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Einführung in soziologische Theorien der Gegenwart PDF

273 Pages·1993·7.01 MB·German
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PURWISSEN SCHAFf Eine Arbeitsgemeinschaft der Verlage Wilhelm Fink Verlag München Gustav Fischer Verlag Jena und Stuttgart Francke Verlag Tübingen und Basel Paul Haupt Verlag Bem · Stuttgart · Wien Hüthig Verlagsgemeinschaft Decker & Müller GmbH Heidelberg Leske Verlag + Budrich GmbH Opladen J. C. B. Mohr (Paul Siebeck) Tübingen Quelle & Meyer Heidelberg · Wiesbaden Ernst Reinhardt Verlag München und Basel F. K. Schattauer Verlag Stuttgart · New York Ferdinand Schöningh Verlag Paderbom · München · Wien · Zürich Eugen Ulmer Verlag Stuttgart Vandenhoeck & Ruprecht in Göttingen und Zürich Einführungskurs Soziologie Herausgegeben von Hermann Korte und Bernhard Schäfers Band 111: Annette Treibel Einführung in soziologische Theorien der Gegenwart Die weiteren Bände: Band 1: Einführung in Hauptbegriffe der Soziologie Hrsg. von Hermann Korte und Bernhard Schäfers Band II: Hermann Korte Einführung in die Geschichte der Soziologie Band IV: Einführung in Spezielle Soziologien Hrsg. von Hermann Korte und Bernhard Schäfers Annette Treibel Einführung in soziologische Theorien der Gegenwart Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH ISBN 978-3-8100-1098-8 ISBN 978-3-322-90084-5 (eBook) DOI 10.1007/978-3-322-90084-5 © 1993 by Springer Fachmedien Wiesbaden Ursprünglich erschienen bei Leske & Buderich 1993. Das Werk einschlieBlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschiitzt. Jede Verwer tung auBerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulăssig und stratbar. Das gilt insbesondere fiir Vervielfaltigungen, Uberset zungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektroni schen Systemen. Umschlaggestaltung: Alfred Krugmann, Stuttgart Editorial zum Einführungskurs Soziologie Der Einführungskurs ist konzipiert für Studienanfänger an Universitäten und Fachhochschulen. Wer im Haupt-oder Nebenfach Soziologie studiert, kann mit dem Einführungskurs Soziologie im Grundstudium bzw. im ersten Studienab schnitt die erforderlichen Kenntnisse in soziologischer Begriffs-und Theoriebil dung, in der Geschichte der Soziologie und für Praxisfelder, in denen soziologi sches Wissen unverzichtbar geworden ist, erwerben. Der Einführungskurs Soziologie umfaßt vier Bände: I. Einführung in Hauptbegriffe der Soziologie II. Einführung in die Geschichte der Soziologie ill. Einführung in gegenwärtige soziologische Theorien IV. Einführung in Spezielle Soziologien Die Bände I und II erschienen im Herbst 1992, die Bändemund IV erscheinen erstmals im Herbst 1993. Den Autorinnen und Autoren der vier Bände waren von den Herausgebern un ter anderem die folgenden Grundsätze als Orientierung bei der Texterstellung vorgegeben worden: - Jede Lektion soll nur den Stoff umfassen, der in etwa zwei Doppelstunden Vorlesung und Übung behandelt werden kann. - Jede Lektion soll in sich verständlich und abgeschlossen sein. - Die für das Weiterstudium wichtigsten Literaturangaben sind hervorzuheben. Wir hoffen, mit dem Einführungskurs Soziologie einen angemessenen Weg ge funden zu haben, das soziologische Grundstudium in dem Maße zu standardisie ren, wie es für jede wissenschaftliche Disziplin unabdingbar ist. Den Lehrenden und Lernenden bleibt die Aufgabe und die Möglichkeit, aus den verschiedenen Paradigmen der Begriffs-und Theoriebildung eine eigene Position zu entwickeln. Wir bedanken uns bei Ulrike Aden, Heike Hammer und Paula Villa in Bochum für die umsichtige und ausdauernde Mitarbeit bei der Redaktion aller vier Bände und bei Wolfgang Benz in Karlsruhe für die Endredaktion der Bände I und IV. Hermann Korte BemluJrd Schäfers Ruhr-Universität Bochum Universität Karlsruhe (TH) 5 Danksagung Herzlichen Dank zunächst an die ersten Leserinnen und Leser: Die Herausgeber dieser Reihe, Hermann Korte und Bernhard Schäfers, außerdem Torsten Brämer, Heike Hammer und Paula Villa haben Lektion für Lektion des Manuskriptes ge lesen, kommentiert und mit mir diskutiert - und das gesamte Projekt so auch immer weiter ,getrieben'. Für Hinweise zu einzelnen Lektionen bin ich außerdem Eric Dunning, Rolf Heinze und Ilse Lenz verpflichtet. Dieses Buch ist in engem Zusammenhang mit meiner Lehrtätigkeit entstanden. Durch die Zustimmung, Kritik und Anregungen von Studierenden haben sich die Fragestellungen, Auswahl der Literatur und (didaktische) Präsentation immer wieder verändert und mich in meinem Interesse für soziologische Theorien be stärkt. Aus diesem Grund widme ich diesen Band den Thtorinnen und Tutoren, die in den Wintersemestern 1991192 und 1992/93 meine Einführungsveranstal tung begleitet haben: Torsten Brämer, Claudia Prahm, Daniel Fromme, Heike Hammer, Nicole Kemper, Peter Maaß, Dirk Pooch, Rene Reinshagen, Marion Ruh!, Veit Rumpf, Wolfhard Schwarz, Paula Villa, Elke Wippich-Tackenberg. Bochum, Juli 1993 6 Verzeichnis der Lektionen I. Einleitung: Von den Schwierigkeiten der Soziologie, die Gegenwartsgesellschaften zu untersuchen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 li. Theorie sozialer Systeme (Luhmann) . .......... ..... ............. ...... 19 m. Legitimationsprobleme im Spätkapitalismus (Habermas, Offe) ..... 45 IV. Kapitalismus und Patriarchat (Wallerstein, Beer, Dielefelder Ansatz) 67 V. Das individualistische Programm - Verhaltens- und Nutzentheorien (Homans, Opp, Coleman) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87 VI. Das interpretative Programm - Symbolischer Interaktionismus und Phänomenologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107 VII. Geschlecht als soziale Konstruktion: Ethnomethodologie und Feminismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 131 Vill. Theorie des kommunikativen Handeins (Habermas li) ............... 153 IX. Die Gesellschaft der Individuen (Elias) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 179 X. Kultur, Ökonomie und der Habitus der Menschen (Bourdieu) . . . . . . 203 XI. Dualität von Handlung und Struktur (Beck, Giddens) ................ 227 XII. Konstituierung des Geschlechterverhältnisses (Bilden, Hannoveraner Ansatz, Thürmer-Rohr, Hochschild) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 253 7 Lektion I Einleitung: Von den Schwierigkeiten der Soziologie, die Gegenwartsgesellschaften zu untersuchen Inhalt 1. Gegenwartssoziologie und Klassiker 2. Konzeption des Buches 3. Lektürehinweise: Nachschlagewerke, Einführungen und Möglichkeiten, sich über soziologische Theorie auf dem Laufenden zu halten 9 1. Gegenwartssoziologie und Klassiker Mögliche Aufgaben Soziologie ist die Wissenschaft von der Gesellschaft und den in ihr lebenden der Soziologie Menschen. Ihre Aufgabe ist es - oder könnte es sein: - die Merkmale dieser Gesellschaften zu beschreiben; - die Ursachen für sozialen Fortschritt oder soziale Stagnation herauszu- finden; - die Handlungen der Gesellschaftsmitglieder zu analysieren und - diese Handlungen von Individuen und Gruppen mit den gesellschaftlichen Strukturen in Beziehung zu setzen. Aufgabeder Das weitestgehende Interesse an einer solchen allgemeinen Analyse hat die so soziologischen ziologische Theorie. Ihr geht es um die Ausarbeitung möglichst genereller Aus Theorie sagen zum Zustand und zur Entwicklung von Gesellschaften. Dazu gehört auch die Entwicklung eines arbeitsfähigen Begriffs-Instrumentariums. Der Anwen dungs-Bezug, der bei vielen sog. speziellen Soziologien im Vordergrund steht (siehe Bd. 4 dieses Einfiihrungskurses), tritt in den Hintergrund. Soziologische Theorie ist grundlagenorientiert, jedoch immer auch an den historischen Zeit punkt und den nationalen Kontext gebunden, in dem sie entsteht. Die Entwick lungen und die Probleme gegenwärtiger Gesellschaften erfordern, so sieht es zu Aktualität nächst aus, neue Begriffe, Instrumente und Theorien. Deshalb scheinen die Er als Anspruch kenntnisse der soziologischen Klassiker (siehe Bd. 2) für eine Analyse der an die soziologische Gegenwartsgesellschaften nur noch bedingt brauchbar. Theorie Karl Marx stand unter dem Eindruck einer umwälzenden Industrialisierung des englischen Wirtschafts- und Sozialsystems und einer Pauperisierung der englischen Arbeiterschaft, als er in den 50er und 60er Jahren des 19. Jahrhun derts das ,Kapital' schrieb. 140 Jahre später haben die westlichen Gesellschaften - und nicht nur sie - weitere technische, politische Revolutionen und Umwäl zungen erlebt. Die Weltgesellschaft und die Gesellschaften der Welt haben sich weiter ausdifferenziert, ähneln sich jedoch auch untereinander. Bedeutung Gleichwohl kann und braucht man die Aussagen der soziologischen Klassi der Klassiker ker nicht für die gegenwärtige Situation als unangemessen betrachten. Eine der der Soziologie wichtigsten Prinzipien von Wissenschaft bzw. wissenschaftlicher Produktion gilt speziell für die Soziologie: Soziologinnen und Soziologen fangen in ihrer Arbeit nie bei Null an, sondern stehen immer in einer Tradition - häufig be wußt, indem sie an die Klassiker anknüpfen, häufig aber auch unbewußt, weil bestimmte Argumentationsfiguren fast automatisch in ihr Denken eingegangen sind. Dieser Band versteht sich als Fortsetzung des Bandes zur Geschichte der So ziologie. Er setzt dort ein, wo Band 2 endet, nämlich Ende der 60er Jahre. Zwi schen den beiden Bänden besteht jedoch ein gravierender Unterschied: Her mann .Korte beschrieb die Geschichte der Soziologie als Prozeß der Entstehung soziologischen Wissens von der Begründung der Soziologie als relativ autono mer Wissenschaft durch Auguste Comte (ca. 1830) bis zur Studentenbewegung (1968), also über einen Zeitraum von ungefähr 140 Jahren. Historisch gesehen, 10

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