Hochschultext Wolfgang Hein Einfiihrung in die Struktur- und Darstellungstheorie der klassischen Gruppen Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York London Paris Tokyo Hong Kong Wolfgang Hein Fachbereich 6, Mathematik Universitiit Gesamthochschule Siegen Postfach 10 1240 5900 Siegen Umschlagmotiv. Am Beispiel der einfach-zusammenhiingenden Gruppe SL(2,<C), ihrer kompakten einfach-zusammenhiingenden reellen Form SU(2) und der zugeh6rigen Lie-Algebren veranschaulicht das (kommutative) Diagramm das Konzept der Lieschen Methode in der Darstellungstheorie der klassischen Gruppen. Die Bijektivitiit der Abbil dungen (r bezeichnet jeweils die Restriktionsabbildung) ist die Grundlage des Weylschen Unitiirtricks zum Beweis der vollstiindigen Reduzibilitiit der Gruppe SL(2,<C) und ihrer Lie-Algebra. - Fiir Einzelheiten vgl. man IV §l. Mathematics Subject Classification (1980): 29 G 20, 20G05, 22E45, 22E46, 22E60 Mit 4 Abbildungen ISBN-13: 978-3-540-50617-1 e-ISBN-13: 978-3-642-74340-5 DOl: 10.1 007/978-3-642-74340-5 CIP-Titelaufnahme der Deutschen Bibliothek Hein, Wolfgang: Einflihrung in die Struktur-und Darstellungstheorie der klassischen Gruppen I Wolfgang Hein. Berlin; Heidelberg; New York; London; Paris; Tokyo; Hong Kong: Springer, 1990 (Hochschultext) ISBN 3-540-50617-9 (Berlin ... ) ISBN 0-387-50617-9 (New York ... ) Dieses Werk ist urheberrechtlich geschiitzt. Die dadurch begriindeten Rechte, insbeson dere die der Obersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der VervieWiltigung auf ande ren Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfaltigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestim mungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland yom 9. September 1965 in der jeweils geltenden Fassung zuliissig. Sie ist grundsiitzlich vergiitungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Straibestimmungen des Urheberrechtsgesetzes. © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1990 2144/3140-5432 \0 - Gedruckt auf siiurefreiem Papier Vorwort Der vorliegende Text ist aus Vorlesungen und Seminaren fiir Studenten der Mathematik und Physik yom 4. Semester an hervorgegangen. Ziel dieser Lehr veranstaltungen war, aufbauend auf den Grundvorlesungen uber Analysis und lineare Algebra, eine griindliche Kenntnis der klassischen Gruppen zu vermit teln, also der allgemeinen und der speziellen, der orthogonalen und der unitiiren sowie der symplektischen Grupp en. Diese Gruppen nehmen sowohl innerhalb als auch auBerhalb der Mathema tik, insbesondere in physikalischen Anwendungen, eine wichtige Stellung ein. In der Ausbildung der Studenten wie auch in der Literatur ist es aber heute weit hin ublich - von beilaufigen Betrachtungen in der linearen Algebra abgesehen-, die klassichen Gruppen als Beispiele am Rande einer allgemeinen Theorie Lie scher Gruppen zu behandeln, was sicher dazu beigetragen hat, daB Mathmatik wie Physikstudenten haufig nur rudimentiire Kenntnisse dieses wichtigen Ge genstandes aus Theorie und Praxis - und nicht zuletzt aus der Geschichte - der Mathematik sowie der damit verbundenen Methoden erlangen. Dieses Buch mochte helfen, hier eine Lucke zu schlieBen und zu einem soliden Fundament fur ein Studium der allgemeinen Theorie Liescher Gruppen und ihrer vielfaltigen Anwendungen beitragen. Dazu werden die Gruppen und ihre Darstellungen sowohl aus algebraischer Sicht, niimlich - von den allgemeinen und speziellen Gruppen abgesehen - als Isometriegruppen bilinearer und Hermitescher Raume (Kapitel I und III), wie auch aus "infinitesimaler" (Liescher) Sicht behandelt, und zwar als abgeschlos = sene Untergruppen von GL(n,lK), lK lR, C, nI, die hier "lineare Gruppen" genannt werden (Kapitel II und IV). Die Beschrankung auf lineare Gruppen hat im ubrigen den Vorzug, daB man ganz auf den zeitraubenden Apparat der differenzierbaren Mannigfaltigkeiten verzichten kann und nur die aus den ersten Semestern bekannten Methoden der Differentialrechnung im lRm benotigt. In Kapitel I und II wird die Struktur der klassischen bzw. linearen Grup pen behandelt. Bei der Fiille des Stoffes ist die Auswahl naturgemaBsubjek tiv; als Leitfaden dienten solche Begriffe und Aussagen, die in den o.g. wei terfuhrenden Gebieten eine wichtige Rolle spielen. (Fur Einzelheiten vgl. man das ausfiihrliche Inhaltsverzeichnis und die Einleitungen zu den einzelnen Ka piteln.) Kapitel III und IV sind der Darstellungstheorie gewidmet. In III, § 1 wer den zunachst die notwendigen Grundlagen der allgemeinen Darstellungstheorie VI Vorwort von Gruppen bereitgestelltj spezielle Vorkenntnisse werden dabei nicht voraus gesetzt. Uberdies werden die Hilfsmittel, die in III, § 2 fur die Brauer-Weylsche Theorie der Zerlegung von Tensorpotenzen benotigt werden, hergeleitet. Hierzu gehoren insbesondere die Darstellungen der assozlativen Algebra Enda(V), das Schursche (Doppel-) Kommutatorlemma und die Beschreibung der Darstellun gen der symmetrischen Gruppen durch Idempotente der Gruppenalgebra mit Hilfe von Young-Tableaux. Das letzte Kapitel beginnt mit einer ausfiihrlichen Diskussion des Zusam menspiels der Darstellungstheorie linearer Gruppen und der ihrer Lie-Algebren. 1m ubrigen verfolgt es das Ziel der Charakterisierung der irreduziblen Darstel lungen der einfachen komplexen Lie-Algebren, und damit auch derjenigen der komplexen wie der reellen klassischen Gruppen, durch hochste Gewichte. Durch die Ergebnisse aus III, § 2 erhalten wir zu allen ganzen Gewichten (die Spin Gruppen und ihre Darstellungen werden nicht behandelt) "konkrete" Modelle der zugehorigen irreduziblen Darstellungen. Die vollstandige Reduzibilitat der klassischen Gruppen (aufier GL(n, IK)) und ihrer Lie-Algebren ergibt sich auf Grund der Vorbereitungen in naturlicher Weise mit Hilfe des Weylschen Unitar Tricks. Allen, die mich bei der Abfassung oder Herstellung des Manuskriptes un terstutzt haben, gilt mein aufrichtiger Dank, namentlich Herro U. Hirzebruch und Frau K. Schutz, aber auch den Studentinnen und Studenten, ohne de ren interessierte Mitarbeit in Vorlesungen und Seminaren der vorliegende Text sicher nicht zustande gekommen ware. Siegen, im September 1989 Wolfgang Hein Lesehinweise. Wie oben bemerkt, sind die Kapitel I und III (bis auf den Begriff des Zusammenhangs) rein algebraischer N aturj insbesondere kann Kapitel III unabhiingig von Kapitel II gelesen werden. Leser, die vorwiegend an der Lieschen Theorie interes siert sind, konnen unmittelbar mit Kapitel II beginnenj dagegen hiingt der Stoff von Kapitel IV sehr von dem der Kapitei II und III abo Ein Zitat wie II, § 3.4 ist in offensichtlicher Weise zu verstehenj beL Zitaten, die sich auf das jeweilige Kapitel beziehen, wird die Kapitelnummer weggelassen, ent sprechend bei Paragraphen und Abschnitten. Siitze sind innerhalb der Paragraphen, Lemmata, Formeln u.a. innerhalb der Abschnitte durchnumeriert. Ubungsaufgaben zur Vertiefung (selten zur Ergiinzung) des Stoffes findet man am Ende eines jeden Paragraphen. Am SchluB des Buches befindet sich ein Namen verzeichnis mit Angabe des Geburts- und ggf. des Todesjahres der im Text genannten Personen sowie ein Verzeichnis ausgewiihlter Symbole. Inhalt sverzeichnis Kapitel I. Die klassischen Gruppen ..................................... 1 § 1 Grundlagen der allgemeinen Gruppentheorie ....................... 2 1. Grundbegriffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 2. Beispiele und Erganzungen ..................................... 5 3. Operationen von Gruppen auf Mengen .......................... 9 4. Beispiele und Erganzungen ..................................... 11 Aufgaben .......................................................... 15 § 2 Die allgemeine und die spezielle lineare Gruppe ..................... 16 1. Die Algebra Mat(n,K) ......................................... 16 2. Die Gruppen GL(n,K) und SL(n,K) ........................... 18 3. Die gewohnliche Operation von GL(n, K) ....................... 19 4. Jordan-Chevalley-Zerlegung in GL(n,K) ........................ 20 5. Erzeugung von SL( n, K) durch Elementarmatrizen .............. 22 6. Kommutatorgruppe von G L( n, K) und SL( n, K) ................ 24 7. Zentrum von GL(n,K) und SL(n,K), projektive Gruppen ...... 25 8. Normalteiler in SL(2, K) ........................................ 28 9. Zusammenhang ................................................. 29 10. Quaternionen, die Gruppen GL( n, IH) und SL( n, IH) ............. 31 Aufgaben ...................................................... ".... 36 § 3 Symmetrische Bilinearformen und Hermitesche Formen ............ 37 1. Hermitesche Formen und Matrizen ............................. 37 2. Isometrien Hermitescher Raume ................................ 40 3. Orthogonalitat, Normalformen ................................. 41 4. Euklidische und unitiire Raume ................................ 45 5. Isometriegruppen Hermitescher Raume ........................ . 48 Aufgaben ........................................................ . 49 § 4 Orthogonale und unitiire Gruppen ................................. 51 1. Die Gruppen SO(p,q), SO(n,C) und SU(p,q) .................. 51 2. Beispiele: Die Gruppen 0(2), 0(1,1), SO(3) und.SU(2) ......... 53 3. Konjugationsklassen, maximale Tori, Weyl-Gruppen ............ 58 VIII Inhaltsverzeichnis 4. Anwendung: Zentrum von U(n), SU(n) und SO(n) ............. 64 5. Normalteiler in SU(2) .......................................... 65 6. Spiegelungen, Transitivitat von O(V, h) auf Sphiiren ............ 66 7. Erzeugung von O(V, h) durch Spiegelungen ..................... 68 8. Erzeugung von U(V, h) durch Quasi-Spiegelungen .............. 68 9. Zusammenhang von SO(V, h) und U(V, h) ...................... 69 10. Bewegungsgruppe des lRn, Galilei-Gruppe ...................... 70 11. Iwasawa-Zerlegung ............................................. 72 12. Polar- und Cartan-Zerlegung ................................... 72 13. Lorentz-Gruppe und Minkowski-Raum .......................... 73 14. Isomorphie der Lorentz-Gruppe mit SL(2, C)j {E} und SO(3) mit SU(2)j {E} ................................................. 76 15. Beschreibung von 0(4) (und 0(3» durch Quaternionen, Nicht-Einfachheit von SO(4)j{E} ............................... 78 16. Hermitesche Formen auf lHn und die Gruppen U(p, q; IH) ........ 79 Au fgaben .......................................................... 80 § 5 Symplektische Gruppen ............................................ 82 1. Grundbegriffe .................................................. 82 2. Zerlegung in hyperbolische Ebenen, Normalformensatz .......... 83 3. Die symplektische Gruppe Sp(2n, IK) ........................... 84 4. Anwendung: Hamiltonsche Gleichungen und ihre Invarianten .... 85 5. Erzeugung von Sp(V, s) durch Transvektionen, die Inklusion Sp(2n, lK) C SL(2n, lK), Zusammenhang ........................ 86 6. Die Gruppe Sp(2n) ............................................. 88 7. Konjugationsklassen, maximaler Torus und Weyl-Gruppe von Sp(2n) ......................................................... 89 8. Eine anti-Hermitesche Form auf IHn und die Gruppe U",(n,IH) .. 91 9. Zusammenstellung der klassischen Gruppen ..................... 91 Aufgaben .......................................................... 93 Kapitel II. Abgeschlossene U ntergruppen von G L( n, lK) 95 § 1 Die Matrix-Exponentialabbildung .................................. 96 O. Mat( n, lK) als metrischer Raum ................................ 96 1. Konvergenz und lokale Umkehrbarkeit der Exponentialabbildung 99 2. Rechenregeln .......................................... ,'....... 102 3. Einparametergruppen .......................................... 102 4. Die Gleichung expX exp Y = exp heX, Y) ...................... 104 Au fgaben .................... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 105 § 2 Lineare Gruppen und ihre Lie-Algebren ............................ 106 1. Definition, Beispiele ........................................... 106 Inhaltsverzeichnis IX 2. Die Lie-Algebren der klassischen Gruppen ...................... 108 3. Die Abbildung eXPa : CG -+ G fiir einige klassische Gruppen ... 110 4. Lineare Gruppen .............................................. 112 5. Die Lie-Algebren linearer Gruppen ............................. 113 6. Die Exponentialabbildung einer linearen Gruppe ............... 115 7. Die von eXPa(CG) erzeugte Untergruppe von G, Zusammenhang 116 8. CG als Tangentialraum ........................................ 119 9. Die Lie-Algebren der Poincare- und Galilei-Gruppe ............. 120 Aufgaben ......................................................... 122 § 3 Homomorphismen linearer Gruppen und ihrer Lie-Algebren ........ 124 1. Die Gleichung f 0 eXPa = eXPH oCf ............................ 124 2. Funktorielle Eigenschaften ..................................... 126 3. Maximal-kompakte Untergruppen .............................. 129 4. Lokale Isomorphie ............................................. 131 5. Einfacher Zusammenhang und universelle Uberlagerungsgruppe . 134 Aufgaben ......................................................... 136 Kapitel III. Darstellungen der klassischen Gruppen ................... , 139 § 1 Grundlagen der allgemeinen Darstellungstheorie von Gruppen ...... 140 1. Grundlegende Begriffe und Beispiele ........................... 140 2. Reduzibilitiit, direkte Summen ................................. 142 3. Unitiire Darstellungen ......................................... 144 4. Kontragrediente und konjugiert-komplexe Darstellung .......... 146 5. Morphismen, Lemma von Schur ................................ 148 6. Tensorprodukte ................................................ 151 7. Isotypische Zerlegung .......................................... 159 8. Die Algebra Enda(V) und ihre Darstellungen .................. 162 9. Gruppen mit invarianter Mittelbildung, Charaktere ............. 171 10. Invariante Bilinear- und Sesquilinearformen .................... 179 Aufgaben ......................................................... 182 § 2 Darstellungstheorie der klassischen Gruppen (globale Methode) ..... 184 1. Darstellungen der symmetrischen Gruppen Sk .................. 184 2. Der Sk-Modul V®k und die Darstellungen von Endsk V®k ....... 189 3. Der GL(V)-Modul v®k, Darstellungen von GL(n, C) und SL(n, C) ........................................................ 192 4. Darstellungen von O(n, C) und Sp(n, C) ........................ 198 5. Darstellungen von SOC n, C) ..................................... 203 6. Darstellungen der reellen klassischen Gruppen .................. 205 Aufgaben .......................................................... 206 x Inhaltsverzeichnis Kapitel IV. Halbeinfache komplexe Lie-Algebren ....................... 209 § 1 Von der Darstellungstheorie linearer Gruppen zur Darstellungstheorie von Lie-Algebren ................................................... 210 1. Die Ableitung Cp der Darstellung einer linearen Gruppe ........ 210 2. Beispiel: Die adjungierte Darstellung ............................ 213 3. Komplexifizierung von Lie-Algebren und Darstellungen .......... 215 4. Vollstiindige Reduzibilitat der klassischen Gruppen und Algebren 218 Aufgaben ................ :......................................... 219 § 2 Halbeinfache Lie-Algebren .......................................... 220 1. Die Killing-Form ................................................ 220 2. Wurzelraumzerlegung .......................................... 223 3. Wurzelraum-Zerlegung von sl( n, (:), soC n, (:) und sp( n, (:) ...... 229 Au fgaben ..... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 234 § 3 Darstellungen halbeinfacher Lie-Algebren ........................... 235 1. Zerlegung in Gewichtsraume .................................... 235 2. Die irreduziblen Darstellungen von sl(n, (:), so(n, (:) und sp(n, (:) 239 Aufgaben .......................................................... 242 Literatur .............................................................. 245 Symbolverzeichnis ..................................................... 247 N amenverzeichnis ...................................................... 249 Sachverzeichnis ........................................................ 251 Kapitel I. Die klassischen Gruppen Den Hauptteil dieses Kapitels bilden die Paragraphen 2, 4 und 5, in denen grundlegende Aussagen zur algebraischen Struktur der klassischen Gruppen hergeleitet werden, also der allgemeinen und der speziellen linearen Gruppen (§ 2), der orthogonalen und unitaren Gruppen (§ 4) und der symplektischen Gruppen (§ 5). Der einzige topologische Begriff, der hier auft ritt, ist der des Zu sammenhangs, da sich die diesbeziiglichen Aussagen leicht mit Hilfe der ange gebenen Erzeugendensysteme gewinnen lassen (wird in II, § 2.7 weitergefiihrt). Ausfiihrlich werden verschiedene Gruppen "niedriger Dimension" behandelt - auch solche, die von indefiniten Formen herkommen wie z.B. Lorentz- und Poincare-Gruppe. Am SchluB der o.g. Paragraphen findet man Abschnitte iiber "quaternio nale" Gruppenj diese lassen sich (bis auf Isomorphie) zwar als Durchschnitte friiher behandelter Gruppen erhalten, der Gebrauch von Quaternionen fiihrt aber (neben dem prinzipiellen Interesse und vielfiiltigen Anwendungen in an deren Gebieten) zur Vereinfachung und Vereinheitlichung der Beschreibung und Klassifikation der "reellen einfachen" Gruppen. Die grundlegenden Begriffe und Aussagen der allgemeinen Gruppentheo rie, die im folgenden stiindig benutzt werden, sind in § 1 in knapper Form (je doch groBtenteils mit Beweisen) zusammengestellt, ebenso viele Beispiele, die zur Illustration der abstrakten Begriffe, aber auch zur Vorbereitung spiiterer Abschnitte dienen. Urn den geometrischen Hintergrund der klassischen Gruppen zu verste hen, werden die symmetrischen Bilinearformen und Hermiteschen Formen, die ja die Geometrie der entsprechenden Riiume definieren, von Grund auf behan delt (§ 3), und zwar bis zur Reduktion auf Diagonalgestalt (Hauptachsentrans formation). Die schiefsymmetrischen (und anti-Hermiteschen) Formen werden unmittelbar in Zusammenhang mit den symplektischen Gruppen in § 5 studiert.
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