Elektromagnetische Verträglichkeit in der Praxis Dieter Stotz Elektromagnetische Verträglichkeit in der Praxis Design-Analyse – Interpretation der Normen – Bewertung der Prüfergebnisse DieterStotz Babenhausen,Deutschland ISBN978-3-642-34344-5 ISBN978-3-642-34345-2(eBook) 10.1007/978-3-642-34345-2 DieDeutscheNationalbibliothekverzeichnetdiesePublikationinderDeutschenNationalbibliografie; detailliertebibliografischeDatensindimInternetüberhttp://dnb.d-nb.deabrufbar. SpringerVieweg ©Springer-VerlagBerlinHeidelberg2013 DasWerkeinschließlichallerseinerTeileisturheberrechtlichgeschützt.JedeVerwertung,dienichtaus- drücklichvomUrheberrechtsgesetzzugelassenist,bedarfdervorherigenZustimmungdesVerlags.Dasgilt insbesonderefürVervielfältigungen,Bearbeitungen,Übersetzungen,MikroverfilmungenunddieEinspei- cherungundVerarbeitunginelektronischenSystemen. DieWiedergabe vonGebrauchsnamen,Handelsnamen,Warenbezeichnungenusw.indiesemWerkbe- rechtigtauchohnebesondereKennzeichnungnichtzuderAnnahme,dasssolcheNamenimSinneder Warenzeichen-undMarkenschutz-Gesetzgebungalsfreizubetrachtenwärenunddahervonjedermann benutztwerdendürften. GedrucktaufsäurefreiemundchlorfreigebleichtemPapier SpringerViewegisteineMarkevonSpringerDE. SpringerDEistTeilderFachverlagsgruppeSpringerScience+BusinessMedia www.springer-vieweg.de MeinerFrauKarinSmileygewidmet ZumGedenkenanmeinenVater Vorwort Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) hat heute nicht mehr den Status eines Kunst- wortes.Esistvielmehrallgegenwärtig–allerdingshäufigsehrzumLeidwesenderFirmen. DenndieEinhaltungderRichtlinienundGesetzeistformalbetrachtetnichtgewinnbrin- gend,sondernersteinmalmitenormenKostenverbunden.DiefataleKonsequenzdaraus istoftmalsdieVernachlässigungderEMVbeiderEntwicklungvonProdukten.Spätestens beimEinsatzimFeldrespektivebeimKundenwirkensichderartigeMankoskostenintensiv aus–manchedadurchnotwendiggewordenenRückholaktionenkönnengardieExistenz derHerstellerfirmagefährden.ZumindestgehteinenormerImage-Schadenmiteinemsol- chenVorfalleinher,unddieserSchadenäußertsichfrüheroderspäterstetsnegativinden Umsatzzahlen. Die Einhaltung der EMV-Richtlinie hat natürlich nicht nur eine rechtliche Motivation, sondernauch einetechnische.Letztlich solljaeineSteigerungderZuverlässigkeiterzielt werden –unddiesimZusammenspielmit anderen,möglicherweiseunbekannten Kom- ponenten.DertechnischeFortschrittbringtleiderseltenErleichterungbezüglichderFor- derungenanStörfestigkeitoderStöraussendungspotential. Bereits Ende der 80er-Jahre wurde von der Europäischen Gemeinschaft eine offizielle Richtlinie (dieEMV-Richtlinie) aufgestellt. DasZiel war eineHarmonisierungzwischen unterschiedlichenForderungeneinzelnerLänder. DerLeserwirdintuitiv mitdemThemavertrautgemacht.Bereits währendderEntwick- lungsphasebietetdasBuchalsNachschlagewerkHilfefürFragenzumDesign.Dochauch dann,wennbereitsProblemeaufgetauchtsind,wirdmanhiereinestrukturierteHilfefin- den.SomitistauchnacheinemStörfallnochRettunginSicht. BeiderVerfassungundAufbereitungkamesmirvorallemdaraufan,demLeserden Praxisbezug des Stoffes zu vermitteln. Somit liegt der Schwerpunkt nicht auf der detail- lierten mathematischen Beschreibung, sondern auf der Anschauung. Der Leser soll ein Gespür für EMV und die einhergehenden Wellen- und Feldeffekte bekommen, sodass das Einschätzen von Problemen und passender Lösungen möglich wird. Dieser Praxis- bezug geht sogar so weit, dass der ambitionierte Leser durchaus eigene Hilfsmittel für EMV-Messungen wird herstellen können. Die Begleitung in ein EMV-Testhaus erfolgt VII VIII Vorwort nach der Lektüre mit einem gesteigerten Kritikbewusstsein, sodass das EMV-Personal nicht nur einen Kunden vor sich sieht, sondern einen kompetenten Partner, der in der EMV-Problematikmitreden kann.AufdieseWeiseistauchgewährleistet,dassTippszur Verbesserungbesserverstandenundumgesetztwerdenkönnen. DasVakuumzwischenFirmenkundschaftundEMV-Firmenmussverschwindenund mitEntwickler-Knowhowaufgefülltwerden,aufdieseWeisewirdsichdieEMV-Struktur nochweiterverfeinernundanechtenundrealistischenBedürfnissenausrichten. Schwerpunkte dieses Buches sinddie AnalysevonEMV-Problemen auf Simulations- ebeneunddieDurchführungpraktischerMessungen–jedochnichtnurEMV-Messungen nachNorm. VieleEntwicklerempfindenhäufigdieAnwendungderkorrekten,relevantenNormen alsUnsicherheitsfaktor.DierichtigeInterpretationderNormistdabeiebensowichtigwie dieBewertungderPrüfergebnisse.Normen-Ausgabenändernsichzwar,jedoch hatman hieraucheinenWegaufgezeigt,wiemanandierichtigeNormkommt. WereigenesEquipmentanschaffenmöchte,demwirddiesesBucheinehilfreicheStütze seinfürdenEinstieg,denadäquatenBetriebderMessgerätesowiedenkorrektenMessauf- bau.DochauchfürLeserohneteurenMessgeräteparkgibtesindiesemBucheinigeTipps, wiemiteinfachenMittelnreproduzierbareTrendmessungenanzustellensind. BeiderDarlegungvonkomplexerundzumTeiletwastrockenerThemenfindetoftei- neAuflockerung durch Praxisbezüge statt,die in eingerückter Sonderschrifterscheinen. Zum einen soll damit die Thematik etwas transparenter werden – außerdem sporntder beabsichtigteAha-EffektzumWeiterlesenan.DemLesermagvielleichtdieAufteilungder Kapiteletwasungewöhnlicherscheinen–eswarjedochdurchausbeabsichtigt, nichtnur anThemenorientiertzustrukturieren,sonderndaran,welcheVoraussetzungenbeimindi- viduellenLeserbestehen(z.B.willernurGrundlagenzuEMV-Messungenerwerbenoder möchteermitgeringstemAufwandEigenmessungendurchführen,hatergarspezifische ProblememitseinemMikrocontroller-Konzept?). DasGesamtwerk istunterteilt in zwei Teile: Grundlagen undFestlegungen einerseits undpraktischeTipps undVorgehensweisen andererseits.Diese Separation scheint sinn- voll,sokannsichderLeserorientieren anGegebenheiten,StandardsundRichtlinien,er kannaberauchseinereigenenInspirationfolgenundAnregungenbefolgenoderintuitive Grenzenüberschreiten. DasLiteraturverzeichnis amEndedesBucheskorrespondiertmitStellenimText,die amEndevonAbsätzendurch[nn]bezeichnetsind.DabeihandeltessichteilsumBasislite- raturundteilsumweiterführendeWerke(dajamancheDetailshiernureinwenigtangiert werden). DasBuchentstandunterAufbringunggroßerSorgfalt.TrotzdemsindnatürlichFehler oderUnklarheitennichtganzauszuschließen.FürdieAufdeckungvonSach-undRecht- schreibfehlernbzw.fürdieDarlegungvonVerbesserungensindVerlagundAutordankbar. MeinDankgiltnachstehendenPersonenundFirmen(inalphabetischerReihenfolge),die mirmitihrenBereitstellungengroßeDienstegeleistethaben.Natürlichhabeichauchnicht Vorwort IX zuletztdemSpringer-Verlagzudanken,dennohneihnwäreeskaummöglich,solchqua- litativeWerkederWissenschaftundTechnikherzustellen. • EMSoftware&SystemsGmbH,HerrRenéFiedler–Simulations-ProgrammFEKO Internet:www.emss.de • EMTestGmbH Internet:www.emtest.com • Ing.-BüroFRIEDRICH–Layout-ProgrammTARGET Internet:www.ibfriedrich.com • Langer,EMV-TechnikGmbH Internet:www.langer-emv.de • mikes-testingpartnersgmbh Internet:www.mikes-testing-partners.com • SchwarzbeckMessElektronikOHG Internet:www.schwarzbeck.de • TeraAnalysis–Simulations-ProgrammQuickfield Internet:www.tera-analysis.com Babenhausen/Schwaben,August2012 DieterStotz Inhaltsverzeichnis Abbildungsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . XIII Tabellenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . XXI TeilI GrundlagenundFestlegungen 1 GrundlagenzurMesstechnikundWellenausbreitung . . . . . . . . . . . . . . . . 3 2 ArtenderStörfestigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 3 ArtenderStöraussendung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65 4 MessungenzurPrüfungderStörfestigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77 5 MessungenzurPrüfungderStöraussendung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105 6 MessungenimTesthaus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111 7 Dokumentation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 117 8 NormenundRechtliches . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121 TeilII PraxisundErfahrungsbasis 9 UntersuchungenundVerbesserungenzurStörfestigkeit . . . . . . . . . . . . . . 127 10 UntersuchungenundVerbesserungenzurStöraussendung . . . . . . . . . . . . 139 11 EigeneTestsohnenormgerechtesEquipment . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 153 12 EntwicklungsbegleitendesEquipment . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 165 13 Designregeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 177 XI XII Inhaltsverzeichnis 14 Mikrocontroller-Steuerungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 205 15 Signalverarbeitung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 215 Anhang1:TabellenundDiagramme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 237 Anhang2:SpezielleSteckverbindungenderHF-Technik . . . . . . . . . . . . . . . . . . 243 Anhang3:GrenzwerteaufeinenBlick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 245 Anhang4:Beispiel-Berechnungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 249 Anhang5:BedienungderSimulationsprogramme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 251 Glossar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 265 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 273 Sachverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 275 Abbildungsverzeichnis Abb.1.1 ZurHerleitungdesRMS-Wertes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 Abb.1.2 RauschsignalundherausragenderPeak . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Abb.1.3 RauschteppichundTonsignal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Abb.1.4 Amplitudenmoduliertes SignalmiteinemModulationsgradvon0,8, ZeitbereichundFrequenzbereich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Abb.1.5 FrequenzmoduliertesSignalimZeitbereich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Abb.1.6 BlockschaltbilddesMessempfängers. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Abb.1.7 Quasipeak-Detektor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 Abb.1.8 Average-Detektor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Abb.1.9 Peak-Detektor(Spitzenwert-Detektor) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Abb.1.10 VergleichdereinzelnenBewertungsfilterbeiverschiedenenStörsignalen 18 Abb.1.11 PrinzipderWellenablösung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 Abb.1.12 WellenablösungmitVerteilungderFeldstärken . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Abb.1.13 StörquellenimNahbereich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 Abb.1.14 Wellenüberlagerung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Abb.1.15 ZurEntstehungeinerstehendenWellebeieinertotalenReflexionam EndeeinerLeitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Abb.1.16 ErsatzmodellfüreineLeitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 Abb.1.17 DispersionundunterschiedlichePhasengeschwindigkeiten . . . . . . . . . 27 Abb.1.18 TeilweiseReflexion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 Abb.1.19 BeideSituationenderoffenenundkurzgeschlossenenLeitung . . . . . . . 30 Abb.1.20 DieLeitungistwederamEndekurzgeschlossennochistsieoffen–sieist miteinemreellenWiderstandabgeschlossen,demWellenwiderstandder Leitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Abb.1.21 KonstellationenfürFehlanpassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 Abb.1.22 PrinzipdesRichtkopplers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 Abb.1.23 DasInnenlebeneinesRichtkopplersfüreinenBreitband-Bereichvon0,1 bis2000MHz(Minicircuits) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 Abb.1.24 LeistungsregelungbeieinerG-TEM-Zelle(Blockschaltbild,Aufbausiehe Abb.12.6) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 Abb.1.25 VorgangderKalibrierungeinesRichtkopplers . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 XIII
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