehen Nationalbibliografie; detaillierte bibliogra weitern unsere Erkenntnisse, insbesondere was Behandlung und me fische Daten sind im Internet über dikamentöse Therapie anbelangt. Soweit in diesem Werk eine Dosie http://dnb.d-nb.de abrufbar. rung oder eine Applikation erwähnt wird, darf der Leser zwar darauf vertrauen, dass Autoren, Herausgeber und Verlag große Sorgfalt da rauf verwandt haben, dass diese Angabe dem Wissensstand bei Fer tigstellung des Werkes entspricht. Für Angaben über Dosierungsanweisungen und Applikations formen kann vom Verlagjedoch keine Gewähr übernommen werden. jeder Benutzer ist angehalten, durch sorgfältige Prüfung der Bei packzettel der verwendeten Präparate und gegebenenfalls nach Kon sultation eines Spezialisten festzustellen, ob die dort gegebene Emp fehlung für Dosierungen oder die Beachtung von Kontraindikationen gegenüber der Angabe in diesem Buch abweicht. Eine solche Prüfung ist besonders wichtig bei selten verwendeten Präparaten oder sol chen, die neu auf den Markt gebracht worden sind. jede Dosierung oder Applikation erfolgt auf eigene Gefahr des Benutzers. Autoren und Verlag appellieren an jeden Benutzer, ihm etwa auffallende Unge nauigkeiten dem Verlag mitzuteilen. Ihre Meinung ist uns wichtig! Bitte schreiben Sie uns unter *P,i!.i§nli-liiBdi1~S"!III8 10 2011 Georg Thieme Verlag KG Geschützte Warennamen (Warenzeichen) werden nicht besonders Rüdigerstraße 14 kenntlich gemacht. Aus dem Fehlen eines solchen Hinweises kann D-70469 Stuttgart also nicht geschlossen werden, dass es sich um einen freien Waren Unsere Homepage: http://www.thieme.de namen handelt. Das Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich ge schützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urhe Satz: medionet Publishing Services Ltd., Berlin berrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und Druck: Stürtz GmbH, Würzburg strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Umschlaggestaltung: Thieme Verlagsgruppe Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elek Umschlagabbildungen: fotolia.com und Corel Stock tronischen Systemen. Grafikbearbeitung: Willi Kuhn, Tübingen Wir haben uns bemüht, sämtliche Rechteinhaber von Abbildungen zu ermitteln. Sollte dem Verlag gegenüber dennoch der Nachweis der ISBN 978-3-13-153351-7 2 3 4 5 6 Rechtsinhaberschaft geführt werden, wird das brancl1enübliche Ho norar nachträglich gezahlt. Auch erhältlich als E-Book: elSBN (PDF) 978-3-13-166741-0 111 Vorwort Wenn Sie dieses Heft in Händen halten, dann hat für Sie wahr Wochen vor der Prüfung, haben Sie dann noch einmal einen Tag scheinlich der Endspurt begonnen- der Endspurt zum Physi pro Skript Zeit zum Wiederholen. kum. Dieses Skript wird Ihnen dabei helfen, sich in möglichst kur zer Zeit so effizient wie möglich auf den schriftlichen Teil der Wir helfen Ihnen beim Lernen! 1. ÄP vorzubereiten. Um Ihnen das Lernen so angenehm wie möglich zu gestalten, bieten die Endspurt-Skripten Ihnen einige tolle Features an, mit Modulares Lernen -Schritt für Schritt! denen Sie spielend durch die Prüfungsinhalte kommen werden: • Gelbe Hinterlegungen im Text markieren passgenau das Die Endspurt-Reihe besteht aus 14 Skripten. Zu den "kleinen" Prüfungswissen. das in den letzten Jahren gefragt wurde. Fächern (Biologie, Chemie, Histologie, Psych/Soz, Physik) gibt es • Lerntipps gehen ganz gezielt darauf ein, wie das IM PP seine jeweils ein Skript. Die .. großen" Fächer (Biochemie, Physiologie Fragen stellt. was für Fallstricke Ihnen möglicherweise ge und Anatomie) umfassenjeweils 3 Skripte. Zur besseren Unter stellt werden und wie Sie sich bestimmte Prüfungsinhalte scheidbarkeit hat jedes Fach seine eigene Kennfarbe, damit das besser merken können. Chaos auf Ihrem Schreibtisch nicht zu groß wird. jedes Skript • ,.Apropos"-Abschnitte enthalten interessantes Zusatzwis ist wiederum unterteilt in 3 bis 4 handliche und gut zu bewäl sen, das Spaß macht, aber nicht prüfungsrelevant ist- wenn tigende Lernpakete. Sie in Eile sind, können Sie diese Texte getrost überspringen. • Rechenbeispiele zeigen Ihnen Schritt für Schritt, wie man mathematische Aufgaben in der Prüfung löst und welche jederzeit einsteigen! Formeln man hierzu benötigt. • Die FAZIT-Kästen ermöglichen Ihnen das rasche, stich Beim Lernen mit der Endspurt-Reihe spielt es keine Rolle, wie punktartige Wiederholen der Prüfungsinhalte. groß Ihr Vorwissen ist, Sie können zu jeder Zeit mit dem Lernen • Zahlreiche farbige Abbildungen illustrieren den Lernstoff beginnen: und machen ihn anschaulich. • Wenn Sie sich das grundlegende Wissen erst erarbeiten müssen, empfiehlt es sich, die Skripten als Leitfaden zu verwenden und zusätzlich ausführlichere Lehrbücher her Noch mehr Nutzen durch examen online! anzuziehen, um etwas tiefer in die Materie einzusteigen. • Können Sie bereits auf ein Wissensfundament zurückgreifen. Wenn Sie einen Zugang zu examen online haben, profitieren reicht es aus, wenn Sie sich die Zusammenhänge rund um Sie gleich doppelt. in examen on/ine (www.examenonline.de) das prüfungsrelevante Wissen ausschließlich mit den End finden Sie zu jedem Lernpaket der Skriptenreihe eine eigens spurt-Skripten erarbeiten. Alle Inhalte, die in den Examina zusammengestellte Prüfungssitzung, mit der Sie alle Fragen, von Frühjahr 2003 bis Herbst 2010 gefragt wurden, sind gelb passend zum Lernpaket, kreuzen können. Hier ist das Prinzip markiert. Sie erkennen also auf den ersten Blick was wichtig "erst lernen dann kreuzen" perfekt verwirklicht! Wer alle Lern ist, um das schriftliche Physikum zu bestehen. pakete der Endspurt-Reihe kreuzt, kann sicher sein, dass er alle • Rückt der Prüfungstermin näher und sind Sie schon gut Examensfragen der letzten Jahre beantwortet hat. vorbereitet, sollten Sie sich vor allem auf jene Textpassagen konzentrieren, die besonders viele gelbe Hervorhebungen Wir hoffen, dass Ihnen unsere Skripten-Reihe gefällt und freuen enthalten. uns über Ihr Feedback über • Als Repetitorium zum schnellen Wiederholen bis unmit www.thieme.de/service{feeclback.html telbar vor der Prüfung sind die FAZIT-Kästen hervorragend oder per Mai! an geeignet. [email protected] Die Inhalte der Lernpakete sind darauf ausgerichtet, dass Sie Nun wünschen wir Ihnen einen effizienten Endspurt und viel etwa 70 Tage vor der Prüfung beginnen können, sich ein Lern Erfolg im Physikum! paket pro Tag zu erarbeiten. Im Endspurt, also den letzten zwei Ihr Endspurt-Team IV Alle Skripten in der Übersicht Anatomie 1 Allg. Anatomie, allg. Embryologie, Extremitäten. leibeswand Anatomie 2 Brust-. Bauch-und Beckeneingeweide - Chemie Anatomie 3 ,"._I Kopf, Hals. ZNS. Sinnesorgane Physiologie 1 Zellphysiologie, Blut, Immunsystem, Herz-Kreislauf - Biologie System, Atmung Physiologie 2 Verdauung, Energiehaushalt. Niere. Wasser, Elektrolyte, Hormone Physiologie 3 Muskulatur, Nervensystem, Motorik, Sensorik - •- Histologie Biochemie 1 Kohlenhydrate, Lipide, Aminosäuren, Peptide. Proteine Biochemie2 Enzyme, Ernährung, Hormone, Organstoffwechsel Biochemie 3 PsychSoz ,,._ Blut, Immunsystem. Molekularbiologie. Zellbiologie Physik V ENDSPURT-PSVCHSOZ ln diesem Skript finden Sie alle Inhalte zur Medizinischen zugehörigen praktischen Anteilen, wie den verschiedenen Psychologie und Soziologie, die das IM PP seit 2003 geprüft Therapieverfahren, nimmt einen großen Stellenwert hat. Obwohl dieses Fach als "kleines Fach" gilt, werden ein. Nicht zuletzt geben die Inhalte dieses Fachs jedem doch in jedem Examen viele Fragen zu Psychologie und Medizinstudenten wertvolle Hinweise darauf, wie man im Soziologie gestellt. Wichtig sind auch Informationen zu späteren Berufsleben bei der Kommunikation mit dem Organisation und Struktur unseres Gesundheitssystems, Patienten keine Fehler macht. aber auch die theoretische Psychologie mit den VI Inhaltsverzeichnis LERNPAI<ET 1 3.4 Persönlichkeit und Entwicklung . . . . . . . . . . . . . . 39 3.4.1 Theorien der Persönlichkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . 39 Gesundheit und Krankheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 3.4.2 Entwicklung und primäre Sozialisation . . . . . . . . 43 1.1 Patient . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 3.4.3 Entwicklung und Sozialisation im Lebenslauf . . . 46 1.1.1 Subjektives Befinden und Erleben . . . . . . . . . . . . . 2 3.5 Soziologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 1.1.2 Gesundheitsbezogene Lebensqualität . . . . . . . . . . 2 3.5.1 Soziodemografische Determinanten 1.1.3 Emotionale und kognitive Einflüsse ............ 2 des Lebenslaufs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 1.2 Krankheit und Gesellschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 3.5.2 Sozialstruktureile Determinanten 1.3 Gesundheits-und Krankheitsmodelle . . . . . . . . . . 3 des Lebenslaufs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 1.3.1 Verhaltensmodelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 1.3.2 Biopsychologische Modelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 1.3.3 Psychodynamische Modelle . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 LERNPAKET 3 1.3.4 Sozialpsychologische Modelle . . . . . . . . . . . . . . . 11 1.3.5 Soziologische Modelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 4 Ärztliches Handeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 4.1 Arztrolle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 2 Methodische Grundlagen 4.1.1 Professionalisierung des Arztberufes .......... 56 der Psychologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 4.1.2 Ethik ärztlichen Handeins . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57 2.1 Untersuchungsplanung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 4.1.3 Kommunikation und Interaktion . . . . . . . . . . . . . 57 2.1.1 Hypothesenbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 4.1.4 Untersuchung und Gespräch . . . . . . . . . . . . . . . . 62 2.1.2 Operationalisieren, beobachten 4.2 Prozess-und Ergebnisevaluation . . . . . . . . . . . . . 63 und messen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 4.2.1 Prozessforschung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63 2.1.3 Skalierungsmethoden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 4.2.2 Ergebnisevaluation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63 2.1.4 Untersuchungskriterien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 4.3 Interventionsformen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64 2.1.5 Arten der Untersuchung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 4.3.1 Ärztliche Beratung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64 2.1.6 Stichproben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 4.3.2 Patientenschulung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64 2.1.7 Methoden der Datengewinnung . . . . . . . . . . . . . 23 4.3.3 Setting-Ansatz der Gesundheitsförderung . . . . . 65 2.2 Datenauswertung und Interpretation . . . . . . . . . 23 4.3.4 Psychotherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65 4.4 Besondere medizinische Anforderungen . . . . . . . 72 4.4.1 Onkologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72 LERNPAKET 2 4.4.2 Sexualmedizin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73 4.4.3 Tod und Sterben, Trauer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75 3 Theoretische Grundlagen der Psychologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 3.1 Lernen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 LERNPAKET 4 3.1.1 Klassische Konditionierung .................. 24 3.1.2 Operantes Konditionieren - 5 Patient und Gesundheitssystem . . . . . . . . . . . . 77 Lernen anhand von Konsequenzen . . . . . . . . . . . . 26 5.1 Stadien des Hilfesuchens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77 3.1.3 Weitere Lerntheorien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 5.2 Bedarf und Nachfrage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77 3.1.4 Hirnareale und Hirnfunktionen . . . . . . . . . . . . . . . 28 5.3 Strukturen des deutschen 3.2 Kognition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 Gesundheitssystems . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78 3.2.1 Wahrnehmung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 5.4 Qualitätsmanagement im 3.2.2 Gestaltpsychologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 Gesundheitswesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80 3.2.3 Aufmerksamkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 3.2.4 Gedächtnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 6 Förderung und Erhaltung 3.2.5 Intelligenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 von Gesundheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81 3.3 Emotion und Motivation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 6.1 Prävention . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81 3.3.1 Emotion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 6.1.1 Primäre Prävention ......................... 81 3.3.2 Motivation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 6.1.2 Sekundäre Prävention ...................... 82 6.1.3 Tertiäre Prävention ......................... 84 VII 6.2 Maßnahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84 6.2.2 Rehabilitation, Soziotherapie, 6.2.1 Gesundheitserziehung Selbsthilfe und Pflege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85 und Gesundheitsförderung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84 Sachverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87 2 1 Gesundheit und Krankheit u 0 0 ö f 1 Gesundheit und Krankheit Die Fähigkeit zur Wahrnehmung von körperlichen Vorgän gen wird lnterozeption genannt. Sie ist von Mensch zu Mensch Meistens wird der Begriff Gesundheit negativ definiert und als sehr verschieden und wird wie folgt unterteilt: "Abwesenheit von Krankheit" beschrieben. Die WHO bemüht • Propriozeption: Wahrnehmung der Körperlage im Raum, die sich jedoch um eine positive Formulierung: Gesundheit ist laut u.a. durch Muskel-und Sehnenspannung vermittelt wird. WHO ein Idealzustand "völligen körperlichen. geistigen, seeli • Viszerozeption: Fähigkeit zur Wahrnehmung von Körpersig schen und sozialen Wohlbefindens". Dieser Idealzustand wird na Jen, die ihren Ursprung in den inneren Organen haben. auch Idealnorm genannt. • Nozizeption: Wahrnehmung von Schmerzen. Die Modelle, die Gesundheit als die Abwesenheit von Krank heit definieren, gehen von einer dichotomen, zweipoligen Be 1.1 .2 Gesundheitsbezogene Lebensqualität trachtungsweise aus. Es scheint jedoch wesentlich wirklich keitsnäher, Gesundheit als einen Zustand zu beschreiben, der Krankheiten schränken die Lebensqualität ein. Die Lebensqua sich auf einem Kontinuum zwischen den beiden Polen absoluter lität wird mit den folgenden vier Komponenten beschrieben: Krankheit und absoluter Gesundheit befindet. 1. physisches Befinden Einige Begriffe rund um Gesundheit und Krankheit sind 2. psychisches Befinden (z. B. Stimmungen. Emotionen) wichtig und tauchen immer wieder auf: 3. soziales Befinden (z. B. Qualität sozialer Beziehungen) • Ätiologie: Lehre von den Krankheitsursachen. Sie untersucht 4. Funktionstüchtigkeit (Berufsfähigkeit, Belastbarkeit) alle Faktoren, die zu einer Krankheit geführt haben. • Pathogenese: Sie beschreibt die Entstehungsgeschichte der Die gesundheitsbezogene Lebensqualität kann mit dem Krankheit. "Short-Form-36 Health Survey" oder SF-36 erfasst werden. Die • Krankengeschichte: Hier finden sich u.a. Angaben zur deutsche Version (Bullinger et. al., 1995) besteht aus 36 ltems Anamnese, zur Krankheitsursache, zum Verlauf der Erkran mit acht Subskalen zur körperlichen Gesundheit (körperliche kung und zu den durchgeführten therapeutischen Maßnah Funktionsfähigkeit. Rollenfunktion, Schmerzen, Gesundheits men. Ärzte müssen die Krankengeschichte dokumentieren wahrnehmung) und zur psychischen Gesundheit {Vitalität, ( Dokumentationspflicht I). soziale Funktionsfähigl<eit, emotionale Rollenfunktion, psychi • Chronifizierung: Übergang von einer akuten Krankheit zu sches Wohlbefinden). einer dauerhaften, chronischen Krankheit. Ein Beispiel sind chronische Schmerzen. die lange bestehen und zu einer 1.1.3 Emotionale und kognitive Einflüsse Einschränkung der Lebensqualität führen. • Rezidiv: Rückfall, eine Krankheit tritt erneut auf, obwohl sie Die Entstehung und derVerlaufvon Krankheiten kann ganz ent bereits abgeheilt war. scheidend durch Emotionen und Kognitionen beeinflusst wer • Rehabilitation: Ein Patient wird so therapiert, dass er wieder den. Zum Beispiel kann die negative Emotion Angst vor einer in die Gesellschaft hineinpasst und für sie wieder "tauglich" Krankheit dazu bewegen. regelmäßig Vorsorgeuntersuchungen wird. in Anspruch zu nehmen. Ein wichtiger kognitiver Faktor, der das subjektive Empfin den beeinflusst sind implizite Krankheitstheorien {laienätio 1.1 Patient logie). Sie bestehen aus Laienwissen. das Wahrnehmung und Handlung beeinflusst. So kann ein Symptom wie Schnupfen 1.1.1 Subjektives Befinden und Erleben als nicht problematisch gedeutet werden und somit auch un behandelt bleiben, ohne die wirkliche Ursache des Symptoms Menschen, die unter der scheinbar selben Krankheit leiden. zu kennen. können diese ganz unterschiedlich wahrnehmen. Dies hängt sowohl von psychologischen als auch von sozialen Faktoren ab. Eine objektive Krankheit, wie z. B. eine Gewebsschädigung und das subjektiv empfundene Leiden müssen also nicht immer miteinander in Beziehung stehen. 1.3 Gesundheits-und Krankheitsmodelle 3 LERNTIPP ! FAZIT-DAS MÜSSEN SIE WISSEN X Ein weiteres Beispiel zur Laienätiologie wird in der Prüfung an • Gesundheitsbegriff der WHO (ldealnorm): Idealzustand geführt: Ein Patient mit Blutspuren im Urin geht nicht zum Arzt. "völligen körperlichen, geistigen, seelischen und sozialen weil er sich das Symptom durch einen Sturz erklärt. den er einige Wohlbefindens". Wochen vorher hatte. • lnterozeption: Fähigkeit zur Wahrnehmung von körperlichen Vorgängen. - Propriozeption: Wahrnehmung der Körperlage im Raum. 1.2 Krankheit und Gesellschaft die u. a. durch Muskel-und Sehnenspannung vermittelt wird. - Viszerozeption: Wahrnehmung von Körpersignalen, Eine Krankheit wird auch durch die Sichtweise der Gesellschaft ausgehend von den inneren Organen. bestimmt. ln einigen Gesellschaften ist es ein Tabu, laut über - Nozizeption: Wahrnehmung von Schmerzen. seine Krankheit zu klagen. Diese Einstellung kann zu einer ver • Die gesundheitsbezogene Lebensqualität kann mit dem änderten Schmerzwahrnehmung führen. Das Leiden wird nicht "Short-Form-36 Health Survey" oder SF-36 erfasst werden. als so extrem wahrgenommen wie in einer Gesellschaft, in der Dabei wird unter anderem die körperliche Funktionsfähigkeit es völlig in Ordnung ist, öffentlich zu leiden. erfasst. Grundsätzlich verhält sich unsere Gesellschaft so, dass ein • Implizite (subjektive) Krankheitstheorien entstehen aus Mensch, der krank ist. von dem .. Normalzustand" abweicht. Er Laienwissen (Laienätiologie). Sie beeinflussen das subjektive weicht von den üblichen biopsychologischen Merkmalen ab Empfinden. die Wahrnehmung und Handlungen bezüglich und verhält sich anders. Dies bezieht das Körperliche, Psycholo einer Erkrankung. gische und Soziale mit ein. • Stigmatisierung: Menschen mit psychiatrischen Erkran kungen werden häufig auch nach erfolgreicher Therapie von Diskriminierung psychisch Kranker anderen nicht akzeptiert. Ihre Chancen auf dem Arbeits-und Psychisch Kranke wurden im Lauf der Geschichte ganz unter Wohnungsmarkt sind geringer als die von anderen Menschen. schiedlich behandelt. ln den Ietzren Jahrhunderten wurden sie eher von der Gesellschaft gemieden. Es war ihnen fast nicht möglich, sich wieder in die Gesellschaft zu integrieren. 1.3 Gesundheits- und ln den letzten Jahrzehnten haben das Verständnis für psy Krankheitsmodelle chisch Kranke und die Möglichkeiten der Behandlung stark zugenommen. Sie werden nicht mehr so häufig in staatlichen, psychiatrischen Krankenhäusern untergebracht und isoliert, ln der Psychologie und Soziologie gibt es bis heute keine all sondern erhalten vermehrt eine ambulante Versorgung und umfassende Theorie des menschlichen Fi.ihlens. Denkens und Therapie. Verhaltens. je nach Sichtweise gibt es verschiedene Gründe für Doch immer noch scheint eine psychische Krankheit ei unser alltägliches Verhalten und auch für die Entstehung von nen anderen Stellenwert in der Gesellschaft zu haben als eine Krankheiten. Krankheit, die rein körperlichen Ursprungs zu sein scheint. Man spricht von Stigmatisierung, da Menschen mit psychiat 1.3.1 Verhaltensmodelle rischen Erkrankungen häufig auch nach erfolgreicher Therapie von anderen nicht akzeptiert werden. Ihre Chancen auf dem Ar • Lerntheoretisches Modell. Der behavioristische Ansatz be beits- und Wohnungsmarkt sind geringer als die von anderen schäftigt sich damit. wie die klassische und die operante Kondi Menschen. tionierung (S. 24) unser Erleben, Denken und Verhalten formen. Der psychotherapeutische Ansatz. der zu diesem Modell gehört. APROPOS ist die Verhaltenstherapie (s. S. 68). Auch berühmte und bewunderte Persönlichkeiten litten an psychischen Störungen. Das Wissen darum kann helfen. Vorurteile gegenüber psychisch Kranken abzubauen: • Kognitives Modell. Beim kognitiven Ansatz sind Kognitionen Arthur Schopenhauer und Marilyn Monroe litten an Depression, Abraham (lat. cognitio =Erkenntnis) der wichtigste Ansatzpunkt der Psy Lincoln und Ernest Hemingway an einer manisch·depressiven Störung: chologie. Der Begriff der Kognition umfasst alle Prozesse, die Jean-jacques Rousseau und Georg II I., König von Eng land. an Störungen mit traditionell als "geistig" angesehen wurden, also das Wahr Realitätsverlust. Elvis Presley und Edgar Allan Poe waren von Störungen nehmen, Schlussfolgern, Erinnern, Denken und Problemlösen durch Abhängigkeit von Alkohol oder anderen Substanzen betroffen. Elisa beth I. litt cm einer Essstörung und Victoria, Königin von Eng land, an einer sowie das Gedächtnis. das Sprechen und Sprachverstehen. die Angststörung. Begriffe und die Einstellungen. So wird auch die Entstehung und Aufrechterhaltung von Etikettierungsansatz psychischen Krankheiten durch unsere Gedanken und Einstel Der Etikettierungsansatz (Labeling-Theorie) geht davon aus. lungen beeinflusst. Wir haben nur Angst vor Spinnen. wenn wir dass die Gesellschaft einen großen Einfluss hat auf die Bestim Spinnen als für uns gefährlich interpretieren. Die Spinne an sich mung von psychisch gesund oder krank. Die Theorie geht davon kann keine Angst auslösen. aus, dass eine Störung erst entsteht, wenn Personen als "psy chisch gestört" etikettiert worden sind. Erst durch die Etikettie • Kognitiv-behavioraler Ansatz. Man geht davon aus, dass so rung kommt es zur Festigung des abweichenden Verhaltens. das wohl Lernprozesse als auch Kognitionen (Bewertungen, Inter von der Gesellschaft als solches definiert wird. pretationen) eine wichtige Rolle bei der Entstehung und Auf rechterhaltungvon psychischen Störungen spielen.

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