Einführung in die Elektrotechnik höherer Frequenzen Von H. H. Meinke o. Prof. Dr. phi!. nato Direktor des Instituts für Hochfrequenztechnik der Technischen Hochschule München Mit 249 Abbildungen Springer-Verlag Berlin/Göttingen/Heidelberg 1961 ISBN 978-3-642-53006-7 ISBN 978-3-642-53005-0 (eBook) DOI 10.1007/978-3-642-53005-0 Alle Rechte. insbesondere das der Übersetzung in fremde Sprachen. vorbehalten. Ohne ausdrückliche Genehmigung des Verlages ist es auch nicht gestattet. dieses Buch oder Teile daraus aufphotomechanischem Wege (Photokopie. Mikrokopie) zu vervielfältigen. @ Springer-Verlag OHG •• Berlin/Göttingen/Heidelberg 1961 Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen. Handeisnamen. Warenbezeichnungen usw. in diesem Buche berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung.nicht zu der Annahme. daß solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften Vorwort Durch die intensive Forschungstätigkeit der letzten 50 Jahre hat das Wissen der Menschheit einen Umfang angenommen, der es dem Ein zelnen unmöglich macht, den gesamten Stand der technischen Wissen schaften in sich aufzunehmen. Andererseits ist es für die Lösung umfang reicher Probleme unerläßlich, die modernsten Erkenntnisse sehr ver schiedenartiger Fachgebiete (z. B. Mathematik, Werkstoffkunde, An triebstechnik, Elektrotechnik, Nachrichtentechnik und Flugtechnik beim Bau eines Radargeräts für die Luftfahrt) zu verwenden, wenn optimale Lösungen gefunden werden sollen. Man beschreitet dabei den Weg, den Einzelnen zum Spezialisten eines engen Fachgebiets zu er ziehen und eine passend kombinierte Gruppe von Spezialisten zur Lösung einer größeren Aufgabe anzusetzen. Es hat sich aber ge zeigt, daß auch die Spezialistengruppe keine günstigste Arbeitsform ist, wenn kein ausreichender innerer Kontakt der Arbeitsgebiete besteht. Beispielsweise werden ein im Maschinenbau ausgebildeter Konstrukteur und ein in Elektronik ausgebildeter Laboringenieur gemeinsam nicht immer eine optimale elektronische Gerätekonstruktion zustandebringen; wenn jeder vom Arbeitsgebiet des anderen nichts versteht. Vermutlich ist daher nicht die extreme Spezialisierung, sondern eine sehr breite Grundlagenausbildung für den Einzelnen der richtige Weg. Eine breite Grundlage des Wissens erleichtert nicht nur die Zusammenarbeit einer Gruppe verschiedenartiger Fachleute, sondern ermöglicht dem Einzell'len auch jeweils eine schnelle Einarbeitung in ein Spezialgebiet. Daneben birgt jede übertriebene Spezialisierung in der Ausbildung auch noch die Gefahr in sich, daß bei dem schnellen Fortschritt der Technik das er lernte Spezialwissen im Laufe der Jahrzehnte veraltet, weil andere Spezialgebiete wichtig wurden. Diese Grundgedanken sind auch für das technische Schrifttum, die Hauptquelle unseres Wissens, wichtig. Für die überwiegende Mehrheit der Ingenieure und Physiker erscheint folgende Gestaltung des Schrift tums richtig: Ausführliche und einfache Lehrbücher über das grund legende Wissen breiter Gebiete, daneben Nachschlagewerke, in aenen das Spezialwissen in schnell greifbarer und gedrängter Form für den täglichen Bedarf zur Verfügung steht. Dagegen werden ausführliche und schwie rigere Lehrbücher über Spezialgebiete immer nur für einen kleinen Kreis von Interessenten wichtig sein. Es ist die Absicht des vorliegenden Buches, ein solches einfaches und grundlegendes Wissen für einen wesent lichen Teil der Elektrotechnik zusammenzustellen, nämlich für die IV Vorwort Technik der sinusförmigen Vorgänge (und verwandten Erscheinungen) für Frequenzen oberhalb etwa 100 Hz, d. h. unter Ausschluß der spe ziellen Arbeitsrichtung der bei Frequenzen um 50 Hz arbeitenden "Stark stromtechnik" . Die Frage, welche Erscheinungen zum grundlegenden Wissen gehören und welche Erscheinungen bereits Spezialwissen sind, ist natürlich nicht eindeutig zu beantworten, und die Antwort wird sich im Laufe der Jahr zehnte ändern. Die Auswahl des grundlegenden Stoffes ist daher stets subjektiv. Ich habe versucht, dasjenige als grundlegend anzusehen, was mir in drei Jahrzehnten praktischer Tätigkeit auf den verschieden sten Gebieten der Elektrotechnik am häufigsten entgegentrat. Ich habe mich ferner bemüht, durch Herausarbeiten übergeordneter Zusammen hänge die Vielzahl der Erscheinungen so zu ordnen, daß mit einem Mini mum an Gedächtnisstoff ein möglichst umfangreiches Wissen erzielt wird. Dabei wurden schwierigere mathematische Formulierungen ver mieden und eine dem Normalbedürfnis des Technikers angepaßte, an schauliche Darstellungsform angestrebt, bei der 15 Jahre Erfahrung im Unterricht geholfen haben. Die Aufnahmefähigkeit der Menschen ist begrenzt und wird auch nicht wachsen, so daß nur durch zusammen fassendes Ordnen und zweckmäßige Beschreibungsformen der große und laufend anwachsende Wissensstoff bewältigt werden kann. Ich hoffe, daß dieses Buch ein brauchbarer Beitrag in Richtung auf dieses Ziel geworden ist und Vielen nützlich sein wird. München, den 15. November 1960. H. Meinke Inhaltsübersicht Seite Formeldarstellung . . . . 1 Komplexe Darstellung einer cos-Schwingung. 2 Schwingungen mit mehreren Frequenzen . . 3 I. Das Verhalten der Werkstotle bei höheren Frequenzen 8 1. Verhalten der leitenden Werkstoffe. . . . . . . . 8 Skineffekt - Eindringtiefe - Oberflächenströme - Hochfrequenz widerstand - Innere Induktivität - Induzierte Wandströme - Nach barschaftswirkung 2. Verhalten der Isolierstoffe (Dielektrika). . . . . . . . . . . . " 19 Spannungsfestigkeit - Kapazitive Ströme - Elektrische Feldenergie - Dielektrizitätskonstante - Dielektrische Verluste - Verlustarme Materialien 3. Magnetische Werkstoffe. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Eisen, Nickel und ihre Legierungen - Hysterese - Amplituden- und frequenzabhängige Permeabilität - Magnetische Verluste - Wirbel ströme - Pulvereisen - Ferrite ll. Verhalten der Unearen Bauelemente bei höheren Frequenzen . 38 1. Widerstände . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . 38 Skineffekt - Eigeninduktivität - Eigenkapazität - Induktionsarme Widerstände - Kompensierte Widerstände für hohe Frequenzen - Regelbare Widerstände 2. Kondensatoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 Kapazitive Blindwiderstände - Kapazitätsformeln - Wahl des Di elektrikums - Wahl der Flächenabstände - Wirkung von Luftschich- ten - Eigeninduktivität - Verlustwinkel - Technische Formen von Kondensatoren 3. Induktivitäten, Spulen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . • . 56 Induktive Blindwiderstände - Magnetische Feldenergie - Luft spulen - Spulen mit magnetischem Kern - Verluste - Gütefaktor - Eigenkapazität - Stetig einstellbare Induktivitäten 4. übertrager, Transformatoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69 Idealer Übertrager - Übertrager mit magnetischem Kern - Über trager mit größerer Streuung - Formeln für Gegeninduktivität - Übertrager mit sehr loser Kopplung - Primäre Resonanz - Sekundäre Resonanz - Verluste - Eigenkapazität - Kapazitive Kopplung ID. Einfache passive Uneare Schaltungen . . . . . . . . . . . . . 81 1. Transformationsschaltungen für eine Frequenz. . . . . . . . . 82 Serienschaltung eines Blindwiderstandes - Parallelschaltung eines Blindwiderstandes - Schaltungen mit zwei Blindwiderständen - Transformationsbereiche - Ströme und Spannungen in der Schaltung - Verluste - Frequenzabhängigkeit - Realisierbarkeit bei höheren Frequenzen VI Inhaltsübersicht Seite 2. Resonanzschaltungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . " 94 Serienresonanz - Parallelresonanz - Strom, Spannung, Widerstand - Kreisgüte - Bandbreite - Eigenverluste - Resonanzen mit mehr als zwei Blindwiderständen - Resonanztransformation - Schaltungen mit variablen Blindwiderständen 3. Breitbandschaltungen ..................... 110 Frequenzabhängigkeit von Schaltungen allgemein - Impedanzschleifen - Kompensation von Serien- und Parallelwiderständen - Tiefpaß, Hochpaß, Bandpaß - Symmetrische Kompensationsschaltungen 4. Breitband-Filter. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122 Tiefpaß, Hochpaß, Bandpaß, Bandsperre - Kreise konstanter Wirk leistung - Filter aus 1, 2 und 3 Blindwiderständen - Impedanz schleife im Durchlaßbereich - Resonanz im Sperrbereich - Zwei kreisige Resonanzbandfilter - Transformierende Bandfilter - Fre quenzweichen 5. Änderung des Phasenwinkels von Strom und Spannung beim Durchgang durch eine Schaltung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 137 Phasendrehung der Spannung durch Serienwiderstand - Phasen drehung des Stromes durch Parallelwiderstand - Phasendrehung in zu sammengesetzten Schaltungen - Phasenschieber aus Blindwider ständen IV. Leitungen bei höheren Frequenzen. . . . . . . . . . . . . . . . . 145 1. Energieübertragung über angepaßte Leitungen .......... 146 Homogene und inhomogene Leitung - Leitungskonstanten und Wellen widerstand verlustfreier Leitungen - Welle der verlustfreien Leitung - Leitungsverluste - Technische Formen von Leitungen 2. Die fehlangepaßte Leitung als transformierendes Element. . . . . . 161 Reflektierte Wellen - Welligkeitsfaktor, Anpassungsfaktor - Glei chungen für Strom und Spannung - Widerstandstransformation der verlustfreien Leitung - Kreisdiagramm - Wirkung der Verluste - Anwendungsbeispiele - Hochpaßtransformation durch inhomogene Leitung 3. Leitung mit stehenden Wellen als Blindwiderstände und Resonanz- kreise ............................ 179 Stehende Wellen - Eingangsblindwiderstand - Am Ende kurzgeschlos sene Leitung als Blindwiderstand - Leitungsverluste - Resonanzen der kurzgeschlossenen Leitung - Kapazitiv verkürzte Resonatoren V. Nichtlineare Widerstände, insbesondere Dioden . . . . . . . . . . . 190 1. Aussteuerung, Verhalten nichtlinearer Widerstände mit kleinen Span nungsamplituden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 191 Kennlinie - Aussteuerung durch Wechselspannung - Gleichrichter effekt - Wechselströme und Oberschwingungen - Kombinationsfre quenzen - Amplitudenmodulation und Demodulation - Trägheits effekte 2. Aussteuerung geknickter Kennlinien mit großen Amplituden. . . . . 201 Aussteuerung mit Wechselspannung - Stromflußzeit, Stromflußwinkel - Gleichströme und Wechselströme - Diodengleichrichtung - Richt kennliniendiagramm - Frequenzwandlung mit Dioden - Trennung der Stromkreise des Gleichrichters - Gegentaktschaltungen Inhaltsübersicht Vll Seite 3. Technische Formen von Dioden. . . . . . . . . . . . . . . . . 212 Hochvakuumdioden - Kennlinien - Röhrenkapazität und Zuleitungs induktivität bei hohen Frequenzen - Elektronenträgheit - Halbleiter dioden ....:. Grenzschicht und Kennlinie - Grenzschichtkapazität VI. Steuerbare elektronische Bauelemente . . . . . . . . . . . . . . . 224 1. Ideale spannungsgesteueI"t!:l Elemente mit kleinen Amplituden. . . . 224 Aussteuerung der Kennlinie - Idealer Verstärker - Frequenzverviel fachung - Verstärkung amplitudenmodulierter Schwingungen - Rückkopplung - Gegenkopplung - Komplexe Rückkopplung bei Wechselstrom - Mitkopplung - Steuerbare komplexe Widerstände - Steuerbare Blindwiderstände - Negative Widerstände 2. Aussteuerung geknickter Kennlinien, insbesondere Selbsterregung . . 235 Aussteuerung mit großen Wechselamplituden - Gleichströme und Wechselströme - Energiebilanz - Selbsterregung - Phasenbilanz - Amplitudenbilanz - Einschaltvorgang bei Selbsterregung - Stabili tätskriterien 3. Doppelsteuerung und Steuerstrom . . . . . . . . . . . . . . . . 243 Aussteuerung der Kennlinien mit 2 Spannungen - Rückwirkungen des Arbeitskreises - Steuerbasisschaltung - Additive und multiplikative Doppelsteuerung - Wechselstromersatzbild mit innerem Leitwert - Steuerstrom - Energiebilanz im Steuerkreis 4. Technische Formen steuerbarer Elemente. . . . . . . . . . . . . 253 Kennlinie der Triode, Tetrode, Pentode - Verstärkungsfaktor - Ab führung der Anodenwärme - Amplitudenmodulation - Multiplikative Mischung - Hexode - Eigenkapazitäten und Induktivitäten - Selbsterregung der Verstärker - Neutralisation - Gitterbasisschal tung - Steuerbare Halbleiter-Elemente - Flächentransistor - Hoch frequenzverhalten des Transistors Schrifttum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 270 Formeldarstellung Die zweckmäßige Darstellung der Formeln ist vom Ausschuß für Einheiten und Formelzeichen in DIN 1313 festgelegt worden. Näheres in [1]. Eine physi kalische Größe, z. B. ein Strom 1= 10 A, wird durch einen kursiv (d. h. schräg) gedruckten Buchstaben (im Beispiel: I) dargestellt und ist formal das Produkt eines Zahlenwerts (im Beispiel: 10) und einer Einheit (im Beispiel: A). Die Formel zeichen für Einheiten werden steil (d. h. senkrecht) gedruckt. Die Formelzeichen für die wichtigsten physikalischen Größen findet man in DIN 1304, die speziellen Formelzeichen der elektrischen Nachrichtentechnik in DIN 1344. Wenn eine Gleichung nur physikalische Größen und reine Zahlen, aber keine Einheiten enthält, nennt man sie eine Größengleichung. Ein einfaches Beispiel ist das Ohmsche Gesetz in der Form U = I . R. In einer Größengleichung bedeutet jeder Buchstabe ein Produkt eines Zahlenwerts und einer Einheit. Man kann solche Gleichungen mit beliebigen Einheiten auswerten, jedoch benutzt man zweckmäßig die Einheiten der folgenden Liste, weil man dann das gewünschte Resultat aus den Gleichungen ohne zusätzliche Zahlenfaktoren gewinnt: Größe Formelzeichen Einheit Abkürzung Spannung U Volt V Strom I Ampere A Widerstand Z,R,X Ohm n Leitwert Y,G,B Siemens S Kapazität 0 Farad F Induktivität L Henry H Zeit t Sekunde s Frequenz f Hertz Hz magnetische H Ampere pro A Feldstärke Zentimeter cm elektrische E Volt pro V Feldstärke Zentimeter cm Energie W Wattsekunde Ws Leistung P Watt W In manchen Fällen wird die Auswertung der Gleichungen durch Verwendung von Zahlenwertgleichungen erleichtert. Den Zahlenwert einer physikalischen Größe erhält man formal dadurch, daß man die physikalische Größe durch die Einheit teilt. Im genannten Beispiel schreibt man IjA = 10 Die Schreibweise IjA bedeutet also den Zahlenwert des Stromes bei Verwendung der Einheit Ampere. Das Ohmsche Gesetz bei Verwendung der Einheiten der Tabelle lautet dann als Zahlenwertgleichung UJV = (IjA)· (Rjn) 1 Meinke, Elektrotechnik 2 Komplexe Darstellung einer cos-Schwingung oder in W ortcn: Der Zahlenwert der Spannung in Volt ist gleich dem Zahlenwert des Stroms in Ampere multipliziert mit dem Zahlenwert des Widerstandes in Ohm_ Komplexe Darstellung einer cos-Schwingung Eine Schwingung nach einem cos-Gesetz hat die Form a =.A . cos (21tft + cp) =.A . cos (rot + cp). (1) a ist der reelle Momentanwert, .A die reelle Amplitude oder der Scheitelwert, f die Frequenz, ro = 21tf die Kreisfrequenz und cp der Phasenwinkel der Schwingung. Allgemeines über die komplexe Darstellung cos-förmiger Schwingungen in [31]. Nach DIN 5483 werden die komplexen Bestimmungsgrößen der Schwingung durch Unterstreichen gekennzeichnet, z. B. der komplexe Momentanwert !! =.A [cos (rot + cp) + j sin (rot + cp)] =.A. ej(wt + '1') = A' eiwt (2) und die komplexe Amplitude (3) Kleine Buchstaben bezeichnen die Momentanwerte, große Buchstaben die Ampli tuden der Schwingung. Speziell für Spannung und Strom gilt also: Reeller Momentanwert : U= U'cos(rot+X); i=I·cos(rot+'P); (4) komplexer Momentanwert: (5) komplexe Amplitude: f!=U'eix; !=I·ei'l'. (6) Der komplexe Widerstand U . Z = -=-=R+jX= IZI'eJ'I' (7) ! ist der Quotient der komplexen Amplituden von Spannung und Strom. Sein Real teil ist der Wirkwiderstand R, sein Imaginärteil der BIindwiderstand X, sein Absolutwert ,/-- U IZI = rR2+ X2 =-; (8) I seine Phase cp berechnet sich aus X tancp = R oder cp = X - 'P. (9) Der komplexe Leitwert (10) Schwingungen mit mehreren Frequenzen 3 ist der Quotient der komplexen Amplituden von Strom und Spannung. Sein Real teil ist der Wirkleitwert G, sein Imaginärteil der Blindleitwert B, sein Absolutwert ,/-- 1 IYI = vG2+ B2 =-; (11) U seine Phase berechnet sich aus B tan D = 7f oder D = tp - X = - Cf!. (12) Schwingungen mit mehreren Frequenzen Man kann jeden zeitabhängigen Vorgang a(t) als eine Summe eines zeit unabhängigen Gliedes Ao und cos.förmiger Schwingungen nach GI. (1) darstellen, wobei gegebenenfalls die Summe unendlich viele Glieder haben kann: a(t) = Ao + 1: An· cos (ront + Cf!n)· (13) n Zu gegebenem a (t) gewinnt man die einzelnen Glieder durch eineFourieranalyse [12 b, 81]. Im folgenden werden einige einfache Beispiele mit nur wenigen, übersichtlichen Frequenzen n f als charakteristische Zeitvorgänge der Elektrotechnik aufgeführt. Bei periodischen Vorgängen t wiederholt sich jeder Wert a(t) jeweils nach einer bestimmten IL Zeit T. T ist die Periodendauer, f = 11T die Grundfrequenz. Die A Schwingung lautet + -~-I----/ a(t) = Ao 1:An· cos (nwt+Cf!n). I n (14) Abb. 1. Periodische Folge von Rechteckimpulsen Sie besteht aus einem zeitunabhängigen Glied Ao, aus einer Grundschwingung mit der Frequenz f und der Amplitude Al und aus Oberschwingungen, deren Fre quenzen n f ganzzahlige Vielfache der Grundfrequenz sind. Unter diesen periodi schen Schwingungen sind diejenigen besonders einfach und häufig, bei denen alle Cf!n = 0 sind und deren Zeitablauf dann symmetrisch zum Nullpunkt t = 0 der Zeit liegt. Beispiel in Abb. 1. Für solche Vorgänge ergibt die Fourieranalyse JTj2 Ao = ~ a(t)· dt (15) -Tj2 JTj2 An = ; a(t)· cos nwt· dt. (16) -Tj2 Bei den periodischen Vorgängen sind solche von besoderem Interesse, die Impuls charakter haben, die wie in Abb. 1 jeweils nur während einer gewissen Zeit T< T von von Null verschieden sind. Im einfachsten Fall haben sie Rechteckform wie in 1*