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Einführung in die mathematische Behandlung der Naturwissenschaften II PDF

373 Pages·1995·8.899 MB·German
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Band 8 Hans Heiner Birkhiiuser Storrer EinfGhrung in Skripten die mathematische Behandlung der Naturwissenschaften II Birkhauser Verlag Basel· Boston· Berlin Autor Die Deutsche Bibliothek - CIP·Einheitsaufnahme Hans Heiner Storrer Storrer, Hans Heiner: Mathematisches Institut EinfOhrung in die mathematische Behandlung der Universitat ZOrich Naturwissenschaften I Hans Heiner Storrer. - Winterthurerstrasse 190 Basel; Boston; Berlin: Birkhauser. 8057 ZOrich Literaturangaben 2 (1995) Das Werk ist urheberrechtlich (Birkhauser-Skripten ; Bd. 8) geschOtzt. Die dadurch begrOn deten Rechte, insbesondere die NE:GT der Ubersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfaltigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfaltigung dieses Werkes oder von Teilen die- ses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzli- chen Bestimmungen des Urheber rechtsgesetzes in der jeweils geltenden Fassung zulassig. Sie ist grundsitzlich vergOtungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechts. ISBN-13: 978-3-7643-5325-4 e-ISBN-13: 978-3-0348-7392-5 001: 10.1007/978-3-0348-7392-5 C 1995 Birkhiuser Verlag, Postfach 133, CH-4010 Basel, Schweiz Gedruckt auf siurefreiem Papier, hergesteHt aus chlorfrei gebleichtem Zallstoff. TCF 00 987654321 VORWORT Der zweite Teil der an der Universitat Ziirich regelmassig gehaltenen Vorlesung "Einfiihrung in die mathematische Behandlung der Naturwissenschaften" richtet sich haupts8.chlich an Studierende mit den Hauptflichero Biologie, Geographie und Geolo gie. Ziel dieser zweistiindigen Lehrveranstaltung ist es, die Horerinnen und Horer mit den GrundbegrifFen und -gedanken der Wahrscheinlichkeitsrechnung und der Statistik vertraut zu machen. Das vorliegende Skript bildet die Grundlage dieser Vorlesung. Es schliesst an die Einfiihrung in die mathematische Behandlung der Naturwissenschaften I (Birkhauser Skripten, Band 2, 3. Auflage) an, was sich auch darin aussert, dass die Numerierung der Kapitel weitergefiihrt wird. Die Abhangigkeit der beiden Skripten ist allerdings nur gering; der zweite Teil ist auch ohne Kenntnis des erst en verstandlich. Es wer den ohnehin nur sehr wenige iiber den MittelschulstofF hinausgehende Vorkenntnisse vorausgesetzt. Der Systematik halber wird allerdings in einigen Fallen (so etwa bei der Exponentialreihe oder bei uneigentlichen Integralen) auf den erst en Teil Bezug genom men. Diese Verweise haben die Form "(20.2)", allgemein ausgedriickt die Form "(x.y)" mit 1 ::; x ::; 28. Das Zeichen ~ bezeichnet weiterhin das Ende eines Beispiels. Zum Inhalt: Die beschreibende Statistik (Teil H) befasst sich mit der Frage, wie man Daten auf sinnvolle Weise darstellen und durch Kennzahlen charakterisieren kann. In der beurteilenden Statistik geht es darum, aus in Form von Stichproben gesammelten Daten allgemeine Schlussfolgerungen zu ziehen. Sie basiert auf der Wabrscheinlichkeits rechnung. In Teil I wird daher zuna.chst eine Einfiihrung in dieses reichhaltige und auch an sich interessante Gebiet gegeben, wobei nur das Notigste, dies aber in einer gewissen Breite, behandelt wird. Teil J umfasst dann die eigentliche Einfiihrung in die beurleilende Statistik. Besprochen werden Parameterschatzungen, Konfidenzinter valle sowie statistische Tests am Beispiel des t-Tests und des X2-Tests, also nur eine bescheidene Auswahl vonstatistischen Verfahren. Diese werden daIiir sehr ausfiihrlich dargestellt, mit der Absicht, die zugrunde liegenden Gedanken deutlich aufzuzeigen. Ein Anhang (Teil K) enthalt eine Rekapitulation der (grundsatzlich als bekannt vor ausgesetzten) Elemente der Kombinatorik, ein paar Erganzungen zum Stoff (gewisse Herleitungen und Beweise), die LOsungen samtlicher Aufgaben und schliesslich einige Tabellen. Frau Irene Dietrich Eberle, die mit 'lEX grosse Teile des Manuskripts geschrieben hat, danke ich herzlich fiir ihre Mitarbeit. Ziirich, im August 1995 H.H. Storrer INHALTSVERZEICHNIS H. BESCHREIBENDE STATISTIK 29. Merkmale und Skalen 1 30. Darstellung von Versuchsergebnissen 10 31. Statistische Masszahlen 25 I. WAHRSCHEINLICHKEITSRECHNUNG 32. Grundbegriffe 39 33. Ergebnisse und Ereignisse 49 34. Rechenregeln und Axiome 59 35. Endliche Wahrscheinlichkeitsraume 70 36. Bedingte Wahrscheinlichkeit 84 37. Diskrete Zufallsgrossen 108 38. Die Binomialverteilung 137 39. Die Poisson-Verteilung 151 40. Stetige Zufallsgrossen 163 41. Die Normalverteilung 179 J. BEURTEILENDE STATISTIK 42. Grundbegriffe 195 43. Schatzen von Parametern 203 44. Das Testen von Hypothesen 224 45. Der t-Test fur eine Stichprobe 241 46. Der t-Test fur zwei unabhangige Stichproben 255 47. Der x2-Test 260 K. ANHANG 48. Das Wichtigste aus der Kombinatorik 279 49. Erganzungen zur Wahrscheinlichkeitsrechnung 287 50. Losungen der Aufgaben 296 51. Tabellen 355 Sachverzeichnis 366 1 H. BESCHREIBENDE STATISTIK 29. MERKMALE UND SKALEN I I (29.1) Uberblick Bei Untersuchungen in den Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaf ten geht es allgemein formuliert stets darum, gewisse Merkmale der zu (29.3) untersuchenden Objekte zu beschreiben. In diesem Kapitel werden diese Merkmale genauer klassifiziertj so unterscheidet man etwa qualitative und (29.4) quantitative Merkmale, letztere werden weiter in stetige und diskrete (29.5) Merkmale unterteilt. Fiir die rechnerische Behandlung eignen sich selbstverstiindlich die durch Zahlen beschreibbaren Merkmale. Diesen Zahlen kann aber ein mehr oder weniger grosser Informationsgehalt innewohnen, was einen Ein fluss darauf hat, welche Rechenoperationen mit diesen Zahlen sinnvoll sind und welche nicht. Diese Unterschiede driicken sich in den sogenannten Skalen aus: (29.7) • Nominalskala, • Ordinalskala, • Intervallskala, • Verhiiltnisskala. Das Ziel dieses Kapitels besteht vor allem darin, Sie darauf aufmerk sam zu machen, dass beim Umgang mit Daten auf deren Natur Riicksicht zu nehmen ist. (29.2) Allgemeines zur beschreibenden Statistik Eine der Aufgaben der beschreibenden Statistik ist es, Ergebnisse von Beobachtun gen und Versuchen auf iibersichtliche Weise darzustellen. Diesem Thema wird Kapitel 30 gewidmet sein. Eine weitere Aufgabe besteht aber darin, die gewonnenen Daten auf priignante Art und Weise durch einige wenige zusammenfassende Zahlen zu charakte risieren. Dazu dienen die sogenannten statistischen Masszahlen, auf die in Kapitel 31 eingegangen wird, und von denen Sie als wichtiges Beispiel jedenfalls den Durchschnitt kennen. 1m vorliegenden Kapitel 29 werden zunii.chst einige grundlegende Tatsachen im Zusammenhang mit der zahlenmiissigen Auswertung von Versuchen und Beobachtungen besprochen. 2 29. Merkmale und Skalen Neben der beschreibend~n gibt es noch die beurteilende Statistik, die es erlaubt, das Beobachtungsmaterial auszuwerlen und daraus weitergehende Schliisse zu ziehen. So kann man etwa versuchen, aus einer Umfrage in einem beschrankten Personenkreis das Ergebnis einer Abstimmung vorherzusagen. Die beurleilende Statistik beruht auf der Wahrscheinlichkeitsrechnung und wird in Teil J zur Sprache kommen. (29.3) Untersuchungsobjekte und Merkmale Das Ziel der folgenden Betrachtungen ist es, einige wichtige Begriffe zu kHi.ren und zu benennen. Bei naturwissenschaftlichen Untersuchungen (und auch bei solchen auf anderen Gebieten) geht es sehr oft darum, einem Untersuchungsobjekt ein bestimmtes Merkmal (oder mehrere Merkmale gleichzeitig) zuzuordnen. Die nachstehenden Bei spiele sollen diese etwas allgemeine Terminologie erHi.utern. U ntersuchungsob jekt Merkmal Ortschaft Einwohnerzahl Mensch Korpergrosse Mensch Alter Mensch Augenfarbe Mensch Geschlecht Mensch Blutgruppe (0, A, B oder AB) Fliissigkeit Siedepunkt Batterie Spannung Blatt einer Pflanze Form (lineal, lanzettlich etc.) (29.4) Qualitative und quantitative Merkmale Wir unterscheiden: Quantitative Merkmale Qualitative Merkmale Konnen durch Messen oder Ziihlen Konnen nicht durch Messen oder Ziihlen erfasst werden. erfasst werden. Beispiele: Einwohnerzahl Beispiele: Augenfarbe Korpergrosse Geschlecht Alter Blutgruppe Siedepunkt Blattform Spannung 29.5 Diskrete und stetige Merkmale 3 Der Unterschied zwischen quantitativen und qualitativen Merkmalen kann von der Art der Beobachtung abhangen. Ein an sich quantitatives Merkmal kann auch qualitativ beschrieben werden. Schliesslich spricht man ja etwa von grossen oder kleinen Apfeln, obwohl man die Angabe auch quantitativ (durch Gewicht oder Umfang) machen konnte. Fiir die mathematische Behandlung kommen natiirlich in erster Linie die quantita tiven Merkmale in Frage. Diese unterteilen wir in (29.5) weiter. I I (29.5) Diskrete und stetige Merkmale Ein quantitatives Merkmal heisst stetig, wenn es von seiner Natur her jeden Wert, also im Prinzip jede reelle Zahl (zumindest innerhalb bestimmter Grenzen), annehmen kann. Insbesondere sind wenigstens theoretisch unendlich viele Messwerle moglich. Stetige Merkmale werden in der Regel durch Messen bestimmt. Beispiele dafiir sind etwa KorpergrOsse, Alter, Siedepunkt oder Spannung. Wir haben dabei insofem idealisiert, als wir unbeschrankte Messgenauigkeit vor ausgesetzt haben, die in der Praxis ja nie erreicht werden kann ( daher der Einschub "im Prinzip"). Fiir die Anwendung mathematischer Verfahren ist diese Idealisierung meist sehr zweckmassig. Ein quantitatives Merkmal heisst diskret, wenn es nur endlich viele (oder hochstens "abzahlbar unendlich viele") Werte annehmen kann. Der Begriff "abziihlbar unendlich" wird fiir uns vor allem in der Wahrscheinlich keitsrechnung von Bedeutung sein und zwar im Zusammenhang mit sogenannten diskre ten Zufallsgrossen. Er wird aber schon jetzt erwiihnt, obwohl er hier eher von theoreti schem Interesse ist. Eine unendliche Menge heisst abzii.hlbar, wenn man ihre Elemente in eine Folge (ao, ab a2,' .. ) anordnen kann. So sind etwa die natiirlichen Zahlen N, aber auch die ganzen Zahlen Z abziihlbar. Eine mogliche Anordnung der ganzen Zahlen in eine Folge ist gegeben durch 0,1, -1,2,-2,3, -3, .... Man kann femer beweisen, dass die Menge IR der reellen Zahlen nicht abziihlbar ist. Die wichtigsten Beispiele von diskreten Merkmalen sind jene, die durch Zii.hlen ermittelt werden, wie etwa die Einwohnerzahl einer Ortschaft, die Zahl der Bliitenbliitter einer Blume etc. Das Resultat der Ziihlung ist offensichtlich eine natiirliche Zahl. Solche Zahlen werden oft Hiiufigkeiten genannt. Daneben treten aber diskrete Merkmale auch im Zusammenhang mit stetigen Merk malen auf. Die Werle eines stetigen Merkmales werden namlich meist in Klassen zu sammengefasst (Lebensalter in Jahren, Korpergrosse in cm, etc.). Dies ist allein schon RUS Griinden der praktisch beschrankten Messgenauigkeit notwendig. Ein im Prinzip 4 29. Merkmale unci Skalen stetiges Merkmal wird auf diese Weise diskretisiert, und die Messung wird im Grunde durch eine Z8.hlung ersetzt. Misst man etwa beim Hundertmeterlauf die Zeit auf Hundertstelsekunden, 80 liuft die Ablesung der Stoppuhr im Prinzip auf eine Zihlung von Hundertstelsekunden heraus. Die moglichen Resultate werden dann bequemlichkeitshalber in Sekunden ausgedriickt (9.98, 10.04 etc.). Sie sind also keine natiirlichen Zahlen, aber trotzdem diskrete Messwerte. (Wiirde man alles in Hundertstelsekunden ausdriicken, 80 erhielte man ja natiirliche Zahlen!) Die Uberlegungen von (29.4) und (29.5) lassen sich im folgenden Schema zusam menfassen: q ualitativ quantitativ ungenaue Messu von der Sache her (echt) diskret (Zihlung) (29.6) Beschreibung von qualitativen Merkmalen durch Zahlen Auch qualitative Merkmale werden oft unter Zuhilfenahme von Zahlen beschriebenj sie werden aber dadurch nicht etwa zu quantitativen Merkmalen. Diese Zuordnung von Zahlen kann auf zwei Stufen geschehen: a) Nominale Merkmale Die Zahlen dienen bloss zur Codifizierung oder zur einfacheren Verarbeitung der Daten: • Bei der computerisierten Auswertung einer Umfrage ist es praktisch, das Merkmal "Geschlecht" durch 0 (= mii.nnlich) bzw. 1 (= weiblich) auszudriicken. • Jeder erwachsene Einwohner und jede erwachsene Einwohnerin der Schweiz ist durch die AHV-Nummer eindeutig gekennzeichnet. • Bei einer Untersuchung iiber Berufe mag es angezeigt sein, die einzelnen Berufe zu = = = = numerieren: Architektin 1, Backer 2, Chemiker 3, Drogistin 4, ... Da die Zahlen hier eigentlich nur andere Namen fiir die untersuchten Auspri.gungen eines Merkmals sind, spricht man auch von nominalen Merkmalen. Charakteristisch ist, dass die Zahlen hier durch andere Symbole ersetzt werden konnen, ohne dass sich der Informationsgehalt andert.

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