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Einfluß der Thermofizierung auf die Eigenschaften von Polyestergewebe PDF

53 Pages·1964·2.347 MB·German
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FORSCHUNGSBERICHTE DES LANDES NORDRHEIN-WESTFALEN Nr.1435 Herausgegeben im Auftrage des Ministerpräsidenten Dr. Pranz Meyers von Staatssekretär Professor Dr. h. c. Dr. E. h. Leo Brandt DK 677.861.523.1.001.5: 677.494.674.064 t Prof. Dr. rer. nato Wilhelm Weltzien Dr. rer. nato Hans Hendrix Textilforschungsanstalt Krefeld Einfluß der Thermofizierung auf die Eigenschaften von Polyestergewebe WESTDEUTSCHER VERLAG· KÖLN UND OPLADEN 1964 ISBN 978-3-322-98267-4 ISBN 978-3-322-98968-0 (eBook) DOI 10.1007/978-3-322-98968-0 Verlags-Nr. 011435 © 1964 by \'(iestdeutscher Verlag, Köln und Opladen Gesamtherstellung : Westdeutscher Verlag Zusammenfassung In der vorliegenden Arbeit wurde untersucht, welchen Einfluß die Thermofixie rung mittels Trockenhitze auf die textilen und färberischen Eigenschaften von Polyesterfasern hat. Hierzu wurde ein Polyestergewebe auf einem technischen Fixierrahmen unter verschiedenen Bedingungen thermofixiert und anschließend auf seine Eigenschaften untersucht. Um festzustellen, ob das Polyäthylentere phthalat unter den Thermofixierungsbedingungen thermisch bzw. hydrolytisch abgebaut wird, mußten Methoden zur Molekulargewichtsbestimmung entwickelt werden. Zwei verschiedene Methoden kamen zur Anwendung: die Viskositäts messung in rn-Kresol und die Bestimmung des Gehalts an Carboxyl- und Hydro xylendgruppen. Wegen der ungleichen Verteilung der beiden Endgruppenarten kann das Molekulargewicht aus dem Endgruppengehalt nur berechnet werden, wenn beide Endgruppengehalte bekannt sind. Die physikalischen Eigenschaften wurden mittels Bestimmung der Feuchtigkeits aufnahme, des Wasserrückhaltevermägens, der Farbstoffaufnahme, der Jodad sorption und des Dehnungsverhaltens des Gewebes verfolgt. Die an den verschie den behandelten Gewebeproben gefundenen Ergebnisse wurden mit den Werten des unbehandelten Gewebes und untereinander verglichen. Die Farbstoffauf nahme zeigte die deutlichsten Unterschiede. Aus den Versuchsergebnissen der Trockenhitzebehandlung geht folgendes hervor: Trockenhitze beeinflußt die Fasereigenschaften nur wenig. Maßgeblich für den geringen Einfluß ist nicht nur die kurze Einwirkungszeit, sondern auch die hohe Widerstandsfähigkeit der Polyesterfasern gegenüber trockener Hitzebehandlung. Die den Untersuchungen angeschlossenen Färbeversuche hatten den Zweck, fest zustellen, wie sich die verschiedenen Polyesterprovenienzen verhalten. Durch das Färben mit verschiedenen basischen Farbstoffen konnte nachgewiesen werden, daß die freien Carboxylendgruppen für die Farbstoffaufnahme keine Bedeutung haben. 5 Inhalt 1. Einleitung ..................................................... 9 2. Ziel der Arbeit ................................................. 10 3. Analytische Methoden zur Molekulargewichtsbestimmung ............ 11 3.1 Untersuchungsmaterial ....................................... 11 3.2 Löslichkeit in verschiedenen Lösungsmitteln .................... 11 3.3 Löslichkeit in Lösungsmittelgemischen ......................... 12 3.4 Ermittlung des Molekulargewichts durch Viskositätsmessung . . . . .. 14 3.5 Viskositätsmessung in Phenol-Tetrachloräthan. . . . . . . . . . . . . . . . . .. 15 3.6 Viskositätsmessung in o-Chlorphenol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 3.7 Viskositäts messung in m-Kresol ............................... 17 3.8 Bestimmung des Endgruppengehaltes .......................... 18 4. Chemische und physikalische Methoden zur Feststellung der Verände- rungen durch Wärmeeinwirkung .................................. 19 4.1 Molekulargewichtsberechnung aus Viskositätsmessung und End- gruppengehalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 19 4.2 Bruchdehnung und Bruchlast von Gewebestreifen ............... - 19 4.3 Feuchtigkeitsaufnahme ....................................... 19 4.4 Wasserrückhaltevermögen .................................... 20 4.5 Farbstoffaufnahme ..... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 21 4.6 Jodadsorption .............................................. 21 5. Einwirkung von Trockenhitze auf Gewebe aus Polyesterfaser I ....... 22 5.1 Einfluß der Trockenhitze auf den Endgruppengehalt und das Molekulargewicht ........................................... 22 5.2 Feuchtigkeitsaufnahme des mit Trockenhitze behandelten Gewebes 22 5.3 Wasserrückhaltevermögen des mit Trockenhitze behandelten Gewebes................................................... 22 5.4 Farbstoffaufnahme des mit Trockenhitze behandelten Gewebes .... 22 7 5.5 Jodadsorption des mit Trockenhitze behandelten Gewebes ........ 26 5.6 Bruchdehnung und Bruchlast des mit Trockenhitze behandelten Gewebes ................................................... 27 5.7 Einfluß der Trockenhitze auf das Fasermaterial 27 6. Versuchsdurchführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 28 6.1 Versuchsmaterial ............................................ 28 6.2 Wärmebehandlung durch Trockenhitze ......................... 28 6.3 Viskositätsmessung, Hydroxyl- und Carboxylgruppenbestimmung .. 28 6.4 Bestimmung der Bruchdehnung und Bruchlast von Gewebestreifen . 29 6.5 Bestimmung der Feuchtigkeitsaufnahme ........................ 29 6.6 Bestimmung des Wasserrückhaltevermägens .................... 29 6.7 Bestimmung der Farbstoffaufnahme ............................ 29 6.8 Bestimmung der Jodadsorption ............................... 30 7. Farbstoffaufnahme von Polyesterfasern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 31 7.1 Färben mit Dispersionsfarbstoff ............................... 31 7.2 Anfärbegeschwindigkeit der Polyesterfasern I, II und III mit Cellitonechtblau B ....................................... 31 7.3 Abziehbarkeit von Cellitonechtblau B bei der Polyesterfaser I ..... 33 7.4 Färben mit basischen Farbstoffen .............................. 35 7.5 Anfärbegeschwindigkeit der Polyesterfasern I und lImit Malachit- grün, Viktoriablau B und Methylenblau ........................ 35 7.6 Anfärbegeschwindigkeit der Polyesterfaser I mit Astrazonblau RL . 37 7.7 Ergebnis der Färbeversuche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 39 8. Literaturverzeichnis ............................................. 41 8 1. Einleitung Die Herstellung von synthetischen Fasern hat im letzten Jahrzehnt an Bedeutung sehr zugenommen. Im Gegensatz zu den seit langem benutzten natürlichen Fasern tierischer und pflanzlicher Herkunft und den seit dem Ende des vorigen Jahrhun derts hergestellten Fasern aus regenerierter Zellulose bestehen die synthetischen Fasern aus Materialien, die auf synthetischem Wege aus einfachen Grundsub stanzen durch Polymerisation, Polykondensation bzw. Polyaddition gewonnen werden. Bei diesen Synthesen werden hauptsächlich folgende Produkttypen her gestellt: Polyamide, Pol yacry lnitrile, Polyvinylverbindungen, Polyester und Mischpolymerisate. Der Schwerpunkt der Produktion liegt z. Z. bei den Polyamiden aus Adipinsäure und Hexamethylendiamin (Nylon) sowie aus Caprolactam (Perlon), den Poly acrylnitrilen aus Acrylnitril (Orlon, Dralon) und den Polyestern aus Terephthal säure und Athylenglykol (Dacron, Diolen, Terylene, Trevira) sowie 1,4-Cyclo hexandimethanol (Kodel). Wegen der guten textilen Eigenschaften und der starken Nachfrage von seiten des Verbrauchers wird die Produktion dieser Fasertypen ständig ausgeweitet. Diese Entwicklung zwingt vor allem den Verarbeiter dazu, sich mit den Eigenschaften dieser Fasertypen vertraut zu machen, um eine gute Qualität seiner Fertigwaren zu erzielen. 9 2. Ziel der Arb~it Bei der Herstellung von Geweben aus synthetischen Fasern wird üblicherweise im Anschluß an das Weben ein Fixierungsprozeß vorgenommen. Das Thermofi xieren geschieht vorwiegend durch kurzzeitige Einwirkung von trockener Heiß luft auf das Gewebe in einem Spannrahmen mit dem Zweck, dem Gewebe ein glattes Aussehen und eine gute Formstabilität zu verleihen. Das thermofixierte Gewebe besitzt bei den nachfolgenden Verarbeitungsprozessen sowie im Ge brauch eine geringe Neigung zum Knittern und Schrumpfen. Im folgenden wird untersucht, wie sich die Eigenschaften eines Gewebes aus Polyesterfasern beim Thermofixieren verändern. Hierzu wird eine Reihe von Pro ben eines Polyestergewebes unter verschiedenen Bedingungen thermofixiert. Im Anschluß daran werden zur Feststellung der Veränderungen an diesen Faser proben das Molekulargewicht, die Feuchtigkeitsaufnahme, das Wasserrückhalte vermögen, die Farbstoffaufnahme, die Jodadsorption sowie die Bruchdehnung und -last bestimmt. Die gefundenen Eigenschaften der einzelnen Proben werden mit den Ausgangseigenschaften des unbehandelten Gewebes wie auch miteinander verglichen. 10 3. Analytische Methoden zur Molekulargewichtsbestimmung Die Thermofixierung kann einen thermischen oder hydrolytischen Abbau des Polyesters zur Folge haben. Dies bedeutet eine Molekulargewichtserniedrigung. Um diese eventuell auftretende Veränderung exakt festzustellen, müssen als erstes Methoden zur Ermittlung des mittleren Molekulargewichtes von Polyäthylen terephthalat überprüft und so entwickelt werden, daß damit reproduzierbare Werte zu erzielen sind. Hierzu können zwei Wege beschritten werden. Der erste Weg stellt die Messung der Viskosität einer verdünnten Lösung des Polyäthylen terephthalats in einem geeigneten Lösungsmittel dar, wobei durch die Messung der Viskosität des reinen Lösungsmittels die relative Viskosität aufgefunden wird. Der zweite Weg besteht in der Bestimmung der endständigen Carboxyl- und Hydroxylgruppen, wobei sich erstere durch eine Titration mit Lauge relativ leicht erfassen lassen, letztere jedoch schwieriger zu bestimmen sind, da sie sehr reaktionsträge sind und daher mit einem Spezialreagenz umgesetzt werden müs sen. Die Analyse des Reaktionsproduktes ist mit einem großen Arbeitsaufwand verbunden. Voraussetzung für die Viskositätsmessung und Endgruppenbestim mung ist die Auffindung geeigneter Lösungsmittel bzw. -gemische. 3.1 Untersuchungsmaterial Für die Untersuchung wurde eine Polyesterfaser (I) 50/25/350 glänzend ver wendet. Zur Entfernung der Avivage wurde das Material im Soxhlet 6 Std. mit Methanol extrahiert und nach 24 stündigem Liegenlassen an der Luft nochmals 3 Std. mit Äther behandelt. Zur Entfernung des Äthers wurde das Material 2 Std. im Trockenschrank bei 80° C gelagert. 3.2 Löslichkeit in verschiedenen Lösungsmitteln Es wurde versucht, 1 %ige Lösungen der Polyesterfasern im jeweiligen Lösungs mittel herzustellen. Dabei wurde wie folgt verfahren: a) Proben bei 20° C 30 min lang mechanisch schütteln. b) Proben während ca. 15 min auf Siedetemperatur bzw. 150°C (sofern der Siedepunkt höher liegt) bringen und weitere 15 min lang bei dieser Tempe ratur belassen. Die Versuchsergebnisse sind in Tab. 1 wiedergegeben. 11 Tab. 1 Liislichkeit der Polyeste1/aser I in organischen Liiszmgsmittdn Löslichkeit Aussehen der Lösungsmittel KpoC Löslichkeit bei Kp bzw. abgekühlten bei 20°C 150°C Lösung Tetrachloräthan 147 leichte Q. 1470 I. I. trüb rn-Kresol 202 starke Q. 1500 I. I. klar Phenol Fp 41°C 181,4 I. I. (50°) 1500 I. I. klar Tetrahydrofuran 64-5 unI. 64° unI. Chlorbenzol 132 leichte Q. 132° z. T. I. trüb Formamid 105/11 unI. 1500 unI. Xylol 136~41 leichte Q. 136° z. T. I. trüb Toluol 110 unI. 1100 unI. Nitrobenzol 210,9 starke Q. 1500 1.1. trüb Pyridin 115,5 leichte Q. 1150 z. T.1. trüb Anilin 182 starke Q. 1500 1.1. trüb 2-Phenyl- äthylalkohol 220 starke Q. 1500 I. I. trüb Benzylalkohol 205 starke Q. 1500 I. I. trüb Dimethylformamid 153 leichte Q. 1500 1.1. trüb Triacetin 259 unI. 150° unI. Benzylacetat 214,9 leichte Q. 1500 1.1. trüb Abkürzungen in den Tab. 1 und 2 st. Q starke Quellung I.Q leichte Quellung z. T. I. zum Teil löslich I. I. leicht löslich unI. unlöslich R. Rückstand e Bei der Temperatur von 20 wurde bei fast allen Lösungsversuchen nur eine 0 mehr oder minder starke Quellung der Fasern beobachtet. Bei Phenol, dessen e e Schmelzpunkt bei 410 liegt, wurde bei einer Temperatur von 50° gearbeitet. Hier tritt klare Lösung ein. Bei höheren Temperaturen ist die Polyesterfaser I in verschiedenen Lösungsmitteln leicht löslich; die meisten Lösungen trüben jedoch e unter 100 ein. 0 3.3 Löslichkeit in Lösungsmittelgemischen Neben reinen Lösungsmitteln können auch Lösungsmittelgemische verwendet werden. Wünschenswert wäre, ein Gemisch zu haben, das bei Zimmertemperatur Polyesterfasern auflöst. Dadurch wäre garantiert, daß während des Auflösens bei den Polyestern keine Veränderungen durch Einwirkung höherer Temperatur statt findet. Die Lösungsmittelgemische wurden im Verhältnis 1 : 1 (Vo lumenteile) her gestellt. Die Lösebedingungen sind bereits in Abschnitt 3.2 beschrieben. Die Tab. 2 bringt die Versuchsergebnisse. 12

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