Springer-Lehrbuch Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH s. Brandt H. D. Dahmen Elektrodynamik Eine Einführung in Experiment und Theorie Dritte, völlig neubearbeitete Auflage mit 259 Abbildungen, 7 Tabellen, 51 Experimenten und 110 Aufgaben mit Hinweisen und Lösungen Springer ProfessorDr,Siegmund Brandt ProfessorDr.Hans Dieter Dahmen FachbereichPhysik,UniversitätGesamthochschuleSiegen, D-57068Siegen DiezweiteAuflageerschienunter Physik- EineEinführunginExperimentundTheorie,Bd.2 - Elektrodynamik DieDeutscheBibliothek- CIP-Einheitsaufnahme Brandt, Siegmund: Elektrodynamik: eine Einführung in Experiment und Theorie; mit 7 Tabellen, 51 Experimenten, 110 Aufgaben mit Hinweisen und Lösungen I Siegmund Brandt; H. D. Dahmen. - 3., völlig neubearb. Aufl. - Berlin; Heidelberg; New York; Barcelona;Budapest;HongKong; London;Mailand;Paris;SantaClara;Singapur;Tokio: Springer,1997. (SpringerLehrbuch) ISBN3-540-619"-9 Frühermehrbd.begrenztesWerku.D.T.:Brandt,Siegmund.Physik NE:Dahmen,HansDieter. ISBN978-3-540-61911-6 ISBN 978-3-662-06972-1 (eBook) DOI10.1007/978-3-662-06972-1 DiesesWerkisturheberrechtlichgeschützt.Diedadurchbegründeten Rechte.insbesonderedieder Übersetzung,desNachdrucks.desVortrags,der EntnahmevonAbbildungenundTabellen.derFunk sendung.derMikroverfilmungoder derVervielfältigungaufanderenWegenund derSpeicherungin Datenverarbeitungsanlagen,bleiben.auchbeinur auszugsweiserVerwertung,vorbehalten.EineVer vielfältigungdiesesWerkesodervonTeilendiesesWerkesistauchimEinzelfallnurindenGrenzender gesetzlichenBestimmungendesUrheberrechtsgesetzesderBundesrepublik Deutschlandvom9.Sep tember1965inderjeweilsgeltendenFassungzulässig.Sieistgrundsätzlichvergütungspflichtig.Zuwi derhandlungenunterliegendenStrafbestimmungendesUrheberrechtsgesetzes. ©Springer-VerlagBerlinHeidelberg1980,1986.1997 Ursprünglicherschienenbei Springer-VerlagBerlinHeidelbergNewYork1997. DieWiedergabevonGebrauchsnamen.Handelsnamen,Warenbezeichnungenusw,indiesemWerkbe rechtigtauchohnebesondereKennzeichnungnichtzuderAnnahme,daßsolcheNamenimSinneder Warenzeichen-und Markenschutz-Gesetzgebungalsfreizubetrachtenwärenund dahervonjeder mannbenutztwerdendürften. Satz:ReproduktionsfertigeVorlagevomAutormitSpringerTEX-Makros Einbandgestaltung:design&productionGmblf,Heidelberg SPIN:10089446 56/3144-543210- GedrucktaufsäurefreiemPapier Vorwort zur dritten Auflage Dieser Band behandelt einerseits die wesentlichen Experimente und theoreti schen Methoden des Elektromagnetismus und andererseits wichtige Anwen dungsgebiete, wie zum Beispiel die Grundlagen der Halbleiterelektronik, die Erzeugung, die Ausbreitung und den Nachweis elektromagnetischer Wellen. Der Stoffumfang entspricht einer einsernestrigen, vierstündigen Vorlesung mit dreistündigen Ergänzungen und Übungen. Ein Teil des Stoffes wird auch im Physikalischen Praktikum sowie einem besonderen Elektronik-Praktikum mit Proseminar behandelt. Die Mehrzahl der im Buch vorgestellten Experi mente ist quantitativ. Oft zeigen Oszillogramme die funktionalen Abhängig keiten physikalischer Größen voneinander. Felder werden mit Computergra phiken ebenfalls quantitativ illustriert. Die Darstellung ist in fünf größere Blöcke gegliedert: 1. Elektrostatik, d. h. elektrische Felder zeitlich unveränderlicher Ladungen (Kap. 1 bis 4),2. Strom als Ladungstransport in Vakuum und Materie, insbesondere auch in elektro nischen Bauelementen (Kap. 5 bis 7), 3. Magnetfelder stationärer Ströme, also zeitunabhängiger Ströme (Kap. 8 und 9), 4. Quasistationäre Vorgänge, also langsam veränderliche Felder, z. B. beim Wechselstrom (Kap. 10) und schließlich 5. rasch veränderliche Felder, für die die Maxwell-Gleichungen in allgemeiner Form aufgestellt und als wichtigstes Beispiel die Erzeugung und Ausbreitung elektromagnetischer Wellen (Kap. 11 und 12) diskutiert werden. Elektrische und magnetische Felder im leeren Raum sind vergleichsweise einfach darzustellen. Bei ihren Wechselwirkungen mit Materie treten zusätz liche, zum Teil sehr komplexe Erscheinungen auf, die die Grundlage für viele technische Anwendungen sind. Nur die volle quantenmechanische Behand lung aller Atome des betrachteten Materials kann eine grundsätzlich befriedi gende Beschreibung dieser Erscheinungen liefern. Sie ist aber nicht durchführ bar. Man greift daher auf mehr oder weniger stark vereinfachende Modelle des Materials zurück. Für diesen Band unterscheiden wir drei (nach steigender Komplexität geordnete) Arten von Modellen: 1. eine pauschale makroskopi sche Beschreibung durch Materialkonstanten wie Permittivitätszahl, Permea bilitätszahl und Leitfähigkeit, 2. eine grobe mikroskopische Beschreibung der Bausteine der Materie durch punktförmige, ruhende oder bewegte Ladungen, VI Vorwort zur dritten Auflage punktförmige elektrische Dipolmomente und punktförmige Elementarströme, die magnetische Dipolmomente zur Folge haben, 3. das Bändermodell des Festkörpers, das, ausgehend von Grundtatsachen der Quantenmechanik und der statistischen Mechanik, quantitative Aussagen über den Strom in Lei tern, Halbleitern und elektronischen Bauelementen erlaubt. Abschnitte, die auf die mikroskopische Beschreibung oder das Bändermodell zurückgreifen, sind mit dem Symbol * versehen und können bei der ersten Lektüre überschla gen werden. Ihr späteres Studium wird aber nachdrücklich empfohlen, weil die Charakterisierung durch Materialkonstanten nur ein sehr oberflächliches Verständnis der Eigenschaften der Materie erlaubt. Mathematische Hilfsmittel sind in verschiedenen Anhängen zusammenge stellt. Die wichtigen Gebiete Vektoralgebra und Vektoranalysis sind in unserer Mechanik! dargestellt. Der vorliegende Band enthält in den Anhängen A und B eine Zusammenstellung der wichtigsten, an Beispielen erläuterten Formeln zu diesen Gebieten. Der Inhalt der Anhänge C bis G (Wahrscheinlichkeitsrech nung, Statistik, Distributionen) wird nur in den Abschnitten des Haupttextes benötigt, die - wie oben erläutert - mit dem Symbol * gekennzeichnet sind. Tabellen mit SI-Einheiten und physikalischen Konstanten und eine Auswahl gebräuchlicher Schaltsymbole beschließen den Anhang. Für die dritte Auflage wurde die Elektrodynamik gründlich überarbeitet und in Teilen neu geschrieben. Aus Gründen des Stoffumfangs wurde auf die in den früheren Auflagen geführte Diskussion zu den relativistischen Transformationseigenschaften der Maxwell-Gleichungen verzichtet. Neben der Mechanik und dieser Elektrodynamik sind ähnlich angelegte, einführende Darstellungen zu weiteren Teilgebieten der Physik geplant. (Dazu soll auch ein Band Relativität gehören, der insbesondere die spezielle Relativitätstheorie und ihre Auswirkungen auf Mechanik und Elektrodynamik zum Gegenstand haben wird.) Wir verweisen einstweilen auf unser in englischer Sprache er schienenes ,,Bilderbuch der Quantenmechanik" 2 , in dem Computergraphiken eine zentrale Rolle bei der Veranschaulichung abstrakter Sachverhalte spielen. Aufbau und Durchführung der wiedergegebenen Vorlesungsexperimente lagen in den kundigen Händen von Herrn M. Euteneuer und seinen Mitarbei tern, Frau C. Hauke und Herrn W. Kinzel. Herr Euteneuer hat auch die meisten Zeichnungen angefertigt. Die Computergraphiken von Feldern wurden mit einem gemeinsam mit Herrn T. Stroh entwickelten Programm erzeugt. Wei tere Graphiken hat Herr E. Gjonaj beigesteuert. Der Computers atz des Textes wurde von Frau U. Bender, Frau A. Wied und Herrn A. Shundi besorgt und von Herrn Stroh zusammengefaßt. Herr R. Kretschmer, selbst über Jahre Übungs- 1S . Brandt, H. D. Dahmen, Mechanik, 3. Aufl., Springer-Verlag Berlin 1996, ISBN 3-540- 593195-5 2S. Brandt, H. D. Dahmen, The Picture Book 0/ Quantum Mechanics, 2nd ed., Springer Verlag New York 1995, ISBN 0-387-94380-3 Vorwort zur dritten Auflage VII gruppenleiter, hat viele Aufgaben ausgewählt und Hinweise bzw. Lösungen dazu angegeben. Herr Kretschmer und Herr Stroh haben den Text mit großer Sorgfalt gelesen und Verbesserungen und Korrekturen angeregt. Wir danken den genannten Damen und Herren sehr herzlich für ihren Einsatz und für ihre sorgfältige Arbeit, ohne die dieser Band jetzt nicht vorläge. Siegen, Januar 1997 S. Brandt H. D. Dahmen Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung. Grundlagenexperimente. Coulombsches Gesetz 1 1.1 Erste Experimente . . . . 1 1.2 Das Coulombsche Gesetz . . . . . . . 4 2 Elektrostatik in Abwesenheit von Materie 10 2.1 Das elektrostatische Feld einer Punktladung 10 2.2 Das Feld einer beliebigen Ladungsverteilung. Ladungsdichte 11 2.3 *Mikroskopische und gemittelte Ladungsdichte und Feldstärke 15 2.4 Elektrischer Fluß ........ 17 2.5 Quellen elektrostatischer Felder 20 2.6 Wirbelfreiheit des elektrostatischen Feldes. Feldgleichungen 22 2.7 Das elektrostatische Potential. Spannung . . . . . . . . 22 2.8 Graphische Veranschaulichung elektrostatischer Felder 25 2.9 Poisson-Gleichung. Laplace-Gleichung . . . . . . . . . 27 2.10 Elektrischer Dipol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 2.10.1 *Grenzfall verschwindenden Ladungsabstandes. Ladungsdichte des Dipols ........... 32 2.10.2 Potentielle Energie eines Dipols im elektrostatischen Feld. Kraft und Drehmoment auf einen Dipol . . . . . 38 2.11 Systeme mehrerer Punktladungen 40 2.12 Aufgaben ............ 44 3 Elektrostatik in Anwesenheit von Leitern 48 3.1 Influenz auf großen, ebenen Platten 49 3.2 Plattenkondensator. Kapazität . . . . . 51 3.2.1 Kapazität........... 51 3.2.2 Parallel-und Reihenschaltungen von Kondensatoren 53 3.2.3 Kraft zwischen den Kondensatorplatten . . 54 3.2.4 Energiespeicherung im Plattenkondensator .... 56 X Inhaltsverzeichnis 3.3 Influenz einer Punktladung auf eine große, ebene Metallplatte. Spiegelladung . . . . . . . 56 3.4 Influenz eines homogenen Feldes auf eine Metallkugel. Induziertes Dipolmoment . . . . . . . . . . . . 59 3.5 Flächenladungen als Ursache für Unstetigkeiten der Feldstärke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 63 3.6 Anwendungen homogener elektrischer Felder ...... 65 3.6.1 Messung der Elementarladung im Millikan-Versuch 65 3.6.2 Beschleunigung von geladenen Teilchen . . . . .. 67 3.6.3 Ablenkung geladener Teilchen. Elektronenstrahloszillograph 68 3.7 Aufgaben ..... 72 4 Elektrostatik in Materie 75 4.1 Einfachste Grundzüge der Struktur der Materie 75 4.2 Materie im homogenen elektrostatischen Feld. Permittivitätszahl. Elektrische Suszeptibilität. Elektrische Polarisation . . . . . . . . . . . . . . . . . 77 4.3 Das Feld der elektrischen Flußdichte. Feldgleichungen in Materie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81 4.4 Energiedichte des elektrostatischen Feldes . . . 83 4.4.1 Energiedichte eines Feldes im Vakuum. Selbstenergie . . . . . . . . . . . . . . 83 4.4.2 Energiedichte eines Feldes bei Anwesenheit von Materie ............ 86 4.5 Unstetigkeiten der elektrischen Flußdichte. Brechungsgesetz für Feldlinien . . . . . . . 90 4.6 *Mikroskopische Begründung der Feldgleichungen des elektrostatischen Feldes in Materie . . . . . 92 4.6.1 Mikroskopische und gemittelte Ladungsverteilungen. Feldgleichungen ...... 92 4.6.2 Raum- und Oberflächenladungsdichten durch Polarisation .... 97 4.7 Ursachen der Polarisation . . . . . . . . 99 4.7.1 Elektronische Polarisation . . . 99 4.7.2 *Clausius-Mossottische Formel 101 4.7.3 Orientierungspolarisation 104 4.8 Verschiedene dielektrische Erscheinungen 105 4.9 Aufgaben ................. 107 Inhaltsverzeichnis XI 5 Elektrischer Strom als Ladungstransport 111 5.1 Elektrischer Strom. Stromdichte 111 5.2 Kontinuitätsgleichung . . . . . . . . . 113 5.3 *Mikroskopische Formulierung der Stromdichte 115 5.4 Strom in Substanzen höherer Dichte. Ohmsches Gesetz 118 5.4.1 Einfaches Modell des Ladungstransports. Leitfähigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . 118 5.4.2 Strom in ausgedehnten Leitern. Widerstand. Ohmsches Gesetz ............ . 121 5.5 Leistung des elektrischen Feldes. Joulesche Verluste 123 5.6 Stromkreis. Technische Stromrichtung 126 5.7 Netzwerke .............. . 129 5.7.1 Kirchhoffsche Regeln. Reihen- und Parallelschaltung ohmscher Widerstände . . . . 129 5.7.2 Messung von Strom bzw. Spannung mit einem Meßgerät ....... . 132 5.8 Ionenleitung in Flüssigkeiten. Elektrolyse 134 5.9 Elektronenleitung in Metallen. Darstellung von Strom-Spannungs-Kennlinien auf dem Oszillographen 136 5.10 Ionen- und Elektronenleitung in ionisierten Gasen 140 5.11 Aufgaben .................... . 141 6 *Grundlagen des Ladungstransports in Festkörpern. Bändermodell ..................... 145 6.1 Vielteilchensystem am absoluten Temperaturnullpunkt. Fermi-Grenzenergie . . . . . . . . . . . . . . 145 6.2 Vielteilchensystem bei höheren Temperaturen 151 6.2.1 Fermi-Dirac-Funktion 152 6.2.2 Fermi-Dirac-Verteilung ...... 155 6.3 Das Bändermodell der Kristalle . . . . . . . 158 6.4 Kristalle am absoluten Temperaturnullpunkt: Leiter und Nichtleiter . . . . . . . . . . . . 160 6.5 Kristalle bei höherer Temperatur: Leiter, Halbleiter und Nichtleiter ......... 162 6.5.1 Metalle......... 163 6.5.2 Halbleiter und Isolatoren 164 6.6 Dotierte Halbleiter 169 6.7 Aufgaben ............ 171
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