ebook img

Elektrotherapie des Herzens: Eröffnungsfeier am 6. Mai 1970 PDF

56 Pages·1970·1.633 MB·German
Save to my drive
Quick download
Download
Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.

Preview Elektrotherapie des Herzens: Eröffnungsfeier am 6. Mai 1970

iW[JJE.STFALISCl ~ ~ '" PoA WISSENSCHAm1(j Rheinisch-W estfälische Akademie der Wissenschaften Natur-, Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften V orträge . N 207 Rheinisch -W estfälische Akademie der Wissenschaften Präsidium Präsident: Professor Dr. Kar! Ziegier Vizepräsident und Sekretar der Klasse für Geisteswissenschaften: Professor Dr. Bernhard Kötting Sekretar der Klasse für Natur-, Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften: Professor Dr. Maximilian Steiner SteIl vertretender Sekretar der Klasse für Geisteswissenschaften: Professor D. Kar! Heinrich Rengstorf SteIlvertretender Sekretar der Klasse für Natur-, Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften: Professor Dr. Martin Schmeisser Geschäftsführendes Präsidialmitglied: Professor Leo Brandt Kuratorium Vorsitzender: Ministerpräsident Heinz Kühn SteIlvertretender Vorsitzender: Minister für Wissenschaft und Forschung Johannes Rau Mitglieder: Professor Leo Brandt, Professor Dr. Bernhard Kötting, Ministerpräsident a. D. Dr. Franz Meyers, Ludwig Rosenberg, Professor Dr. Maximilian Steiner, Professor Dr. Karl Ziegier' Eröffnungsfeier am 6. Mai 1970 FRANZ GROSSE-BROCKHOFF Elektrotherapie des Herzens Westdeutscher Verlag . Opladen Erăffnungsfeier am 6. Mai 1970 in Diisseldorf © 1970 by Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen Gesamtherstellung: Westdeutscher Verlag GmbH ISBN 978-3-663-00474-5 ISBN 978-3-663-02387-6 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-02387-6 lnhalt Professor Dr. phil. Dr. h. c. muit. Karl Ziegler, Mülheim-Ruhr BegrüBungsansprache ...................................... 7 Ministerpräsident H einz Kühn Eröffnungsansprache ...................................... 13 Staatssekretär Professor Dr. med. h. c. Dr.-Ing. E. h. Leo Brandt, Düsseldorf Abschied von 20 Jahren Arbeitsgemeinschaft für Forschung ... . . . .. 21 Professor Dr. med. Franz Grosse-Brockhojf, Düsseldorf Elektrotherapie des Herzens I. Historischer Rückblick .................................. 31 II. Elektrophysiologische Interpretation der Elektrotherapie. . . . .. 34 lIl. Zur Anwendung der Schrittmacher-Therapie. . . . . . . . . . . . . . .. 42 IV. Zur Anwendung des elektrischen Defibrillators im internistischen Rahmen ............................................ 48 V. Elektrische Oberwachung gefährdeter Patienten ............ 49 VI. SchluBbemerkungen .................................... 54 Literatur ................................................ 55 BegrüBungsansprache Professor Dr. phil. Dr. h. c. mult. Karl Ziegler, Mülheim-Ruhr Herr Ministerpräsident! Exzellenzen! Herr Bundeswissenschaftsminister! Herr Vizepräsident des Bundestags! Herr Landtagsvizepräsident! Meine Herren Landesminister! Meine Damen und Herren Abgeordneten! Magnifi zenzen! Meine Herren Präsidenten! Meine Damen und Herren! In meiner Eigenschaft als Präsident der Rheinisch-Westfälischen Akademie der Wissenschaften begrü6e ich Sie auf das herzlichste. Ich bedanke mich, da6 Sie der Einladung zum heutigen Festakt gefolgt sind, die von dem Herrn Ministerpräsidenten und von mir ergangen ist. Sie werden es mir nachsehen, wenn ich nicht alle bedeutenden Persönlichkeiten des deutschen öffentlichen Lebens oder des diplomatischen und konsularischen Corps aufführe. Ich mü6te dann fast jeden der hier im SaaI Anwesenden nennen. Sie werden aber sicher mit mir übereinstimmen, wenn ich mit gro6em Dank für ihr Erscheinen die Namen der Vertreter der Akademien der Wis sen schaften des Auslandes und Deutschlands nennen darf, die teilweise von weit her heute zu uns gekommen sind. Ich halte mich bei der Aufführung an die international übliche Reihenfolge. Mit gro6er Freude und aufrichtigem Dank begrü6e ich das Mitglied der National Academy of Engineering, Washington, Herrn Professor Biot das Mitglied der Australian Academy of Science, Canberra City, Herrn Professor Gottschalk den Generalsekretär der Académie Royale de Belgique, Brüssel, Herrn Pro fessor Manneback den Sekretar der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften, Sofia, Herrn Professor Djakov den Präsidenten der Académie des Sciences Morales et Politiques, Paris, Herrn Senator Bonnefous die Mitglieder der Académie des Sciences, Paris, Herrn Professor Roy und Herrn Professor Prévot 8 Karl Ziegier den Generalsekretär der Akadimia Athinon, Athen, Herm Professor Theo dorakopoulos den Foreign Secretary der Royal Society, London, Sir Harold Thompson den Foreign Secretary der British Academy, London, Herm Professor Dickens den Sekretar der Royal Society of Edinburgh, Herm Professor Campbell den Präsidenten der Royal lrish Academy, Dublin, Herm Professor Barry den Präsidenten der lsrael Academy of Sciences and Humanities, Jerusalem, Herm Professor Scholem den Vizepräsidenten der Königlich-Niederländischen Akademie der Wissen schaften, Amsterdam, Herm Professor Langemeijer den Präsidenten der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien, Herm Professor Lesky den Vizepräsidenten der Academia Republicii Socialiste Romania, Bukarest, Herm Professor Titeica den Präsidenten des Südafrikanischen Council for Scientific and lndustrial Research, Pretoria, Herm Professor Naudé als Vertreter der Akademie der Wissenschaften der UdSSR den Präsidenten der Akademie der Wissenschaften der Estnischen Sowjetrepublik, Reval, Herm Professor Veimer das Mitglied der Ungarischen Akademie der Wissenschaften, Budapest, Herm Professor Bognar den Vorsitzenden der Konferenz der Akademien der Wissenschaften in der Bundesrepublik und Präsidenten der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz, Herm Professor I sele den Sekretar der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München, Herm Professor Werner den Vizepräsidenten der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Herm Professor Maak den Präsidenten der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Herm Pro fessor Gadamer BegrüBungsansprame 9 Mit dieser BegrüBung wäre meine Aufgabe heute eigentlich schon erfüllt, denn die Akademie ist zw ar in groBer Einmütigkeit aller Fraktionen durch Landesgesetz zum 1. Januar 1970 begründet und ich bin wenig später von meinen Kollegen zum Präsidenten gewählt worden, aber formell wird sie erst nach meiner Ansprache durch den Herrn Ministerpräsidenten eröffnet, und damit wird auch meine Funktion erst eigentlich konkretisiert. Man wird jedoch von dem im Moment noch - ich möchte sagen - designierten Präsiden ten über die BegrüBung hinaus einige weitere einleitende Worte zu dem heu tigen festlichen AnlaB erwarten. Mein Spielraum dabei ist nicht groB, denn ich will und kann den späteren Rednern nicht vorgreifen. Es bleiben ab er einige Gedanken, Gefühle und Erinnerungen, die mich heute bewegen und denen ich doch Ausdruck geben möchte. In diesem Augenblick, dessen Erleben ich auch jetzt im vorgerückten Alter und nach mancherlei vorausgegangenen Ehrungen noch als eine besondere Auszeichnung empfinde, geht, einem Schatten gleich, eine dunkIe Stunde durch meine Erinnerung, als ich 1934 zum einzigen Male in meinem Leben beinahe daran verzweifelte, ob ich den eingeschlagenen Lebensweg im Dienste der Wissenschaft würde durchhalten können. Dagegen überwiegt beim Zu rückdenken an die Zeit vor 25 Jahren trotz der groBen Schwierigkeiten, die damals zu überwinden waren, die Erinnerung an die Befreiung von einer schweren Last. Am liebsten denke ich an die Zeit der erstaunlichen Restitu tion in der deutschen Wissenschaft zurück, als es sich allenthalben aus den Trümmern heraus wieder zu regen begann und unter häufig kümmerlichen und unzureichenden Verhältnissen höchst anerkennenswerte Leistungen voll bracht wurden. Unvergessen bleibt mir aus der damaligen Zeit ein Gespräch mit einem ausländischen Kollegen, dessen Land vom Krieg verschont geblie ben war und der die auf der Tagung vorgetragenen neuen Ergebnisse unserer Forschung mit den trotz guter äuBerer Bedingungen und vieler Förderung zurückgebliebenen Leistungen seines eigenen Landes verglich und der den Grund für den Aufschwung in Deutschland darin sah, daB es uns gelungen sei, Wesentliches aus unserer groBen wissenschaftlichen Tradition über den Zusammenbruch hinaus zu retten. GewiB waren damals die vielen bewegten Rufe und Mahnungen nicht zu überhören, die den Mangel an Pflege des notleidenden und vielfach noch brachliegenden wertvollen Potentials bitter beklagten und darauf drängten, es müsse rascher und wirksamer geholfen werden. Aber die Rufe waren nicht umsonst. In dieser Zeit sind Männer aus dies er Landschaft zwischen Rhein und Weser vorangegangen und haben für die Förderung der Forschung ein besonderes Instrument, die Arbeitsgemeinschaft für Forschung, geschaffen, die sich, neben sich langsamer entwickelnden überregionalen Organisationen, 10 Kar! ZiegIer sehr segensreich für den Wiederaufbau des wissenschaftlichen Lebens aus gewirkt hat. Es war, das ist richtig, das Werk vieler Männer, denn es waren ja beträchtliche Geldmittel fr ei zu machen, und dabei muBte die Einsicht der Abgeordneten des Landtags und der Regierenden mitwirken. Es war aber doch das Hauptverdienst eines Mannes, der dabei als unermüdlicher Motor gewirkt hat, unseres verehrten Staatssekretärs und Kollegen Leo Brandt. In dieser Geburtsstunde der Rheinisch-Westfälischen Akademie ziemt es mir, auch im Namen meiner Kollegen, Herrn Brandt für 20 Jahre seiner un ermüdlichen Bemühungen, ebenso ab er auch allen früheren und gegenwär tigen Parlamenten und Regierungen dieses Landes sehr herzlich zu danken. Mit dem Übergang zur Akademie stellt sich die bisherige Arbeitsgemein schaft für Forschung anderen, lange bekannten und traditionsreichen Insti tutionen zur Förderung von Wissenschaft und Forschung an die Seite. Ich sehe darin eine KuBerung des bewuBten Willens, weiterhin im Sinne einer pflege auch der groBen deutschen wissenschaftlichen Traditionen tätig zu sein und sich dafür einzusetzen, daB im Zuge der Zeit liegende und etwa not wendige Reformen im Bereiche der Wissenschaft in Lehre und Forschung mit der nötigen Behutsamkeit vorgenommen werden. Es wäre falsch, zu meinen, eine Akademie könne sich dem gegenüber verschlieBen, was urn sie herum im Bereich von Lehre, Wissenschaft und Forschung vorgeht. Ich bin seit langem aus dem aktiven akademischen Leben heraus und habe über 25 Jahre auf der friedlichen Insel eines Max-Planck-Instituts inmitten eines zunächst ruhigen, aber seit längerem schon bewegten, ja stürmischen Ozeans gelebt. Besorgte Stimmen guter Schüler von mir, die sich drauBen auf See befinden, dringen an mein Ohr. Schon muBte ich hie und da Mut zusprechen und unter Hin weis auf früher an mich selbst herangetretene, aber überwundene Versu chungen davor warnen, voreilige Konsequenzen zu ziehen. Ich fühle mich nicht kompetent und es ist hier nicht der Ort, etwas zur der zeitigen Krise im ges am ten akademischen Leben, wie sie nicht nur bei uns herrscht, zu sagen. Ich habe aber jüngst ein Erlebnis gehabt, das auf mich einen sehr starken Eindruck gemacht hat und an das ich den SchluB meiner Ansprache anknüpfen darf. Am 18. Juni 1969 hat in der geisteswissenschaft lichen Sektion der Arbeitsgemeinschaft für Forschung hier in diesem Hause mein Kollege Hennis, Ordinarius für politische Wissenschaft in Freiburg/Br., - ein Mann, gleichaltrig mit meinem ältesten Kind - einen Vortrag gehal ten über das Thema "Demokratisierung - Zur Problematik eines Begriffs". Der Vortrag ist vor wenigen Wochen als Heft G 161 unserer Veröffent lichungen gedruckt herausgekommen, und so wurde ich auf ihn aufmerksam. Ich kann auf den Inhalt des umfangreichen Aufsatzes natürlich nicht im ein zelnen eingehen. Herr Hennis führt die Unruhe, die durch unser gesamtes BegrüBungsansprame 11 gesellschaftliches Leben hindurchgeht, auf das Bestreben zur "Demokratisie rung jeglicher Tatbestände" zurück. Er zeigt jedoch auf, daB es eine Reihe von auf Grund der Natur durch Ungleichheit bestimmten Tatbeständen gibt, zu denen er - ich zitiere jetzt wörtlich - "Schuie, Universität etc." zählt, wobei ich mir die Freiheit nehme, in das "etc." auch den Bereich der For schung einzubeziehen. Der Vortrag schlieBt mit den Worten: "Da wir nicht imstande sind, die Natur zu verändern, werden mit dem Begriff der Demokratisierung von Sozialtatbeständen Hoffnungen ge weckt, die unerfüllbar sind. Die Erwartungen, die mit diesem Begriff verbunden sind, sind nicht einlösbar. Da illusionäre Erwartungen nicht eingelöst werden können, könnte am Ende auch dies er illusionären Er wartung hier wie immer nur stehen: die Agonie der Freiheit." Dies ist gewiB eine düstere Prognose. Sie stammt nicht von einem Vertre ter meiner Altersklasse, die vor und im Abgang steht, sondern von einem ausgesprochenen Vertreter der nächsten Generation, und das macht sie für mich besonders beachtenswert. Möge das, was heute hier begründet wird, allezeit unter dem Zeichen dieser Mahnung stehen und stets ein Hort der Frei heit der Forschung und des gesamten wissenschaftlichen Lebens sein und bleiben.

See more

The list of books you might like

Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.