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em neu. Ausgabe in drei Bänden. Deutsch als Fremdsprache em neu Abschlusskurs: Deutsch als Fremdsprache Prüfungstraining telc Deutsch C1, Buch PDF

26 Pages·2009·2.41 MB·German
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S001_S004.qxd 14.11.2007 10:00 Uhr Seite 1 Abschlusskurs Deutsch als Fremdsprache Prüfungstraining telc Deutsch C1 Kopiervorlage Susanne Schwalb Hueber Verlag S001_S004.qxd 14.11.2007 10:00 Uhr Seite 2 QUELLENVERZEICHNIS Seite 5: „Eingebildete Schwäche“ von Susanne Schäfer aus: SZ vom 20.10.2006, © DIZ München Seite 6/7: „Heimat, deine Ferne“ von Martin Hecht aus Psychologie Heute Heft 12/2005 © Julius Beltz GmbH, Weinheim Seite 8/9: „Die Jahrhundertdroge“ aus: SZ Magazin 13/93 © Magazin Verlagsgesellschaft SZ München mbH Seite 10/11: „Hits am laufenden Band – …“ von Sina Löschke aus: GEOlino 9/2007 © Gruner + Jahr, Hamburg Seite 22: Interview mit Lutz Hertel zum Thema Wellness aus: NDR „Visite“ vom 23.09.2003 © NDR, Vertrieb durch Studio Hamburg Fernseh Allianz (FA) Wir haben uns bemüht, alle Inhaber von Bild- und Textrechten ausfindig zu machen. Sollten Rechteinhaber hier nicht aufgeführt sein, so ist der Verlag für entsprechendeHinweise dankbar. Kopiervorlage Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf deshalb der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlags. Hinweis zu §52a UrhG: Weder das Werk noch seine Teile dürfen ohne eine solche Einwilligung überspielt, gespeichert und in ein Netzwerk eingespielt werden. Dies gilt auch für Intranets von Firmen und von Schulen und sonstigen Bildungseinrichtungen. 3. 2. 1. Die letzten Ziffern 2012 11 10 09 08 bezeichnen Zahl und Jahr des Druckes. Alle Drucke dieser Auflage können, da unverändert, nebeneinander benutzt werden. 1. Auflage ©2008 Hueber Verlag, 85737 Ismaning, Deutschland Umschlaggestaltung: Marlene Kern, München Druck und Bindung: Druckerei Auer, Donauwörth Printed in Germany ISBN 978–3–19–111697–2 S001_S004.qxd 14.11.2007 10:00 Uhr Seite 3 INHALT Übungstest Mit diesem Übungstest können Sie – feststellen, was genau in der Prüfung telc Deutsch C1 verlangt wird, – sich selbst testen und Ihren Leistungsstand einschätzen, – sich mithilfe von Tipps gezielt auf die Prüfungssituation vorbereiten. PPrrüüffuunnggsstteeiill mmaaxx.. PPuunnkkttzzaahhll ZZeeiitt iinn MMiinnuutteenn SSeeiittee Leseverstehen 1 24 100 4 8 Leseverstehen 2 20 5 0 0 2 g erla Leseverstehen 3 16 8 V er b e Leseverstehen 4A 12 10 u H 2, - 97 Leseverstehen 4B 20 13 6 111 - 19 Leseverstehen 5 22 14 - 3 - 8 7 9 N B Hörverstehen 1A 8 ca. 55 15 S 1, I C ch Hörverstehen 1B 24 15 uts e D c Hörverstehen 2 20 16 el g t n ni Hörverstehen 3 20 16 ai gstr n u üf Pr Schriftlicher Ausdruck 40 60 17 urs, 1. Pflichtaufgabe k uss chl Schriftlicher Ausdruck 32 18 bs A 2. Wahlaufgabe u e n m e Mündlicher Ausdruck, Teil 1 15 16 18 Mündlicher Ausdruck, Teil 2 21 19 Mündlicher Ausdruck, Teil 3 21 19 Mündlicher Ausdruck, Teil 4 15 20 Transkriptionen 21 Lösungen 24 3 S001_S004.qxd 14.11.2007 10:00 Uhr Seite 4 e m n e u A b sc h lu ssk u rs, P rü fu n g stra in in g te lc D e u tsc h C 1 , IS B N 9 7 8 - 3 - 1 9 - 111 6 9 7 - 2 , H u e b e r V e rla g 2 0 0 8 S005_S024.qxd 14.11.2007 8:30 Uhr Seite 5 PRÜFUNGSTRAINING – Leseverstehen 1 LESEVERSTEHEN 1 TIPP: Orientieren Sie sich zunächst, welche Sätze es für die Lücken gibt. Lesen Sie anschließend den Text bis zum ersten oder zweiten Satz nach der Lücke und wählen Sie dann eine passende Lösung. Lesen Sie dann weiter bis ein/zwei Sätze nach der nächsten Lücke. LLeesseenn SSiiee ddeenn ffoollggeennddeenn TTeexxtt.. WWeellcchhee ddeerr SSäättzzee aa––hh ggeehhöörreenn iinn ddiiee LLüücckkeenn 11––66.. EEss ggiibbtt jjeewweeiillss nnuurr eeiinnee rriicchhttiiggee LLöössuunngg.. ZZwweeii SSäättzzee kköönnnneenn SSiiee nniicchhtt zzuuoorrddnneenn.. 8 a Wer dagegen glaubt, er sei von Natur aus benachteiligt, fügt sich seinem Schicksal. 0 0 g 2 b Hierfür wurde allerdings ein anderer Grund gegeben. a erl c Dabei stellte man fest, dass sich Frauen eher ungern Leistungstests in Mathematik V er unterziehen. b e u H d Für ihn lautete eine mögliche Erklärung, Frauen hätten nicht die gleiche natürliche -2, Begabung wie Männer. 7 9 6 111 e Das waren diejenigen, die dachten, dass Frauen mit Männern gleichauf sind oder dass 9- die schlechteren Leistungen auf mangelnde Förderung zurückzuführen sind. 1 - -3 f Alle Frauen erhielten die gleiche Erklärung für ihre angebliche Rechenschwäche. P 8 7 9 N g Und Afroamerikaner schneiden in Intelligenztests schlechter ab, wenn sie zuvor B S ihre Hautfarbe angeben müssen. 1, I h C h Um diese Frage zu klären, ließen die Wissenschaftler 203 weibliche Versuchspersonen c uts Matheaufgaben lösen. e D c g tel Eingebildete Schwäche n ni ai gstr WIE FRAUEN SICH EINREDEN LASSEN, SIE SEIEN SCHLECHT IN MATHEMATIK n u Prüf Über die Frage, warum Frauen in den Naturwissenschaften unter- angeboren? [3] ........ Davor bekamen die Frauen manipulierte urs, repräsentiert sind, spekulierte im vergangenen Jahr der damalige Informationen. Diese Vorinformationen sollten ihre Meinungen ussk Harvard-Präsident Lawrence Summers. [1]........ Mit dieser Äuße- oder Emotionen verändern, ohne dass sie es bemerkten. hl rung löste er eine heftige Debatte aus. Zahlreiche Autoren kriti- Die Versuchspersonen wurden in vier Gruppen aufgeteilt. Die c Abs sieren Summers. Was er gesagt habe, könnte durch die Wirkung erste Gruppe bekam einen Text mit der Information, dass Frauen u e von Vorurteilen „unbeabsichtigterweise dazu führen, dass sich durch ihre Erbanlagen in Mathematik weniger begabt seien. Auch n m die Kluft zwischen den Geschlechtern in den Naturwissenschaf- den Frauen in der zweiten Gruppe wurde suggeriert, dass Frauen e ten weiter verschärft“. schlecht in Mathe seien. [4]........ Verantwortlich für schlechtere Schon frühere Studien haben gezeigt, dass Frauen Matheauf- Leistung seien danach die Lehrer, die die Mädchen weniger för- gaben schlecht lösen, wenn man ihnen weismacht, dass Frauen dern würden. Die dritte Gruppe wurde darüber informiert, dass eben mathematisch weniger begabt seien. [2]........ „Der tatsäch- Frauen in dem Fach gar nicht schlechter seien als Männer. Die liche Leistungsabfall entsteht also erst dadurch, dass ein nega- letzte Gruppe bekam einen Text, der Geschlechtsstereotype tives Stereotyp aktiviert wird“, sagt die Psychologin Andrea bestätigte. Abele-Brehm, die den Einfluss von Vorurteilen untersucht. Der Zwei Gruppen schnitten bei den Mathematikaufgaben deutlich Betroffene passt sein Verhalten an die Erwartungen an, und die besser ab: Und zwar Gruppe 3 und 2. [5]........ Gruppe 4 und 1 ihm oder ihr gegebene Prophezeiung erfüllt sich selbst. dagegen hatten bei den Rechenaufgaben schlechte Ergebnisse. Psychologen von der British-Columbia-Universität in Vancouver Frauen, die an die bekannten Stereotype von der weiblichen untersuchten, welchen Einfluss es hat, wie Stereotype begründet Rechenschwäche erinnert worden waren, und Frauen, denen man werden. Die Frage: Hängt die Leistung einer Person davon ab, suggeriert hatten, dass sie wegen ihrer Gene benachteiligt seien. worauf diese ihre angebliche Benachteiligung zurückführt? „Der Glaube daran, dass man durch eine schlechtere Förderung Macht es einen Unterschied, ob sie glaubt, Umwelteinflüsse seien benachteiligt ist, kann auch als Ansporn wirken“, meint Abele- Schuld oder ob sie glaubt, die schlechtere Rechenfähigkeit sei Brehm. [6]........ 5 S005_S024.qxd 14.11.2007 8:30 Uhr Seite 6 Prüfungstraining – Leseverstehen 2 LESEVERSTEHEN 2 TIPP: Lesen Sie zunächst den Text, anschließend die Informationen 7–16. Gehen Sie dann zu dem Abschnitt, in dem Sie diese Textstelle vermuten und überprüfen Sie dort, ob Ihre Annahme richtig ist. LLeesseenn SSiiee ddeenn ffoollggeennddeenn TTeexxtt.. IInn wweellcchheemm TTeexxttaabbsscchhnniitttt aa––ff ffiinnddeenn SSiiee ddiiee ggeessuucchhtteenn IInnffoorrmmaattiioonneenn 77––1166?? EEss ggiibbtt jjeewweeiillss nnuurr eeiinnee rriicchhttiiggee LLöössuunngg.. JJeeddeerr AAbbsscchhnniitttt kkaannnn mmeehhrreerree IInnffoorrmmaattiioonneenn eenntthhaalltteenn.. e m In welchem Abschnitt ... n e 7 bedauern die Autoren, dass Regionen ihren typischen Charakter langsam verlieren und u A b sich immer mehr gleichen? sc h 8 beschreiben die Autoren, dass die Menschen einerseits immer globaler werden, lussk sich andererseits an dem, was „Heimat“ ausmacht, festhalten wollen? urs, P 9 beschreiben die Autoren, dass die Menschen früher über einen sehr lange Zeitraum rü fu hinweg ortsgebundenen waren? n g P 10 bezweifeln die Autoren, ob es wirklich gelingen kann, Heimat als Ort wieder zu stra in erschaffen? in g 11 stellen die Autoren fest, dass sich die Menschen inzwischen hauptsächlich über ihren telc D sozialen Stand bzw. Beruf definieren? e u 12 begrüßen die Autoren, dass die Menschen sich heute neue Formen der Zusammen- tsch C gehörigkeit suchen? 1 , IS 13 erläutern die Autoren, dass Heimat jeden Menschen zu einem bestimmten Grad ausmacht, BN ob er will oder nicht? 97 8 - 14 behaupten die Autoren, dass der moderne Mensch sich aufgrund häufiger Ortswechsel 3- 1 9 im Laufe seines Lebens meist nicht mehr mit seinem Ursprungsort identifiziert? -111 15 legen die Autoren dar, dass Heimat Identität stiftet und urspünglich entweder aus Orten 69 7 oder aus festen Gemeinschaftsformen bestand? -2 , H 16 beschreiben die Autoren, in welchem Zeitraum und für wen sich die Strukturen und ue b e Institutionen, die u.a. Heimat ausmachten, am stärksten veränderten? r V e rla g Heimat, deine Ferne! 20 0 8 In der Globalisierung zu Hause a „Heimat“ ist eines jener deutschen Wörter, in denen Scheinbar alles globalisiert sich heute, nur der unendlich viel Ideologie und Innerlichkeit, aber auch Mensch will sich nicht recht fügen. Zwar verdammt schlichter Kitsch, unbestimmte Sehnsucht und falsches ihn die Zeit zum Global Player, doch seine Wünsche Pathos mitschwingt. Und doch steckt in jedem von uns und Träume stehen nur allzu oft gegen diese Entwick- ein bestimmtes Maß an Heimat. Werden wir den lung. Denn häufig überfordert es ihn, sein Leben nicht Einfluss des Geburtsortes auf unsere Identität und die nur völlig autonom gestalten zu können, sondern es prägenden Erinnerungen jemals los? – Heimat, ob zu müssen. Er sehnt sich nach dem Halt der guten, geliebt oder nicht, ist Bestandteil unserer Persönlich- alten Heimat. Dabei verdrängt er, dass dieser Halt keit. Umso bemerkenswerter ist das Verschwinden all auch immer Züge von Unfreiheit und Zwang hatte. dessen, was Heimat einmal ausmachte: unverwech- selbare Orte, prägende Kulturen, Traditionen und Heimat ist einerseits ein Ort aber auch eine Institution b Bindungen. im Sinne von festgelegten Gemeinschaftsformen. Bei- 6 S005_S024.qxd 14.11.2007 8:30 Uhr Seite 7 Prüfungstraining – Leseverstehen 2 de lösen gleichermaßen Gefühle der Vertrautheit und immer häufiger durchbrochen und äußeren Einflüssen Zugehörigkeit aus, aus denen Identität entsteht. So geöffnet. Heute bleibt kaum jemand an seinem war es zumindest jahrtausendelang. Und in dem Herkunftsort. Man wurde dort geboren, wuchs woan- Maße, in dem Heimat als Ort und Institution ver- ders auf, lebt nun an einem dritten Platz, arbeitet aus- schwindet, verschwindet eine Art und Weise, sich mit wärts – und die Freunde wohnen weit weg. Zuerst der Welt zu identifizieren. war ich vielleicht ein Reinbecker, irgendwann mindes- In traditionsgeprägten Gesellschaften identifizierte tens so sehr ein Hamburger, ein Norddeutscher, ein man sich mit dreierlei: Deutscher, Europäer, und am Ende bin ich ein Global a) mit der eigenen Stammesgruppe, dem Gemein- Player. Das Problem ist: Heimat braucht Grenzen. schaftsverband, Wo sie sich lockern, lockert sich auch das Gefühl der b) mit Stadt, Land, Fluss, also der typischen Gestalt Verbundenheit mit dem Ursprungsort. 8 0 0 und Architektur der Region, und 2 ag c) mit dem eigenen Status als Krieger, Medizinmann Diejenigen, die zwischen 1960 und 1975 geboren e Verl oder Bauer, Bürger, Edelmann. sind, bilden in besonderem Maße eine heimatlose ber In der modernen Welt bleibt fast nur noch der Status Generation. Ihr Heimatverlust ist die Folge einer glo- e u H zur Identifikation. Diese Identität ist uns nicht überindi- balen Entwicklung. In ihrer Kindheit und Jugend erleb- 2, - viduell gegeben, sondern an etwas gekoppelt, was ten sie noch Heimat, aber auch bald ihr Ende. 7 9 6 wir über eine eigene Lebensleistung erreicht haben. Sie kannten noch ein halbwegs geregeltes Familien- 111 - Die beiden anderen Formen gehen deutlich zurück: leben und die fest gefügten Institutionen der Heimat. 9 1 3- Sämtliche Gemeinschaftsverbände, von der Gemein- Sie kannten zum Beispiel Mütter, die sich noch klag- P - 78 de bis zur Ehe, sind quantitativ und qualitativ in Auf- los in ihr bürgerliches Schicksal fügten, die „Haus- 9 N lösung begriffen, das zeigt die Sozialstatistik. frau“ waren und für ihre Kinder und den Ehemann die B S 1, I Mahlzeiten bereiteten. Auch wenn manche Kinder h C c Und Stadt, Land, Fluss? Um einen Heimatort zu spürten, dass in manchen dieser Elternbeziehungen c uts haben, braucht man dort einzigartige Erfahrungen, nicht gerade die „wahre Liebe“ diese Partnerschaft e D Düfte und Gerüche, einen typischen Geschmack und trug, die Institutionen waren mächtiger als der einzel- c el Stil, Klänge, Bilder und Gewohnheiten, Architektur, ne Wille und schufen eine gewisse Heimatlichkeit. g t n Design, Formen, einen gemeinsamen Dialekt. Doch Dazu gehören auch Gottesdienste, Reste eines kirch- ni ngstrai dbaesst iUmnmvteernw eOcrhteses lbbarirneg vt eirmscmhewr inwdeent.ig Deire vKounlt udr ieesineems lFicehst esntr,u kVteurrwieartnedn tsJcahhareftsslbaeusfeucs hme,i t Ksaefifneeen uFnedi eKrnu cuhnedn u üf Charakteristischen hervor. Statt einer regionaltypi- am Sonntagnachmittag, Sonntagsspaziergänge, Pr urs, schen Lebensart herrscht der Stil der Vereinheitlichung, gemeinsame Fernsehabende, Spielen auf der Straße, k eine Art Allerweltskultur. vielleicht noch ein Ernteeinsatz beim Opa auf dem hluss Wie das aussieht, zeigt eine Ortsbegehung irgend- Bauernhof. c bs wo in der Provinz: Wo früher die Gaststuben und A u Gemeindesäle untergebracht waren, in den Wirt- Nach dem Verschwinden der Heimat als Ort und als f e n m schaften, in den Läden, Werkstätten und alten Höfen Institution stehen wir heute als isolierte Einzelwesen e entlang der Hauptstraße, dort haben sich heute die da. Singlegesellschaft, Bindungslosigkeit, das sind Schnellrestaurants und die Agenturen des Lifestyle die Schlagwörter. Wir können der neuen Einsamkeit breit gemacht, die „Studios“ für Nägel, Piercing aber entgehen, indem wir andere Bündnisse oder Tattoo, Beauty- oder Kosmetiksalons, Boutiquen, schließen: Freundschaften. Sie sind freiwillig und er- Fitness- und Sonnenstudios, Videotheken und Haar- lauben Vertrautheit, ja Geborgenheit ohne jeden stylisten. Zwang. Mit der Freundschaft gelingt vielleicht die Kompensation von Heimat als Institution. Was aller- d Heute geht ein Prozess zu Ende, der vor vielleicht dings nicht gelingen wird, ist eine Kompensation oder 6000 Jahren begann. Seither ist die menschliche Wiederherstellung von Heimat als Ort. Hier wird es Existenz in der Welt durch ein Heimatgefühl definiert, uns allenfalls vereinzelt glücken, eine verortete Lebens- durch den Dualismus von Heimat und Fremde, denn kultur wiederzubeleben: Durch regionale Küche, unsere Zivilisation ist überwiegend eine Geschichte Denkmalpflege, Heimatkunde können wir versuchen, der Sesshaftigkeit: Man wurde geboren, lebte, arbei- Reste von Heimat zu bewahren und vor der alles tete, spielte, feierte und starb am gleichen Ort. Erst nivellierenden Walze der Globalisierung zu schützen. mit Einsetzen der Moderne wurden diese Räume 7 S005_S024.qxd 14.11.2007 8:30 Uhr Seite 8 Prüfungstraining – Leseverstehen 3 LESEVERSTEHEN 3 TIPP: Vor dem Lesen – Vorwissen aktivieren Beschäftigen Sie sich kurz mit der Überschrift, dem Untertitel und evtl. den ersten Zeilen des Textes. Was fällt Ihnen zu „Aspirin“ noch ein? TIPP: Lesen und lösen – zuerst die Aufgaben, dann den Text Lesen Sie sich das Beispiel und die Aussagen 17–24 durch. Zu jeder Aufgabe lesen Sie nun den Text so weit, bis Sie eine Antwort a, b oder c finden. e LLeesseenn SSiiee ddeenn ffoollggeennddeenn TTeexxtt uunndd ddiiee AAuussssaaggeenn 1177––2244 ddaazzuu.. MMaarrkkiieerreenn SSiiee bbeeii jjeeddeerr m n AAuussssaaggee,, oobb ssiiee mmiitt ddeemm TTeexxtt üübbeerreeiinnssttiimmmmtt ((aa)),, nniicchhtt mmiitt ddeemm TTeexxtt üübbeerreeiinnssttiimmmmtt ((bb)),, e u ooddeerr oobb zzuu ddiieesseerr AAuussssaaggee nniicchhttss iimm TTeexxtt sstteehhtt ((cc)).. EEss ggiibbtt jjeewweeiillss nnuurr eeiinnee rriicchhttiiggee Ab sc LLöössuunngg.. h lu a b c ssk BFeeliisxp iHeol:ffmann beeindruckte seine Firmenleitung von Anfang an mit ✘ urs, Prü der Entwicklung des Aspirin. fun g P 17 Das neue Medikament „Diazetylmorphin“ galt Ende des 19. Jahrhunderts stra in als eines der neuesten und besten Hustenmedikamente. in g 18 Die Fabrikarbeiter, die dieses neue Hustenmittel ausprobierten, wurden te lc davon sehr schwer abhängig. D e u 19 Aspirin wurde anfangs bereits bei vielen verschiedenen Leiden einge- tsc h nommen. C1 20 Das Rezept, nach dem Aspirin hergestellt wird, ist über die Jahre immer , ISB N gleich geblieben. 9 7 8 21 Die fiebersenkende Wirkung des Aspirin wurde durch eine versehentlich -3 - 1 falsche Medikamentengabe entdeckt. 9- 22 Die Herstellung von Aspirin aus Abfallstoffen der Farbenproduktion war 1116 9 7 anfangs ziemlich schwierig und kompliziert. -2 23 Die Entwicklung des Aspirin ist ein „wichtiger Meilenstein“ in der , Hu e b Geschichte der industriell produzierten Medikamente. er V 24 Aspirin hilft zwar bei Fieber und Kopfschmerzen, verursachte aber leider erla g von Anfang an auch negative Wirkungen. 2 0 0 8 Die Jahrhundertdroge Ein weißes Pulver erobert die Welt Dies ist die Geschichte eines weißen Pulvers.Der klärte 1898 auf einem Kongress vor deutschen Chemiker Felix Hoffmann entwickelte es am Ärzten und Naturwissenschaftlern, die neue Subs- 10.Oktober 1897 in den Labors der Firma Bayer und tanz sei zehnmal wirksamer und erheblich ungiftiger nannte es Aspirin. Doch die Chefs des Unterneh- als alle vergleichbaren Hustenmedikamente. Man mens hatten dafür nichts als ein Achsel- habe es auch schon bei anderen Krankheiten ge- zucken übrig.Kein Wunder,denn sie waren gerade testet, diese Forschungen seien aber noch nicht damit beschäftigt, die „Revolution der Husten- abgeschlossen. bekämpfung“ zu feiern. Diazetylmorphin kam übrigens nicht unter seinem Das Mittel, das dem Aspirin den Rang ablief, hieß komplizierten chemischen Namen auf den Markt. Diazetylmorphin. Bayer-Arzneichef Dreser er- Man fand eine eingängigere Bezeichnung. Fabrik- 8 S005_S024.qxd 14.11.2007 8:30 Uhr Seite 9 Prüfungstraining – Leseverstehen 3 arbeiter von Bayer hatten es nämlich auf Anordnung chemische Struktur wie Acetaniid.Aus dem Giftmüll der Firma probiert und ziemlich begeistert berich- ließ er das Medikament herstellen. Die Farben- tet,sie fühlten sich nach der Einnahme des Mittels industrie hatte ihre Berufung zur Pharmaindustrie geradezu heroisch.Das gefiel den Managern so gut, entdeckt. dass sie ihr neues Produkt Heroin nannten. Und Bayer boomte. 1891 beschäftigte das Unter- Allerdings bewährte sich dieses Heroin in der nehmen bereits neunzig hauptberufliche Chemiker Hustenbekämpfung nicht sonderlich, sondern und erwarb nördlich von Köln eine Fabrikanlage machte auf anderem Gebiet Karriere.Und so kamen der Firma Dr.C.Leverkus Söhne.Die Labors waren die Bayer-Bosse auf ihren Angestellten Hoffmann primitiv, die Forscher arbeiteten unter abenteuer- und dessen Erfindung zurück.Trotz größter Skepsis, lichen Bedingungen.„In Korridoren,Waschräumen ob sein Pulver überhaupt etwas bewirke,brachten und einer aufgelassenen Schreinerei wurden Tische 8 00 sie Aspirin im Januar des Jahres 1899 auf den deut- aufgestellt und übelriechende Versuche durchge- 2 ag schen Markt.Anwendungsgebiet:Kopfschmerzen. führt.Wer Glück hatte,dem stand ein Wasserabfluss Verl So begann sie, die Geschichte der erfolgreichsten zur Verfügung,die weniger Begünstigten arbeiteten ber Pille der Welt. Heute werden jedes Jahr weltweit draußen, im Nebel des Flusses. Sie trugen Holz- e u H rund 40000 Tonnen verkauft. Es ist eine Medika- schuhe,weil der schlammige Boden voll von harm- -2, mentengeschichte, die allein schon dadurch aus los aussehenden Pfützen war, in denen sich aber 7 9 6 dem Rahmen fällt,dass sich an der Zusammenset- Lederschuhe wie Pappe auflösten.“ -111 zung des Aspirins fast hundert Jahre nach seiner Ent- So muss man ihn sich vorstellen, den Chemiker 9 1 - wicklung nichts geändert hat.Seit ein paar Jahren Felix Hoffmann, wie er an seinem Arbeitsplatz 3 P - 78 steht fest,dass Aspirin auch der Name einer großen stand, die Jahrhundert-Droge Aspirin entwickelte 9 N Zukunftsstory ist. Neue Studien dokumentieren und eine Wende in der modernen Heilkunde ein- B S 1, I immer wieder überraschende Erfolge, die manch- leitete.An die Stelle überlieferter Arzneien von weit- h C mal fast an Wunder grenzen.Aspirin soll dem Herz- gehend unbekannten Zusammensetzungen trat ein c uts infarkt vorbeugen, sogar Magen- und Darmkrebs chemisch präzise definierter, exakt dosierter und e D stoppen können. maschinell produzierter Wirkstoff. c el Die Geschichte des Aspirins hat ihre Anfänge in Dabei war Hoffmann nicht der geniale Erfinder,dem g t n einer finsteren,aufstrebenden Zeit.Die industrielle der größte Wurf gelang, sondern nur der ni ai Revolution hatte Deutschland spät erfasst,aber nun Verfahrenstechniker, der eine bekannte Rezeptur ngstr war sie in vollem Gange.Eine Fabrik nach der ande- weiterentwickelte. u üf ren wurde gegründet.Kohle,Stahl,alles ließ sich zu Wie das Medikament mit der Verkaufsbezeichnung Pr urs, Geld machen.Auch Farben waren ein Geschäft. Aspirin funktionierte und was man alles damit tun k Einer der Pioniere dieser Branche war Friedrich könnte, wusste damals noch niemand. Nur eines hluss Bayer.Der Zufall wollte es,dass zwei Ärzte im Jahr war schnell klar:Bayer hatte einen Erfolg gelandet. c bs 1886 einem Patienten, der an hohem Fieber litt, Wenige Wochen nach dem Start von Aspirin kamen A u durch eine Verwechslung Acetaniid verabreichten. von überall her Erfolgsmeldungen. e n m Überraschenderweise bekam dem Mann das Kopfschmerzen und Fieber hatten für viele e Mittel, ein Abfallstoff der Kohlenteerherstellung, Kranke ihren Schrecken verloren.Nebenwirkungen ausgezeichnet. Das Fieber ging zurück, er wurde wurden nicht beobachtet. Aspirin hatte seinen wieder gesund. Siegeszug begonnen. Als Carl Duisberg, der legendäre Bayer-Chef, davon erfuhr, schickte er seine Mitarbeiter hinaus auf den Fabrikhof. Dort lagerten in alten Fässern 30000Kilogramm Paranitrophenol, ein bis dahin wertloser Abfallstoff der Farbenproduktion. Duis- berg wusste, Paranitrophenol hat eine ähnliche 9

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