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Einführung in die Geodynamik der Lithosphäre: Quantitative Behandlung geowissenschaftlicher Probleme PDF

413 Pages·2000·11.488 MB·German
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KurtStüwe . EinführungindieGeodynamikder Lithosphäre Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH Kurt Stüwe Einführung in die Geodynamik der Lithosphäre Quantitative Behandlung geowissenschaftlicher Probleme Mit 210 Abbildungen und 31 Tabellen , Springer Autor: Univ. Doz. Dr. Kurt Stüwe Institut für Geologie Universität Graz Heinrichstr. 26 A-8010 Graz, Österreich ISBN 978-3-540-67516-7 Die Deutsche Bibliothek -CIP-Einheitsaufnahme Stüwe, Kurt: Einführung in die Geodynamik der Lithosphäre: Quantitative Behandlung geowissenschaftlicher Probleme. Berlin; Heidelberg; New York; Barcelona; Honglrong; London; Mailand; Paris; Singapur; Tokio: Springer 2000 ISBN 978-3-540-67516-7 ISBN 978-3-642-57286-9 (eBook) DOI 10.1007/978-3-642-57286-9 Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funk sendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Verviel fältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtgesetzes der Bundesrepublik Deutschland vom 9. Septem ber 1965 in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwider handlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtgesetzes. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daß solche Namen im Sinne der Warenzeichen-und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von je dermann benutzt werden dürften. @ Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2000 Originally published by Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York in 2000 Umschlaggestaltung: design & production, Heidelberg Datenkonvertierung: Büro Stasch, Bayreuth SPIN: 10575780 32/3130xz - 543210 - Gedruckt auf säurefreiem Papier I dislike very much to consider any quantita -tiveproblem set byageologist. In nearlyeve ry case, the conditions given are much too vague for the matter to be in any sense satis factory, and a geologist does not seem to mind a few millions of years in matters relating to time... John Perry, 1895 (In dem Artikel, in dem er das von Lord Kelvin aufetwa 90mygeschätzte Alter der Erdeaufden noch heute akzeptierten Wert korrigierte.) Vorwort Klassische Geologieist eine interdisziplinäre,großteilsdokumentierende Wis senschaft. Seit dem Advent der Plattentektonik in der Mitte der sechziger Jahre, hat sich das geändert. Es ist zunehmend wichtig geworden, Gelände daten im Rahmen unseres tektonischen Verständnisses der Erde zu interpre tieren und mit HilfevonvereinfachtenBeschreibungenzuerklären. Allerdings bleiben die plattentektonischen Modelle des Geländegeologen oft ungeprüft: Ein Gedankenmodellmag die Geländeund Labordatengut beschreiben, aber ist es physikalisch möglich? Gibt es noch andere Modelle, welche die sel ben Beobachtungen besser erklären? Reichen tektonische Kräfte, um die im Gelände beobachteteVerformung eines Gesteins mit dem vermuteten Modell zu erklären? Reicht die Wärmeenergie der Kruste, um den im Gelände be obachteten Metamorphosegradmit dem vermuteten Modell zu erklären? Um solche Fragen zu beantworten (und damit ein tektonisches Modell zu unter mauern), ist es nötig, die Größenordnungder involvierten dynamischen Pro zesse abzuschätzen. Unter den Büchern, die geodynamische Probleme quan titativ behandeln, setzen die meisten ein gewisses Maß an mathematischer Bewandtnis voraus.Andererseits fehlt Einführungsbüchern in die Mathema tik zumeist jeder Bezug zur Geologie. Dieses Buch versucht, diese Lücke zu überbrücken. Es ist als Anfänger lehrbuch gedacht. Es ist das Ziel, Erdwissenschaftlern, die noch wenig mit Mathematik und Physik in Berührunggekommen sind, die Macht der nume rischen Behandlung geologischer Probleme nahezulegen. Aus diesem Grunde liegt besondere Betonung auf der quantitativen Interpretation von Daten, die klassischerweise von Strukturgeologen, Petrologen und Geochronologen gesammelt werden. Es soll dem geländeorientierten Erdwissenschaftler das Handwerkszeug und der Mut gegeben werden, um mit Bleistift und Papier die Größenordnung geologischer Prozesse abzuschätzen. Aufbau dieses Buches Nach dem Einführungskapitel und einem kurzen Überblick über die Platten tektonik (Kap. 2) werden in den darauffolgenden drei Kapiteln geologische Erscheinungen behandelt, die in Joule bzw. °Celsius (Kap. 3), in Metern (Kap. 4) und in Newton (Kap. 5) gemessen werden. Trotz der didaktischen VIII Vorwort Vorteile, die ichin dieser Aufteilungsehe, ist esunmöglich,siestrikt durchzu halten. So findet sich z.B. ein Abschnitt zur Isostasie (eigentlich ein Kräfte gleichgewicht) in Kap. 4, weil es darin um die Höhe von Gebirgen und die Tiefe von Ozeanen (beides in Metern gemessen) geht. In jedem dieser drei Kapitel werden zunächst die erforderlichen physikalischen Grundlagen und Methoden besprochen. DieAnwendungdieser Methodenaufgeowissenschaft liehe Probleme folgt jeweils in einem späteren Abschnitt des Kapitels. Die beiden anschließenden Kapitel über dynamische Prozesse (Kap.6) und P-T t-Pfade (Kap. 7)behandelneine Reihe integriertergeodynamischerProbleme. In Kap. 6 werden Modelle orogener Prozesse, die das eigentliche Kernstück der Geodynamik darstellen, vorgestellt und aktuelle Probleme der Geodyna mikforschung angesprochen. Kapitel 7 befaßt sich mit der Interpretation der Daten, die wir dazu im Gelände sammeln.Mit Kap. 7schließt sich somit der Kreis zwischen der VorwärtsmodelIierung unter der Annahme physikalischer Prozesse und Konstanten und der RückwärtsmodelIierung aus Geländeda ten. Im Anhang werden die mathematischen Methoden besprochen,die zum Lösen der Gleichungen in diesem Buch notwendig sind. Der Anhang enthält eine Reihe von Regeln der Differentialrechnung und Trigonometrie, kurzum alle mathematischen Beziehungen, die irgendwo im Buch gebraucht werden könnten. Sie sollen jenen als Hilfe dienen, die selbst mit der Berechnunggeo dynamischerProblemebeginnenwollen.AusführlicheÜbungsaufgabenfinden sich am Ende jedes Kapitels; ihre Lösungen sind in Anhang D zusammen gefaßt. Manche dieser Übungsaufgaben sind sicher schwer als alleinstehende Fragenlösbar. Siesind als Arbeitsaufgabengedacht,die direkt in Verbindung mit dem zugehörigenText zu erarbeitensind. Aus diesem Grund ist auch bei jeder Aufgabe angeführt aufwelches Teilkapitel sie sich bezieht. Als Einführung setzt dieses Buch bei der Beschreibung der Geodynamik nur geringe mathematische Kenntnisse voraus. Prinzipiell sind daher alle Be rechnungen, ohne Zwischenschritte auszulassen, ausführlich dokumentiert. Bei abgeleiteten Gleichungen wird jeweils angeführt, ob die Ableitung aus dem Vorhergehenden nachvollziehbar sein sollte oder ob vorherige Schritte ausgelassen und die Gleichung direkt aus der Literatur übernommen wurde. Alle Computerprogramme, die zur Erstellung der Abbildungen verwendet wurden, sind vom Autor frei erhältlich. Sie sind auch im Internet unter der Adresse http:/jbgeolm20.kfunigraz.ac.at zu finden. Inhaltsverzeichnis 1 Einführung ............................................... 1 1.1 Die Idee des Modellierens................................ 1 1.2 Dimension geologischer Probleme ......................... 4 1.2.1 Annäherungen bei der Dimensionsreduzierung........ 9 2 Plattentektonik ........................................... 13 2.1 Historische Entwicklung ................................. 13 2.2 Arbeiten auf der Kugeloberfläche ......................... 16 2.2.1 ...oder ist die Erde doch flach? .................... 16 2.2.2 Geometrie aufder Kugel ,................... 18 2.2.3 Kinematik aufder Kugel ,................... 19 2.2.4 Dynamik auf der Kugel , ,.... ............... 20 2.3 Kartenprojektionen .......... ............... .. ........ .. 22 2.4 Der Schalenbau der Erde ................................ 28 2.4.1 Kruste und Lithosphäre ........................... 29 2.4.2 Die Platten ...................................... 33 2.4.3 Die Plattengrenzen ............................... 33 2.4.4 Der Wilson-Zyklus................................ 39 2.5 Übungsaufgaben 40 3 Temperatur und Wärme .................................. 43 3.1 Grundlagen der Wärmeleitung ........................... 44 3.1.1 Die Wärmeleitungsgleichung ....................... 44 3.1.2 Die Laplace-Gleichung ............................ 52 3.1.3 Die Fehlerfunktion................................ 52 3.1.4 Thermische Zeitkonstanten ........................ 53 3.2 Grundlagen der Wärmeproduktion........................ 56 3.2.1 Radioaktive Wärmeproduktion ..................... 57 3.2.2 Mechanische Wärmeproduktion ..... ............... 58 3.2.3 Chemische Wärmeproduktion ...................... 66 3.3 Grundlagen der Wärmeadvektion ......................... 70 3.3.1 Wärmetransport durch Intrusionen. ................ 70 3.3.2 Wärmetransport durch Erosion 71 3.3.3 Wärmetransport durch Fluide...................... 73 X Inhaltsverzeichnis 3.3.4 Die Pecletzahl 74 3.4 Wärme in der kontinentalen Lithosphäre 75 3.4.1 Stabile Geothermen. .............................. 76 3.5 Wärmein ozeanischer Lithosphäre........................ 88 3.5.1 Alternde ozeanische Lithosphäre. ................... 88 3.5.2 Subduktionszonen. ..... ............ .. .. ...... .... 92 3.6 Wärmehaushalt von Intrusionen .......................... 95 3.6.1 EinfacheTemperaturstufen ........................ 96 3.6.2 Eindimensionale Intrusionen ....................... 98 3.6.3 Zweidimensionale Intrusionen 104 3.6.4 Andere Beispiele hilfreicher Randbedingungen 105 3.7 Auswahl wichtiger Wärmetransportprobleme 111 3.7.1 Zeitlich periodische Schwankungen 112 3.7.2 Gefaltete Isothermen 113 3.7.3 Isothermen und Topographie der Erdoberfläche 116 3.7.4 Temperaturverteilung um Störungen 120 3.8 Übungsaufgaben 122 4 Form, Höhe und Bewegung 127 4.0.1 Bezugsflächen 127 Ic- 4.0.2 Die li-Fläche 131 4.1 Vertikale Bewegungen in der Kruste 133 4.1.1 Definition von Uplift und Exhumation 133 4.1.2 Kinematische Beschreibung 137 4.2 Isostasie 142 4.2.1 Hydrostatische Isostasie 143 4.2.2 Flexurisostasie 151 4.3 Geomorphologie 158 4.3.1 Tektonisch bedingte Landschaftsbildung 159 4.3.2 Reliefentwicklung durch Erosion und Sedimentation 160 4.3.3 Fraktale Beschreibung 175 4.4 Übungsaufgaben 176 5 Kraft und Rheologie 181 5.1 Spannung und Verformung 181 5.1.1 Der Spannungstensor 182 5.1.2 Deformationsgesetze 190 5.2 Rheologie der Lithosphäre 202 5.2.1 Rheologie der kontinentalen Lithosphäre 202 5.2.2 Rheologie der ozeanischen Lithosphäre 211 5.3 Kräfte an Lithosphärenplatten 214 5.3.1 Übertragungsmechanismen 214 5.3.2 Kräfte an ozeanischen Platten 221 5.3.3 Kräfte an kontinentalen Platten 225 5.4 Übungsaufgaben 231 Inhaltsverzeichnis XI 6 Dynamische Prozesse ..................................... 235 6.1 Dehnung von Kontinenten 235 6.2 Entstehung von Sedimentationsbecken 236 6.2.1 Absenkungsmechanismen 237 6.2.2 Beckentypen 238 6.2.3 Subsidenzanalyse 240 6.2.4 Einige Modelle der kontinentalen Dehnung 246 6.3 Kollision von Kontinenten 253 6.3.1 Thermische Entwicklung von Kollisionsorogenen 253 6.3.2 Mechanische Beschreibung kollidierender Kontinente .. 262 6.3.3 Akkretionskeile 278 6.3.4 Einige bemerkenswertedynamische Prozesseund Pro- bleme 283 6.4 Übungsaufgaben 296 7 P-T-t-D-Kurven 299 7.1 Einführung ............................. ...... .. ....... 299 7.1.1 Was sind nun P-T- und P-T-t-D-Kurven genau? 300 7.2 Grundlagen der Petrologie 301 7.2.1 Thermobarometrie 302 7.2.2 Eingefrorene Gleichgewichte 304 7.2.3 Erwärmungs- und Abkühlraten 309 7.3 Erfassung von P-T-Kurven 311 7.3.1 Qualitative Form von P-T-Kurven 311 7.3.2 Krümmung und Steigung von P-T-Kurven 313 7.4 Interpretation von P-T-t-D-Kurven kontinentaler Orogene 315 7.4.1 Zeitliche Beziehungen zwischen Metamorphose und Verformung 316 7.4.2 -Räumliche Beziehungen zwischen Metamorphosegrad und -zeitpunkt 317 7.5 Übungsaufgaben 319 A Mathematische Hilfsmittel 323 A.l Wie liest man Differentialgleichungen? 323 A.1.1 Begriffezu Differentialgleichungen 325 A.2 Methode der finiten Differenzen 328 A.2.1 Raster und Randbedingungen 331 A.2.2 Stabilität und Genauigkeit 332 A.2.3 Implizite und explizite Methoden 332 A.2.4 Näherung der Transportgleichung 335 A.2.5 Handhabung unregelmäßiger Ränder 337 A.3 Skalare, Vektoren und Tensoren 339 A.4 Fourier-Serien 342 A.5 Einige numerische Tricks 344 A.5.1 Integrieren von Differentialgleichungen 344

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