Elementare Analysis Mathematik Primar- und Sekundarstufe Herausgegeben von Prof. Dr. Friedhelm Padberg Universität Bielefeld Bisher erschienene Bände: Didaktik der Mathematik P. Bardy: Mathematisch begabte Grundschulkinder - Diagnostik und Förderung (P) M. Franke: Didaktik der Geometrie (P) M. Franke: Didaktik des Sachrechnens in der Grundschule (P) K. Hasemann: Anfangsunterricht Mathematik (P) K. Heckmann/F. Padberg: Unterrichtsentwürfe Mathematik Primarstufe (P) G. Krauthausen/P. Scherer: Einführung in die Mathematikdidaktik (P) G. Krummheuer/M. Fetzer: Der Alltag im Mathematikunterricht (P) F. Padberg: Didaktik der Arithmetik (P) G. Hinrichs: Modellierung im Mathematikunterricht (P/S) R. Danckwerts/D. Vogel: Analysis verständlich unterrichten (S) G. Greefrath: Didaktik des Sachrechnens in der Sekundarstufe (S) F. Padberg: Didaktik der Bruchrechnung (S) H.-J. Vollrath/H.-G. Weigand: Algebra in der Sekundarstufe (S) H.-J. Vollrath: Grundlagen des Mathematikunterrichts in der Sekundarstufe (S) H.-G. Weigand/T. Weth: Computer im Mathematikunterricht (S) H.-G. Weigand et al.: Didaktik der Geometrie für die Sekundarstufe I (S) Mathematik F. Padberg: Einführung in die Mathematik I – Arithmetik (P) F. Padberg: Zahlentheorie und Arithmetik (P) K. Appell/J. Appell: Mengen – Zahlen – Zahlbereiche (P/S) S. Krauter: Erlebnis Elementargeometrie (P/S) H. Kütting/M. Sauer: Elementare Stochastik (P/S) F. Padberg: Elementare Zahlentheorie (P/S) F. Padberg/R. Danckwerts/M. Stein: Zahlbereiche (P/S) A. Büchter/H.-W. Henn: Elementare Analysis (S) G. Wittmann: Elementare Funktionen und ihre Anwendungen (S) P: Schwerpunkt Primarstufe S: Schwerpunkt Sekundarstufe Weitere Bände in Vorbereitung Andreas Büchter • Hans-Wolfgang Henn Elementare Analysis Von der Anschauung zur Theorie Autoren Dipl. Math. Andreas Büchter Prof. Dr. Hans-Wolfgang Henn [email protected] [email protected] Wichtiger Hinweis für den Benutzer Der Verlag, der Herausgeber und die Autoren haben alle Sorgfalt walten lassen, um vollstän- dige und akkurate Informationen in diesem Buch zu publizieren. Der Verlag übernimmt weder Garantie noch die juristische Verantwortung oder irgendeine Haftung für die Nutzung dieser Informationen, für deren Wirtschaftlichkeit oder fehlerfreie Funktion für einen bestimmten Zweck. Der Verlag übernimmt keine Gewähr dafür, dass die beschriebenen Verfahren, Pro- gramme usw. frei von Schutzrechten Dritter sind. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Buch berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Der Verlag hat sich bemüht, sämtliche Rechteinhaber von Abbildungen zu ermitteln. Sollte dem Verlag gegenüber dennoch der Nachweis der Rechtsinhaberschaft geführt werden, wird das branchenübliche Honorar gezahlt. Bibliografi sche Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Natio- nalbibliografi e; detaillierte bibliografi sche Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer ist ein Unternehmen von Springer Science+Business Media springer.de © Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 2010 Spektrum Akademischer Verlag ist ein Imprint von Springer 10 11 12 13 14 5 4 3 2 1 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikro- verfi lmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Planung und Lektorat: Dr. Andreas Rüdinger, Martina Mechler Herstellung: Crest Premedia Solutions (P) Ltd, Pune, Maharashtra, India Satz: Autorensatz ISBN 978-3-8274-2091-6 Vorwort Liebe Leserin, lieber Leser, herzlichWillkommenbeiunseremanschaulichenZugangzurTheoriederDifferen- zial- und Integralrechnung. Unser Buch „Elementare Analysis“ soll elementar im besten Sinne sein: Der Brockhaus nennt dieses Adjektiv im Zusammenhang mit dengrundlegendenBegriffenundSätzeneinerwissenschaftlichenTheorie.Diealte Elementarschule wollte die für das Leben nach der Schule grundlegende Bildung undAusbildungvermitteln.IndiesemSinnewollenwirSieindiesemBuchmitden grundlegenden Konzepten und Ergebnissen der Analysis für reellwertige Funktio- nen einer reellen Variablen vertraut machen. Dabei möchten wir Sie bei Ihrem Vorwissen und Ihrer mathematisch Intuiti- on abholen und die Theorie von anschaulichen Situationen aus entwickeln. Im Gegensatz zu vielen anderen Fachbüchern haben wir daher keinen axiomatisch- deduktiven Aufbau gewählt, bei dem die zentralen Begriffe am Anfang definiert werdenundanschaulicheAnwendungenggf.späterfolgen;wirgehenvielmehrvon der Mathematisierung realer Probleme aus und liefern die Begriffe und Zusam- menhänge,alsodenTheorieaufbau,hierdurchmotiviertnach.Damitwerdenviele Definitionen, Sätze und Beweise zum Zeitpunkt ihrer Formulierung anschaulich bereits klar sein. VermutlichstudierenSiedasFachMathematikfüreinLehramtindenSekundar- stufen oder befinden sich bereits im Referendariat oder Schuldienst. Die Auswahl derInhaltewurdeunteranderemanhandderFragederRelevanzfürdenUnterricht in diesen Schulstufen getroffen. Dieses Buch kann aber ebenso gut Studierenden der Mathematik oder ihrer Anwendungsdisziplinen mit dem Abschlussziel Bache- lor oder Master dazu dienen, einen inhaltlichen Zugang zur Analysis zu finden, der für weiterführende Analysisvorlesungen sinnstiftend wirken kann. DieDarstellungderInhalteerfolgtnichtaufdemNiveauschulischenUnterrichts, sondern aus der „höheren Sicht“ der Hochschulmathematik. Hier standen uns die berühmten Vorlesungen „Elementarmathematik vom höheren Standpunkt aus“ vonFelixKlein(1849–1925)vorAugen,derdiesedreiauchalsBucherschienenen Vorlesungen (Klein (1908; 1909); im Internet verfügbar1) in den Jahren 1907 und 1908 in Göttingen gehalten hat. Im Vorwort beschreibt er seine Ziele: „Ich habe mich bemüht, dem Lehrer – oder auch dem reiferen Stu- denten – Inhalt und Grundlegung der im Unterricht zu behandelnden Gebiete vom Standpunkte der heutigen Wissenschaft in möglichst ein- facher und anregender Weise überzeugend darzulegen.“ 1z.B.unterhttp://de.wikipedia.org/wiki/Felix_Klein vi Vorwort DasvorliegendeBuchsetzteinegewissemathematischeGrundbildungvoraus,wie sieüblicherweiseinderSchuleerworbenwird.VorjedemgrößerenAbschnittsteht ein kurzer Überblick über das, was den Leser im Folgenden erwartet. Nicht al- les, was behandelt wird, wird auch ausführlich bewiesen, manche Vertiefungen haben wir auf die Internetseiten zu diesem Buch verlagert. Ein inhaltlich stimmi- gerTheorieaufbauimWechselspielmittypischenAnwendungenwarunswichtiger als der lückenlose Beweis jeder – manchmal schon anschaulich evidenten – ma- thematische Tatsache. Aber gerade weil wir die Theorie von der Anschauung aus aufbauen, thematisieren wir jeweils auch die Grenzen der Anschauung, insbeson- dere jene „unbequemen“ Beispiele, die auch historisch zur Weiterentwicklung der Theorie beigetragen haben. Mit dem Ziel, auch den Entstehungsprozess der modernen Analysis nachvoll- ziehbar zu machen, haben wir häufig historische Bemerkungen in den Lehrtext integriert.UnddabekanntlicheingutesBildoftmehralstausendWorteaussagt, haben wir versucht, möglichst viele Zusammenhänge suggestiv zu visualisieren. Für die Bilder dieses Buchs, die nicht von uns selbst erstellt worden sind, haben wir – soweit möglich – eine Abdruckerlaubnis eingeholt. Inhaber von Bildrechten, die wir nicht ausfindig machen konnten, bitten wir, sich beim Verlag zu melden. Die von uns zitierten Internet-Adressen haben wir noch einmal im Oktober 2009 überprüft; wir können natürlich nicht gewährleisten, dass sie nach diesem Zeitpunkt noch unverändert zugänglich sind. TrotzallerMühenundAnstrengungenbeimKorrekturlesenkommteswohlbei jedem Buch (zumindest in der Erstauflage) vor, dass der Fehlerteufel den sorg- fältig arbeitenden Autoren ins Handwerk pfuscht. Daher werden auch in diesem Buch vermutlich einige kleine Rechtschreib- oder Grammatikfehler stecken und auch Rechenfehler sind nicht auszuschließen. Umso mehr freuen wir uns über je- den sachdienlichen Hinweis, aber natürlich auch über Kritik, Lob, Kommentare, Anregungen usw., die Sie uns per E-Mail an [email protected] zukommen lassen können. Wir bemühen uns, jede Mail umgehend zu beantwor- ten. Sollte es einmal ein paar Tage länger dauern, so ruhen wir uns gerade vom Schreiben eines Buchs aus ... In jedem Fall bearbeiten wir aber jede Mail. Sollte unsanirgendeinerStellederFehlerteufeleinenganzgroßenStreichgespielthaben, so werden wir eine Korrekturanmerkung auf den Internetseiten zu diesem Buch unter http://www.elementare-analysis.de/ veröffentlichen. Dort finden Sie auch einige vertiefende Betrachtungen, das Mate- rial des „Anhangs“ zu unserem Buch sowie die ausführlichen Lösungshinweise zu den zahlreichen in den Lehrtext integrierten Aufgaben. Vorwort vii Zu guter Letzt bedanken wir uns herzlich bei allen, die uns unterstützt haben. Das sind insbesondere unsere Freunde und Kollegen Dipl.-Math. Frauke Arndt (Dortmund),Prof.Dr.HansHumenberger(Wien),StDDr.JörgMeyer(Hameln), OStR Jan Hendrik Müller (Attendorn/Dortmund) und StD Dr. Andreas Pallack (Hamm/Soest),dieunsungezähltewertvolleHinweiseundVerbesserungsvorschlä- ge gegeben und das Manuskript sorgfältig durchgesehen haben. Unser Dank gilt auch Herrn Raphael Bolinger (Dortmund), der uns redaktionell – vor allem beim Textsatz mit LaTeX – unterstützt hat sowie Herrn Holger Nadolny (Dortmund), derals„Zielgruppen-Leser“mitdemManuskriptgearbeitetundzudessenVerbes- serung beigetragen hat. Besonderer Dank gebührt dem Reihenherausgeber Prof. Dr. Friedhelm Padberg (Bielefeld) sowie dem Verlag für die Aufnahme unseres Titels und die hervorragende Betreuung. In tiefer Schuld stehen wir bei unseren Familien, die einmal mehr monatelang zwei ungeduldige Autoren geduldig ertra- gen haben. Dortmund, Oktober 2009 Andreas Büchter & Hans-Wolfgang Henn Inhaltsverzeichnis Vorwort .......................................................... v 1 Einleitung..................................................... 1 1.1 Was ist „Elementare Analysis“? ................................... 3 1.2 Wie ist dieses Buch aufgebaut?.................................... 4 1.3 Was ist bei der Lektüre dieses Buchs zu beachten?................... 5 2 Funktionale Zusammenhänge und Funktionen ................. 7 2.1 Funktionale Zusammenhänge ..................................... 8 2.1.1 Eigenschaften funktionaler Zusammenhänge................... 10 2.1.2 Unterschiedliche Tiefen der Betrachtung...................... 11 2.2 Funktionen ..................................................... 16 2.2.1 Funktionsbegriff........................................... 16 2.2.2 Modellieren mit Funktionen................................. 21 2.2.3 Funktionen in unterschiedlichen Bereichen der Mathematik ..... 25 2.3 Grundvorstellungen und Darstellungen von Funktionen............... 30 2.3.1 Grundvorstellungen........................................ 30 2.3.2 Darstellungsarten.......................................... 35 2.4 Elementare Funktionstypen und ihre Charakteristika................. 40 2.4.1 Proportionale, antiproportionale und (affin-)lineare Funktionen.. 40 2.4.2 Potenz- und Wurzelfunktionen .............................. 46 2.4.3 Exponential- und Logarithmusfunktion....................... 50 2.4.4 Trigonometrische Funktionen ............................... 56 2.4.5 Funktionenbaukasten ...................................... 59 2.4.6 Weitere Funktionen........................................ 66 2.4.7 Mit Funktionen arbeiten.................................... 68 2.5 Exkurs: Funktionen und Kurven................................... 76 3 EinanschaulicherZugangzurDifferenzial-undIntegralrechnung 79 3.1 Ableiten: Änderungsraten als fundamentale Idee..................... 81 3.1.1 Von der mittleren zur lokalen Änderungsrate.................. 82 3.1.2 Lokale Änderungsrate und lokale Linearität................... 85 3.1.3 Von lokalen Änderungsraten zur Ableitungsfunktion ........... 88 3.2 Integrieren: Rekonstruktion als fundamentale Idee ................... 92 3.2.1 Von der Änderungsrate zum Bestand......................... 92 3.2.2 Bestandsfunktionen als Rekonstruktionen aus Änderungsraten... 95 3.3 Anschaulicher Zusammenhang von „Ableiten“ und „Integrieren“....... 99 3.4 Grenzen der Anschauung ......................................... 102 4 Mathematische Grundlagen der Analysis...................... 105 4.1 Die vollständige Zahlengerade: reelle Zahlen ........................ 107 4.1.1 Ein kurzer historischer Überblick ............................ 107 4.1.2 Die Entdeckung der irrationalen Zahlen ...................... 110 x Inhaltsverzeichnis 4.1.3 Konstruktion der reellen Zahlen durch Intervallschachtelungen .. 113 4.1.4 Die Mächtigkeit von R ..................................... 129 4.2 Folgen und ihre Grenzwerte....................................... 135 4.2.1 Folgen ................................................... 136 4.2.2 Konvergenz von Folgen..................................... 140 4.2.3 Beispiele konvergenter und divergenter Folgen................. 147 4.2.4 Sätze über Existenz und Bestimmung von Grenzwerten......... 154 4.2.5 Anwendungen von Folgen in der Sekundarstufe I .............. 159 4.3 Grenzwerte von Funktionen und Stetigkeit.......................... 173 4.3.1 Grenzwerte von Funktionen................................. 173 4.3.2 Untersuchung spezieller Funktionen auf Grenzwerte............ 177 4.3.3 Stetigkeit................................................. 181 4.3.4 Anschauung und Stetigkeit ................................. 185 4.3.5 Eigenschaften stetiger Funktionen ........................... 190 5 Grenzwerte von Differenzenquotienten: die Ableitung ......... 195 5.1 Die Ableitung an einer Stelle und die Ableitungsfunktion ............. 196 5.1.1 Differenzierbarkeit......................................... 196 5.1.2 Einfache Beispiele für differenzierbare Funktionen ............. 198 5.1.3 Stetigkeit und Differenzierbarkeit............................ 199 5.1.4 Lokale Linearität und Tangenten ............................ 200 5.1.5 Regel von L’Hospital....................................... 202 5.1.6 Differenzialquotient und Differenziale ........................ 204 5.2 Berechnung von Ableitungen und Ableitungsregeln .................. 205 5.2.1 Typische algebraische Umformungen bei Differenzenquotienten .. 206 5.2.2 Ableitungsregeln .......................................... 207 5.2.3 Weitere Ableitungsfunktionen ............................... 212 5.2.4 Anschauung und Differenzierbarkeit.......................... 215 6 Grenzwerte von Riemann’schen Summen: das Integral ........ 221 6.1 Anschaulicher Standpunkt aus Kapitel 3 ........................... 222 6.2 Das bestimmte Integral und Integralfunktionen...................... 224 6.3 Erste Berechnungen von („einfachen“) Integralen .................... 231 7 Zusammenhang von Differenzial- und Integralrechnung ....... 237 7.1 Stammfunktionen und Richtungsfelder ............................. 237 7.2 Der Hauptsatz der Differenzial- und Integralrechnung ................ 240 7.3 Integrieren bedeutet auch Mitteln ................................. 245 7.4 Von Ableitungsregeln zu Integrationsregeln ......................... 246 8 Anwendungen in Theorie und Praxis.......................... 251 8.1 Funktionen untersuchen .......................................... 252 8.1.1 Monotonie und Extrema.................................... 253 8.1.2 Krümmungs- und Wachstumsverhalten....................... 264 8.1.3 Bogenlänge ............................................... 277
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