BERNARD S. PHILLIPS EMPIRISCHE SOZIALFORSCHUNG STRATEGIE UND TAKTIK Herausgegeben von ERICH BODZENTA Springer-Verlag Wien GmbH TTiitteell ddeerr eenngglliisscdhtsspprraacdhtiiggeenn OOrriiggiinnaallaauussggaabbee:: SSoocciiaall RReesseeaarrcchh SSttrraa.rteeggyy aanndd TTaaccttiiccss BByy BBEERRNNAARRDD SS.. PPHHIlLLLLIIPPSS TThhee MMaaccmmiillllaann CCoommppaannyy,, NNeeww YYoorrkk,, CCoolllliieerr--MMaaccmmiillllaann LLiirmniitteedd,, LLoonnddoonn;; 44tthh PPrriinnttiinngg,, 11996688 ©© CCooppyyrriigghhtt,, BBeerrnnaarrdd SS.. PPhhiilllliippss,, 11996666 AAuuss ddeemm EEnngglliisscdhteenn üübbeerrsseettzztt .vvoonn DDrr.. LLEEOONNHHAARRDD WWAALLEENNTTIIKK,, WWiieenn FFaacdhtlliicdht bbeeaarrbbeeiitteett vvoonn PPrrooff.. DDrr., IIRRMMFPRRIIEEDD SSPPEEIISSEERR,, LLiinnzz HHeerraauussggeeggeebbeenn vvoonn oo., PPrrooff.. DDrr., EERRIlCeHH BBOODDZZEENNTTAA,, LLiinnzz AAllll rriigghhttss rreesseerrvveedd.. 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LLiibbrraarryy ooff CCoonnggrreessss CCaattaalloogg CCaarrdd NNuummbbeerr 7755--110022008866 MMiitt 1188 AAbbbbiilldduunnggeenn TTiitteell NNrr.. 99225533 Vorwort des Herausgebers Der Herausgeber hat sichbemüht, audi mit diesem dritten Band einer 1966 begonnenen Serie von Einführungsbüchern in die Sozio logie (bisher liegen vor das 1966 erschienene Sammelbändchen "Soziologie und Soziologiestudium" und die "Grundbegriffe der Soziologie" von J. H. FICHTER, 1968, 3. Auflage 1970, beide im Springer-Verlag Wien/New York) dem Studenten ein handliches Werk zur Verfügung zu stellen. Den Hinweis aufdiesenTitel, dessen Erfolg in Amerika so großwar, daß bald nadi Erscheinender ersten Auflage drei weitere folgten, verdankt der Herausgeber dem derzeit an der University of California, Berkeley, Calif., USA., lehrenden Professor RODNEY STIEFBOLD. PHILLIPS' "Social Research" bringt, von einfachen Beispielen aus gehend, die Methoden empirischerUntersuchung in sehr klarem Auf bau und auf dem neuesten Stand. Dabei wird, im Gegensatz zu K. R. POPPER, außer dem "Kontext der Begründung" auch der "Kontext der Entdeckung" legitim in die Forschungsstrategie mit einbezogen (Kap. 3), eine zu begrüßende Vorgangsweise. Weiters weist sich unser Autor - im Gegensatz zu den Ver fassern mancherLehrbücher der empirischen Sozialforschung - durdi großen Realitätssinn aus, wenn er bei der Wahl verschiedenerVer fahren einen mehr pragmatischenStandpunkt vertritt. Der Praktiker der Sozialforschung weiß, daß zu starre Standpunkte bei der Viel zahl der Schwierigkeiten im Forschungsgang kaum durchgehalten werden können. Zu oft geschieht unreflektiert das, was PHILLIPS von vornherein im Interesse des Portschritts der Wissenschaften als UnsicherheitbewußtinKauf nimmt. BERNARD S. PHILLIPS, Ph. D., ist Professor der Soziologie und Sozialanthropologie an der Universität von Boston, Mass., USA. Er studierte an der Cornell University, lehrte an der North Carolina Sdiool of Public Health und der University of Illinois, bis er, schon injungenJahren,diegenannteProfessurerhielt. Für die übersetzungdieses BandessorgteinbewährterWeiseHerr Dr, LEONHARD WALENTIK, Wien. Eine große Zahl fachlicher Fragen blieb aber zu prüfen, wofür Frau Professor Dr, lRMFRIED SPEISER, Linz, verantwortlich zeichnet.So gab esunter anderem einigeFehler des Originals sowie zwei Stellen mit irrtümlicher mathematischer Interpretation zu berichtigen(Wahrscheinlichkeitssampie, Signifikanz IV Vorwort des Herausgebers und sachliche Relevanz, die aber dem Entwurf im ganzen keinen Abbruch tun). Für die übertragung mathematischer und statistischer Termini ins Deutsche wurde der Rat von Professor Dr. WILFRIED NÖBAUER, Vorstand des IV. Instituts für Mathematik an der Tech nischen Hochschule Wien, und Professor Dr. GERHARD DERFLINGER, Vorstand am Institut für Statistik und Datenverarbeitung an der Hochschule für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Linz, eingeholt, wofür beiden Herren bestens gedankt wird. Das gesamte Manuskript wurde noch von den Assistenten des H. Instituts für Soziologie an der LinzerHochschule,DozentDr. LASZLO VASKOVICS und Dr,KLAUS ZAPOTOCZKY, kritisch überprüft undschließlichdurch deutschsprachige Literatur, ein Glossarund ein Sachverzeichnisergänzt. Abschließend sei dem österreichischen Bundesministerium für Unterricht, das wieder die Kosten der übersetzung übernommen hat, gedankt. L i n z, imDezember 1969 o. Prof. Dr. ERICH BODZENTA Vorwort des Verfassers Die in diesem Buch dargestellten Ideen bauen auf zwei Grund gedanken auf: erstens, daß die Theorie das wichtigste Forschungs instrument des Wissenschaftlers ist, und zweitens, daß man zu fruchtbaren Erkenntnissen gelangt, wenn man die Forschungs methoden als Strategien und Taktiken betrachtet, deren sich eine Gemeinschaft vonWissenschaftlernbedient. Die sogenannten Verhaltenswissenschaftler sind sich seit langem darüber einig, daß Theorie und Methode integral aufeinander be zogen sein sollten, aber es wurde bisher nur selten versucht, mit diesem Grundsatz Ernst zu machen. In dem vorliegenden Buch bemühe ich mich, im Rahmen der Darstellung der wesentlichen Themen, die zu einer grundlegenden Einführung in die Sozial forschung gehören, einen Beitrag zur Integration von Theorie und Methodik zu leisten. Nach Erörterung der Elemente der Theorien bildung und einer Vielfalt von Forschungsstrategien werden unter dem Blickwinkel der Theorie die Themen der Datensammlung, der Messung, der Auswertung der Daten und der Entwicklung formaler Modelle behandelt. Es wird dabei so vorgegangen, daß die Theorie als Mittel dazu dient, sowohl in die Situation der Messung selbst wie auch in die außerhalb dieser Situation ablaufenden Vorgänge Einblickzu gewinnen. Die Vorstellung, daß die Wissenschaftler eine Gemeinschaft bilden, deren Angehörige die Phänomene zu erklären und vorherzu sagen suchen und zu diesem Zwecke miteinander in Kommunikation stehen, vermittelt ein dynamisches Bild vom Prozeß der Forschung. Unter dieser Perspektive können die Mittel und Wege, die der ein zelne Forscher wählt, danach beurteilt werden, wie weit sie dieser Gemeinschaft bei der Erreichung der Ziele der Wissenschaft helfen. Dieses Prinzip wird dazu beitragen, den Forscher von jedem über triebenen Respekt vor einer einzigen Forschungsmethode freizu machen. Es wird ihn dazu ermutigen, sein Wissen um die konkrete Forschungssituation, vor der er steht, voll auszunützen und sichvon eigenenIdeen leiten zu lassen. Ich habe eines der zur Veranschaulichung herangezogenen For schungsprojekte ziemlichausführlich behandelt und komme auf dieses VI Vorwort des Verfassers Projekt in verschiedenen Kapiteln immer wieder zu sprechen, wo durch es auchzur Kontinuität der Darstellung beiträgt. Es wird nicht als Musterbeispiel eines idealen Forschungsverfahrens vorgeführt, sondern als realistisches Bild einer Reihe von Situationen, in denen der Forscher vor einer Wahl steht, ohne sichersein zu können, daß sich seine Entscheidungen als richtig erweisen werden. Trotz dieser Ungewißheit gibt es jedoch für solche Entscheidungen eine Reihe von Kriterien, die zahlreichen Forschern als nützliche Richtlinien gedient haben, und diese Kriterien werden im einzelnen dargestellt. In diesem Buch habe ich mich bemüht, sowohl die Strategie wie auch die Taktik der Sozialforschung zu behandeln. Allgemeine Orientierungen können höchst wertvolle Einsichten vermitteln, wenn gleichzeitig auch die Folgerungen aufgezeigt werden, die sich aus ihnen im einzelnen für die konkreten Forschungsentscheidungen er geben. So muß der Leser z. B. nicht nur über Denkstil und Entwick lungsstand der allgemeinen Methodologie orientiert werden, sondern es muß auch auf die ganz spezifischen Probleme und Techniken eingegangen werden, die das Experiment, das Interview, die Beob achtung, die Verwendung von Dokumenten und die Simulation auf werfen. Außerdem sind solche Informationen nicht als bloßes näheres Eingehen auf bereits Bekanntes zu werten, sondern es gilt, daß, gerade im Zusammenhangmit solchenDetails, die Grundmechanismen desProzesses der Forschungam deutlichsten sichtbarwerden. Im Teil I ("Theorie und Methodik") wird ausgehend von einer Reihe von Ideenausder Philosophieder WissenschafteineEinführung in das Wesen der Theorie und die Dynamik der Theorienbildung geboten. Teil II ("Datensammlung") umfaßt einen weiten Bereich quantitativer und qualitativer Verfahren. Teil III ("Messung und Skalierung") soll eine Darstellung der axiomatischen Grundlagen der Messung und Skalierung mit einer Beschreibung verschiedener Ska lierungsverfahren verbinden. In Teil IV ("Datenanalyse") liegt das Schwergewicht auf dem Einbau einiger Grundgedanken der Statistik in einen allgemeineren analytischen Rahmen. Teil V ("Anwendungs möglichkeiten der Logik und der Mathematik") soll den Leserin ein Gebiet einführen, das in der Sozialwissenschaft immer mehr an Be deutung gewinnt. Für den Einfluß, den sie auf die Entwicklung meiner Ideen auf dem Gebiet der Philosophie und Soziologie der Wissenschaft aus übten, schulde ich ABRAHAM KAPLAN, C. WRIGHT MILLS, SIDNEY ROME, WESLEY SALMON und MARX WARTOFSKY großen Dank. Daß mir meine praktischen Erfahrungen in der Sozialforschung besser verständlich wurden, verdanke ich weitgehend meiner Zusammen- Vorwort desVerfassers VII arbeit mit KURT BACK, JOEL MONTAGUE, EDWARD SUCHMANN und Im ROBIN WILLIAMS. möchte hier abschließend auch die Hilfe er wähnen, die mir MARX WARTOFSKY zuteil werden ließ, indem er den ersten Entwurf dieses Buches kritisch durchsah. BERNARD S. PHILLIPS Inhaltsverzeichnis Seite Erster Teil Theorie und Methodik 1. Einführung in dieMethodik der Forschung . 2 1. Allgemeine Orientierung. 2 2. Einführung in ein Forschungsprojekt 5 3. überblick über die Studie 6 4. Phase I 9 5. Phase II 14 Literatur 31 II. Elemente der Forschung 32 1. Die Sprache der Wissenschaft 32 2. Begriffe . 38 3. Thesen 45 4. Theorien . 51 Literatur 57 IH. Der Prozeß der Forschung • 59 1. Ziele der Verhaltenswissenschaften 59 2. Der Kontext der Entdeckung 69 3. Die menschliche Gleichung 76 4. Forschungsstrategie 81 Literatur 87 Zweiter Teil Datengewinnung IV. Grundsätze der Datengewinnung 89 1. Definition des Problems . 89 2. Der Untersuchungsplan . 96 3. Der Beobachter und das beobachtete Objekt . 100 4. Der Grad der Strukturiertheit 104 Literatur 108 V. Das Experiment 109 1. Einleitung 109 2. MiU'sexperimentelleMethoden 110 3. Das Wesen des Experiments . 113 4. Die Versuchsanordnung 120 Literatur 131 X Inhaltsverzeichnis Seite VI. Interview, Fragebogen und Survey 132 1. Experiment und Survey . 132 2. Interviewer und Befragter . 136 3. Administrative Probleme beim Survey 144 4. Der Entwurf von Fragebögen und Intervieweranleitungen . 146 5. Projektive Techniken und andere indirekte Methoden 152 Literatur 155 VII. Die Auswertung von Dokumenten 156 1. Einleitung 156 2. Die Einstellung des Historikers zu den Dokumenten 156 3. Die EinstellungdesSoziologenzu persönlichenDokumenten . 159 4. Statistische Dokumente . 161 5. Bereits vorhandene sozialwissenschaftliche Forschungen 165 Literatur 167 VIII. Die Beobachtung 168 1. Zur Einführung . 168 2. Beobachtung und Werte. 170 3. Auswahl der zu beobachtenden Phänomene . 172 4. Schwächerund stärker strukturierte Techniken 174 Literatur 179 IX. Die Simulation . 180 1. Das Wesen der Simulation 180 2. Simulation und Experiment. 180 3. Simulation und Abgeschlossenheit 183 4. Simulation und Abstraktionsstufe 183 5. Simulation mitHilfe von Computern 187 6. Wert der Simulation für die Analyse von Beziehungsabläufen 188 Literatur 189 Dritter Teil Messung und Skalierung X. Grundsätzliches zur Messung und Skalierung 191 1. Die Strategie der Messung . 191 2. Die Gültigkeit der Messung • 197 3. Verläßlichkeit und Präzision. 202 4. Maß-Skalen 207 Literatur 210 XI. Nominal- und Ordinalskalen 211 1. Begriffsbildung 211 2. Nominalskalen 219 3. Ordinalskalen 222 Literatur 241