Bliemel / Fassott / Theobald· Electronic Commerce FriedheIm Bliemel / Georg Fassott / Axel Theobald (Hrsg.) Electronic Commerce Herausforderungen - Anwendungen - Perspektiven Prof. Dr. Friedheim Bliemel ist Inhaber des Lehrstuhls fur Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Marketing, an der Universitat Kaiserslautem. Dr. Georg Fassott ist Habilitand am Lehrstuhl von Professor Bliemel. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Axel Theobald ist Doktorand am Lehrstuhl von Professor Bliemel. Die Deutsche Bibliothek -CIP-Einheitsaufuahme Electronic Commerce : Herausforderungen - Anwendungen - Perspektiven / FriedheIm Bliemel ... (Hrsg.). - Wiesbaden : Gabler, 1999 AIle Rechte vorbeha1ten © Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden, 1999 Lektorat: Barbara Roscher / Annegret Heckmann Der Gabler Verlag ist ein Untemehmen der Bertelsmann Fachinformation GmbH. Das Werk einschlieBlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschutzt. Jede Verwertung auBerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulassig und stratbar. Das gilt insbesondere fUr Vervielfliltigungen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeiche rung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. http://www.gabler-online.de Hochste inhaltliche und technische Qualitiit unserer Werke ist unser Ziel. Bei der Produktion und Verbreitung unserer Bucher wollen wir die Umwelt schonen. Dieses Buch ist deshalb auf saure freiem und chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. Die EinschweiBfolie besteht deshalb aus Polyathylen und damit aus organischen Grundstoffen, die weder bei der Herstellung noch bei der Verbrennung Schadstoffe freisetzen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daB solche Namen im Sinne der Warenzeichen-und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten waren und daher von jedermann benutzt werden diirften. ISBN 978-3-409-18990-3 ISBN 978-3-322-93009-5 (eBook) DOI 10.1007/978-3-322-93009-5 Vorwort Neue Technologien, insbesondere auch Informations- und Kommunikationstechnologi en, bieten Untemehmen die Chance, als erste bei Veranderungen dabei zu sein, den Fortschritt mitzugestalten und davon zu profitieren. Der Begriff "Electronic Commerce" steht fUr solche Chancen und Veranderungen. Doch was genau steckt in Theorie und Praxis hinter diesem Begriff, der so vieles verspricht? Diese Frage stand im Mittelpunkt des 33. Industrie-Kontakt-Seminars der Fachrichtung Wirtschaftsingenieurwesen an der Universitat Kaiserslautem. In dieser Vortragsreihe referierten Vertreter von Untemehmen zu vielfaltigen Aspekten des inhaltlichen The mas "Electronic Commerce - Anwendungen und Perspektiven". Dies fUhrte zur Idee, zum einen die Erkenntnisse der Vortragenden und zum anderen weitere Beitrage von namhaften Vertretem aus Wissenschaft und Praxis zu diesem Thema in einem Buch zusammenzufUhren. Unser herzlicher Dank gilt allen Referenten und Autoren fUr ihr engagiertes Mitwirken an der Vortragsreihe und dem vorliegenden Werk. Frau Anke Schmalzbauer und Herr Thomas Wilke sorgten fUr die drucktechnische Aufbereitung der Beitrage. Auch ihnen gilt unser besonderer Dank. Wir hoffen, mit diesem Band einen umfassenden Uberblick des derzeitigen Geschehens im Bereich des Electronic Commerce zu bieten. FUr Anregungen und Fragen stehen wir geme zur VerfUgung. Universitat Kaiserslautern Lehrstuhl fUr Marketing Postfach 3049 67653 Kaiserslautem URL: http://www.uni-kl.delFB-SoWiILS-Bliemel E-Mail: [email protected] FriedheIm Bliemel, Georg Fassott und Axel Theobald Inhaltsverzeichnis Vorwort ............................................................................................................................ v Friedheim Bliemel, Georg Fassott und Axel Theobald Einleitung - Das Phanomen Electronic Commerce .......................................................... 1 Teil I: Grundlegende Aspekte des Electronic Commerce Friedheim Bliemel und Georg Fassott Electronic Commerce und Kundenbindung .................................................................... 11 Tobias Kollmann Akzeptanzprobleme neuer Technologien - Die Notwendigkeit eines dynamischen Untersuchungsansatzes ..................................... 27 RolfWeiber und Tobias Kollmann WertschOpfungsprozesse und Wettbewerbsvorteile im Marketspace ............................ .47 Dagmar Nuissl Rechtliche Aspekte des Electronic Commerce ............................................................... 63 Martin Brauer und Markus Stolpmann Schlau und Sicher - Technologische Trends bei E-Commerce-LOsungen ..................... 85 Teil II: Herausforderungen fUr den Handel Torsten Tomczak, Marcus SchOgel und Ben Birkhofer Online-Distribution als innovativer Absatzkanal .......................................................... 105 Bernhard Swoboda Kiosksysteme - KommunikationsprozeB und Erfolgsbedingungen ............................. 123 VIII lnhaltsverzeichnis Silja Kothlow Multimedia-Systeme im stationaren Einzelhandel... ..................................................... 143 Patrick Palombo ond Axel Theobald Electronic Shopping - Das Versandhaus Quelle auf dem Weg in das Zeitalter der elektronischen Medien .... 159 Teil III: Auf dern Weg zurn One to One-Marketing JorgLink Database Marketing ....................................................................................................... 173 Tobias Kollmann Elektronische Marktpllitze - Die Notwendigkeit eines bilateralen One to One-Marketingansatzes .......................... 191 Holger Roder Electronic Commerce und One to One-Marketing ....................................................... 213 Teil IV: Online-Werbung Joachim Riedl Rahmenbedingungen der Online-Kommunikation ....................................................... 227 Michael Kleindl ond Axel Theobald Werbung im Internet ..................................................................................................... 247 Andreas Werner Agenturunterstiitzung bei Werbe- und Verkaufsaktivitliten im Internet... .................... 261 Teil V: Servicernanagernent Reinhard Hiinerberg ond Andreas Mann Online-Service ............................................................................................................... 279 Inhaltsverzeichnis IX Thomas Roth-Berghofer Fallbeispiele zum Customer-Support via WWW .......................................................... 299 Axel Theobald Dienstleistungen im Internet ......................................................................................... 311 Kirsten Schrick Das Call Center als virtueller Service-und Vertriebskanal .......................................... 329 Teil VI: Informationsmanagement Axel Theobald Marktforschung im Internet .......................................................................................... 343 Georg Fassott Vertriebsinformationssysteme als Baustein des Electronic Commerce ........................ 361 Gerhard Menner und Henning Fromme Das Villeroy & Boch Vertriebsinformationssystem- Basis einer kundenorientierten Service-und Beratungskompetenz .............................. 375 Bengt Mertens und Sven KoIthof Internet Business Intelligence ....................................................................................... 383 Autorenverzeichnis ........................................................................................................ 405 Schlagwortverzeichnis .................................................................................................. 413 Einleitung - Das Phanomen Electronic Commerce FriedheIm Bliemel, Georg Fassott oDd Axel Theobald 1. Begriff und Wachstumserwartungen des Electronic Commerce 2. Charakteristika des Electronic Commerce 3. Synopsis der behandelten Themen dieses Buches Quellenverzeichnis 2 Bliemel, Fassott, Theobald 1. Begriff und Wachstumserwartungen des Electronic Commerce Dem derzeit haufig verwendeten Begriff "Electronic Commerce" unterliegen unter schiedliche Betrachtungsweisen und Definitionen. Manche sehen lediglich das "Elec tronic Shopping" von Konsumenten, die tiber das Internet oder im Online-Dienst Waren kaufen. Electronic Commerce betrifft jedoch nicht nur den Business to Consumer-, son dern auch den Business to Business-Bereich und umfaBt mehr als den Verkauf von Gti tern und Dienstleistungen. Nach Albers/Peters (1997, S.71) geht es beim Electronic Commerce urn "Transaktionen auf elektronischen Marktplatzen". Nach unserer Mei nung beinhaltet der Begriff mehr als elektronische Marktplatze. Electronic Commerce beschreibt die Verzahnung unterschiedlicher Wertschopfungsketten auf der Grundla ge des schnellen und plattformunabhangigen Informationsaustauschs tiber Informations und Kommunikationstechnologien (WolflHofmannIRoder, 1997, S. 4). 250r-----------------------------------------~ c 200 +---------------------------------------~ GJ C ~ ~ 150 ... 100 +------------------1 !l :I Z 50 +---1 o +----'-J....,-- 1996 1997 1998 1999 2000 2001 I '-Deutschland -Europa DUSA DWelt Abbildung 1: Nutzerzahlen des Internet Quelle: EITO, zitiert nach ECIN, 1998b Indiz flir den Aufschwung und die Akzeptanz des Electronic Commerce ist vor allem die rasante Zunahme der Anbieter und Nachfrager von Informationen im Internet, das als zentrales Medium des Electronic Commerce betrachtet werden kann. Nach Schat zungen und Studien gibt es mittlerweile ca. 1,3 Millionen Hostrechner in Deutschland (RIPE, 1998), wlihrend die Internet-Nutzerzahlen sich auf etwa 7,5 Millionen belaufen (GfK-Online-Monitor, 1998). Bis zum Jahr 2001 wird mit 16,3 Millionen Internet Nutzern gerechnet. Weltweit schatzt man, daB zur Zeit etwa 115 Millionen Personen das Internet verwenden. Bis 2001 solI sich diese Zahl fast verdoppeln (nach Prognosen von EITO, zitiert nach ECIN, 1998a und 1998b). Abbildung 1 zeigt die Entwicklung der Einleitung - Das Phdnomen Electronic Commerce 3 Nutzerzahlen des Internet von 1996 bis 2001 fUr Deutschland, Europa, USA und welt weit. Wachstum im Electronic Commerce wird zum einen durch eine steigende Anzahl von Internet-Nutzern vorangetrieben. Zusatzliches Wachstum wird erwartet durch intensiver werdende Business to Business-Anwendungen, die sehr schnell eine treibende Kraft darstellen werden. In Europa wird der elektronische Geschiiftsverkehr im Jahr 2001 auf ca. 64 Mrd. US-$ prognostiziert, zur Zeit sind es erst 1,2 Mrd. Der Boom soli zwischen 2000 und 2001 stattfinden. Fast 90% dieses Marktes, namIich 56,7 Mrd. US-$ werden dann wahrscheinlich auf Business to Business-Transaktionen fallen (siehe Abbil dung 2). In Europa sollen vor aIlem GroBbritannien und Deutschland eine Vorreiterrolle im Electronic Commerce iibernehmen (Forrester, 1998a). Die Entwicklung in den USA lauft Europa zeitlich voraus. Schatzungen gehen davon aus, daB im Jahr 2001 in den USA pro Einwohner ca. 2100 US-$ an Geschaftsvolumen im Internet anfallen werden, wiihrend man in Europa zu diesem Zeitpunkt mit ca. 1200 US-$ pro Einwohner rechnet (Forrester, 1998b). 70 60 50 (It iii 40 ~.. -c:i 30 ::::!: .5 20 10 0 1998 1999 2000 2001 o Informationsangebote • Endkundengeschafte • Zwischenbetriebliche Geschafte Abbildung 2: Umsatze im Internet in Europa, nach Bereichen Quellen: Forrester, 1998a; ECIN, 1998a 2. Charakteristika des Electronic Commerce Electronic Commerce basiert auf der Verkniipfung mehrerer technischer Prinzipien. Dabei handelt es sich urn Datenbanksysteme zur Speicherung und zum selektiven Ab ruf der vorhandenen Informationen, urn Kommunikationsnetze fUr den Datenaustausch zwischen einzelnen elektronischen Systemen sowie urn Multimedia, d.h. die integrative