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Einflussgröße und Konsequenzen der Unternehmensfairness: Empirische Analyse aus der Perspektive von Patienten und niedergelassenen Ärzten PDF

414 Pages·2016·81.169 MB·German
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Marktorientiertes Management Herausgegeben von M. Lingenfelder, Marburg, Deutschland In dieser Schrift enreihe werden Entwicklung und Anwendung wissenschaft lich fundierter Methoden und Modelle des marktorientierten Managements themati- siert. Sie dient als Forum für praxisrelevante Fragestellungen aus Handel, Dienst- leistung und Industrie, die mit Hilfe theoretischer und empirischer Erkenntnisse beantwortet werden. Herausgegeben von Univ.-Prof. Dr. Michael Lingenfelder Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaft slehre insb. Marketing und Handelsbetriebslehre Philipps-Universität Marburg, Deutschland Diana Nöcke Einfl ussgröße und Konsequenzen der Unternehmensfairness Empirische Analyse aus der Perspektive von Patienten und niedergelassenen Ärzten Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Michael Lingenfelder Diana Nöcke Marburg, Deutschland Dissertation Universität Marburg, 2015 Marktorientiertes Management ISBN 978-3-658-12090-0 ISBN 978-3-658-12091-7 (eBook) DOI 10.1007/978-3-658-12091-7 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbi- bliografi e; detaillierte bibliografi sche Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer Gabler © Springer Fachmedien Wiesbaden 2016 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfi lmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informa- tionen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer Fachmedien Wiesbaden ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media (www.springer.com) v Geleitwort In einer sozialen Marktwirtschaft bildet die Legitimation von Unternehmen, die über die Ge winnerzielung hinausgeht, einen wichtigen Grundpfeiler für die Akzeptanz einer freiheitlichen Wirtschaftsordnung. Insbesondere für Sektoren, in denen bis vor ca. 30 Jahren nahezu aus schließlich Non-Profit-Geschäflsmoclelle betrieben wurden, verkörpert Fairness als eine Kon kretisierung von Legitimation ein besonders sensibles Phänomen. So stehen Unternehmen der stationären Gesundheitsversorgung besonders im Fokus, wenn es um faires Verhalten geht: Intensiv geführte Debatten um Zwei- bzw. Drei-K1assenmedizin, Rationierung von Ge sundheitsleistungen, Beschränkung des Zugangs zur Gesundheitsversorgung, Privatisierung von Krankenhäusem usw. sind ein Beleg dafür, dass die deutsche Bevölkerung gerade an Klinikunternahmen besonders hohe Anforderungen an deren Legitimation stellt. Die Bearbei terin setzt hier an, in dem sie aus der Perspektive von Patienten und niedergelassenen Ärzten Fairness von Klinikunternehmen analysiert. Die Verfasserin möchte mit ihrer Arbeit vier Ziele realisieren: • Operationalisierung von Fairness als mehrdimensionales Konstrukt • Analyse der Wirkungen von Fairness auf Zufriedenheit, Weiterempfehlungsabsicht, Lo yalität und wahrgenommene Fairnessreputation • Analyse von Moderatoreffekten, die bei den zuvor beschriebenen Ursachen-Wirkungs beziehungen festgestellt werden können • Ermittlung des Effektes einer auf Zielgruppen ausgerichteten Unternehmensstrategie auf die wahrgenommene Fairness Die erste von zwei Säulen der Dissertation bildet das 3. Kapitel, das rund 130 Seiten umfasst. Mittels adäquater Theorien trachtet die Autorin danach, Hypothesen zu Determinanten und Wirkungen von Fairness eines Unternehmens zu generieren. Insgesamt werden 76 Hypothe sen extrahiert, die sich je zur Hälfte auf niedergelassene Ärzte und Patienten beziehen. In Abschn. 1 versucht die Verfasserin auf Basis von Kriterien (5. 46 ff.: Bewährungsgrad hin sichtlich Erklärung von Verhalten, Möglichkeit zur simultanen Erörterung der Wahrnehmung und Bewertung von Fairnessdimensionen, Anwendbarkeit auf die zwei fokussierten Stakehol dergruppen (niedergelassene Ärzte und Patienten), Integration in ein wissenschaftliches Pa radigma) geeignete Theorien und Konzepte zu identifIZieren. Insgesamt handelt es sich um Fairness Theory, Fairness Heuristic Theory, eID-Paradigma, Lerntheorie, Risikotheorie, The orie des geplanten Verhaltens, Elaboration-Likelihood-Modell und Socialldentity Theory. Danach wird Fairness als Gegenstand der Untersuchung in Abschn. 2 begrifflich erörtert und von anderen Phänomenen (Gerechtigkeit, Zufriedenheit) abgegrenzt. In Abschn. 3 fundiert die Autorin vier Dimensionen von Fairness anhand der Fairness-Theorie. An der einen oder an deren Stelle werden weitere Theorien zur Aufarbeitung der Fairnessforschung (z.B. Mental VI Accounting, Instrumental Model of Procedural Justice, Referent Cognitions Theory} herange zogen. In Abschn. 3.4. werden Ansätze zur Operationalisierung jeder Faimessdimension für die zwei Stakeholdergruppen entwickelt. Es handelt sich jeweils um siebenstufige Multi-ltems kaien, die für Patienten und für Einweiser spezifische Formulierungen enthalten. Mit ca. 100 Seiten Umfang liegt der Schwerpunkt im 3. Kapitel auf der Herleitung von Hypo thesen zu Determinanten und Wirkungen von Fairness bzw. Faimessdimensionen (Abschn. 4). Die Autorin versucht in jedem Unterabschnitt zunächst einen überblick über den konkreten State of the art des relevanten Forschungszweiges zu geben, danach auf Basis theoretischer überlegungen sowie, soweit vorhanden, empirischer Befunde Hypothesen zu formulieren, um schließlich die empirische Erfassung der jeweiligen Determinante bzw. Wirkung zu diskutieren. In Abschn. 4.3., 4.4. und 4.5. werden Hypothesen zu den Interdependenzen zwischen den verschiedenen Konstrukten, die als Konsequenzen der Fairness betrachtet werden, zu den Moderationseffekten und zu den Effekten von Kontrollvariablen auf das Fairness-Phänomen formuliert. Bei letzteren geht es konkret um Identifikation, Hilfs-und Kooperationsbereitschaft. Nahezu 100 Seiten umfasst das 4. Kapitel, das die zweite Säule der vorgelegten Dissertati onsschrift bildet. Die Verfasserin schildert zunächst Datenerhebung und Datengrundlage (Ab schn. 1). Bei einem kooperierenden Krankenhaus konnte die Autorin insgesamt 1422 Patien ten und 1433 niedergelassene Ärzte schriftlich befragen. Sie erzielt einen Rücklauf von 292 (bei Patienten; 20,5 %) bzw. 278 (bei Einweisern; 20.6 %) Datensätzen, die für die weiteren Analysen geeignet erscheinen. Etwa 70 Seiten nehmen die Schilderung messmethodischer Vorgehensweisen und die Inter pretation der reichhaltigen Befunde ein. In Abschn. 4.4 und 4.5 werden Ursache-Wirkungszu sammenhänge und Moderationseffekte in den zwei bestangepassten Modellen skizziert. Es erfolgt eine inhaltliche Interpretation der überaus spannenden Ergebnisse. Von den insgesamt 89 Hypothesen (13 exploratorisch formulierte Hypothesen werden im 4. Kapitel zusätzlich formuliert) lassen sich 19 nicht mit dem Datensatz der Autorin bestätigen. Warum das so ist, versucht die Verfasserin zu begründen. Das 5. Kapitel geht auf die Limitationen der Dissertation von Frau Nöcke ein (Abschn. 1), leitet Implikationen und Empfehlungen für die Praxis sowie die Faimessforschung ab (Abschn. 2). Die Ansatzpunkte, die die Verfassenn für die Praxis ableitet, berücksichtigen sehr gut den thematischen Fokus der Arbeit. Gerade mit Blick auf die Vertrauenskrise, die in Folge der sog. Finanzmarktkrise neuerdings auch die Europäische Union in ihren Grundfesten erschüttert, bildet das Thema Fairness ein zentrales Thema, mit dem sich die betriebswirtschafUiche Forschung befassen muss. Insofern VII wünsche ich der Schrift von Frau Nöcke eine sehr große Verbreitung. Jeder an Faimessfor schung interessierte Wissenschaftlicher erhält mit diesem Buch eine reichhaltige Lektüre und sehr vielfältige theoretische und empirische Denkanstöße. Univ.-Prof. Dr. Michael Lingenfelder IX Vorwort Jeder, der sich die Aufgabe gestellt hat eine Dissertation zu verfassen, weiß, dass dieses Vorhaben ohne ein stabiles und herzliches Umfeld nicht machbar ist. Nur dieses ennöglicht es, die zeitweisen Tiefen abzufedern, erfolgreich zu überwinden, und die Höhepunkte gebüh rend zu teilen. Aus diesem Grund möchte ich mich nach Fertigstellung meiner Dissertation bei den vielen Unlerstülzern für Ihre Hilfe und Zeit bedanken. Ein spezieller Dank gilt meinem Doktorvater, Herrn Prof. Dr. Michael Lingenfelder. Vielen Dank für Ihre Offenheit, dia Diskussionen und die konstruktive Kritik über die gesamte Zeit meines Promotionsstudiums. Ich möchte mich auch für die lehrreichen Erfahrungen aus den vielen Praxisprojekten während meiner Zeit als wissenschaftliche Mitarbeitenn an Ihrem Lehrstuhl bedanken. Herm Prof. Dr. Sasehs Mölls möchte ich herzlich rur die Bereitschaft danken, als ZWeitgutach ter einzutreten. Für die Bereitschaft zur übernahme des Prüfungsvorsitzes bei meiner Dispu tation danke ich Herrn Prof. Dr. Michael Stephan. Weiterer Dank gilt hier auch Frau Meyer Bairam für die schnelle und unkomplizierte Abwicklung der administrativen Themen im Hinter grund. Meine Lehrstuhlzeit ist mir immer noch in bester Erinnerung und das liegt zu einem großen Teil an meinen ehemaligen Kollegen. Für den fachlichen Austausch, aber auch die Optimie rung der Taktik am Kicker und die Ablenkung neben der akademischen Arbeit danke ich Flo rian, Dominic, Sebastian, Marion, Gloria und Henrike. Ein besonderer Dank gilt Sina. bei der ich während der überarbeitungsphase immer wieder Unterschlupf in Marburg gefunden habe und Christina, die trotz Muttergluck und Habilitationsstress die Zeit zum Korrekturlesen gefun den hat. Ein herzlicher Dank geht auch an Susanne, die mir sowohl in fachlichen als auch privaten Tiefpunkten immer zur Seite stand. Auch bei Inge möchte ich mich für ihre Unterstüt zung bei der Bewältigung des Burokratiedschungels bedanken. Privat möchte ich mich bei Juliane und Julia bedanken, die mich von Beginn an immer in mei nem Vorhaben bestärkt haben und trotz den Zeiten, in denen akademisch bedingt Funkstille herrschte immer noch zu meinen engsten Freunden zählen. Mein letzter und herzlichster Dank gilt meinen Eltem. Ohne Euch wäre mir weder das Studium noch die Promotion möglich gewesen. Vielen Dank für die Unterstützung, die Zeit, die Ihr Euch zum Zuhören genommen habt und Euer Verständnis. Euch ist diese Arbeit gewidmet. Diana Nöcke XI Inhaltsverzeichnis Abblldu_vlmllchnl• .•••••...•.•.••.•.•.•••••.••.••••••••••••••••••••••.•.•••..•....•.•..•.•....•....•....•. XVIl Taballenvemolchnla ...•....•.•....•.•....•......•....•.•....•.....•....•....•..•••••....•.••••••..•....•.•....•.•X lX Abkürzunp""rzelchnla .•.•....•....•....•.•....•....•......•...•....•....•.•••..•....•....•.•....•....•....• XXIIl A Ralevanz der Fal""",. in der Beziehung zwlachen Untarnahmen und Ihren Stakeholdem ......•......•....•.•....•.•....•.•....•.....•....•....•..•••.•..•.•....•....•....•....•....•.• 1 1 Falrn• •• all Wert In der ökonomischen Forschung ................................................... 1 2 StIIte-of·the-Ar1 der Faimeuforechung in Kunden-Unternehmena- Beziehungen .........................................................................••••...................................... 4 3 Gang der Unterwuchung .............................................................................................. 16 B Dautachland. Krankenhausmarkt aus Sicht verschladenar Int. .....n .gruppen als Untersuchungskontaxt darvor1lspndan Arbeit ..•. 19 1 Rollo dss Krsnkanhsusmsrktas für dia deutsche Wlrtoch.ft .................................. 19 2 Nledargeloosana Arzte und Pa_n als Stakoholder Im deutschen Krankenhausrnartd: ••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• 25 2.1 Gnmdzüga das Stakehokjemnsalzes und ihre Anwendung auf dan UntOfSUChungskontext .........................................•.............................................. 25 2.2 IdentHlkation und Klassifizierung von Stakeholdem Im Krankenhausmar1d ....... 26 2.3 Patienten als abhängige Stakeholder eines Krankenhauses ............................. 31 2.4 Nlodergelaaaone Arzte als definitive Stakaholder eines Krankenhauses ........... 33 3 Kanzaptlomtlla Grundlagen der Dienstleistung der .tatlonhn Patl.ntenv.,.orgung. ............................................................••..................................... 37 4 H.rausford.rung.n Im Krankenhau.markt und dl. B.d.utung d.r Falrn ••• für den Erfolg van Knlnkanhäuaern ....................................•••.................................... 41 5 ZWI.ch.nfazlt ••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••.. 47 C Thaorl.b• •l arta Modanantwicklung zur Analysa .In.r Datarmlnanta und m.h. .....r Kons.quenzen dar distributiven, prozaasualan, Informationellen und Intarpersonellen Faimass in dar stationären Patlentanvarsorgung •....•. 49 1 ldantlftluotlon goolgnator Theorien und Konzopto zur Erklirung dar Bedeutung dar Fairness oiner Organisation gegenilber liven Stakeholdem ......... 49 2 o.Mgung _ Untorsuchu ___F . .m aoa •...................................... 55 2.1 Definition der Fairness ........................................................................................ 55 2.2 Abgrenzung der Begriffe Fairness und GerechtigkeH ......................................... 59 2.3 Abgrenzung der Konstrukte Fairness und Zufrledenne~ .................................... 60 3 KOlWlptlonoila Fundlerung _ Faimeoacimenolonan .nhend _ F". .....• Thoorte• ••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• _. .. 82 3.1 Charakteristika der einzelnen Faimessdimensionen .......................................... 62 3.2 Konzeptualisierung der Ergebnis-, Prozess-, InformatJomJ-und Interpersonellen Fairness auf Basis der Fairness-Theorie ................................. 67

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