Peter Bendixen Einführung in das Kultur- und Kunstmanagement Peter Bendixen Einführung in das Kultur- und Kunstmanagement 2., aktualisierte Auflage Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH Die Deutsche Bibliathek - CIP-Einheitsaufnahme 1. Auflage April 2001 2., aktualisierte Auflage Juli 2002 Alle Rechte varbehalten © Springer Fachmedien Wiesbaden 2002 Urspriinglich erschienen bei Westdeutscher Verlag GmbH, Wiesbaden 2002 www.westdeutschervlg.de Das Werk einschlieElich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschiitzt. J ede Verwertung aullerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ahne Zustimmung des Verlags unzulăssig und strafbar. Das gilt insbesandere fiir Vervielfăltigungen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe van Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass salche Namen im Sinne der Warenzeichen-und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wăren und daher van jeder mann benutzt werden diirften. Umschlagbild: Peter Bendixen Umschlaggestaltung: Horst Dieter Biirkle, Darmstadt Gedruckt auf saurefreiem und chlarfrei gebleichtem Papier ISBN 978-3-531-33598-8 ISBN 978-3-663-09859-1 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-09859-1 Inhalt Vorwort ...................................................................................................................... 7 1. Die Kunst, Kultur zu ermöglichen-erste Annäherung ................................ l2 2. Die ökonomischen Grundlagen - Anleihen aus der Betriebswirtschaftslehre .................................................... 36 2.1 Text und Kontext-Die Verbindung zwischen Management und Kultur .... 36 2.2 Übernahmen betriebswirtschaftlicher Managementprinzipien? ................... 39 2.3 Die allgemeine Managementlehre ................................................................ 48 2.4 Managementstrukturen und -prozesse .......................................................... 52 2.4.1 Management als Kopfregion der Organisation .......................................... 52 2.4.2 Management als Funktion und Prozess im Getriebe ................................. 64 2.4.3 Management als Methode und der Charme des Geldes ............................ 71 2.5 Management zwischen Theorie und Praxis .................................................. 90 2.5.1 Der Manager und der >homo oeconomicus< ............................................ 90 2.5.2 Der Manager als Sucher und Macher im Markt ...................................... 104 3. Management in Kultur und Kunst-Funktionen und Methoden .............. 109 3.1 Das Schrifttum zum Thema "Kulturmanagement" .................................... 109 3.2 Die Reichweite des Kulturbegriffs ............................................................. 123 3.3 Bauelemente für Kultur- und Kunstmanagement.. ..................................... 130 3.4 Die Grundfunktionen des Kulturmanagements .......................................... 142 3 .4.1 Entdecken und Erfinden .......................................................................... 145 3.4.2 Bewerten und Entscheiden ...................................................................... 148 3.4.3 Entwickeln und Gestalten ....................................................................... 151 3.4.4 Realisieren und Verändern ...................................................................... 157 3.5 Planung oder Versuch und Irrtum? ............................................................ 159 3.6 Management des kulturellen Ambientes .................................................... 164 4. Management der Markt- und Öffentlichkeitskontakte .............................. 172 4.1 Die Bearbeitung des kulturellen Umfeldes ................................................. 172 4.2 Begriffund Bedeutung des Marktes und der Öffentlichkeit ...................... 174 4.3 Strukturen des Marktes und der Öffentlichkeit .......................................... 178 4.3.1 Marketing und Marketingmix ................................................................. 178 4.3.2 Markt und Marktbearbeitung .................................................................. 184 4.3.3 Öffentlichkeit und Öffentlichkeitsarbeit ................................................. 197 4.3.4 Milieus, Szenen und das Publikum ......................................................... 206 4.3.5 Fördervereine und Beziehungsnetze ....................................................... 217 4.4 Die Erarbeitung von Marketingkonzepten ................................................. 218 5. Das Management der finanziellen Sicherung .............................................. 229 5 .I Haushalten in der Wirtschaft, Haushalten in der Kultur ............................ 229 5.2 Geldkreisläufe in der Wirtschaft, Geldkreisläufe in der Kultur ................. 233 5.3 Multiple Quellen zur Finanzierung der Kultur ........................................... 239 5 5.4 Gebrochene Geldkreisläufe in der Kultur .................................................. 240 5.5 Kulturfinanzierung mit Diplomatie ............................................................ 243 5.6 Wege der Erschließung von Finanzquellen ................................................ 250 5.6.1 Kulturpolitische Vorbemerkungen .......................................................... 250 5.6.2 Die Finanzierung von Kultureinrichtungen im öffentlichen Eigentum ... 254 5.6.3 Öffentliche Zuwendungen ....................................................................... 257 5.6.4 Kooperation mit der Wirtschaft ............................................................... 261 5.6.5 Gesellschaftliche Unterstützung .............................................................. 267 6. Management der Organisation und der strukturellen Anpassung ............ 274 6.1 Organisation und Rationalisierung kultureller Einrichtungen .................... 274 6.2 Wirtschaftlichkeit und Qualitätsstandard ................................................... 275 6.3 Organisation und struktureller Wandel ...................................................... 278 6.4 Rationalisierung und das Expertenproblem ................................................ 284 6.4.1 Die Produktivitätslücke und ihre Absurditäten ....................................... 284 6.4.2 Rationalisierung als kreativer Prozess ..................................................... 287 6.4.3 Einsatzformen externer Experten ............................................................ 292 7. Kultur-und Kunstmanagement im Einsatz ................................................ 299 7.1 Wie neu ist Kulturmanagement? Über Dilettantismus u. Professionalität .299 7 .I. I Kulturmanagement ist nur ein neuer Akzent in einer alten Praxis .......... 300 7.1.2 Kulturmanagement ist die moderne Version einer alten Praxis .............. 308 7 .1.3 Kulturmanagement ist der Vorbote einer anderen Kultur ....................... 310 7.2 Einsatzfelder des Kultur-und Kunstmanagements .................................... 314 7.2.1 Die professionelle Reichweite des Kulturmanagements ......................... 314 7.2.2 Der Bereich der darstellenden Künste ..................................................... 315 7.2.3 Belletristik und Bildende Kunst.. ............................................................ 320 7.2.4 Kulturabteilungen in der Wirtschaft ........................................................ 322 7.2.5 Kulturämter und andere öffentliche Dienste ........................................... 324 7.2.6 Fremdenverkehr und Kulturtourismus .................................................... 325 7.2.7 Regionalentwicklung durch kulturelle Initiativen ................................... 330 7.2.8 Kulturmanager als Kulturberater ............................................................ 334 7 .2.9 Bildungseinrichtungen ............................................................................ 336 8. Kultur- und Kunstmanagement in der Ausbildung .................................... 340 8.1 Ausbildung, Training und Praxis ............................................................... 340 8.2 Basisqualifikationen ................................................................................... 342 8.2.1 Die wirtschaftswissenschaftlichen Grundlagen ....................................... 343 8.2.2 Die kulturwissenschaftlichen Grundlagen ............................................... 345 8.2.3 Die rechtswissenschaftliehen Grundlagen ............................................... 346 8.2.4 Die verwaltungswissenschaftlichen Grundlagen ..................................... 347 8.2.5 Die Grundlagen der angewandten Informatik ......................................... 348 8.3 Das Training besonderer Fähigkeiten ......................................................... 350 8.4 Die Praxis als Bestandteil der Ausbildung ................................................. 356 9. Offene Fragen und Perspektiven .................................................................. 360 Literaturverzeichnis ............................................................................................. 367 6 Vorwort In ein Fachgebiet wie Kultur- und Kunstmanagement einzufiihren, setzt voraus, dass es eine feste Plattform gibt, von der aus ein solches Gebiet überblickt werden kann, dass es einigermaßen gesicherte Bestände an Wissen und Methoden in ausreichend ausgearbeiteter Form gibt, dass gewisse Prinzipien des Denkens und Handeins Zeit genug hatten, erprobt zu werden und sich zu bewähren und dass all dies nun ausge reift genug ist, um zur allgemeinen Aneignung und Anwendung angeboten werden zu können. Eine Einfiihrung kann aber auch verstanden werden als eine Einladung, sich am Prozess des Werdens und Gestaltens dieses Gebietes zu beteiligen. Letzteres habe ich diesem Buch zugrunde gelegt. Von einem Reifestadium in Sachen Kultur- und Kunstmanagement kann nämlich nach meiner Einschätzung derzeit noch nicht die Rede sein. Nach einem Zeitraum von kaum fiinfzehn Jahren der Entwicklung dieses Gebie tes im In- und Ausland ist selbst eine Zwischenbilanz ein riskantes Unternehmen. Andererseits ist das Bedürfnis nach Sichtung, Ordnung und Kommentierung vor allem unter denjenigen, die sich fiir eine Qualifizierung in Kultur- und Kunstmana gement interessieren, unverkennbar. Ihnen Orientierung zu vermitteln und denen, die sich in diesem Gebiet auskennen, ein paar weiterfuhrende Anregungen fiir ihre wei tere Arbeit zu geben, ist mein zentrales Anliegen mit dieser Schrift. Das Schrifttum zum Thema "Kultur- und Kunstmanagement" quillt langsam über. Aber das Gemisch aus pragmatischen Ansätzen, Konzeptionen, ausgearbeiteten Erfahrungen und theoretischen Begründungsversuchen ist noch nicht zur Ruhe ge kommen, es hat sich noch nicht sedimentieren können, um eine gewisse Bodenhaf tung zu bewirken, die einen sicheren Stand erlaubt. Angesichts der enormen Umbrü che, die wir derzeit im Kulturleben zu verzeichnen haben, ist dieser Zustand viel leicht sogar begrüßenswert. Nichts wäre gefahrlieber in solcher Lage, als sich auf vermeintlich sichere Resultate, seien es eigene oder entlehnte, zu stützen und nun ohne weiteres zur Sache zu kommen. Dazu sind die Herausforderungen vor allem auch aus der Welt der Wirtschaft, der Weltwirtschaft zumal, viel zu groß. Die Wirtschaft war immer schon ein Unruhestifter, das liegt wohl in ihrer Natur oder sagen wir lieber: in den Antrieben, die der Mensch ihr mitgegeben hat. Unruhe kommt indessen auch aus der Kultur selbst. Die Maßstäbe fiir Qualität verschieben sich, die Formen der Wahrnehmung von Kunst und Kultur verändern sich, und die Inhalte, die Substanz künstlerischer und kultureller Praxis, überschreiten, wie sie es immer taten, ihre schon zu vertraut gewordenen Stile und Missionen zu neuen For men und Inhalten. 7 Und nicht nur das. Neue Technologien wie die elektronischen Medien sind mehr als nur Instrumente zur Verbesserung von Informationsflüssen; sie verändern das Leben in allen Winkeln tiefgreifend. Wir sind Zeitzeugen eines kulturellen Wandels, der neue Kunstformen hervorbringt und neue Formen der Kunstrezeption induziert. Vieles von dem, was uns noch vertraut ist, könnte alsbald der Geschichte angehören oder nur noch in veränderter Ummantelung in die sich anbahnende neue Zeit mitge nommen werden. Dies ist kein Anlass zum Kulturpessimismus. Auch Shakespeares Stücke werden heute anders empfunden als zu seiner eigenen Zeit. Niemand fände heute wahrscheinlich noch einen Kunstgenuss daran, Beethovens Sonaten auf dessen eigenen Flügel (heute aus Franz Liszts Besitz stammend in Budapest befindlich) anzuhören. Aber weder Shakespeare noch Beethoven oder irgend ein anderer Großer der reichen Kunstgeschichte geht mit den äußeren Veränderungen verloren. Kultur-und Kunstmanager sind oder sollten Meister des Spagats sein. Sie stehen mit Aufmerksamkeit in der Zeit, in der sie leben und arbeiten, und müssen sich den noch einen hohen Grad an Respekt vor den Werken des kulturellen Erbes bewahren, um nicht zu Antreibern allzu derber Banalisierungen und Kommerzialisierungen zu werden. Sie stehen vor der Aufgabe, die Bedeutung von Kunst und Kultur zu beher zigen und zugleich deren wirtschaftliche Fundamente zu sichern. Sie sind einer Kunst, einer Kulturinstitution oder einem Kulturprojekt verbunden und stehen zu gleich in der Öffentlichkeit und tragen Mitverantwortung filr die kulturelle Vitalität in der Gesellschaft. Wer sich auf das Gebiet des Kultur- und Kunstmanagements einlässt, kommt an Themen, Problemen und Instrumenten der Wirtschaft nicht vorbei. Um deren Poten tiale nutzen zu können, muss man sie kennen und bewerten können. Um in Fragen der Wirtschaft und ihren Praktiken mitreden zu können, muss man jedoch kein aus gebildeter Ökonom sein. Die Ökonomie benimmt sich nur manchmal, als betreibe sie eine Hexenküche, als arbeite sie mit geheimnisvollen Rezepturen, die nur der Mei ster selbst beherrscht. Manches erweist sich bei näherem Hinsehen als eher simpel, anderes als wider sprüchlich oder obskur. Vieles aber ist wirklich kompliziert, wenn auch nicht uner klärlich. Dazu muss man wissen, dass zwischen der Wirtschaftspraxis, der ökonomi schen Theorie und den betriebswirtschaftliehen Lehrmeinungen und Konzepten zuweilen erstaunliche Differenzen bestehen. Sie alle haben ihre Stärken und Schwä chen. Diese im Einzelnen zu kennen und beurteilen zu können, ist selbst fllr Ökono men nicht immer einfach. Für die weniger Eingeweihten besteht zweifellos eine gewisse Gefahr, zwischen die Räder des Mahlwerks von Theorie und Praxis zu geraten und gutgläubig zu übernehmen, was hier und dort mit der publizistischen Geste von kosmischen Ein sichten als unabweislich und selbstredend gültig vorgetragen wird. Ökonomie ist, was ihren Kontext angeht, keine einfache Wissenschaft, und zwar deshalb nicht, weil sie - wie wir sehen werden - eben diesen Kontext abgestreift hat. Ökonomen kümmern sich um die Ökonomie; sie pflegen es aber abzulehnen, auch fiir die Effekte in der Umgebung des Wirtschaftens, im Sozialbereich, in der Umwelt oder in der Kultur wissenschaftlich zuständig zu sein. Darin liegt die Stärke der Konzentration auf die Mitte und zugleich die Schwäche der mangelnden Relati- 8 vierung der vom eigenen Standpunkt und der vom eigenen geistigen Standort be dingten Einsichten (eine erhellende Gegenüberstellung des ökonomischen und des kulturökonomischen Paradigmas findet sich bei Volkerling 1999, S. 529 ff.). Der urteilende Wissenschaftler steht selbst in einem bestimmten geistigen und sozialen Kontext, der seine Betrachtungsweisen, seinen Horizont und seine Haltun gen beeinflusst und den zu reflektieren er nicht nur anderen überlassen sollte. In solchen Zusammenhängen sind stets zwei Kontexte im Spiel: der Kontext der Sache, z.B. das soziale Klima einer bestimmten, ins Visier genommenen kulturellen Praxis, und der Kontext des Betrachters, z.B. die kulturelle Umgebung und Herkunft eines Forschers, aus der heraus er seine Fragen stellt und seine Schlüsse zieht, wenn er eine Sache ins Visier nimmt. Eine Wissenschaft wie die Ökonomie, die sich gewollt einem bestimmten Aus schnitt der Realität zuwendet, der hochgradig in Politik, aber auch in kulturelle, soziale und ökologische Zusammenhänge verwoben ist, kann sich nicht dadurch von diesen Kontexten lossagen, dass sie methodisch scheinbar objektive Modelle und Gesetzmäßigkeiten herausdestilliert und diese in die Praxis zurückverpflanzt, als gäbe es diese Kontexte nicht-sie waren ja in der Theorie ausgeschlossen worden. Diese Problematik wird ein Grundzug dieser Abhandlung sein, denn Manage ment ist eine Praxis, die in der Wirtschaft selbst am weitesten gediehen ist und die im Bereich von Kultur und Kunst noch nicht zu eigenen, sondern nur zu übertrage nen Lösungen gelangt zu sein scheint. Übernimmt man aber die Praktiken der Wirt schaft einschließlich der wissenschaftlichen Lehrmeinungen und Konzepte dazu für die Aufgaben in Kunst und Kultur, dann handelt man sich leicht eben jenen ökono mischen Fokus ein, der seinen Kontext nicht wahrnimmt. Dies ist im Kulturbereich ein nicht unerhebliches Risiko. Der verfiihrerisch ausgeworfene "Rettungsring", Anleihen beim Wirtschaftsma nagement oder - noch problematischer - in der Betriebswirtschaftslehre zu machen, wird nach wie vor gern ergriffen, um nicht in der Flut der Probleme in der Kultur zu ertrinken. In dieser Hinsicht ist fast schon zu viel passiert - zu Lasten sorgfältigen Umgangs mit dem, was wir an kulturellem Erbe zu pflegen, und dem, was wir an lebender Kunst zu ermutigen und zu ermöglichen haben. Das ist der Grund fiir die relativ ausfUhrliehe Darstellung und Kommentierung von Managementtheorien, Managementinstrumenten und pragmatischen Konzepten aus dem Wirtschaftsge schehen in dieser Einfiihrung. Mein Anliegen besteht darin, dem Leser fundierte Argumente an die Hand zu geben, sich in Sachen Management selber ein Urteil zu bilden und so gestaltend an der Entwicklung des Gebietes Kultur- und Kunstmanagement teilzunehmen. Gerade weil sich die Praktiken des Wirtschaftsmanagements und die des Kultur- und Kunst managements in vielen Punkten sehr nahe sind, muss den Gefahrenpunkten und Bruchstellen besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden. Um diese deutlich zu machen, habe ich der ökonomischen Sicht relativ viel Raum in dieser Abhandlung gegeben. Nach vielen Jahren eigener Praxis auf diesem Gebiet bin ich heute mehr denn je davon überzeugt, dass jeder Text, also auch dieser, seinen spezifischen Kontext in der Sache selbst, aber auch in der Person des Autors hat. Dieser Kontext ist das 9 praktische und das universitäre Milieu, das mich zu dieser Schrift angeregt hat, das meine Argumentationen mit der Zeit zugespitzt und die Einsicht verstärkt hat, dass der Autor selbst zwar ein aktives Moment darin ist, dass er aber in vieler Hinsicht auch nur ein Medium ist, über das sich bestimmte Zeitströmungen zum Ausdruck bringen. Diese Relativierung hat natürlich nichts damit zu tun, dass ich als Autor für alles allein verantwortlich zeichne, was in dieser Einführung geboten wird. Ich muss es mir versagen, all denen namentlich zu danken, die sich als konstruk tive Anstifter zu meiner Arbeit während der letzten Jahre erwiesen haben. Es wären zu viele. Was mich immer am meisten beflügelt hat, waren die Studierenden, mit denen ich viele auch für mich kritische Fragen intensiv beraten konnte. Diese Ebene meines eigenen Lernprozesses ist mir nach wie vor am wichtigsten. Deshalb möchte ich besonders die engagierten Studenten des Fachbereichs Kulturwissenschaften an der Universität Lüneburg, die Teilnehmer des Studiengangs Kultur- und Bildungs management an der Hochschule für Wirtschaft und Politik Hamburg, die Studien gänge des Internationalen Zentrums für Kultur & Management (ICCM) in Salzburg und die Studenten des Studiengangs Kultur und Management an der Hochschule Zittau/Görlitz mit ganz besonderer Dankbarkeit erwähnen. Wertvolle Erfahrungen und Einblicke haben mir die Lehrgänge an den Univer sitäten in Budapest und Pecs gebracht sowie in allerjüngster Zeit meine Gastprofes sur an der Yeditepe Universität in Istanbul. Ausdrücklich erwähnen möchte ich auch die Kollegen des Zentrums für Buropastudien an der Bosporus-Universität in Istan bul, die mir sehr wertvolle Unterstützung gewährt haben und von denen ich Perspek tiven auf die europäische Kultur empfangen habe, die mir so nicht geläufig waren. Meine Arbeit an diesem Buch ist entscheidend von der Kollegenschaft am Hambur ger Institut für Internationale Musik und Kulturökonomie gefördert und unterstützt worden. Auch ihnen gilt mein ausdrücklicher Dank. Mit dieser Einführung wende ich mich an alle, die sich für dieses Gebiet aus be ruflichen oder nebenberuflichen Gründen interessieren, an alle, die sich für ihr ge plantes oder begonnenes Studium ein paar erste oder zusätzliche Anregungen holen möchten, und vor allem an diejenigen, die irgendwo im Bereich von Kultur und Kunst praktisch tätig sind. Deren Erfahrungen und Wissen sind als Anregungen und Kritik sehr erwünscht. Die Festigung des Gebietes Kultur- und Kunstmanagement kann nur eine Gemeinschaftsarbeit und eine Aufgabe für die nächste Zukunft sein. Hamburg, im Juni 2000 10