ebook img

Eine neuartige Apparatur zur Hochspannungs-Papierelektrophorese PDF

17 Pages·1960·1.017 MB·German
Save to my drive
Quick download
Download
Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.

Preview Eine neuartige Apparatur zur Hochspannungs-Papierelektrophorese

DK 545.3:537.363:542.2 FORSCHUNGSBERICHTE DES LANDES NORDRHEIN-WESTFALEN Herausgegeben durch das Kultusministerium Nr.866 Prof. Dr. Fritz Micheel Dr. Wolfgang Heinemann Organisch-Chemisches Institut der Universität Münster i. W. Eine neuartige Apparatur zur Hochspannungs-Papierelektrophorese Als Manuskript gedruckt WESTDEUTSCHER VERLAG / KOLN UND OPLADEN 1960 ISBN 978-3-663-03507-7 ISBN 978-3-663-04696-7 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-04696-7 Eine neuartige Apparatur zur Hochspannungs-Papierelektrophorese Für die Arbeiten des Instituts waren Stoffe verschiedener Art elektro phoretisch zu trennen. Hierfür standen zunächst zur Verfügung: Eine Mikro-U-Rohrelektrophorese-Apparatur nach H.J. ANTWEILER 1) und eine in unserem Institut entwickelte 2) Durchflußelektrophorese-Apparatur für kontinuierliche Trennungen in mit stabilisierenden Trägerschichten gefüllten Küvetten. Diese Apparaturen waren nicht geeignet für die Trennung kleinster Men gen Substanzen, wenn diese anschließend (z.B. chemisch) charakterisiert werden sollten, oder wenn sie kleine oder mittlere Molekulargewichte hatten. Dafür wurde eine Apparatur zur diskontinuierlichen Hochspannungs Papierelektrophorese entwickelt und in der Werkstatt des Instituts gebaut. Diese Apparatur benutzt z.T. Instrumente und apparative Einrichtungen der i~ Forschungsbericht Nr. 265 (1956) beschriebenen Durchfluß-electro phorese-Apparatur 2): 1. Hochspannungsquelle: Siemens und Halske Spannungskonstanthalter; MEG ~ransformator-Gleichrichter-System, 1stufig, ca. 235 bis 1400 V. 2. Die Meßinstrumente für Stromstärke und Spannung an den Primärelek troden; einen Temperaturschreiber mit Widerstandsthermometern (für die Kühlflüssigkeit etc.); ferner eine Abschaltautomatik, die die Appara turen außer Betrieb setzt, wenn das Kühlaggregat, die Kühlflüssigkeits pumpe oder die Elektrodenspülpumpen ausfallen, oder wenn die Strom stärke einen einstellbaren Bereich verläßt (durch einen Zweipunkt-Fall bügelregler als Amperemeter). 3. Die Kühlvorrichtungen: BBC-Kühlaggregat, 850 W Motorleistung; Behäl ter mit 100 I 25 Vol%igem Äthanol als Kühlflüssigkeit; Zahnradpumpe, 185 W Motorleistung. Die Verwendung dieser Bauteile bedingte einige besondere Konstruktionen, z.B. um mit der relativ geringen Höchstspannung möglichst hohe Feld stärken erreichen zu können. So ergab sich folgendes Betriebssystem: 1. Kolloid-Z. 112, 130 (1949) 2. F. MICHEEL und F. ENGEL, Dissertation Münster (1954), Forschungs berichte des Wirtschafts- und Verkehrsministeriums von Nordrhein Westfalen ~ (1956) F. MICHEEL und W. HEINEMANN, Diplomarbeit Münster (1955) Seite 3 Der Elektrophoresestreifen liegt in einer Feuchtkammer auf einer Glas platte 3) 4), unter der die Kühlflüssigkeit durchgesaugt wird 5). Die Elektrodenkammern befinden sich unmittelbar neben den Enden des Strei fens auf der Kühlplatte; sie enthalten Öffnungen im Boden, die von Cellophanmembranen verschlossen sind 6) (störende Flüssigkeitsbewegun gen durch die Membranen infolge des hydrostatischen Drucks in den Kammern wurden nicht beobachtet); Papierlaschen ergänzen die Membranen zu sehr kurzen Stromschlüsseln, über denen die Spannungsverluste entsprechend gering sind. Durch Verwendung verschiedener Befestigungsrahmen können der Abstand der Elektrodenkammern und die Feldstärken verändert werden, um die Spannungs~uelle möglichst gut auszunutzen. In den Kammern strömt Puffer von der Membran zur Elektrode und hält so die Elektrolyseprodukte 7). vom Elektrophoresestreifen fern, vgl. Anoden- und Kathodenspülpuffer 8) werden zum PH-Ausgleich vermischt Technische Einzelheiten Abbildung 1 zeigt ein Betriebsschema, Abbildung 2 die Apparatur mit einem Rahmen für bis zu 155 x 570 mm große Elektrophoresestreifen (Feld stärke darin: E 23 V/cm) , Abbildung 3 die Apparatur mit einem Rahmen für bis zu 155 x 270 mm große Streifen (E 45 V/cm). Abbildung 4 zeigt Schnitte durch einen Teil der Apparatur: Kühlküvette, Rahmen und Elek trodenkammern, mit Stromschlüsseln und Elektrophoresestreifen, betriebs fertig montiert. a) Die Kühlküvette besteht aus zwei Teilen, die die von der Kühlflüs sigkeit durchströmte Kühlkammer einschließen. Das Oberteil ist eine "Duro"-Glasplatte 200 x 650 x 5 mm, die Kühlplatte, auf die der Elektrophoresestreifen gelegt wird. Ihre Oberseite ist mit Silikonharz (Wacker G 740) überzogen, um die Bildung einer Pufferschicht zwischen ihr und dem Elektrophoresestreifen zu erschweren. Unter die Unterseite ist am Rand eine Dichtung aus Silikonkautschuk vulkanisiert, die genau in einen Nut im Unterteil der Kühlküvette paßt. 3. R. WEBER, Helv. chim. actaJ..!, 2031 (1951) 4. Th. WIELAND u. G. PFLEIDERER, Angew. Chem. il, (1955) 257 5. H. MICHL, Mh.Chem. 83, (1952) 737 6. Eine ähnliche Anordnung verwenden bei der Durchflußelektrophorese W. GRASSMANN, K~ HANNIG und M. PLÖCKL, Hoppe-Seylers Z. physiol.Chem. 299 (1955) 258 7. R. CONSDEN, A.H. GORDON und A.J.P. MARTIN, Bioehern. J. 40, (1946) 33 8. L.E. NIELSEN und J.G. KIRKWOOD, J.Amer. ehern. Soc.~ (1946) 181 Seite 4 Bf>trif>bschf>ma df>r P. E. mit Rahm." für la~ EI.ktrophoTPstroif.n mit Rahmon für kurn Strolfon (To/Isch.ma ) B I I le I , I , I I I B' I I I I I B' I __' -" Puffor ................ _,Tropl"Tlclt.. --// KOhlfl()sS//lkflt , ---- fI.L./lung,E/.klrod. zur rrMnküv,.", ;:::; Schlauchpump. A b b i 1 dun g 1 Das Unterteil besteht aus Plexiglas 200 x 650 x 20 mm. Für die Kühl kammer sind 168 x 616 x 7 mm ausgefräst, darin sind regelmäßig ange ordnete Zapfen ausgespart (in Abb. 4a ist neben dieser eine andere, herstellungs- und kühltechnisch günstigere Ausführungsmöglichkeit an gedeutet). Die Zapfen stützen die Glasplatte, so daß sie sich durch den Unterdruck darunter nicht durchbiegt. Sie tragen ferner dazu bei, daß die mittleren Geschwindigkeits- und Kühlwirkungsdifferenzen der Kühlflüssigkeit innerhalb großer Bereiche hinreichend klein werden; in kleinen Bereichen treten dagegen größere Geschwindigkeitsdifferen zen auf, sie werden aber durch die Wärmeleitfähigkeit der Glasplatte unschädlich gemacht. Seite 5 A b b i 1 dun g 2 A b b i 1 dun g 3 Seite 6 Schnitt D-E E/pklrodMkommpr PI-Elfklrodf RKhI. Hiilf" ohn. EI.klrodHlkammrr A b b i 1 dun g 4 DraufsI.,., (Kiihlkü ••" " Unl,,/,;/) ! Zu- und Abfluß Sehni" F-G d" KÜhlflii;:SS::::'I1:.;:.;.:../I~ __- --, J' ~.,. F+=+=.=.= . +:=+=+=+=+7+'==+i::=+=t=-! + : + + : , ,II Kühlkommpr .... -----...,. , M. /:} A b b i 1 dun g 4a Die Kühlflüssigkeit strömt in die Kühlkarnmer durch zwei Reihen Kanäle (3 mrn ~) und verläßt sie durch eine Reihe Kanäle (4 bis 5 mm ~). Unter die Kanalreihen sind Flüssigkeitsleitstücke geklebt, die so geformt sind9), daß alle Kanäle mit etwa der gleichen Geschwindigkeit durch strömt werden. Unter den Boden der Küvette sind ferner zwei Versteifungsstege und zehn Halter für den Rahmen geklebt. 9. K. KRÖLL, Chemie-Ing.-Techn. 26 (1954) 132 Seite 7 b) den Boden der 4 mm hohen Feuchtkammer bilden die Kühlplatte, ihre Wände Kautschukstreifen an den Elektrodenkammern und an dem auf die Kühlküvette gesetzten Rahmen, ihren Decken ein Satz verschieden breiter, durch Cellophanklebstreifen "dampfdicht" miteinander verbundener Glas platten. Der Rahmen preßt die beiden Teile der Kühlküvette luftdicht aufeinander und versteift sie. Außerdem dient er zur Befestigung der Elektroden kammern und bestimmt deren Abstand. c) Die Elektrodenspülung erfolgt auf dem in Abbildung 1 angegebenen Weg. Verwendet werden zwei Puffer-Vorratsgefäße (A,AI), zwei Elektrodenkam mern (B,BI) und ein Aggregat mit vier Schlauchpumpen (C). Der Puffer fließt aus A durch Bund C nach AI; vor AI liegt zur elektrischen Iso lation eine Tropfstrecke. Aus AI gelangt der Puffer unter PR-Ausgleich auf einem entsprechenden Weg nach A zurück. Um das Flüssigkeitsniveau in A und AI gleich zu halten, sind darin Absaugrohre angebracht; ihre Wirkhöhe kann verstellt werden. Von ihnen führt je eine Rohrleitung direkt nach C und wird dahinter mit der Leitung A - B - C - AI oder AI - B - C - A vereinigt. Diese Absaugleitungen führen meist Luft, des halb folgen in den Rohrleitungen C - A und C - AI Luftblasen und Flüs sigkeit aufeinander. Die Rohrleitungen bestehen aus Polyäthylen, und so wirken die Blasenfolgen als zusätzliche (Sicherheits-) elektrische Isolation; ähnlich wirken auch die unten beschriebenen Schlauchpumpen. Jedes Vorratsgefäß aus PVC faßt ca. 300 cm3 Puffer. Es hat einen dop pelten Boden, der als T-Stiick für die zu- oder abströmende Kühlflüssig keit dient; hierdurch wird der Puffer gekühlt. In den Plexiglasdeckel ist das Absaugrohr für die Niveauhaltung geschraubt. Daneben befindet sich die elektrisch isolierende Tropfstrecke. Die Elektrodenkammern enthalten je eine Pt - Draht-Elektrode (0,6 mm ~) und parallel dazu im Boden eine 156 x 4 mm weite Öffnung. Sie ist von einer Kautschuk- oder Silikonkautschukdichtung umgeben und wird beim Betrieb von der Cellophanmembran des Stromschlüssels verschlossen. Zwischen Membran und Elektrode befindet sich eine Flüssigkeitsführung, die die Strömungsrichtung des Spülpuffers zur Elektrode hin ablenkt, gegen die Richtung, in der die Elektrolyseprodukte sonst 10) elektro phoretisch wandern und evtl. strömen würden. Diese Führung ist bei den jetzt verwendeten Elektrodenkammern (Abb. 4 und 5) die schräge Verengung (K in Abb. 4) im Elektrodenkanal; ihre Wirkung kann durch ein hier auf- 10. H. SVENSSON, Acta Chem. Scand.~ (1955) 1689 Sei te 8 A b b i 1 dun g 5 A b b i 1 dun g 6 geklebtes Nylongewebe oder dergl. verstärkt werden. Eine besonders wirk same, aber schwieriger herzustellende Anordnung zeigt Abbildung 6 (Elek trodenkammer geöffnet): Die abgebildete Kanalreihe wird überall fast gleich schnell vom Puffer durchströmt. Abbildung 7 zeigt das Schlauchpumpenaggregat. Bei ihm bewirkt die Rota tion der Nockenwelle (1,2) über die Stössel (3) die wellenförmige Bewe gung einer 3-4 mm starken Weich-PVC-Platte (4). Die Pumpschläuche (5) liegen zwischen ihr und der einstellbar durch Gummiringe (7) gefederten Plexiglasplatte (6). Die Messingplatten (8,9) führen die Stössel.Anzahl und Durchmesser der Schläuche können im Rahmen der Pumpenbreite durch Auswechseln der Schlauchführungen (10) geändert werden. Die Pumpleistung Seite 9 beträgt z.B. pro Schlauch (4 mm Innen ~) bei 0,5 U/min der Nockenwelle 3 12 cm /min. 11 ) 2 ) Bei den Durchflußelektrophorese-Apparaturen und werden Schlauch- pumpen für die Abdosierung verwendet. Die dort gewählte Antriebsform, durch rotierende Walzen (Schlauchumlaufpumpe), und eine andere, durch wellenförmige Bewegung einer auf einer gemeinsame Achse gelagerten Stahl fingerreihe ("Sigmamotor"-Pumpe), ist aber für den vorgesehenen Zweck weniger geeignet. Das hier beschriebene Elektrodenspülsystem kann mit dem gleichen Schlauch pumpenaggregat (als "Baukastenteil") auch für Durchflußelektrophorese Apparaturen verwendet werden. d) Neben den oben (unter 1. - 3.) beschriebenen sind folgende Hilfsge- räte zu erwähnen: Zur Bestimmung der Feldstärke im Elektrophoresestreifen dient ein Sie mens und Halske-Voltmeter mit einem Innenwiderstand von 1 Mn/V. ~------80------~ Ohn,. dJ. IO'g,-ndfJn Antrifl'bs f'/,.m,,,,,. gClzPlch"fJl A b b i 1 dun g 7 Zum strichförmigen Auftrag der Substanzlösung benutzen wir das LKB-Pro benauftragegerät oder Pipetten mit Spitzen aus Ventilschlauch und Watte nach Abbildung 8. Durch diese wird das Aufreißen des Papiers ver mieden; vorteilhaft gegenüber den zum gleichen Zweck empfohlenen Pinseln ist die sauberere Arbeitsweise und die Bestimmbarkeit des aufgetragenen Volumens. 11. I. BRA'l'TSTEN, Ark.Kemi.A..z. (1952) 503 12. A.M. CRESTFIELD u. F.W. ALLEN, Analytic. Chem. 27 (1955) 422 Seite 10

See more

The list of books you might like

Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.