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Einführung in die Statik PDF

218 Pages·1961·11.871 MB·German
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Einführung in die Statik Von Fritz Chmelka Ernst Melan und Dr. phil., Dr. techn., Dipl.-Ing., Dr. techno, o. Professor a. o. Professor an der Technischen Hochschule in Wien, Technische Hochschule in Wien wirk!. Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Sie ben t e, verbesserte Auflage Mit 16l Textabbildungen Springer-Verlag Wien GmbH 1961 ISBN 978-3-7091-3880-9 ISBN 978-3-7091-3879-3 (eBook) DOI 10.1007/978-3-7091-3879-3 Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten. Ohne ausdrückliche Genehmigung des Verlages ist es auch nicht gestattet, dieses Buch oder Teile daraus auf photomechanischem Wege (Photokopie, Mikrokopie) oder sonstwie zu vervielfältigen. © 1942, 1954 and 196r by Springer-Verlag Wien Ursprünglich erschienen bei Springer-Verlag in Vienna '96, Vorwort zur siebenten Auflage. Die erste Auflage des vorliegenden Buches erschien im Jahre I942, und zwar hauptsächlich aus der kriegsbedingten Notwendigkeit, jenen Studierenden, die an den Vorlesungen nicht teilnehmen konnten, einen Studienbehelf in die Hand zu geben. Dr. CHMELKA hatte es übernommen, die Vorlesungen, die zuerst von mir und später dann von ihm für die Hörer des ersten Semesters der Architekturabteilung der Technischen Hochschule in Wien gehalten wurden, in Form einer "Einführung in die Statik" herauszugeben. Keiner von uns hätte damals geglaubt, daß das Buch eine so große Anzahl von Auflagen erleben würde. Die ersten fünf Auflagen waren, wiederum aus kriegs- und nachkriegs bedingten Gründen, nicht sehr wesentlich voneinander verschieden. Erst in der sechsten Auflage war es Dr. CHMELKA möglich, eine Erweiterung des Buches auf mehr als das Eineinhalbfache seines früheren Umfanges vorzunehmen. Die Herausgabe der vorliegenden siebenten Auflage stand leider unter starkem Zeitdruck, so daß es nicht möglich war, weiter reichende Ergänzungen vorzunehmen. Die Hauptaufgabe bestand darin, die Bezeichnungen mit der im selben Verlag kürzlich erschienenen vierten Auflage unserer "Einführung in die Festigkeitslehre" in übereinstimmung zu bringen. Wie der Titel besagt, stellt das Buch eine Einführung in die Statik dar, und es will dem Leser auf möglichst elementarem Wege, aber trotzdem in aller Strenge mit den Grundlagen der Statik vertraut machen. Von ihnen ausgehend, mag sich der Leser sodann dem Studium der beiden Bücher "Einführung in die Festigkeitslehre" und "Einführung in die Baustatik" zuwenden. Wie alle unsere Bücher wurde auch das vor- IV Vorwort zur siebenten Auflage. liegende mit möglichst vielen Anwendungsbeispielen ausgestattet, c erfahrungsgemäß der Schritt von der Theorie zur Anwendung vom Al fänger stets als besonders schwierig empfunden wird. Wien, im Januar 1961. ERNST MELAN Wenn der Autor eines Fachbuches dessen Neuauflage in ziemlic unveränderter Form erscheinen läßt, dann kommt er leicht in den Vel dacht der Bequemlichkeit, wenn nicht gar der Einfallslosigkeit. Nu bringt aber eine stark veränderte neue Auflage stets gewisse Schwierig keiten mit sich. Da ist zunächst einmal die Tendenz jedes Buches, vo Auflage zu Auflage zu wachsen und sich damit naturgemäß zu verteuerr Zweitens steht zur Herstellung der neuen Auflage meist nicht sehr vit Zeit zur Verfügung, soll doch die Zeitspanne, während der das Buc: vergriffen ist, möglichst kurz sein. Die Herstellung einer verhältnismäßi, unveränderten Auflage nimmt selbstverständlich die wenigste Zeit il Anspruch. So muß der Autor viele seiner Wünsche nach Änderungel und Erweiterungen seines Buches zurückstellen und nimmt sich vor in der nächsten Auflage ganz bestimmt alles von Grund auf umzustürzel - wenn es möglich ist! Trotz allem ging der Verlag bereitwilligst auf alle unbedingt nötigeI Änderungs- und Verbesserungsvorschläge ein, und es waren ihrer garnich einmal so wenige. Wie stets bisher herrschte auch bei der Herstellung de: vorliegenden siebenten Auflage zwischen Verlag, Druckerei und Verfasse! die beste Zusammenarbeit, wofür ich an dieser Stelle allen Beteiligter meinen herzlichsten Dank aussprechen möchte. Wien, im Januar 1961. FRITZ CHMELKA Inhaftsverzeidmis. Seite I. Die Zusammensetzung und das Gleidlgewidlt von Kräften. I. Einleitung A. Das zentrale ebene Kraftsystem. 2. Zeichnerische Behandlung des zentralen ebenen Kraftsystems 5 3. Zerlegung einer Kraft in zwei Komponenten . . . . . . . . 7 4. Rechnerische Behandlung des zentralen ebenen Kraftsystems 9 5. Beispiele für die Reduktion zentraler ebener Kraftsysteme 11 B. Das allgemeine ebene Kraftsystem. 6. Verschiebbarkeit einer Kraft in ihrer Wirkungslinie . . . . 14 7. Zeichnerische Reduktion des allgemeinen ebenen Kraftsystems mit Hilfe von Teilresultierenden . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 8. Zeichnerische Reduktion des allgemeinen ebenen Kraftsystems mittels des Seilecks . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 9. Ergebnisse der Reduktion des allgemeinen ebenen Kraftsystems 18 10. Gleichgewicht von zwei und von drei Kräften 20 I I. Moment einer Kraft . . . 20 12. Moment eines Kräftepaares . . . 21 13. Gleichwertige Kräftepaare 22 14. Zusammensetzung von Kräftepaaren 23 15. Kräftepaar und Einzelkraft . . . . 24 16. Vorbemerkungen zur rechnerischen Reduktion des allgemeinen ebenen Kraftsystems . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 17. Rechnerische Behandlung des allgemeinen ebenen Kraftsystems 27 18. Systeme von starren Körpern. . . . . . . . . . . . . . . 31 ,19. Beispiele für die Reduktion allgemeiner ebener Kraftsysteme 32 20. Zerlegung von Kräften. Gleichgewichtsaufgaben 36 C. Das räumliche Kraftsystem. 21. Das zentrale räumliche Kraftsystem . . . . . . . . 38 22. Reduktion des allgemeinen räumlichen Kraftsystems 40 23. Der Momentenvektor . . . . . . . . . . . . . . . 40 24. Ergebnisse der Reduktion des allgemeinen räumlichen Kraftsystems . 43 11. Sdlwel'punkte ebener Flädlen. 25. Definition und Eigenschaften des Schwerpunkts 45 26. Das statische Moment . . . 47 27. Zwei Hilfssätze . . . . .. ....... 48 28. Schwerpunkte technisch wichtiger Flächen. . . 51 29. Schwerpunkt eines aus Walzprofilen zusammengesetzten Querschnittes 57 30. Zeichnerische Ermittlung des Schwerpunkts . . . . . . . . . . .. 58 VI Inhaltsverzeichnis. IlI. Die einfamsten statism bestimmten Träger. Seite 3 I. Allgemeines . . . . . . . . . . . . . 59 32. Arten der Auflagerung . . . . . . . . . . 61 A. Der Träger auf zwei Stützen. 33. Bestimmung der Auflagerdrücke . . . . . 65 34. Beispiel zur Bestimmung der Auflagerdrücke . . . . . 68 35. Auflagerdrücke bei lotrechter Belastung . . . . . . . 70 36. Beispiele zur Bestimmung der Auflagerdrücke bei lotrechter Belastung 71 37. Die inneren Kräfte. . . . . . . . . . . . . . 72 38. Beispiel zur Berechnung von M, N, Q 76 39. Querkraft- und Momentenverlauf bei Belastung mit lotrechten Einzel- kräften . . . . . . . . . . . . . . . .. ..... 77 40. Beispiele zur Ermittlung des Querkraft- und Momentenverlaufs bei Be- lastung mit lotrechten Einzelkräften 80 4 I. Streckenlasten . . . . . . . . . . . . 81 42. Beispiele von Trägern mit Streckenlast 84 43. Zusammenhang zwischen M, Q und p . 85 44. Zeichnerische Ermittlung der Biegemomente bei lotrechter Belastung. 89 45. Beispiele zur zeichnerischen und rechnerischen Behandlung von Trägern mit lotrechter Belastung . . . . . . . . . . . . . . 93 46. Träger mit nicht lotrechten Lasten . . . . . . . . . . . 104 47. Träger, die mit Momenten bzw. Kräftepaaren belastet sind 108 B. Der Krag- oder Freiträger. Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 109 Bestimmung von Auflagerdruck, Einspannmoment, Querkraft- und Biege- moment ...... . I II 50. Beispiele von Freiträgern . . 114 C. Der Träger auf zwei Stutzen mit Kragarmen. 51. Rechnerische und zeichnerische Behandlung eines Trägers mit Kragarmen II9 IV. Ebene Famwerke. 52. Allgemeines. . . . . . . . . . . . . . . . . 122 53. Die rechnerische Ermittlung der Stabkräfte 127 54. Beispiel zur rechnerischen Ermittlung von Stabkräften 129 55. Einfache Fälle. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13l 56. Formeln für die Stabkräfte bei lotrechter Belastung 131 57. Beispiel zur Berechnung der Stabkräfte eines Fachwerks mit lotrechter Belastung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 135 58. Der Parallelträger bei lotrechter Belastung. . . . . . . 137 59. Beispiel zur Berechnung der Stabkräfte eines Parallelträgers 139 60. Zeichnerische Ermittlung der Stabkräfte nach CULMANN I41 61. Zeichnerische Bestimmung der Stabkräfte mittels des Cremonaplanes (reziproken Kräfteplanes) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I42 62. Beispiele zur Ermittlung der Stabkräfte mittels des Cremonaplanes sowie zur Berechnung von Stabkräften . . . . . . . . . . . . . . . . . 146 V. Der Gelenk= oder Gerberträger. Allgemeines . . . . . . . . 153 Biegemoment und Querkraft bei lotrechter Belastung. ...... . 156 Beispiel zur Ermittlung der Auflagerdrücke sowie des Momenten- und Q'uerkraftverlaufs. . . . 159 Inhaltsverzeichnis. VII Seite 66. Zeichnerische Behandlung mittels des Seilpolygons 161 67. Gerberträger auf beliebig vielen Stützen. 162 68. Beispiel einer Gelenkpfette . . . . . . . 166 69. Der Gerberträger in Fachwerkausführung 168 VI. Der Dreige1enkbogen. 70. Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 171 71. Zeichnerische Ermittlung der Kämpferdrücke. Die Stützlinie 174 72. Bestimmung von Biegemoment, Normal- und Querkraft mit Hilfe der Stü tz linie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 177 73. Rechnerische Behandlung des Bogens bei lotrechter Belastung 178 74. Beispiel zur rechnerischen Ermittlung von M, N, Q 182 75. Zeichnerische Bestimmung des Momentenverlaufs bei lotrechter Belastung 183 76. Beispiel zur zeichnerischen Ermittlung des Momentenverlaufs . . . . . 184 77. Bogen mit Streckenlast. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 185 78. Rechnerische Behandlung des Dreigelenkbogens bei beliebig gerichteter Belastung . . . . . . . . . . . . . . . 188 79. Der Dreigelenkbogen in Fachwerkausführung . 194 80. Der Dreigelenkbogen mit Zugband 195 VII. Einige weitere statisdt bestimmte Systeme. 8!. Rahmen und ihre statisch bestimmten Grundsysteme 196 82. Zwei weitere statisch bestimmte Systeme 202 Namen- und Sachverzeichnis 2°7 I. Die Zusammensetzung und das Gleimgewimt von Kräften. 1. Einleitung. Die Statik ist ein Teilg'ebiL't der Mechanik. Diese' beschäftigt sich mit den B('wegungen der Körper und ihrem Verhalten unter dem Einfluß von Kräften. Zum Begriff der Kraft werden wir durch unsere tägliche Erfahrung geführt. Wir wissen, daß es einer Anstrengung bedarf, um einen Körper in Bewegung zu setzen oder seine Bewegung abzubremsen. Wir sehen ferner, daß auf alle Körper unser('r Umgebung die Schwerkraft wirkt, wir nennen sie das" Gewicht" des Körpers, und daß wir die Wirkung dieser Kraft unter emständen durch unsere :\Iuskelkraft aufheben können. Wir haben hi('r t'in einfacllC's Beispiel vor uns, wie eine Kraft durch eine andere ins "Gl('ichgewicht" gesetzt werden kann, wodurch der Körper, an dem die Kräft(' wirken, wenn er ursprünglich in Ruhe war, auch weiter hin in Ruhe bleibt. Schon de'r gewöhnliche Sprachgebrauch drückt durch das Wort "Gleichgewicht" aus, daß in diesem speziellen Fall das Gewicht des Körpers durch eine andt're Kraft, welche "gleich dem Gewicht" ist. ausgeglichen wurde. Bei allen ruhenden Körpern unserer Umgebung wird die Schwerkraft durch die Unterlage der Körper (odrr durch irgendeine Befestigung) aufgehoben. Der Körper drückt mit seinem Gewicht auf die Unterlage und diese drückt somit mit der gleichen, aber entgegengesetzt gerichteten Kraft auf den Körper zurück. Hier haben wir bereits Beispiele für die drei Grundgesetze (Axiomf') vor uns, auf denen NEwTm;l die :\lechanik aufbaute. Sie lauten: I • Jeder Körper beharrt in seil/Oll Z1Istand der Ruhe oder der gleichiör migeu geradlinigen Bewegung, we1t1t er nicht durch einwirkende Kräite ge ZWI/1/gen wird, seinen Zustand ZII ändern. Dipses Gesetz wird nach NEWTONS großf'ffi Vorgänger als Galileisches Trägheitsgesetz bezeichnct2. 1 ISAAC NEWTO:-; (1643 bis 1727), englischer Physiker und :\lathematiker, ver öffentlichte diese Axiome in sdnem 'Verk "Philosophiae naturalis principia mathe matica" (London, 1687) in lateinischer Sprache. '''ir bringen sie in der Übersetzung, ,lie ERNST MACH in seinem Buch "Die Mechanik in ihrer Entwicklung" (Leipzig. 1908) gibt. 2 GALILEO GALILEI (Ijf,-{ bis IU-{Z), italienischer Physiker. Ihm war das Träg heitsgesetz bereits bekannt. Chmelka-Melan, Statik, ,. Aull. 2 I. Die Zusammensetzung und das Gleichgewicht von Kräften. 2. Die AndeYltng der Bewegung ist der Einwirkung der bewegenden Kraft proportional und geschieht nach der Richtung derjenigen geraden Linie, nach welcher jene Kraft wirkt. Es ist dies das Bewegungsgesetz, das uns in der Form: "Kraft ist gleich Masse mal Beschleunigung" bekannt istl• 3. Die IVirklmg ist stets der Gegenwirkung gleich, oder die Wirkungen zu'eier Körper au/einander sind stets gleich und von entgegengesetzter Richtung. Dieses Gesetz wird als Gegenwirklmgssatz oder Reaktionsprinzip bezeichnet und besagt, daß Kräfte immer paarweise auftreten. Wirkt ein Körper, wir wollen ihn als den Körper I bezeichnen, auf einen anderen, den Körper 2, mit einer Kraft, so wirkt gleichzeitig der Körper 2 auf den Körper I mit dl'r gleich großen, aber entgegengesetzt gerichteten Kraft zurück. Es folgen dann bei NEWTO!ol noch einige Zusätze, von denen einer für uns besonders wichtig ist und dem die Bedeutung eines selbständigen Axioms zukommt, nämlich der Satz vom Kräfteparallelogramm. 'Wir müssen zunächst erläutern, wie wir Kräfte geometrisch darstellen können. Jeder Kraft kommt ja außer ihrer Größe noch eine bestimmte Richtung zu. Wir nennen solche Größen, die zu ihrer eindeutigen Kenn zeichnung außer der Angabe ihres Betrages (auch absoluter Betrag genannt, da er stets ein positiver Zahlwert ist) noch eine Richtungsangabe erfordern, l'ektoren, zum Unterschied von den Skalaren, die bloß durch die Angabe ihres Betrages schon ausreichend beschrieben sind. (Vektoren sind z. B. die Kräfte, Geschwindigkeiten, Beschleunigungen; Skalare etwa die )lasse, die Temperatur.) Vektoren kann man in einfacher Weise durch gerichtete Strecken (Pfeile) anschaulich darstellen, deren Länge den 1 Dieses Gesetz gilt zunächst für einen Körper von ganz geringer Ausdehnung, den man als einen J!assenpunl/t bezeichnet. Aus dem zweiten Grundgesetz im Verein mit dem folgenden dritten können dann die Bewegungsgesetze für eine Gruppe von Massenpunkten bzw. für einen ausgedehnten Körper hergeleitet werden. Eines dieser Gesetze, der sogenannte Schwerpunktssatz, besagt, daß sich der Schwer punkt eines Körpers oder eines Systems von Massenpunkten so bewegt, als wäre die Gesamtmasse des Körpers in ihm vereinigt und als griffen sämtliche auf den Körper wirkenden Kräfte an diesem Massenpunkt an (wozu die Kräfte allenfalls parallel zu verschieben sind). Greift also alJ einem Körper eine von Null verschiedene Kraft an, so erfährt der Schwerpunkt des Körpers eine Beschleunigung, die der Kraft proportional ist, und für die gilt: Kraft = Masse X Beschleunigung. Mit der Bewegung des Schwerpunkts ist jedoch im allgemeinen noch nicht die Bewegung des ganzen Körpers beschrieben. Dies ist nur dann der Fall, wenn sämtliche Punkte eines soge nannten starren Körpers (s. unten) gleiche Bahnen beschreiben. Da dieser Fall in der Praxis häufig vorkommt, findet man das zweite Grundgesetz oft so formuliert, daß ein Körper, auf den eine Kraft wirkt, eine dieser Kraft proportionale Beschleu nigung erfährt. Dies ist jedoch nicht streng richtig, denn wenn z. B. der Körper gleichzeitig auch in Drehung versetzt wird, gilt das Gesetz nur mehr für die Bewegung des Schwerpunkts des Körpers.

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