SpringerWienNewYork Martin Stiller Eine Völkerrechtsgeschichte der Staatenlosigkeit Dargestellt anhand ausgewählter Beispiele aus Europa, Russland und den USA SpringerWienNewYork Dr.MartinStiller St.Andrä-Wördern,Österreich DasWerkisturheberrechtlichgeschützt. DiedadurchbegründetenRechte,insbesonderediederÜbersetzung,desNach- druckes, der Entnahme von Abbildungen, der Funksendung, der Wiedergabe aufphotomechanischemoderähnlichemWegeundderSpeicherunginDaten- verarbeitungsanlagen,bleiben,auchbeinurauszugsweiserVerwertung,vorbe- halten.DieWiedergabevonGebrauchsnamen,Handelsnamen,Warenbezeich- nungen usw. in diesem Buch berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebungalsfreizubetrachtenwärenunddahervonjeder- mannbenutztwerdendürfen. Produkthaftung: Sämtliche Angaben in diesem Fachbuch/wissenschaftlichen WerkerfolgentrotzsorgfältigerBearbeitungundKontrolleohneGewähr.Ins- besondere Angaben über Dosierungsanweisungen und Applikationsformen müssenvomjeweiligenAnwenderimEinzelfallanhandandererLiteraturstellen aufihreRichtigkeitüberprüftwerden.EineHaftungdesAutorsoderdesVerla- gesausdemInhaltdiesesWerkesistausgeschlossen. ©2011Springer-Verlag/Wien PrintedinGermany SpringerWienNewYorkisteinUnternehmenvon SpringerScience+BusinessMedia springer.at Satz:JungCrossmediaPublishingGmbH,35633Lahnau,Deutschland Druck:StraußGmbH,69509Mörlenbach,Deutschland Gedrucktaufsäurefreiem,chlorfreigebleichtemPapier SPIN80062756 BibliografischeInformationderDeutschenNationalbibliothek DieDeutscheNationalbibliothekverzeichnetdiesePublikationinderDeutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.deabrufbar. ISBN978–3-7091-0784-3 SpringerWienNewYork Vorwort BeidemvorliegendenBuchhandeltessichummeineimRahmendesDoktor- atsstudiumsanderrechtswissenschaftlichenFakultätderUniversitätWienab- gefasste Dissertation. Die beiden Gutachter, Ao. Univ.-Prof.in Dr.in iur. Ilse Reiter-Zatloukal und Ao. Univ.-Prof. Dr. Thomas Olechowski, beurteilten dieseArbeitimHerbst2010mitderNoteSehrGut. DasBuchrichtetsichmitseinergeschichtlichenAufarbeitungdesProblems der Staatenlosigkeit an einen breitgefächerten Personenkreis. Selbstverständ- lich sind davon insbesondere rechtsgeschichtliche und völkerrechtliche For- scher sowie Forscher aus dem Bereich der Gender Studies ebenso angespro- chenwieauchnationaleundinternationaleöffentlicheStellenundinteressierte Einzelpersonen. Ziel war es daher, das Werk in einer für alle Leser verständ- lichenundklarenFormzuverfassen.ImSinnederbesserenLesbarkeitdesBu- cheswurdedaraufverzichtet,nebendermännlichenauchdieweiblicheForm anzuführen.SelbstverständlichistauchdieweiblicheFormimmermiteinbe- zogen. Meiner Betreuerin und Gutachterin Frau Ao. Univ.-Prof.in Dr.in iur. Ilse Reiter-ZatloukalbinichfürdieUnterstützungbeiderThemenwahlundihre stets hilfreichen Anmerkungen im Entstehungszeitraum der Dissertation zu Dankverpflichtet.AuchbeiFrauMag.aDr.inphil.ChristianeRothländerbe- dankeichmich fürdie UnterstützungbeiderArchivarbeit.Mein besonderer Dank gilt natürlich auch meiner ehemaligen Deutschlehrerin, Frau Mag.a Sa- bineSzettele,undmeinemKollegenHerrnJohannesPoyntnerfürdiebinnen kürzesterZeiterfolgteDurchsichtdesvorliegendenWerkes. Schließlich gilt mein Dank meiner Familie und meinen Freunden, die mir währenddergesamtenZeitdesStudiumsundderVeröffentlichungdesBuches unterstützendzurSeitestanden. Wien,März2011 MartinStiller V „WerkeinemStaatealsBürgerangehört, istvölkerrechtlichvogelfrei.“ HansKelsen Inhaltsverzeichnis Einleitung................................................... 1 TEILI AllgemeinesundDogmatischeszurStaatsangehörigkeitund Staatenlosigkeit 7 1. StaatsangehörigkeitundStaatsbürgerschaft ..................... 9 1.1. Begriffsunterscheidung ..................................... 9 1.2. DieRechtsnaturderStaatsangehörigkeit ......................... 11 1.3. InternationalerNachweisderStaatsangehörigkeit:DerPass ........... 12 2. StaatsbürgerschaftundStaatsangehörigkeitinhistorischerEntwicklung 15 2.1. DasvormoderneStaatsbürgerschaftskonzept ...................... 15 2.2. DasmoderneStaatsbürgerschaftskonzept ........................ 18 2.3. DieersteninnerstaatlichenKodifizierungenderStaatsbürgerschaft....... 19 2.4. DieStaatsangehörigkeitalsMittelderPolitik ...................... 20 2.5. DasaltösterreichischeStaatsangehörigkeits-undHeimatrecht .......... 20 3. StaatsangehörigkeitundStaatenlosigkeitausvölkerrechtlicherSicht... 27 3.1. DieZuständigkeitzurRegelungdesStaatsangehörigkeitsrechts ......... 27 3.2. DieGrenzenstaatsangehörigkeitsrechtlicherSouveränität ............. 28 4. DasdiplomatischeundkonsularischeSchutzrecht................. 31 4.1. DiplomatischerSchutzinBezugaufStaatenlose .................... 35 4.2. KodifizierungdesinternationalenSchutzes ....................... 36 5. DieUmkehrungderStaatsangehörigkeit:DieStaatenlosigkeit ....... 39 5.1. DefinitionderStaatenlosigkeit ................................ 40 5.1.1. DeiureStaatenlosigkeit ................................ 40 5.1.2. DefactoStaatenlosigkeit ............................... 41 5.1.3. KritikanderUnterscheidungzwischendeiureunddefactoStaaten- losigkeit ........................................... 42 5.1.4. AbsoluteundrelativeStaatenlosigkeit ...................... 43 5.2. AbgrenzungzwischenFlüchtlingenundStaatenlosen ................ 43 5.3. KonsequenzenderUnterscheidungeninFlüchtlinge,deiureunddefacto Staatenlose .............................................. 45 5.4. ErstmaligesAuftretenderStaatenlosigkeit ........................ 46 5.4.1. ErstmaligesAuftretenderdeiureStaatenlosigkeit .............. 47 IX Inhaltsverzeichnis 5.4.2. ErstmaligesAuftretenderdefactoStaatenlosigkeit ............. 48 5.4.3. Schlussfolgerungen ................................... 49 TEILII FallbeispielederStaatenlosigkeit 51 6. EinigeGründederStaatenlosigkeit............................ 53 6.1. DeiureStaatenlosigkeitinFolgeeinesGesetzeskonflikts.............. 53 6.1.1. MangelnderStaatsangehörigkeitserwerbbeiderGeburt ......... 54 6.1.2. LegitimierungvonKindern ............................. 57 6.2. VeränderungenimpolitischenGefügealsAuslöservonStaatenlosigkeit ... 58 6.2.1. RevolutionundBürgerkrieginRusslandunddiedogmatische EinordnungderstaatsangehörigkeitsrechtlichenVorgänge........ 58 6.2.2. GeopolitischeVeränderungenundStaatennachfolgealsUrsachender deiureStaatenlosigkeitinÖsterreichnachdemErstenWeltkrieg ... 61 6.2.2.1. DasKriegsendeunddiestaatsangehörigkeitsrechtlichen Folgen ...................................... 61 6.2.2.2. DiedeutschösterreichischeStaatsangehörigkeit ......... 63 6.2.2.3. DieEntstehungdesVertragesvonSt.Germain-en-Laye ... 68 6.2.2.3.1. DeutschösterreichischeKritikanundGegenvor- schlägezudenVertragsentwürfenderFriedens- konferenz ............................ 69 6.2.2.4. DieBestimmungendesVertragesvonSt.Germain-en-Laye.. 70 6.2.2.5. DerVertragvonSt.Germain-en-LayealsUrsacheder Staatenlosigkeit................................ 73 6.2.2.5.1. FälledererschwertenNachweisbarkeitdes Heimatrechts .......................... 75 6.2.2.5.2. FälledesbestrittenenHeimatrechts .......... 76 6.2.2.5.3. FälledesfrüherenHeimatrechts............. 76 6.2.2.5.4. FällederfalschenOptierung ............... 76 6.2.2.6. DieNachfolgekonferenzinRomvon1922 ............ 77 6.2.2.7. DievonderStaatenlosigkeitamstärkstenBetroffenen .... 78 6.3. StaatenlosigkeitwegenpolitischeroderreligiöserÜberzeugung ......... 79 6.3.1. DiestaatenlosenrumänischenJuden ....................... 79 6.3.2. DasOsmanischeReichunddieArmenier.................... 80 6.3.2.1. DerVölkermordandenArmeniern ................. 81 6.3.2.2. DiearmenischeDiasporanachdemVölkermord ........ 82 6.3.3. AusbürgerungenalspolitischeWaffeinderZwischenkriegszeit .... 83 6.3.3.1. PolitischeAusbürgerungeninÖsterreich ............. 83 6.3.3.2. Ausbürgerungennach„völkisch-nationalen“Grundsätzen inDeutschland ................................ 84 6.3.3.2.1. DasGesetzvon1933 .................... 84 6.3.3.2.2. DasGesetzvon1935 .................... 86 6.3.3.2.3. NichtigerklärungderAusbürgerungennach Kriegsende1945........................ 87 6.3.4. DeutschfeindlicheGesetzgebungindenehemalsdurchdasDeutsche ReichbesetztenGebieten ............................... 88 6.4. Exkurs:DasProblemderDisplacedPersons–DieVerschleppungauf deutschenBoden.......................................... 92 X Inhaltsverzeichnis 6.4.1. AlliierteVorbereitungenvorderInvasion ................... 94 6.4.2. DieBetreuungderDisplacedPersonsunddiedamitverbundenen Probleme .......................................... 94 6.4.3. DieRepatriierungsowjetischerDisplacedPersons ............. 96 6.4.4. DasEndederBetreuungderDisplacedPersons ............... 97 6.4.5. WarendieDisplacedPersonsstaatenlos? .................... 98 TEILIII InternationaleMaßnahmenzurVerbesserungdesRechtsstatus derStaatenlosenundderVerminderungderStaatenlosigkeit 101 7. DerVölkerbundunddiebeginnendenMaßnahmen gegenStaatenlosigkeit..................................... 103 7.1. DieGeschichtedesVölkerbundes .............................. 104 7.2. InternationaleAbkommenunterFührungdesVölkerbundes........... 106 7.2.1. DasHochkommissariatfürrussischeundandereFlüchtlinge ...... 106 7.2.2. DasArrangementvon1922 ............................. 108 7.2.3. ZuständigkeitdesVölkerbundesauchfürStaatenlose ........... 109 7.2.4. AusdehnungdesMandatsaufarmenischeFlüchtlinge ........... 109 7.2.5. DasArrangementvon1926 ............................. 110 7.2.6. DasArrangementvon1928 ............................. 110 7.2.6.1. DieFinanzierungderFlüchtlingsbetreuungdurchden Hochkommissar ............................... 111 7.3. DieersteKodifikationskonferenzdesinternationalenRechtsin DenHaag1930 ........................................... 112 7.3.1. DieVorarbeitenzurKonferenz ........................... 113 7.3.1.1. ÖsterreichsStellungnahmezudenFragendesVölkerbundes 114 7.3.2. DieKodifikationskonferenzimFrühjahr1930 ................ 117 7.3.2.1. DieBeschickungderKonferenz .................... 118 7.3.2.1.1. DieösterreichischeDelegation ............. 118 7.3.2.2. VerlaufderKonferenzinderErstenKommission........ 121 7.3.3. DieErgebnissederKonferenz............................ 122 7.3.3.1. DieBestimmungenderKonventionvon1930 .......... 122 7.3.3.2. DiebeidenHaagerProtokollezurStaatenlosigkeit ....... 127 7.3.3.3. EmpfehlungenimSchlussakt ...................... 128 7.3.4. ÖsterreichalsSignatarstaat .............................. 129 7.3.4.1. ÖsterreichsZögernbeiderRatifikation............... 131 7.3.5. BewertungundFolgenderKonventionundderProtokolle ....... 134 7.3.6. MangelndeBestimmungenüberdenVertragsbruch............. 135 7.3.7. HeutigeGeltungderHaagerErgebnisse .................... 135 7.4. DasNansenInternationalOffice............................... 136 7.5. DieKonventionvon1933 ................................... 137 7.5.1. DieBestimmungender1933-Konvention ................... 138 7.6. BewertungderKonvention .................................. 141 7.7. DerHochkommissarfürdieausDeutschlandstammendenFlüchtlinge ... 141 7.7.1. DieKonventionvon1938............................... 142 7.7.1.1. DieBestimmungender1938-Konvention ............. 143 7.8. DasHochkommissariatfüralleFlüchtlinge ....................... 145 XI Inhaltsverzeichnis 8. DasInter-GovernmentalCommitteeonPoliticalRefugess .......... 147 8.1. DasErgebnisderKonferenzvonEvian-les-Bains ................... 148 8.2. DaserweiterteMandatdesInter-GovernmentalCommittee ........... 149 9. DieTätigkeitderVereintenNationen .......................... 151 9.1. DieInternationalRefugeeOrganization ......................... 152 9.1.1. DieKompetenzenderIRO ............................. 153 9.2. DerHoheFlüchtlingskommissarderVereintenNationen ............. 154 9.2.1. DieKompetenzendesUNHCR .......................... 154 9.3. DasÜbereinkommenüberdieRechtsstellungderStaatenlosenvon1954 .. 155 9.3.1. EntstehungsgeschichtedesÜbereinkommens ................. 156 9.3.1.1. DieKonferenzvon1951 ......................... 157 9.3.1.2. DiezweiteKonferenzvon1954 .................... 158 9.3.2. DieBestimmungendes1954-Übereinkommens ............... 159 9.3.3. KritikandemÜbereinkommen........................... 163 9.3.4. DurchsetzungdesdurchdasÜbereinkommengewährtenSchutzes .. 165 9.3.5. ÖsterreichsUmgangmitdemÜbereinkommen ............... 165 9.4. DasÜbereinkommenzurVerminderungderStaatenlosigkeitvon1961.... 170 9.4.1. EntstehungsgeschichtedesÜbereinkommens ................. 170 9.4.1.1. DieKonferenzvon1959 ......................... 172 9.4.1.2. DiezweiteKonferenzvon1961 .................... 174 9.4.2. DieBestimmungendes1961-Übereinkommens ............... 175 9.4.3. FolgenundKritikandemÜbereinkommen .................. 179 9.4.4. ÖsterreichsUmgangmitdemÜbereinkommen ............... 179 9.4.4.1. NeugestaltungdesStaatsbürgerschaftsgesetzes.......... 180 9.4.4.2. DerweitereUmgangmitdemÜbereinkommen ......... 182 9.5. MaßnahmenimFalledesBrucheseinerdieserbeidenÜbereinkommen ... 183 9.6. DasProblemder„presentstatelessness“ .......................... 183 10. DieMaßnahmendesEuroparates ............................. 185 10.1. DieKompetenzendesEuroparates ............................. 185 10.2. DieEmpfehlungdesEuroparatesvon1959 ....................... 185 11. Schlussfolgerungen ....................................... 187 TEILIV DieStaatsangehörigkeitder(Ehe)Frau 189 12. DerWunschnacheinerunabhängigenStaatsangehörigkeitderFrau... 191 12.1. LockerungderstaatsangehörigkeitsrechtlichenAbhängigkeit .......... 194 13. BemühungenumeineunabhängigeStaatsangehörigkeitderFrauen ... 195 13.1. BemühungenbeiderKodifikationskonferenzinDenHaag1930 ........ 196 13.2. KritikundÄnderungsversucheandenBestimmungenDenHaags ....... 200 14. DieRegelungenvonMontevideo ............................. 203 15. DieTätigkeitderVereintenNationenfürdieStaatsangehörigkeitderFrau 205 15.1. ÖsterreichsUmgangmitderKonvention ........................ 206 16. DieBehandlungimEuroparat ............................... 207 XII