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Eiweisskristalle in Pflanzenzellen. Eiweisskristalle in tierischen und menschlichen Zellen PDF

130 Pages·1966·5.821 MB·German
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PROTOPLASMATOLOGIA HANDBUCH DER PROTOPLASMAFORSCHUNG BEGRUNDET VON L. V. HEILBRUNN . F. WEBER PHILADELPHIA GRAZ HERAUSGEGEBEN VON M.ALFERT H. BAUER . C. V. HARDING P.SITTE BERKELEY Ttl'BINGEN ROCHF.STF.R HEIDELBERG MITHERAUSGEBER W. H. ARISZ·GRONINGEN . J. BRACHET-BRUXELLES . H. G_ CALLAN· ST. ANDREWS R_ COLLANDER-HELSINKI . K. DAN·TOKYO . E. FAURE-FREMIET·PARIS A. FREY·WYSSLING-Z"ORICH . L. GEITLER-WlEN . K. HOFLER-WIEN M. H. JACOBS-PHILADELPHIA . N. KAMIYA·oSAKA . D. MAZIA·BERKBLEY W. MENKE-KOLN . A. MONROY-PALERMO . A. PISCHINGER-WIBN J. RUNNSTROM-STOCKHOLM . W. J. SCHMIDT-GIESSEN BAND II CYTOPLASM A B CHEMIE 2 SPEZIELLE CYTOCHEMIE UND HISTOCHEMIE b) ORGANISCHE VERBINDUNGEN y) PROTEINKRISTALLE 1966 S PR IN G ER-VE RLAG WIEN . NEW YORK EIWEISSKRISTALLE IN PFLANZENZELLEN VON IRMTRA UD THALER GRAZ MIT 50 TEXTABBILDUNGEN EIWEISSKRISTALLE IN TIERISCHEN UND MENSCHLICHEN ZELLEN VON GERTRUDE EBERL-ROTHE WIEN MIT 8 TEXTABBILDUNGEN 1966 SPRING ER-VERLAG WIEN . NEW YORK ALLE RECHTE, INSBESONDERE DAS DER tlBERSETZUNG IN FREMDE SPRACHEN, VORBEHALTEN. OHNE SCHRIFTLICHE GENEHMIGUNG DES VERLAGES 1ST ES AUCH NICHT GESTATTET,DIESES BUCH ODER TEILE DARAUS AUF PHOTOIlIECHANISCHEM WEGE(PHOTOKOPIE, MIKROKOPIE) ODER SONSTWIE ZU VERVIELFA LTIGEN. © 1966 BY SPRINGER·VERLAG/WIEN LIBRARY OF CONGRESS CATALOG CARD NUMBER: 55·880 ISBN 978-3-211-80781-1 ISBN 978-3-7091-5483-0 (eBook) DOl 10.1007/978-3-7091-5483-0 TITEL-NR. 8697 Protoplasmatologia II. Cytoplasma B. Cbemie 2. Spezielle Cytoebemie und Histoebemie b) Organisebe Verbindungen y) Proteinkristalle: EiweiBkristalle in Pflanzenzellen Eiwei6kristalle in Pflanzenzellen Von IRMTRAUD THALER, Graz Mit 50 Textahhildungen InbaltsUbersiebt Hnite Vorwort .................. . Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 I. Eiwei6kristalle im Cytoplasma 4 1. ViruseinschluBkorper der Cactaceen . . . 4 2. Entstehen kristalliner Einschlnsse in cytoplasmatischen x-Korpern (hesonders von Cactaceen und Nicotiana) . . . . . . . . . . . . . 10 3. Morphologie der fibrillaren Einschlu6korper von Cactaceell lind Nico- tiana ..................... 13 4. Fihrillare Einschlu6korper anderer Pflanzen . . . . . . . . . 24 5. Hexagonale und anders geformte Eiwei6kristalle . . . . . . . 27 6. Eiwei6kristalle im Cytoplasma und Zellsaft der Thallophytell 3'> II. E i wei 6 k r i s t a I lei m Z e II k e r 11 42 1. Allgemeines .. . . . . . . . 42 2. Form und GrU6e der Kristalle . . . 44 3. Vorkommen der KristalIe . . . . . 47 4. Durch Virus bedillgte Einschlu6korper 55 5. Das Entstehen und Auflosen der KristalIe 56 6. Eiwei6kristalIe in Nukleolen . . . . . . . 59 7. Die physiologische Bedeutung der Eiwei6kristalle im Kern 60 III. E i wei 6 k r i s t a II e i n P I a s tid en. . . . . . . . ()2 IV. E i wei 6 k r i s t a II e inA leu ron k 0 r n ern . . . . 69 V. M i k roc hem i e. Fix i e run gun d Far bun g d erE i wei 6 e i n- schlu6korper it VI. S chI u 6 W 0 r t (() Lit era t u r . . . . . . 76 Namenyerzeicllnis 86 Vorwort Der Begriinder und Herausgeber dieses Handbuchcs, mein verehrter Lehrer Prof. Dr. FRIEDL WEBER, iibertrug mir vor numnehr neun Jahreu die ehrenvolle Aufgabe, den Abschuitt "Eiweifikristalle In Pflanzellzellen" Protop\asDlllto\ogin n:B!2 b y 1 2 II/BJ2 b r: IRMTRAUD THALER, EiweiRkristalle in Pflanzenzellcn zu schreiben. Darin sollten, soweit als moglich, aIle in der Literatur weit verstreuten und \'lielfach auch schwer zuganglichen Angaben tiber kristall artige EiweiBeinschllisse in Cytoplasma, Kern, Plastiden und Aleuron kornern zusammengetragen und unseren heutig'en Kenntnissen entsprechend dargestellt werden. Durch die pflanzliche Virologie wurden zur Frage der kristallartigen EiweiBeinschllisse wesentliche neue Gesichtspunkte beige bracht, die nunmehr ausflihrlicher berlicks~chtigt werden muBten. WEBER batte sich ja selbst viel mit ViruseinschluBkorpern befaBt; die viclen an l'egenden Diskussionen mit ihm waren mir eine wertvolle Hilfe. Leider sch{)b sich die Fertigstellung des Manuskriptcs infolge beruflicher Inanspruchnahme, nicht zuletzt aber auch durch das zeitraubende Literatur studium, immer wieder hinaus. Den Herausgebern und dem Verlag danke ich flir ihr Verstandnis und ihre Geduld. Allen jenen Autoren, die Originalvorlagen zur Reproduktion zur Ver fligung gestellt haben, sage ich meinen besten Dank. Herrn Prof. Dr. F. WIDDER danke ich flir wertvolle Ratsehlagc, Herrn Prof. Dr. O. HARTEL flir zahlreiche Anregungen und fordernde Kri,tik. Ich bin mir bewuBt, daB trotz aller Bemlihungen urn eine moglichst um fassende Sammlung des Materials Vollstandigkeit nicht erreicht werden konnte. Manche der weit verstreuten Arbeiten wird mir entgangen sein. AIle Autoren, die davon bctroffen sein solI ten, mogen ?lir dieses Versehen cntschuldigen; flir diesbezligliche Hinweise bin ich aufJ;tchtig dankbar. Graz, iIll November 1964. IRMTRAUD THALER Institut flir Anatomie und Physiologie der Pflanzen, Universitat Graz Einleitung Die Angaben iiber das erste Auftreten von geformtelll E'iweiB in den Zellorganen reichen his in die Mitte des vorigen Jahrhunderts zurliek. HARTIG (1855) beobachtete dicse Gcbilde ZUIll .crstcnmal in den Aleuron kornerllder Samen, RADLKOFER (1859) :in deQ Zcllkcrnen von Lathraea, CRAMER (1862) im Zellsaft der lIlarinen Rotalge Bornetia und KLEIN (1872) in den Hyphen von Pilzcn. MOLlscH (1885) entdeckte die EiwciBspindeln von Epiphyllum. Dureh geeignete Fixierung und Farbclllethodell konnten die Einschllisse bei weiteren Algen. Pilzcn, Farnen und in verschiedenen Organen der Bllitenpflanzen naehgewiesen werden. Zusammcnfasscnde Dar stellungen liber die EiweiBkristalle in der Pflanzenzelle findet man bei ZIMMERMANN (1893), MOLlscH (1913) und MEYER (1920). Aus diesen Arbeiten gcht hervor, daB die EiweiBkrisialle in den Pflanzensippen. in denen sie vork{)mmcn, sehr vcrschieden vcrbreitet sind. Das Kapitel "EiweiBkristalle in Pflanzenzellen" schien damals durchaus abgeschlossen. Das Interesse flir diese Kristalle erwachte erst wieder, als man erkannte, daB sie als Folge einer Viruskrankheit auftretcn konnen. IWANOWSKI (1903) hat erstmals amorphe und kristalline EinsehluBkorper in mosa.ikkranken Tabakpf1.anzen gefunden. die den gesunden fehlten. Er be- Einleitung 3 schrieb Kristalle von del' Form hexagonaler Prismen und beobachtetc ihr Entstehen aus cytoplasmatischen x-Korpern. Es folgten nun mehrere An gaben tiber das Auftreten von Einschlufikorpern amorpher odeI' kristalliner Natur in viruskranken Pflanzen (KUNKEL 1921, SMITH 1924, GOLDSTEIN 192" HOGGAN 192,). Diese Viruseinschliisse wnrden dann eingehend und zu sammenfassend von BAWDEN (1950), GOLDIN (1954) und in letzter Zeit in diesem Handbuch von SMITH (1958) behandelt. Es ist heutc elektronenmikro skopisch bewiesen, dafi die cytoplasma,tischen x-Korper hauptsachlich aus unregelmafiig gelagerten Virusteilchen bestehen, die kristallinen E.inschliissc dagegen aus parallel liegenden Virusteilchen aufgebaut sind. In diesem Artikel sollen sowohl Arbeiten tiber Eiweifikristalle, d,ie im normalen Stoffwechsel entstehen, als auch solche, die sich mit Einschliissen in viruskranken Pflanzen befassen, berlicksichtigt werden. Eine Vberschnei dung mit dem Handbuchartikel von SMITH (1958) ist in manchcn Fallen unvermeidlich. Hier erscheint ein Hinweis auf den Gebrauch der Ausdrlicke Kristalle bzw. Kristalloide angebracht. Proteinkristallc unterscheiden sich in einigen Punkten von dpn Kristal len im mineralogischen Sinne. 1. Ihre Doppelbrcchung ist wesentlich schwacher. 2. Sie sind quell- und farbbar, besitzen also cine lockere Struktur, die das Eintreten von Mikromolekiilen erlaubt. Kristalle sind undurchdringbar, ihre Auflosung geht von del' Obcrflache aus. Proteinkristalle dagegen konnen durch ihre Quellbarkeit ihre Grofie und ihre Form and ern. Dies ist wohl del' Grund dafiir, dafi sie keine streng definierte Gestalt bcsitzen. Losende Reagcnzien greifen am Kristallunglcich mafiig an, bilden in seinelll lnneren Hohlen oder splittern ihn auf. Sehr oft wird eine lcicht IOs],iche Komponente ausgezogen. Diese Unterschiede veranlafiten NXGELI (1862) dazu. fiir dic Eiwcifi kristaUe den Begriff "Kristalloide" einzuJiihren und sic den ,.cchten Kristal len" gegcniiberzustellen. "Heute weifi man auf Grund dcr Rontgcnanalyse, dafi die Kristallgitter del' Proteinkristalle gleich gebaut sind wie die Mikromolekiilgitter. Die Grofie del' Eiweifimolekiile beding,t jcdoch freie Zwickelraume zwischen den Kugelspharen (. ..) , ~n wclche Wasser- und andcrc Mikromolekiilc eintreten konnen. Diese ordnen sich meistcns gesetzmafiig im Kristallgittcr an, sind jedoch so schwach gcbunden, dafi sic durcll Erwarmung odeI' Losung daraus entfcrnt werden konnen (. ..) . Auf Grund ihres Gitterbaues werden die kristallisierten Proteine heute als echte Kristalle betrachtet" (FREy-WYSSLING 1955, 120, 123). Aus diesem Grunde wird in den folgenden Ausfiihrungen del' Ausdruck "Kristalle" vorgezogen. Die Eiweifikrisialle konnen in den Pflanzen im Cytoplasma, Zellsaf't. Zellkern, in den Plastiden und Aleuronkornern vorkommen. Ob die Kristalle im Zellsaft odeI' im Plasma liegen, ist nicllt in allen Fallen leicht zu cni scheiden; deshalb werden sie im Folgenden nicllt getrennt behandelt. Selten treten sie in allen Organen del' Zelle gleichzeitig auf. Viel haufiger sind sie nul' illl Kern, iIll Plasma odeI' in den Plastiden zu beobachten. Werden abel' 1* 4 II/B/2 b),: IRMTRAUD THALER, EiweiJ.!kristallc in Pflanzenzellen eiweiBkristallfiihrende Pflanzen in Ca-freien Niihrlosungen gezogen, so sammeln sich viele Proteinkristalle an. Rivina humilis, die in der Regel nur Kernkristalle fiihrt, bildet sie dann auch im Zellsaft. Veronica Chamaedrys, die urspriinglich auch nur im Kern die Kristalle besitzt, bildet sie dann auch in den Plastiden aus (STOCK 1892). Eingehender werden die fibrilliiren EinschluBkorper der Cactaceen be handelt, die in der letzten Zeit genau untersucht wurden. V,iruskranke Cactaceen zeigen niimlich meist keine iiuBeren Krankheitssymptome und die amorphen und kristallinen Einschliisse sind die einzigen Anzeichen einer Krankheit. Es handelt sich hier um latente Virustriiger. Auf Grund der aus fiihrlichen Untersuchungen von AMELUNXEN (1958) ist die Struktur dieser Gehilde und ihre bioehemisehe Zusammensetzung genau bekannt. Die Namen der kristallfiihrenden Pflanzen wurden ohne Riicksicht auf inzwi sellen durchgefiihrte Nomenklaturanderungen aus der jeweiligen Originalarbeit iibernommen. Bei den Pflanzennamen findet sich nur selten die Angabe des Autors, so daJ.! es heute vielfach unmoglich ist, festzustellen, welche Pflanze tatsaehlieh unter sucht wurde. Ein Andern der Namen wiirde nur zu Irrtiimern und Verwechslungen fiibren und den Vergleich mit der Originalarbeit erschweren. Die Autornamen, die. wie gesagt. in seltenen Fallen angegeben sind. wurden weggelassen. Die Familien wurden naeh WETTSTEIN (1933, 1935) angeordnet. I. Eiwei8kristalle im Cytoplasma 1. ViruseinschluBk6rper der Cactaceen In den Epidel'miszellen vieleI' Cactaceen treten EiweiBkorper von spindel-, ring- und fadenartiger Gestalt auf. Diese Gebilde lInterscheiden sich von den Kristallen durch ihren fibrilliiren Ball. Derartige Formen fand ershnals MOLIscH (1885) ,inselarHg verbreitet in der Epidermis lind in den benaehbarten Geweben versehiedener Epiphyllum-Arten 1 (Abb. 1). CHMIE LEWSKY (188?), der sich VOl' aHem mit der ehemisehen Natur del' Spindeln befaBte, hieIt sie fiir Globuline. Da cr sie in alten Kladodien ebenso hiiufig fand wie in jungen und da sie beim Verdunkeln der Pflanze nicht ver schwanden, hielt er diese Inhaltskorper fiir Ausscheidungsprodukte. Um die gleiche Zeit fand LEITGEB (lInveroff., Angabe von HEINRICHER 1889) iihnliche Inhaltskorper in den Epidermiszellen von Opuntia viren.~. GICKL HORN (1913) priifte daraufh.jn eine groBe Zahl von Opuntia-Artcn. Er konnte, wie MOLIscH (1885), in allen von ihm untersuehten Aden ein regeImiiBigcs Auftreten ,der Spindeln beobaehten (vgl. Liste S. 9. 10). Da er sie hauptsiich Heh in wachsenden Organen fand, in allerjiingsten und in iilteren Gewcbe teilen vermiBte, hielt er sie fiir Reservestoffe. Neue Gesiehtspunkte ergab das Pfropfen von Epiphyllum auf andere Kakteen. Bekanntlich werden die kultivierten Epiphyllum-Arten auf andere Kakteen, namlieh hauptsiichlich auf Pereskia aculeata, aber aueh auf Opuntia brasiliensis oder Pereskiopsi.~ gepfropft. MIKoscH (1908) fand nun Epiphyllum trullcatum ist mit Zygocactus trullcatus und Sdtlumbergera I identisch. Eiweifikristalle im Cytoplasma 5 auch in Pereskia aculeata. allerdings nicht in allen Exemplaren, Spindeln. Ringe und schleifenartige Gebilde. Er nahm an, daB die sp,indelbildende Substanz yom Reis in die Unterlage wanded. konnte aber nicht ein deutig feststellen, ob Pereskia auch allein die Fahigkeit hat, Spindeln zu bilden. KLEBAHN (1928) sah in viruskranken Anemonen und in mosaikkranken Tabakpflanzen EinschluBkorper, die er mit denen von Epiph.IJllum vel' glich. Er vermutete als ers-ter, daB es sich bei den EiweiBspindeln von Epi ph.IJllum urn ein durch ein Virus hervorgerufenes Krankheitssymptom han deln konnte. RosENZ;OPF (1951) loste diese Frage experimentell. Sie stellte fest, daB Epiphyllulll Brid~esii und Epiphyllulll {runcalwlt nUl" dann Ei weifispindeln ausbilden, wenn sie auf Pereskia aculeata gepfropft werden. Aus Samen oder aus Stecklingen ge zogene Pflanzen waren stets spindel £rei. MOLlscH (1885) sowie MIKOSCH (1908) dagegen gaben die EiweiBspindeln fiir aIle Epiph.IJllum-Pflanzen an. ROSEN ZOPF (1951) pfropfte nun spindelfreie Pflanzen auf spindelhaltige und um gekehrt. Sie heobachtete, daG. £las spindelbildende Agens von del" spindel haltigen Pflanze in den spindelfreien Pfropfpartner iiherging. gleichgii Itig, 01> das Reis oder die Unterlage das infektiose Agens enthielt. Auch durch Injektion von Gewehesaft spindelhaltiger Pflanzen in spindel freie entstanden EiweiHkol'per. Weitel's blel'bt del' spl'ndelhaltl'ge Gewel)e- Abb.1. Epipityllll.m. Eiwcif.lgebiltle ill de .. Epi derlllis (MOLISCHIHOFLEIt 1961). \"f'f~r. 400 x. saft auch dann noch infektios, wenn er das Berkefeld-Filter passiert; er behalt bis zn 70 Grad seine Wirk samkeit. Die Ahn].ichkeit del' Spindeln mit Zelleinschltissen, die in sicher virns kranken Pflanzen (z. B. 'I'MV vgl. S. 21) vorkommen, und das Auftreten cytoplasmatisrner EinschluHkorper sprechen fur eine Viruskrankheit. Die Dbertragbarkeit des spindelbildenden Agens bestatigten WEBER (1954 a) durcll Pfropfen eines spindellosen Sprosses von Opuntia Kleiniae auf spindelhaltige Opuntia .subulata und MILH~lc (1954) dUTch Dberimpfen spindelhaltigen Gewebesaf.tes von Opuntia bra"ilien.si.~ auf spindelloses Epiphyllum truncatum. Bei jener Pflanze liegt del' seltene Fall Yor, daB die EiweiBkorper nicht nul' illl Cytoplasma, sondern auch in den Zellkernen vorkommen und dod ebenfalls e,ine deutliclt fibrillare Struktur zeigen. Beide EinschluBkorper lieBen sich auch in Epiphyllum wieder find en. Der naehste Sclnitt war nun, das Virus zu finden und zu beschreihen, um endgtiltig nachzuweisen, daB es sich hei den EinschluBkorpern wirklich 6 II/B/2 b r: lRMTRAFD THALER, Eiweiftkristalle in Pflanzcllzellen um ViruseinsehluBkorper handelt. Von SUHOV und NIKIFOROVA (1955) nnd vor allem von AMELUNXEN (1956 b, 1957, 1958) wurden die EinsehluBkorper der Kakteen elektronenmikf()skopiseh untersueht (Abb. 2). AMELUNXEN 1958 isolierte aus Homogenaten spindelhaltiger Opuntia monacantha fadige Teil chen von elektrophoretiseh festgestellter einheitlieher GroBe. Die Lange der Teilchen betragt etwa 500 milt und ihre Dicke 22 m,u. Die Art des linearen und lateralen Aneinanderlagerns der Virusteilehen in 25 Tage alter Losung Abb. 2. Kakteen· Yirus (A)[ELUXXEX 1()5:». Yergr. \10000 >: • zeigt die Abb. 3. BRANDES und WETTER (1939) fanden in den spinclelhaltigell Kakteen zwei Aden von Viren. Den "Cactus virus 1" , dessen Lange unge fain 515 lll,ll betragt (konnte mit dem von AMELUNXEN 119581 identiseh sein) und den "Cactus virlls 2" mit einer Lange von 650 Ill!l. Aueh SAMMONS nnd CHESSIN (1961) beobachteten in den Kakteen Virllsteilchen von versehiedenel' Lange. Die einen w.aren wieder 515 m!t lang. die anderen jedoeh 300 Ill,ll. Wie lUan ails den Angaben sieht, besteht hinsiehtlieh del' Teilchengl'oBe del' Viren noch keine Dhere-instimlllung. Auf Grund absorptionsspektrometri scher nnd papierchromatographiseher Untersuchungen bestehen die isolier ten Teilchen aus Protein und einer Ribonukleinsaure. "Das Protein setzt sieh aus den Aminosallren: Asparaginsaure, Glutaminsaure, Serin, Glycin. Threonin. Alanin, TFosin. Valin, Phenylalanin, Leuein. lsoleucin. Prolin. Arginin, Lysin. Cystein. Tryptophan und Histidin zllsammen" (AMELUNXEN 1958, S. 170). AMELUNXEN iibertrug die Par,tikelchen auf spindelfreie Kak teen. In diesen bildeten sieh dann x-Korper und versehieden geformte fibril lare lnhaltskorper. Die EiweiBspindeln besitzen also eine parakristalline StruktuI' und sind aus longitudinal und lateral ag.gregierten Virusteilchen aufgebaut. Damit wurde die Ansieht von ROSENZOPF (1951), WEBER, KENDA Eiweiflkristalle im Cytoplasma 7 und THALER (1953) und MILICIC (1954), dafi Eiweifikorper nur III Vlru~­ kranken Kakteen auftreien, bestatigt. Abb. 3. Lincare IIl1d )atcralc Aggl'cgat,ion de .. Yirusteilchcn. 25 Tage alto Liisllng. YenHinnllngsstufe 5. Bcd. W. 25'. 2i 000: 1 (.-\~IEL(,XXEX 19;;R). Merkwiirdigerweise zeigen Pflanzen, die von diesen Virell bef.allen sind, meist keine aufieren Krankheitssymptome. N ur gelegentlich wurden aufiere Veranderungen angegeben. GOLDIN lind FEDOTINA (1956 b) hoben hervor, dafi sich die Kakteenvirose durch keine aufieren Sympiome auszeichnet und nahmen an, daft die Mosaikkrankheit, die BLATTNY und VUKOLOV (1932) bei

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