ebook img

Einführung, Übersetzung und Kommentar zum "Heroikos" von Flavius Philostrat: 1. Teilband: Einführung und Übersetzung; 2. Teilband: Kommentar PDF

839 Pages·2006·46.981 MB·German
Save to my drive
Quick download
Download
Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.

Preview Einführung, Übersetzung und Kommentar zum "Heroikos" von Flavius Philostrat: 1. Teilband: Einführung und Übersetzung; 2. Teilband: Kommentar

SCHWEIZERISCHE BEITRAGE ZUR ALTERTUMSWISSENSCHAFT (SBA) Herausgegeben im Auftrag der Schweizerischen Vereinigung fiir Altertumswissenschaft von Margarethe Billerbeck Band 33 Herausgegeben von Margarethe Billerbeck, Heinz-Günther Nesselrath und Christoph Riedweg Peter Grossardt Einführung, Übersetzung und Kommentar zum Heroikos von Flavius Philostrat 1. Teilband: Einführung und Übersetzung Schwabe Verlag Basel Publiziert mit Unterstützung des Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung Signet auf der vorderen Umschlagseite: Schwan, römisches Bronzebeschläg aus Augst © 2006 by Schwabe AG, Verlag, Basel Satz: Peter Grossardt, München Gesamtherstellung: Schwabe AG, Druckerei, Muttenz/Basel Printed in Switzerland ISBN-13: 978-3-7965-2203-1 ISBN-10: 3-7965-2203-3 Für einen keltischen und einen troischen Blondschopf Vorwort Der kaiserzeitliche Rhetor und Schriftsteller Flavius Philostrat (ca. 170-245 n. Chr.) ist einem weiteren wissenschaftlichen und ausserwissenschaftlichen Publi- kum vor allem durch seine monumentale Biographie des neupythagoreischen Wundertäters Apollonios von Tyana und durch seine Beschreibung einer Bilder- sammlung aus einem Privathaus bei Neapel bekannt. Daneben verfasste Philo- strat aber noch eine Reihe kürzerer und mittellanger Werke. Zur letztgenannten Gruppe gehört der Heroikos, der mit einem mutmasslichen Entstehungsdatum von ca. 220 n. Chr. auch einer mittleren Schaffensperiode zuzurechnen ist. Inhalt des Werks ist die Unterhaltung zweier sehr unterschiedlicher Personen, eines Weinbauern, der an der Südspitze der thrakischen Chersonesos — direkt gegenüber von Ilion — den Tempeldienst für den Heros Protesilaos verrichtet, und seines zu- fälligen Besuchers, eines phönizischen Handelsherrn, der eigentlich den Rat des Orakels von Protesilaos sucht, sich aber gerne in das Gespräch mit seinem neuen Bekannten verwickeln lässt. Der Heroikos greift mithin die literarische Form des platonischen Dialogs auf und widmet sich ähnlichen Themen wie die platoni- schen Texte, also Fragen wie der nach dem Status von Göttern und Heroen, der nach dem Tod und dem Weiterleben nach dem Tod und der nach der Funktion von Dichtung. Im Unterschied zur mythenkritischen Haltung Platons gibt der Heroi- kos in diversen Heldenporträts aber auch ein ganzes Panorama der Geschichte vom Trojanischen Krieg und schliesst damit an die kaiserzeitliche Tradition der Homer-Korrektur oder Schwindelliteratur an. Konnte Karl Schenkl im ausklingenden neunzehnten Jahrhundert über diesen ebenso reizvollen wie merkwürdigen Text schreiben «memorabile sane opus ac dignissimum quod commentariis amplis accuratius illustretur» (Wiener Studien 15, 1893, 202) und Samson Eitrem in den Anfangsjahrzehnten des zwanzigsten Jahrhundersts nachdoppeln «in Philostrati dialogo celeberrimo, qui dicitur Heroi- cus» (Nordisk Tidsskrift for Filologi 10, 1922, 58), so fiel (angelsächsischen) Philologen zum Heroikos später nur noch ein Wort ein: «neglected» (Graham Anderson, Philostratus: biography and belles lettres in the third century A.D., London 1986, 13: «the important and relatively neglected Heroicus»; derselbe Ausdruck in den späten 1990er Jahren noch mehrfach im privaten Gespräch zu hören). Inzwischen hat sich die Situation wieder geändert, und es sind mehrere Übertragungen und Kurzkommentare erschienen, begleitet von einem Tagungs- band und einer sonstigen zunehmenden Produktion an wissenschaftlichen Auf- sätzen. Was aber bisher noch fehlte, war ein detaillierter Zeilenkommentar, der auf die verschiedenen sprachlichen, mythologischen und realgeschichtlichen Fra- gen ausführlich eingeht, eine Übersetzung in eine der gängigen klassisch-philo- logischen Wissenschaftssprachen, die den aktuellen Forschungsstand zuverlässig Vill wiedergibt, und eine Interpretation, die auf breiter Basis dem literarischen An- liegen Philostrats gerecht zu werden versucht. Diese Lücke möchte die vorliegen- de Studie schliessen. Die hiermit der Öffentlichkeit übergebene Arbeit wurde im Sommersemester 2004 von der Philosophischen Fakultät der Universität Freiburg (Schweiz) als Habilitationsschrift angenommen. Sie wurde danach noch einmal durchgehend überarbeitet und leicht erweitert. Nach 2004 erschienene Literatur konnte aller- dings nicht mehr berücksichtigt werden. Der Dank des Verfassers gilt insbe- sondere Frau Prof. M. Billerbeck, die die Arbeit einst angeregt, sie über die Jahre hinweg betreut und sie nun in die Reihe der «Schweizerischen Beiträge zur Altertumswissenschafb aufgenommen hat. Ein ebenso herzlicher Dank gilt aber auch Prof. J. Schamp (Freiburg) und Prof. H.-G. Nesselrath (Göttingen), die das Zweit- bzw. das Drittgutachten anfertigten und auf diesem Weg manche Verbes- serung in die Arbeit einbrachten, und Prof. R. Fieguth und Prof. H. Fricke (beide Freiburg), die — über ihre Aufsichtsfunktion als Beisitzer der Habilitationskom- mission hinaus — dem Verfasser mit (literaturtheoretischem) Rat und (neuphilo- logischer) Tat zur Seite standen. Ebenfalls nicht unerheblich war der Beitrag von Prof. Chr. Riedweg (Zürich), der in einer frühen Phase des Projekts ein Gutach- ten zu Handen des Schweizerischen Nationalfonds anfertigte, zwischenzeitlich wiederholt als Ansprechpartner zur Verfügung stand und nun in der Spätphase — ebenso wie Prof. Nesselrath — bereitwillig die Funktion eines Mitherausgebers übernahm. Die Verantwortung für die unvermeidlichen Fehler und Versäumnisse liegt dennoch allein beim Verfasser. Das Buch hätte in der vorliegenden Form nicht geschrieben werden können ohne einen dreijährigen Forschungsaufenthalt in Boston (1999-2002). Der Ver- fasser schuldet daher ebenso grossen Dank dem Schweizerischen Nationalfonds für die Gewährung eines grosszügigen Forschungsstipendiums wie Prof. C.P. Jones für die langanhaltende Gastfreundschaft und für die intensive Betreuung während und nach dieser Zeit. Wissenschaftliche Arbeit, soviele einsame Stunden sie dem Forschenden ab- verlangt, bedarf doch immer wieder des klärenden Gesprächs. Aufrichtiger Dank geht daher auch an die Freiburger Lehrer, Kollegen und Freunde, insbesondere Dr. B.K. Braswell, Dr. J.F. Gaertner, Dr. O. Poltera und lic. phil. Chr. Zubler, sowie an Dr. Th. Schirren (Tübingen), der soeben eine wegweisende Mono- graphie zur Vita Apollonii herausgebracht hat. Dass das μέγα βιβλίον nun zu einem einigermassen erschwinglichen Preis und in präsentabler Form erscheinen kann, verdankt sich einerseits einem sub- stantiellen Druckkostenbeitrag des Schweizerischen Nationalfonds und anderer- seits der reibungslosen Zusaramenarbeit mit dem Verlag Schwabe (Basel) und insbesondere den zuständigen Lektoren Dr. U. Dill, lic. phil. R. Michel und Dr. R. Zingg. ΙΧ Verschiedene Spezialstudien des Verfassers zu einzelnen Aspekten des Heroi- kos sind bereits veröffentlicht (Nr. 432 in der Bibliographie dieser Arbeit) oder werden in absehbarer Zeit erscheinen (Nr. 413 und 414). Eine vorläufige Syn- these seiner Ansichten zum Heroikos konnte der Verfasser im Jahre 2004 in den Studia Troica> geben (Nr. 412). Dass Professor Manfred Korfmann, der diese vorgezogene Publikation angeregt hatte, nun infolge seines verfrühten Todes im August dieses Jahres die endgültige Veröffentlichung nicht mehr erleben kann, erfüllt den Verfasser mit tiefem Schmerz. Gewidmet sei das Buch meinen Nichten Gwendolyn und Kassandra, die trotz ihren altehrwürdigen Namen glücklicherweise noch nicht allzu viel von philo- logischer Kommentierung wissen. München, November 2005 Inhaltsverzeichnis 1. Teilband: Einführung und Übersetzung Einführung Mythos und Kult von Protesilaos ...........nenene Der Heroikos und der religiöse Diskurs seiner Zeit ...... Der Heroikos als literarisches Kunstwerk... Die Charakterisierung des Winzers und des Phöniziers .. Die Gliederung des Heroikos und die Strukturierung durch thematische Leitlinien oes Die Troja-Sage im Schatten Homers und das Aufkommen der Schwindelliteratur ............... nee 4.3.1. Die Troja-Sage vor dem Aufkommen der Schwindelliteratur ..................ccesesesnansennnanernsssan 4.3.2. Die Behandlung der Troja-Sage in der Schwindelliteratur 4.3.3. Die Verfahren narrativer Ironie im Heroikos von Philostrat .............ceeeessssesrennsssnerennenensnneananseansne 4.4, Der moderne und der antike Fiktionsbegriff ............ 4.4.1. Der moderne Fiktionsbegriff und die Grenzfälle der Fiktion. .......0...2cseaneensssenseneeennonennsnsennansannnnnees 4.4.2. Der antike Fiktionsbegriff und Philostrats Literatur- und Kunsttheorie ......Ἄενννμεννον ννκεννννενννννννγνενεννενννννννννο ν 4.5. Der Heroikos als Bilanz der antiken Troja-Literatur ...... 4.5.1. Das moderne Konzept der Intertextualität und seine antiken Vorläufer... 4.5.2. 4.5.2.1. Homer. ee 4.5.2.2. Der Epische Kyklos ...............eneeensssnnesenensenenen 102 4.5.2.3 Die archaische Chorlyrik ........νννννννονννννννννννενεννννννον 104 4.5.2.4. Die Τταρδάϊθ oo... cee eee νεν εν νεκενενον 105 4.5.2.3. Die hellenistische und kaiserzeitliche Dichtung ........... 108

See more

The list of books you might like

Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.