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Einführung in die Mediation: Ein Leitfaden für die gelingende Konfliktbearbeitung PDF

59 Pages·2017·1.723 MB·German
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Preview Einführung in die Mediation: Ein Leitfaden für die gelingende Konfliktbearbeitung

Christa D. Schäfer Einführung in die Mediation Ein Leitfaden für die gelingende Konfliktbearbeitung essentials essentials liefern aktuelles Wissen in konzentrierter Form. Die Essenz dessen, worauf es als „State-of-the-Art“ in der gegenwärtigen Fachdiskussion oder in der Praxis ankommt. essentials informieren schnell, unkompliziert und verständlich • als Einführung in ein aktuelles Thema aus Ihrem Fachgebiet • als Einstieg in ein für Sie noch unbekanntes Themenfeld • als Einblick, um zum Thema mitreden zu können Die Bücher in elektronischer und gedruckter Form bringen das Expertenwissen von Springer-Fachautoren kompakt zur Darstellung. Sie sind besonders für die Nutzung als eBook auf Tablet-PCs, eBook-Readern und Smartphones geeignet. essentials: Wissensbausteine aus den Wirtschafts-, Sozial- und Geisteswissenschaf- ten, aus Technik und Naturwissenschaften sowie aus Medizin, Psychologie und Gesundheitsberufen. Von renommierten Autoren aller Springer-Verlagsmarken. Weitere Bände in dieser Reihe http://www.springer.com/series/13088 Christa D. Schäfer Einführung in die Mediation Ein Leitfaden für die gelingende Konfliktbearbeitung Dr. Christa D. Schäfer Berlin, Deutschland ISSN 2197-6708 ISSN 2197-6716 (electronic) essentials ISBN 978-3-658-15882-8 ISBN 978-3-658-15883-5 (eBook) DOI 10.1007/978-3-658-15883-5 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2017 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informationen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer ist Teil von Springer Nature Die eingetragene Gesellschaft ist Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH Die Anschrift der Gesellschaft ist: Abraham-Lincoln-Str. 46, 65189 Wiesbaden, Germany Was Sie in diesem essential finden können • Wichtige Faktoren zum Begriff Konflikt • Definition von Mediation • Erläuterung des Mediationsverfahrens • Darlegung von Bereichen der Mediation • Gesellschaftliche Rahmenbedingungen zur Mediation V Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung ................................................... 1 2 Konflikte .................................................... 3 3 Mediation ................................................... 13 4 Mediationsverfahren ......................................... 23 5 Mediationsbereiche ........................................... 37 6 Ein Metamodell zur Mediation ................................. 43 7 Gesellschaftliche Rahmenbedingungen .......................... 47 Literatur ...................................................... 55 VII 1 Einleitung Konflikte gibt es überall und zu jeder Zeit, konfliktfreie Zonen sind schwer oder nicht möglich. Durch Mediation wird gegenseitiges Verständnis und gemeinsame Verständigung über einen Konflikt möglich. Im Mediationsverfahren kann nachvollzogen werden, wie die Streitparteien den Streit sehen. Es kann deutlich werden, warum ein Satz oder eine Handlung jemanden so tief greifend verletzt hat oder wodurch eine Situation so verfahren erscheint. Durch die Verdeutlichung von Gefühlen und Bedürfnissen werden Handlungen begreifbar. Im Sinne der sozialen Perspektivübernahme wird die Bereitschaft für eine Lösungssuche gefördert. Mediation trägt dazu bei, Konflikte so auszutragen, dass eine für alle Konfliktparteien gute Lösung möglich wird und diese Lösung Realität werden kann – und das in der Familie und im Privaten, im Wohnumfeld, im Wirtschafts- und Arbeitskontext, mit jungen oder älteren Menschen, mit Menschen aus unterschiedlichen Kulturen. Der Begriff der Mediation hat in Deutschland in der Zwischenzeit einen hohen Bekanntheitsgrad erlangt. Es gibt viele Mediatorinnen und Mediatoren und viele Bereiche, in denen das Verfahren angewandt wird. Dennoch werden viele Konflikte leider immer noch nicht mit Mediation gelöst. Da heißt es Abhilfe zu schaffen, damit Konflikte konstruktiv und kreativ angegangen werden können und nicht zu Verletzungen führen. Es gilt, das Wissen um die Mediation weiter zu verbreiten und die Menschen zu bestärken, dieses Verfahren zu nutzen. Mit dem Begriff Alternative Dispute Resolution (ADR) bezeichnet man eine zum staatlichen Gerichtsverfahren alternative Streitbeilegungsmethoden. Mediation ist die derzeit wichtigste und meistverbreitete Alternative Streitbeilegungsmethode in Deutschland. © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2017 1 C.D. Schäfer, Einführung in die Mediation, essentials, DOI 10.1007/978-3-658-15883-5_1 2 Konflikte Menschen haben unterschiedliche Ansichten, Ziele, Vorlieben, Moral- und Gerechtigkeitsvorstellungen. Schnell können dadurch Konflikte entstehen. Kon- flikte sind normal und gehören zum Alltag dazu, zum privaten und beruflichen Leben. Jede und jeder hat mal mehr, mal weniger Konflikte. Die Konflikte kön- nen größer oder kleiner sein. Es gibt vielerlei Art und Weisen, um Konflikte zu lösen. Einige Wege der Konfliktlösung fordern Gewinner und Verlierer (oder auch Opfer), andere – wie die Mediation – setzen auf Lösungen, die gut und zufrieden- stellend für alle Konfliktbeteiligten sind. Es gibt die Unterscheidung zwischen intrapsychischen und interpersonalen Konflikten. Intrapsychische Konflikte spielen sich innerhalb einer Person ab und können beispielsweise Entscheidungskonflikte sein. Hier kann ein Coaching als klärendes Verfahren unterstützen oder – bei schwerwiegenden intrapsychischen Konflikten – eine Therapie als heilendes Verfahren helfen. Interpersonale Kon- flikte sind Konflikte zwischen zwei Akteuren, sie werden auch soziale Konflikte genannt und können durch Mediation geklärt werden. Aus intrapsychischen kön- nen interpersonale Konflikte entstehen und umgekehrt. 2.1 Definition Friedrich Glasl hat über Konflikte geforscht und die heute aktuelle Definition des Begriffes „Sozialer Konflikt“ geprägt. Dieser Definition nach versteht man unter einem sozialen Konflikt eine zumindest empfundene Unvereinbarkeit von Fühlen, Denken, Wollen und/oder Handeln. Zumindest eine der Parteien erlebt den Umgang mit dieser Differenz derart, dass sie durch das Handeln des anderen Aktors dabei beeinträchtigt wird, eigene Vorstellungen, Gefühle oder Absichten zu leben oder zu © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2017 3 C.D. Schäfer, Einführung in die Mediation, essentials, DOI 10.1007/978-3-658-15883-5_2 4 2 Konflikte verwirklichen. Die Akteure im Konflikt können Individuen, Gruppen, Organisatio- nen oder sogar Staaten sein. Ein Konflikt kann zwischen zwei Personen auf einem niedrigen Eskalati- onsniveau stattfinden. Er kann aber auch eine kleinere oder sogar große Gruppe von Personen mit vielfältigen Konfliktlinien und vielschichtigen Konfliktthemen umfassen. Es gibt verschiedene Arten von Konflikten: Bedürfniskonflikte, Bezie- hungskonflikte, Rollenkonflikte, Strategiekonflikte, Verteilungskonflikte, Werte- konflikte, Zielkonflikte usw. Menschen reagieren in Konfliktsituationen nicht einheitlich und nutzen zudem unterschiedliche Konfliktstrategien. Konfliktscheue bzw. streitlustige Personen leben zwei extreme Grundhaltungen gegenüber Konflikten. Stark konfliktscheue Personen gehen in die Fluchttendenz, räumen das Feld, werten sich selbst ab, ordnen ihre eigenen Interessen denen anderer unter und sind ängstlich. Stark streitlustige Menschen spüren eine Aggressionstendenz, erleben sich im Konflikt selber sehr stark, walzen andere nieder, verletzen und beleidigen oft, sind ego- zentrisch, draufgängerisch und verfolgen verstärkt Eigeninteressen. Konfliktstra- tegien sind durch die Sozialisation mitgegeben, können aber auch bewusst neu erlernt werden. Konfliktfähige Personen gehen davon aus, dass die an einem Konflikt Betei- ligten das Recht auf eine eigene Position haben. Sie verstehen, dass Unterschiede notwendig sind, und dass das Arbeiten an Differenzen bereichert. Sie sehen, dass Konflikte immer eine Chance und ein Vorankommen bieten. Durch die Beschäfti- gung mit strittigen Sachverhalten gibt es Klarheit und Lösung, können Beziehun- gen geklärt und intensiviert werden, ist Fortschritt möglich. 2.2 E benen eines Konflikts Mit den verschiedenen Ebenen eines Konfliktes hat sich Christoph Besemer beschäftigt. Als Außenstehende oder Außenstehender kann man einen Konflikt zwar erkennen, nicht aber absehen, was in den Tiefenstrukturen eines Konflik- tes steckt. Diese Tiefenstruktur eines Konfliktes besteht aus vier Ebenen (siehe Abb. 2.1). Die oberen zwei bis drei Ebenen können mit Mediation bearbeitet wer- den. Während die Mimik und Gestik einer Konfliktparteien im Konflikt zu sehen ist und seine Position samt Stimme und Lautstärke hörbar ist, sind die tiefer liegen- den „Hintergründe“ des Konfliktes verborgen. Das Bild des Eisbergs zeigt (siehe Abb. 2.2), dass nur ein kleiner Teil eines Konflikts sichtbar, der viel größere Teil aber verdeckt ist.

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