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Endogenes Wachstum in OLG-Modellen: Normative und positive Aspekte der „Neuen Wachstumstheorie“ PDF

165 Pages·1997·3.497 MB·German
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Stauvermann Endogenes Wachstum in OLG-Modellen GABLER EDITION WISSENSCHAFT Peter Stauvermann Endogenes Wachstum in OLG-Modellen Normative und positive Aspekte der IINeuen Wachstumstheorie" Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Heinz Holländer DeutscherUniversitätsVerlag Die Deutsche Bibliothek -CIP-Einheitsaufnahme Stauvermann, Peter: Endogenes Wachstum in OLG-Modellen : normative und positive Aspekte der "Neuen WachstumstheorieN / Peter Stauvermann. Mit einem Geleitw. von Heinz Holländer. -Wiesbaden: Dt. Univ. -Verl. ; Wiesbaden: Gabler, 1997 (Gabler Edition Wissenschaft) Zugl.: Dortmund, Univ., Diss., 1996 ISBN 978-3-8244-6445-6 ISBN 978-3-322-99385-4 (eBook) DOI 10.1007/978-3-322-99385-4 Der Deutsche Universitäts-Verlag und der Gabler Verlag sind Unternehmen der Bertelsmann Fachinformation. Gabler Verlag, Deutscher Universitäts-Verlag, Wiesbaden © Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden 1997 Lektorat: Cloudia SpliHgerber / Annette Werther Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsge setzes ist ohne Zustimmung des Verlages u.l:lzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Ubersetzungen, Mikroverfil mungen und die Einspeicherung uno Verarbeitung in elektronischen Systemen. Höchste inhaltliche und technische Qualität unserer Produkte ist unser Ziel. Bei der Produktion und Auslieferung unserer Bücher wollen wir die Umwelt schonen: Dieses Buch ist auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daß solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. ISBN 978-3-8244-6445-6 v Geleitwort Bis in die 80er Jahre fungierte das Solow-Modell aus dem Jahre 1956 als das Standardwachs tumsmodell. Seit Mitte der 80er Jahre begann man zu realisieren, daß die dort angenommene Exogenität der langfristigen Wachstumsrate gegenüber dem ökonomischen System als unbe friedigend angesehen werden muß. Seitdem ist im Rahmen der "Neuen" Wachstumstheorie eine Vielzahl von Modellen entwickelt worden, in denen die langfristige Wachstumsrate en dogen erklärt wird. Das Ziel des Autors ist es, auf Grundlage der existierenden Modelle und nach Abwägen ihrer Vor- und Nachteile ein Wachstumsmodell zu entwickeln, das den stili sierten Fakten empirischer Wachstumsprozesse möglichst gut genügt. Darüber hinaus erörtert er im Rahmen dieses Wachstumsmodells einige wachstumspolitisch interessante Fragestel lungen. Im ersten Kapitel wird eine Reihe von stilisierten Fakten entwickelt, die ein empirischen An sprüchen genügendes Wachstumsmodell erklären sollten. Im zweiten Kapitel werden die "alte" und die wichtigsten Varianten der "Neuen" Wachstumstheorie präsentiert und diskutiert. Die Diskussion der präsentierten Modelle ergibt, daß keines die I 0 stilisierten Fakten vollständig erklären kann. Es besteht also Bedarf für eine Weiterentwicklung der existierenden Theorie. Das folgende umfangreiche dritte Kapitel ist zentral flir die ganze Arbeit. Es ist der Entwick lung eines Modells gewidmet, das tatsächlich alle 10 stilisierten Fakten erklären kann. Das vorgestellte Modell erlaubt es, die Wohlfahrts- und Wachstumseffekte ausgewählter staatli cher Maßnahmen zu diskutieren. So diskutiert der Autor z.B. die Effekte einer Zinssubvention, eines umlagefinanzierten Alterssicherungssystems, der Staatsverschuldung, des staatlichen Konsums und intragenerationeller Umverteilung. Er erzielt dabei interessante und plausible Ergebnisse. In den verbleibenden Kapiteln werden Erweiterungen des vorgeschlagenen Modells vorge nommmen, die es erlauben, weitere interessante Fragestellungen zu diskutieren. Im vierten Kapitel wird die Rolle von öffentlichen Investitionen im Wachstumsprozeß beleuchtet. Das flinfte Kapitel ist den Wachstumseffekten internationaler Faktormobilität gewidmet. Im ab schließenden sechsten Kapitel wird schließlich diskutiert, wie staatliche Umverteilungspolitik das langfristige Wachstum beeinflußt. Es würde zu weit führen, die Ergebnisse im einzelnen zu referieren und zu diskutieren. Es läßt sich aber zusammenfassend feststellen, daß der Autor viele neue, interessante und teils unerwartete Ergebnisse erzielt. Prof. Dr. Heinz Holländer VII Vorwort Die vorliegende Arbeit wurde unter dem Titel "Endogenes Wirtschaftswachstum in OLG Modellen -Positive und normative Aspekte der "Neuen" Wachstumstheorie- an der Universi tät Dortmund als Dissertation angenommen. Die Arbeit verfolgt zwei Ziele. Zum einen wird aufgezeigt, daß die neoklassische Wachstums theorie kaum geeignet ist wachstumstheoretische Fragestellungen adäquat zu analysieren. Zum anderen wird ein Modell entwickelt, daß es möglich macht gerade diese Fragestellungen zu behandeln. Hierbei soll insbesondere vermittelt werden, daß Staatseingriffe Konsequenzen sowohl für die Wohlfahrt als auch für die Wachstumsraten einer Wirtschaft hervorrufen. Zur Erreichung dieses Ziels war der fachliche Rat meines akademischen Lehrers Prof. Dr. Heinz Holländer unentbehrlich, der diese Arbeit mit sachkundigen Ratschlägen und Kritiken ermöglicht hat. Wertvolle Kritik und Verbesserungsvorschläge verdanke ich deweiteren Prof. Dr. Wolfram F. Richter und Prof. Wolfgang Leiniger, Ph.D .. Für Diskussionen und die Erstellung des Manusskripts danke ich (in alphabetischer Reihen folge) Claudia Krusemann, Sigrid Niebergall, Dr. Petra Radke, Dr. Gemot Sieg und losef Stauvermann. Peter Stauvermann IX Inhaltsverzeichnis: I Problemstellung 1.1 Stilisierte Fakten 2 1.2 Gang der Untersuchung und Fragestellungen 11 11 Standardwachstumstheorie und "Neue" Wachstumstheorie: Ein Überblick 13 2.1 Das Standard "Überlappende Generationen" Modell 14 2.1.1 Die Individuen 14 2.1.2 Die Produktion 16 2.1.3 Charakterisierung eines Gleichgewichts 17 2.1.4 Effizienz des stationären Steady-States 20 2.1.5 Die Unmöglichkeit eines anhaltenden endogenenWachstumsprozesses 22 2.1.6 Ergebnisse und Implikationen des Standard-OLG-Modells 24 2.2 Anhaltende endogene Wachstumsprozesse und Wachstum- Steady-States im Ein-Sektorenmodell 27 2.2.1 Das OLG-Modell mit Extemalitäten 28 2.2.1.1 Das Modell 28 2.2.1.2 Effizienz eines anhaltenden endogenen Wachstumspfades 29 2.2.1.3 Zusammenfassung und Modellerweiterungen 36 2.2.2 Anhaltendes Wachstum durch Humankapital 37 2.2.2.1 Das modifizierte Lucas-Modell 38 2.2.2.2 Das Azariadis-Drazen-Modell 42 2.2.2.3 Diskussion und Ergebnisse 46 2.2.3 Anhaltendes endogenes Wachstum mit Zwischengütern 49 2.3 Zusammenfassung 52 2.4 Anhang I 53 2.4.1 Das Standard-OLG-Modell mit exogenem technischen Fortschritt 53 2.4.2 Das Kohn-Marion-Modell 55 III Das ak-Modell 59 3.1 Das Modell 61 3.1.1 Effizienz des Marktgleichgewichts 67 3.1.2 Erweiterungen des ak-Modells 73 3.1.2.1 Die Sobelow-Produktionsfunktion 73 3.1.2.2 Das ak-Modell mit "take-off"-Phase 76 3.1.2.3 Erweiterung des ak-Modells um Extemalitäten in der Human- kapitalbildung 77 3.2 Wohlfahrtstheoretische Analyse von Politikmaßnahmen 81 3.2.1 Subventionierung des Kapitalertrags 82 3.2.2 Alterssicherung nach dem Umlageverfahren 85 3.2.3 Wohlfahrts-und Wachstumswirkungen eines nicht vermehrbaren Faktors 89 3.3 Positive Theorie 91 x 3.3.1 Staatliche Konsumausgaben 91 3.3.2. Die Wirkung intergenerationeller Umverteilungsmaßnahmen 94 3.3.3 Staatsverschuldung und Ponzi-Spiele 95 3.3.3.1 Ein einmaliger Transfer finanziert durch eine Staatsverschuldung 95 3.3.3.2 Ein permanenter Transfer finanziert durch eine Staatsverschuldung 98 3.4 Ergebnisse 99 3.5 Anhang II 100 3.5.1 DasAK-Modell 100 3.5.2 Die optimale Subventionierung des Humankapitals 103 3.5.3 Qualitative Äquivalenz zwischen dem ak-Modell und dem Modell mit Zwischengütern 103 3.5.4 Qualitative Äquivalenz zwischen dem ak-Modell und dem OLG-Modell mit Externalitäten 105 IV Endogenes Wachstum mit öffentlichen Investitionen 107 4.1 Das ak-Modell mit öffentlichem Kapital 108 4.2 Zusammenfassung und Diskussion 112 V Internationale FaktormobiIität 113 5.1 Internationale Kapitalmobilität 117 5.1.1 Implikationen rür die Entwicklungshilfepolitik 123 5.2 Internationale Migration 124 5.3 Zusammenfassung 126 VI Distributionspolitik und endogenes Wachstum 129 6.1 Das Grundmodell 130 6.2 Die Kapitalertragsteuer 132 6.3 Die Lohneinkommensteuer 136 6.4 Welchen Einfluß hat die Einkommensverteilung auf die Distributionspolitik? 139 6.5 Zusammenfassung und Diskussion 140 VII Schlußbemerkungen 143 VIII Literatur 147 I Problemstellung ". . .I will argue that the dominant economic fact of the current period is ... the unprecedented variation in economic growth across countries that has occurred over the past thirty years. " (J. Brander, 1992, S.795) Bereits seit Adam Smith (1776) beschäftigten sich Generationen von Ökonomen mit der Fra ge, wie sich das Wachstum von Volkswirtschaften erklären läßt. Vor dem Hintergrund der Weltwirtschaftskrise in den dreißiger Jahren wurden erstmals formale Modelle von Harrod (1939) und Domar (1946) entwickelt. Mit diesen Ansätzen sollte die Theorie Keynes' (1936), die nur den kurzfristigen Zeithorizont berücksichtigt, in einen dynamischen Modellrahmen integriert werden. Dementsprechend ist es nicht überraschend, daß in diesen Modellen eine Instabilität auftritt, so daß eine Volkswirtschaft ohne Staatseingriff entweder explodiert oder aber degeneriert. Um diese Schwäche zu beheben, wurde von Solow (1956), Swan (1956) und Meade (1961) ein neoklassisches Wachstumsmodell entwickelt, das einen eindeutigen, gleichgewichtigen und stabilen Wachstumspfad generiert. Die auf diese Autoren zurückge henden Modellansätze werden im weiteren als (neoklassische) Standardwachstumstheorie be zeichnet.1 In den fünfziger und sechziger Jahren wurde der Diskussion um das langfristige Wachstum ein breiter Raum in der ökonomischen Theorie eingeräumt. Davon zeugen die mehr als 240 erwähnten Beiträge in dem Übersichtsartikel von Hahn & Matthews (1964). Da die neoklassi sche Standardwachstumstheorie keine befriedigende Erklärung für die tatsächliche wirtschaft liche Entwicklung einzelner Länder bot, erlahmte im Verlauf der siebziger Jahre das Interesse an der Wachstumstheorie. Durch die Arbeiten Romers (1983, 1986) und Lucas' (1988) erlebt die Wachstumstheorie seit Mitte der achtziger Jahre eine Renaissance als "Neue" Wachstums theorie. Die Modelle, die der "Neuen" Wachstumstheorie zugeordnet werden, umfassen eine Vielzahl von unterschiedlichen Ansätzen, jedoch haben sie eines gemein: Die Wachstumsra ten werden endogen determiniert. Mit Hilfe dieser Modelle lassen sich zugleich Erklärungen finden, warum ein Wachstumsprozeß in den Entwicklungsländern ausbleibt. Es stellt sich daher die Frage, welchem Wachstumsmodell die größte Bedeutung zugemessen werden sollte. Zur Beantwortung dieser Frage werden in Abschnitt 1.1 die stilisierten Fakten des wirtschaftlichen Wachstums dargestellt. Romer (1989a, S. 54) begründet das Vorgehen wie folgt: "In the formative stages of a body of theory, this kind of informal treatment (to summarize the stylized facts, P.S.) of the data can be quite useful, for without stylized facts to aim at, theorists would be shooting in the dark." Die stilisierten Fakten sollen zur Beurteilung der Relevanz von Wachstumsmodellen dienen. Stimmen die Modellergebnisse nicht mit den stilisierten Fakten überein, sollte das zugrunde liegende Modell als irrelevant verworfen werden. I Das Solow-Modell kann als Standardwachstumsmodell bezeichnet werden, da die 13 wichtigsten Standard Lehrbücher der Periode 1967-1984 durchweg das Solow-Modell behandeln, während andere Wachstumsmodelle nicht oder nur am Rande erwähnt werden. (Scott 1989, S.70) 2 Auf Grundlage der empirischen Erkenntnisse lassen sich in Abschnitt 1.2 die Fragestellungen formulieren, die Gegenstand der weiteren Untersuchungen dieser Arbeit sein werden. Ziel dieser Arbeit ist es, ein Wachstumsmodell zu entwickeln, das möglichst vielen empirischen Erkenntnissen Rechnung trägt. 1.2 Stilisierte Fakten Nach Kaldor (1961) existieren sechs wichtige stilisierte Fakten des Wirtschaftswachstums, denen noch vier weitere hinzugefügt werden:2 1 . Der Output pro Arbeiter steigt im Zeitablauf. 2. Die Kapitalintensität nimmt im Zeitablauf zu. 3. Das Verhältnis zwischen Kapitalstock und Output ist konstant. 4. Die Lohn-und Kapitaleinkommensquote sind konstant. 5. Die langfristige Kapitalertragsrate ist konstant. 6. Die Wachstumsraten sind von Land zu Land verschieden. 7. Die Pro-Kopf-Wachstumsrate des Einkommens hängt nicht vom Pro-Kopf Einkommen ab. 8. Die Wachstumsrate des Einkommens ist positiv mit der Investitionsquote korreliert. 9. Die Wachstumsrate der Bevölkerung und des Pro-Kopf-Einkomrnens sind negativ korreliert. 10. Die Humankapitalbildung und die physische Kapitalbildung sind positiv korreliert. Zwischen den Fakten bestehen direkte logische Zusammenhänge. So folgt aus Fakt eins und Fakt drei Fakt zwei. Aus Fakt drei und Fakt vier folgt Fakt fünf. Zunächst werden einige Indikatoren dargestellt, die die Richtigkeit der stilisierten Fakten be stätigen. 2Es ließen sich weitere Fakten finden, die sich auf den internationalen Handel beziehen, der in dieser Arbeit je doch keine Rolle spielt. Die Auswirkungen von internationalem Handel auf das Wachstum werden ausfiihrIich von Helpman & Grossman (1991) behandelt.

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