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Einfluss der Erdmagnetischen Unruhe auf den Brauchbaren Frequenzbereich im Kurzwellen-Weitverkehr am Rande der Nordlichtzone PDF

30 Pages·1965·0.986 MB·German
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Diese Mitteilungen setzen eine von Erich Regener begründete Reihe fort, deren Hefte auf der vorletzten Seite genannt sind, Bis Heft 19 wurden die Mitteilungen herausgegeben von J, Barteis und W, Dieminger. Von Heft 20 an zeichnen W. Dieminger, A. Ehmert und G. Pfotzer als Herausgeber. Das Max-Planck-Institut für Aeronomie vereinigt zwei Institute, das Institut für Strato sphärenphysik und das Institut für Ionosphärenphysik. Ein (5) oder (I) beim Titel deutet an, aus welchem Institut die Arbeit stammt. Anschrift der beiden Institute: 3411 lindau EINFLUSS DER ERDMAGNETISCHEN UNRUHE AUF DEN BRAUCHBAREN FREQUENZBEREICH IM KURZWELLEN-WEITVERKEHR AM RANDE DER NORDLICHTZONE von JIH - CHEN MA *) *) J i h - C h e n M a, Lecturer of Electrical Engineering Department, National Taiwan University, Taipei, Taiwan, Republic of China. Januar 1964 bis März 1965 Humboldt-Stipendiat am Max-Planck-Institut für Aeronomie, Lindau / Harz. ISBN 978-3-540-03364-6 ISBN 978-3-662-11613-5 (eBook) DOI10.1007/978-3-662-11613-5 - 3 - Inhaltsverzeichnis A. Einl ei tung ..••..•••••••.•..••••••.••••••••••••••••••••••••• Seite 5 B. Aufgabenstellung .•••• 6 c. Beobachtungsmaterial • 6 D. 1\1 e t h 0 d e •••..••.•.••.••..•.•.•••..••••.••••..••....••••.•.. 7 E. Statistische Ergebnisse •••••.••..••••••.•.•••••••••••.•••••• 9 EI. Korrelation zwischen 6 MUF 2000 und Kmax für die Station Uppsala .••••••• 9 E 2. Korrelation zwischen 6FJF und K ••••••••• 12 max E 3. Korrelation zwischen 6_M_O_F und K max 14 E 4. Korrelation zwischen 6 LOF und Kmax 19 F. Die Ausdehnung des erdmagnetischen Einflusses auf die kritische Frequenz entlang der Meßstrecke ••••••.••.••• 21 G. Zusammenfassung 24 .................. ........................ . Summary •••.•• , 25 Schrifttum ••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• 26 - 5 - A. A. Einleitung Den brauchbaren Frequenzbereich im KurzweUen-Weitverkehr kann man aus den Meßwerten einer Senkrechtlotung errechnen. Die Praxis zeigt, daß der brauchbare Frequenzbereich im allgemeinen größer ist als die Rechnung angibt. Um zu prüfen, wie groß die Abweichungen dieser Werte sind und wann sie auf treten, wurden Impuls-Fernübertragungen mit variabler Frequenz durchgeführt. Bei der Bestimmung der oberen Frequenzgrenze hat man auf verschiedenen Meßstrecken von 500 bis 3000 km Länge unter ionosphärisch ruhigen Bedingungen gefunden, daß die gemessenen Werte im Mit tel etwa 3 - 6 % [1] größer sind als die aus der Senkrechtlotung der Streckenmitte berechneten Werte. Abweichungen von derselben Größenordnung fand H. G. MÖLLER [2] auf der 2000 km langen Meß strecke Sodankylä - LindaU im Sommer und im Winter nur am Tage. In den Winternächten dagegen war die höchste Übertragungsfrequenz im Mittel 30 % höher als die Berechnung aus den Senkrechtlotungswerten er warten ließ. Für diese große Abweichung gibt es zwei Gründe: In den Winternächten nimmt die Elektronenkonzentration in der F-S::hicht nördlich der Strecken mitte stark zu. Zusätzlich beobachtet man sehr häufig Spread-F. Das bedeutet, daß es kleine Inhomogeni täten in der F-Schicht gibt, an denen die Wellen gestreut werden. Bei der Berechnung des Mittelwertes von 30 % wurde zwischen magnetisch ruhigen und gestörten Tagen nicht unterschieden. Es ist bekannt [3] ,daß die kritische Frequenz der F-Schicht in den mittleren Breiten mit zuneh mender magnetischer Unruhe abnimmt. So findet z. B. G. LANGE-HESSE [4, 5] bei einer statistischen Untersuchung von Echolotungen in mittleren Breiten, daß die mittlere Abweichung von foF2 und M3000 von den laufenden 27 -tägigen Medianwerten bei zunehmender magnetischer Unruhe eine fallende Tendenz zeigt. In den Winternächten ist diese Abnahme geringer. In höheren Breiten beobachtet man tags [3] ebenfalls eine Abnahme der kritischen Frequenz der F-Schicht, nachts dagegen in den meisten Fällen eine Zunahme. Berücksichtigt man diese nächtliche Zunahme der kritischen Frequenz im Mittelpunkt der Über tragtmgsstrecke und berechnet daraus die höchste Übertragungsfrequenz, so stellt man fest, daß die tat sächlich gemessene höchste Übertragungsfrequenz noch höher liegt. Es wird vermutet, daß diese zusätz liche Differenz zwischen Rechnung und Messung ebenfalls mit der erdmagnetischen Unruhe korreliert. Die Fernübertragungs-Registrierungen zeigen außer der oberen Frequenzgrenze auch die untere Frequenzgrenze des brauchbaren Frequenzbereichs für die KurzwelIen-Übertragung. Die untere Frequenz grenze ist am Tage hauptsächlich von der Absorption in der D-Schicht und in der Nacht durch Absorption in der Nordlicht-E-Schicht bedingt. Es ist bekannt, daß die Dämpfung bei starker erdmagnetischer Unruhe zunimmt und damit die untere Frequenzgrenze ansteigt. Durch eine statistische Auswertung der unteren Frequenzgrenze kann man untersuchen, wie sich der Einfluß der erdmagnetischen Unruhe mit der Tages zeit ändert. B.,e. - 6 - B. Aufgabenstellung O' /0' 20' 30' Es soll der Zusammenhang zwi schen dem brauchbaren Frequenzbereich 70' einer Funklinie mit der erdmagnetischen Unruhe untersucht werden. Als Funklinie wird die Versuchsstrecke Sodankylä - Lindau gewählt. --- Diese Strecke ist besonders inter --- essant, da der nördliche Endpunkt, Sodan kylä, in der Polarlichtzone liegt und die --- Ausbreitungsbedingungen auf dieser Strecke stark durch die erdmagnetische Unruhe be 60' einflußt werden. Die Versuchsstrecke ist in Abb. 1 dargestellt. Die Entfernung zwischen dem Sender in Sodunkylä und dem Empfänger in Linduu bet.rägt 1965 km. Im Mittelpunkt der Strecke liegt die Station Uppsala. Unge fähr in der Mitte der nördlichen Strecken hälfte befindet sich Lycksele, in dem süd lichen Teil liegt Juliusruh. 10' Abb. 1: Fernübertragungsstrecke Sodankylä Lindau. Die gestrichelten Linien geben den Ver lauf der Polarlichtzone e. Beobachtungsmaterial Als Beobachtungsmaterial steht folgendes zur Verfügung: a) die Ionogramme von der etwa 2000 km langen Fernübertragungsstrecke Sodankylä - Lindau vom 16. Mai 1958 bis 15. Mai 1960. (Da an den Wintertagen die höchste Übertragungsfrequen oft höher lag als die obere Frequenzgrenze des Meßgeräts, steht nur für die Nächte eine voll ständige Reihe von Meßwerten zur Verfügung. ) b) die dreistündlichen erdmagnetischen Kennziffern von Wingst. c) die Senkrechtlotungsdaten von Uppsala, Lycksele und Juliusruh. Die Abb. 2 zeigt eine Fernübertragungsregistrierung. - 7 - D. 2FJFo y FJ,F o __ J_ 1 MOF 'FJFX 1 1 3-0r0k-m r (,I' I I" , ~p --===----- 1,5 2,0 3,0 4.0 6,0 8,0 12,0 16,0 ----I~~MHz Abb.2: Fernübertragungsionogramm MOF maximal observable frequency FJFx junction frequency der F-Schicht (außerordentliche Komponente) FJFo junction frequency der F-Schicht (ordentliche Komponente) 2FJF junction frequency der Übertragung mit 2facher Reflexion an der x F-Schicht (außerordentliche Komponente) 2FJF junction frequency der Übertragung mit 2facher Reflexion an der o F-Schicht ( ordentliche Komponente) LOF lowest observable frequency Die Spur zwischen MOF und FJF x ist die sogenannte nose extension. FJF ist die junction fre quency von low und high angle ray der 1 x F-Übertragung. F JFo und F .TF x bezeichnen die junction fre quency der ordentlichen bzw. außerordentlichen Spur, 2FJF0 und 2FJFx sind entsprechende Werte der 2 x F-Übertragung. Da die ordentliche Spur der FJF in den Nachtaufnahmen manchmal fehlte oder nicht deutlich zu unterscheiden war, wurde in der folgenden Arbeit immer die außerordentliche Spur der FJF ausgewertet. Die dadurch bedingte geringe Abweichung wird später diskutiert ( E. 2). Mit MOF (maximal observable frequency) wird die höchste beobachtbare Frequenz bezeichnet. Im allgemeinen ist die MOF identisch mit der FJF; wenn die Ionosphäre jedoch inhomogen ist, beobachtet man noch Spuren oberhalb der F JF, welche im angelsächsischen Schrifttum nose extension genannt werden. LOF (lowest observabJ e frequency) bezeichnet die niedrigste (absolute) Übertragungsfrequenz. Die Bezeichnung MUF (maximal usable frequency) wird nicht mehr zur Beschreibung von Fernübertragungs -Ionogrammen benutzt [6 J , sondern nur noch für die höchste Übertragungsfrequenz, die aus der Senkrechtlotung in der Streckenmitte berechnet wurde. So wird z. B. die höchste Frequenz, die für eine 2000 km lange Strecke hel'l'chnet wurde, mit MUF 2000 bezeichnet. D. Methode Im Laufe der folgenden Untersuchung wird sich zeigen, daß die Werte FJF und MOF, die mit der Fernübertragung gemessen wurden, von der MUF 200U dann besonders stark abweichen, wenn die Iono sphäre inhomogen ist. Bei der Berechnung der MUF 2UOO aus der Senkrechtlotung wird vorausgesetzt, daß die Größe der Elektronenkonzentration nur eine Funktion der Höhe ist und diese Größe sich in horizontaler Richtung nicht ändert, daß also die Ionosphäre gleichförmig ist. Der berechnete Wert sollte somit die gleichförmige Ionosphäre repräsentieren. Die Differenz MOF - MUF 2UUU r,ibt ein Maß für den Einfluß der Inhomogenität. Bevor der Verlauf dieser Differenz mit der erdmagnetischen Unruhe untersucht wird, muß geprüft werden, wie weit der Bezugswert MUF 2000 selbst von der erdmagnetischen Unruhe abhängig ist. D. - 8 - a) Die Änderung des erdmagnetischen Feldes besteht aus drei Anteilen, nämlich der ruhigen Sq-, der gestörten Ds- und der stürmischen Dst-Komponente. Sq ändert sich mit dem täglichen Sonnenstand und der 27 -tägigen Variation [7] der Sonnen-Wellenkomponente, die durch die Drehung der Sonne be einflußt wird. Ds und Dst zeigen die unruhigen Zustände und stürmischen Ereignisse der Sonne. Dieser Einfluß auf das erdmagnetische Feld wird mit den erdmagnetischen Kennziffern K bezeichnet. Die K-Werte zeigen nur die Differenz zwischen der unruhigen und der ruhigen Komponente. Die Sq-Kom ponente sollte mit der ruhigen, die Ds- und Dst-Komponente mit der unruhigen Ionosphäre korreliert sein. Um nun den Einfluß der erdmagnetischen Unruhe auf die Ionosphäre zu untersuchen, zieht man zu nächst diejenige Ionosphären-Komponente, die sich nach der erdmagnetischen Sq-Komponente ändert, aus den ausgewerteten Daten heraus, indem man die 27 -tägigen laufenden Medianwerte berechnet. Die Differenz zwischen den täglichen Werten und den Medianwerten kann man mit den K-Werten korre lieren. b) Die Angabe der erdmagnetischen Unruhe erfolgt in 10 Stufen: K = 0 bis 9 ( 500 y). Die Werte werden pro Tag für acht dreistündliche Intervalle angegeben, von 00 - 03 bis 21 - 24 UT. Diese dreistündlichen erdmagnetischen Kennziffern werden nicht direkt benutzt, sondern es wird von drei zusammengefaßten Intervallen der maximale Wert Kmax genommen, weil dieser Wert eine etwas bessere Korrelation ergab. Dies zeigte sich, als die kritische Freuqenz von Uppsala als Funktion der magnetischen Unruhe untersucht wurde. Die Streuung der Werte ist vor Mitternacht klein und nach Mitternacht größer. Gerade die Werte nach Mitternacht zeigten eine etwas kleinere Streuung, wenn man sie nach Kmax ordnete und nicht nach dem einfachen K-Wert. Um Kmax für eine festgelegte Zeit, z. B. für 18.00 (150 E), zu bestimmen, sucht man in dem dazuge hörigen dreistündlichen Intervall von UT und den 2 davorliegenden Intervallen den höchsten Wert aus, z.B. findet man aus den 3 K-Werten K = 2 (09 - 12 UT), K = 6 (12 - 15 UT) und K = 5 (15 - 18 UT) den höchsten Wert 6, der als Kmax für die volle Stunde 18 Uhr (150 E) festgelegt wird (siehe Abb.3). Bestimmung von Kmax 06 09 12 15 18 21 00 03 06 ur I I I I I I I I I 6 5 I 3 I 41 2 I 51 KWingst I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I 1 I I I I I I I 18 21 00 03 06 15°E 6I 6I 5I 4I 5I Kmax Abb. 3 : Bestimmung von Kmax Da die erdmagnetischen Kennziffern K von Wingst nur dreistündlich vorliegen, wurden für den Ver gleich zwischen Fernübertragung und den K-Werten auch nur dreistündliche Werte benutzt, und zwar wurden aus der Fernübertragung Meßwerte von 18.00,21.00,00.00,03.00 und 06.00 lSo E ver wandt. cl Der Einfluß der erdmagnetischen UnruhE! auf den brauchbaren Frequenzbereich der genannten Strecke wird 1. als Funktion der Tageszeit (von 18.00 bis 06.00 Uhr) und 2. als Funktion der Jahreszeiten untersucht. - 9 - E. E. Statistische Ergebnisse In der Darstellung der statistischen Untersuchung werden folgende Symbole benutzt: a) MUF 2000 bezeichnet die laufenden 27 -tägigen Medianwerte der MUF 2000 filr eine festgelegte Uhrzeit, z. B. 18 Uhr. b) LOF bezeichnet gleicherweise die laufenden 27-tägigen Medianwerte der LOF für eine festgelegte Uhrzeit. c) 6 MUF 2000, 6FJF und 6 MOF zeigen die täglichen relativen Abweichungen der MUF 2000, FJF und MOF von den laufenden 27-tägigen Medianwerten MUF 2000 und gleicherweise 6LOF, die täglichen relativen Abweichungen der LOF von den laufenden 27 -tägigen Medianwerten LOF für eine festgelegte Uhrzeit. Sie werden folgendermaßen berechnet: 6 MUF 2000 = MUF 2000 - MUF 2000 MUF 2000 FJF - MUF 2000 6FJF MUF 2000 = MOF - MUF 2000 tlMOF MUF 2000 LOF - L'OF tlLOF LOF d) Die täglichen Werte der relativen Abweichungen tlMUF 2000, tlFJF, tlMOF und 6LOF wurden erst nach Jahreszeiten, nämlich Winter (22. Okt. - 19. Febr. ), Äquinoktien (20. Febr. - 21. Apr. und 21. Aug. - 21. Okt. ) und Sommer ( 22. Apr. - 20. Aug. ), sortiert und dann nach Kmax -Werten von Obis 9 eingeordnet. Aus diesen so geordneten relativen Abweichungen werden wiederum Medianwerte gebildet. Um die Kurven zu glätten, wird nicht für jedes Kmax -Intervall ein Medianwert gebildet, son dern es werden drei aufeinanderfolgende Kmax -Intervalle zur Bildung eines laufenden Medianwertes zusammengefaßt (z. B. wurde aus den täglichen Abweichungen tlMUF 2000 von Kmax = 0, 1 und 2 für 18 Uhr im Winter der Medianwert der relativen Abweichungen für Kmax = 1 bestimmt, entsprechend wurde aus den täglichen relativen Abweichungen von Kmax = I, 2 und 3 der Medianwert für Kmax = 2 bestimmt usw. ). Diese so definierten Medianwerte der relativen Abweichungen werden mit tlMUF 2000, tlFJF, tlMOF und 6LOF bezeichnet. EI. Korrelation zwischen tlMUF 2000 und Kmax für die Station Uppsala Aus den Daten der Senkrechtlotung, foF2 und M 3000, der Station Uppsala wurde nach der Methode von CRPL [ 8] die MUF 2000 berechnet, und aus diesen Werten wurde tlMUF 2000 gebildet. Abb.4 zeigt 6 MUF 2000 als Funktion von Kmax für verschiedene Tages- und Jahreszeiten. Die Medianwerte sind

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