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Eine jährliche Herausforderung Ein Jagdbezirk sü Gefährlich erfolg erfolgreich gef äh PDF

92 Pages·2016·23.05 MB·German
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Eine jährliche Herausforderung Ein Jagdbezirk sü Gefährlich erfolg erfolgreich gef äh Der Landesjägermeister berichtet Ökonomierat Sepp Brandmayr Verlässlichkeit ist Charaktersache Wir Jäger bemühen uns sehr erfolgreich, den Freunden Verlässlichkeit ist Charaktersache! und Liebhabern heimischen Wildbrets nur beste Ware aus Ich weise an dieser Stelle eindringlich darauf hin, dass die unseren Revieren bereitzustellen. Jägerschaft Oberösterreichs kein Verständnis gegenüber ei­ Es ist daher selbstverständlich und steht außer Zweifel, nigen wenigen Unverbesserlichen aufbringt, die in unver­ dass ausschließlich frisch erlegtes und von der Qualität her antwortlicher Weise glauben, einen illegalen Weg gehen vorzügliches Fleisch in den Handel gebracht wird. Hier tra­ zu müssen: Ich prangere die illegale Verwendung jedwe­ gen unsere Jagd- und Revierleiter in jedem Einzelfall eine der Art von tierquälerischen Fanggeräten und den Einsatz große Verantwortung im Bezug auf Anerkennung und Ver­ von Gift an und gebe eindringlich zu bedenken, dass die trauen gegenüber dem heimischen Weidwerk mit. - zahlenmäßig wenigen - Täter durch diese unvernünftige Jetzt, vor der aufgehenden Jagd auf den Maibock und auf und sehr dumme Handlungsweise das Ansehen und die das Schmalreh, darf ich nochmals die wertvolle Arbeit persönliche Reputation der gesamten Jägerschaft gefähr­ unserer Untersuchungsorgane, der kundigen Personen, den! Keiner dieser Besagten kann mit Nachsicht oder gar ansprechen und diese bitten, ihre Tätigkeit so wie bisher mit der Hilfe des Jagdverbandes rechnen. Diese Menschen gewissenhaft und verlässlich durchzuführen. stellen sich bewusst außerhalb unserer Gemeinschaft und Die Jagdleiter und die Jagdpächter wissen, was sie an ih­ fügen der Oberösterreichischen Jagd nachhaltig großen nen haben und sie alle tun gut daran, ihren „kundigen Schaden zu! Personen“ gebührenden Respekt zu zollen und eine ent­ sprechende Weiterbildung über unser Bildungszentrum zu Nichts desto trotz! Für das aufgehende Jagdjahr wünsche ermöglichen. ich ein kräftiges Weidmannsheil, guten Anblick und mit Ich danke an dieser Stelle auch den vielen Tierärzten, die der Freude auf ein Wiedersehen beim Großen Konzert der hier helfend zur Seite stehen und die Güte unserer Wildlie­ Jagdmusik am 30. April im Brucknerhaus Linz verbleibe ferungen ständig überwachen. ich als Ihr >LU', Landesj ägermeister von Oberösterreich MMifcleMM oö Jäger Y EDITORIAL AUS DEM INHALT Liebe Leserin, Der Landesjägermeister berichtet/ ÖR Sepp Brandmayr 3 geschätzter Leser! Es sollte einmal gesagt werden 5 2011 ist zum Jahr des Waldes ernannt worden - eigentlich traurig, dass man Jahre verschiedensten The­ men widmen „muss“, als ob es nicht immer wichtig ist, Abschussplanung beim Rehwild - eine jährliche Herausforderung 6 sich unterschiedlichen Aufgaben zu widmen. Manchmal scheint es, dass diese Jahre Widmungen Deckmäntelchen sind, um Themen „abzuhaken“, oder Ein Jagdbezirk stellt sich vor: man sagen kann: „Wir haben eh etwas unternommen“. Ried im Innkreis 14 Das vergangene Jahr der Biodiversität hat meines PI Erachtens nicht viel gebracht... _ Gefährlich erfolgreich und erfolgreich gefährdet 17 Wir sollten uns also dem Wald wid­ Das grüne Interview - men. Als Jäger eigentlich ein ständiges LR Maximilian Hiegelsberger neuer Jagdreferent 22 MUSS, denn viele Wildarten sind mehr oder weniger auf den Wald angewiesen. Wildtier-- Hege - Überhege! Jagd? 24 Die Devise „Wald vor Wild“ kommt OÖ. Jagd kulturfest auf Schloss Hohenbrunn - zwar marktschreierisch in manchen Festsplitter 28 Kreisen gut an, doch spricht sie auch nur die halbe Wahrheit an. Vielmehr Trophäenpräparation - müssen wir Jäger uns ernsthaft sagen: Der richtige Umgang mit erlegten Raufußhühnern 30 „Wald und Wild“ - und zwar mit trag­ Wild auf Wild - Die fachgerechte Zubereitung 38 baren Wildständen und ordentlichen waldbaulichen Maßnahmen! AUS DER GESCHÄFTSSTELLE 40 Der offizielle OÖ Jagd-Gnicker 40 Dazu zählen auch richtiger Abschuss, maßvolle und artgerechte Fütterung sowie Wissen über Wechselwir­ Die neuen Jagdhunde-Signalhalsbänder 42 kungen verschiedenster Faktoren, die Wald und Wild betreffen. LEBENSRAUMGESTALTUNG 49 In diesem Sinne und im Sinne einer modernen ober­ Kitzrettung einmal anders 49 österreichischen Jagd mit unseren Partnern, den Grund­ besitzern, viel Spaß beim Lesen! SCHULE & JAGD 53 WM HUNDEWESEN 54 f f / '\( F -to Die Aujeszky'sche Krankheit (Pseudowut) 54 -L u J / [/U i BRAUCHTUM 61 Mag. Christopher Bock Kleine Unikate - Briefmarkenserie Jagdmusik“ 61 Wildbiologe und Redaktionsleiter Hubertusmessen in Oberösterreich ab 62 Schießpark - Salzkammergut Viecht: Benefizschießen 2010 mit Rekordergebnis 67 Titelfoto: Für den heutigen Jäger ist es nahezu selbstverständlich, dass Bezirksjägertag Braunau 71 auch im Wald gejagt werden muss. Denn erst dadurch wird NEUES AUF DEM JAGDSEKTOR 84 sichergestellt, dass Schalenwild dort erlegt wird, wo es unter Um­ ständen zu Schaden gehen kann. Kleinanzeigen 89 Foto: Christof Neunteufel Impressum 90 OÖ JÄGER W U d ï l “ ? .0 0 Jager Es sollte einmal gesagt werden scheide. Abschusspläne sind behördliche Bescheide ähnlich einer Baubewilligung Ing. Peter Kraushofer, Hegemeister für ein Haus. Eine Baubewilligung ist ver­ gleichsweise ähnlich aufwendig und wird auf Gemeindeebene abgewickelt. Ein frü­ her unbekannter Aufwand betreffend Ein­ sprüche, Berufungen, Strafen weitet sich Vor 33 Jahren war ich als sehr junger He­ zunehmend aus. Beträchtliche Summen gemeister erstmals bei einer Abschuss­ an Steuergeld sind in derartige Verfahren plansitzung mit dabei. In einem Saal des geflossen. Soll dieser Aufwand so weiter BH-Gebäudes trafen dazu viele Herren gehen? Wildökologische Schwachstellen ein: Der Jurist der Bezirkshauptmann­ der Abschussplanverordnung sind be­ schaft mit seinem Sachbearbeiter, der kannt, oft auch vom Waldanteil der Re­ Bezirksförster, Vertreter der Landwirt­ viere abhängig. Wie unterscheidet man schaftskammer, der Bezirks]ägermeister, Reh-, Gams-, und Rotwildeinfluss? Wie Herren des Bezirksjadgbeirates und die genau wird der Hasenverbiss beachtet? Hegemeister des Bezirkes. Können „dünne Wildbestände“ überbe­ Ich war damals überrascht über den Auf­ jagt werden und „untergehen“? Entsteht wand, der für die Abschussfestsetzung durch „blinde“ amtliche Fortschreibung des Rehwildes betrieben wurde. Zügig (Drittelregelung) eine richtige Bestandes­ wurden die Abschusspläne der etwa 30 struktur? Und wie hoch ist der Einfluss Reviere durchgegangen sowie Vorjahres­ anderer Naturnutzer? Zurück zum Behördenaufwand. So, wie Verwaltungsreform im Schulsystem oder beim Bundesheer sollte überlegt werden, Verbesserungen zu finden. Denkanstöße dazu liegen vor. Eine Abschaffung etwa der Rehabschussplä­ abschuss und Abschusserfüllung bekannt vernehmlich von Jagdausschuss und Jä­ ne scheint zu radikal. Einfach wäre eine gegeben. Einige Herren gaben kurz „ihren gerschaft anerkannt. Streckung der Intervalle: Es gebe dann Senf dazu“ und in der Regel wurden die vielleicht einen Drei-Jahres-Abschussplan Abschussplanvorgaben der Jagdleiter, die Auffallend geändert hat sich beim derzei­ mit jährlichem Spielraum nach oben und vorher vom örtlichen Jagdausschuss un­ tigen System der Behördenaufwand. Statt unten. Auch die Natur produziert ja jähr­ terschrieben worden waren, ohne Ände­ an einem Vormittag sind die Sachver­ lich nicht den gleichen Zuwachs. Jeden­ rung bewilligt. ständigen des Forstdienstes wochenlang falls wäre so der Aufwand für die Beschei­ Mittags war die gesamte Prozedur be­ unterwegs, um die Verbissbelastung in derstellung sofort gedrittelt. Begehungen endet und die Beteiligten setzten sich den Revieren zu bestimmen. Die abschlie­ mit Amtssachverständigen nur mehr im zu einem Mittagessen im nahen Hotel ßende Sitzung findet im Bezirksjagdbeirat Streitfall? Abschusszahlenverwaltung lan­ Lokomotive zusammen. Dort gingen statt. Die Abschussplanverordnung geht desweit über Computermeldung an eine die Fachgespräche weiter. Damals wur­ davon aus, dass Jagdausschussobmann zentrale Stelle? Zahlreiche Überlegungen den geschätzte Wildbestände mit einem und Jagdleiter mit Einbeziehung des sind möglich. Die Behörde hat sich seiner­ „geratenen“ Zuwachs angegeben. Die Amtsachverständigen einen Abschuss­ zeit auch aus der Trophäenbewertung und Abschusszahlen pendelten so in einem plan gemeinsam festlegen. Leider artet der jährlichen Verlängerung der Jagdkar­ durch Jahre gewachsenen Rahmen, der dies öfters zu einem Aufmarsch zusätz­ te zurückgezogen. Sogar ein ureigenstes vom Jagdausschuss bestätigt war. licher Personen, nicht selten mit Selbst­ Instrument des Landesforstdienstes, die darstellungsszenen, aus. In jedem Revier Landesforstgärten, wurde ausgelagert. Bei der derzeitigen Form der Abschuss­ wird so meist ein halber Tag aufgewendet. Warum sollten die Abschussplanung und festsetzung (Abschussplanverordnung deren Kontrolle den Steuerzahler weiter seit 1993) gehen wir von einem „gezähl­ Es stellt sich die Frage, wie dies unter so belasten, wo sie doch eigentlich „Jä­ ten“ Wildverbiss aus - ohne Blick auf die der Überschrift „Verwaltungsreform“ zu gersache“ sind. 2011 ist weltweit Jahr des Wildbestände selbst -, von einem vermu­ sehen ist. Wie erklärt man den Steuer­ Waldes, bei uns in Oberösterreich auch teten Einfluss des Schalenwildes auf den zahlern, dass für einige Prozent Rehab­ Jahr des Ehrenamtes. Unbezahlter, auf­ Wald. Auch bei diesem System hat sich schuss mehr oder weniger ein gewaltiger opfernder Einsatz ist uns aus der Forst­ der Abschuss nunmehr weitgehend über Behördenaufwand betrieben wird. Dazu wirtschaft und dem Jagdbetrieb bekannt, Jahre eingependelt, die üblichen Zahlen kommt noch die amtliche Zahlenver­ er sollte auch von der Behörde gesehen sind „gewachsen“ und werden meist ein­ waltung - Erfüllungskontrolle der Be­ werden. OÖ JÄGER THEMA Abschussplanung Schon vor einigen Jahren haben Dipl.-Ing. beim Rehwild - Waldemar Stummer und Wildbiologe Mag. Christopher Bock einen Artikel über dieses eine jährliche Herausforderung immer wieder aktuelle Thema verfasst. Nachdem einige Baumarten nach wie vor in manchen Jagdgebieten Probleme haben, Immer wieder zeigt sich in vielen Jagd­ im Normalfall eine ausgewogene Wald- aufzukommen, und dies, obwohl wald­ gebieten Oberösterreichs, ja Österreichs, Wild-Situation erreicht werden, auch sowie in vielen Nachbarstaaten, welchen ohne die Abschusszahlen kontinuierlich baulich richtig gearbeitet wird, haben die Einfluss die Witterung auf das Wild, anzuheben. Jäger in jenen Bereichen einen wertvollen vor allem während der Aufzuchtzeit, Wie gliedert sich aber ein richtiger Ab­ Beitrag zu leisten - nämlich den richtigen haben kann. In Oberösterreich, wo die schuss? Wie ist die Drittelregelung anzu­ Abschuss zu tätigen. Abschusspläne im Rahmen der OÖ Ab­ wenden? Und wie kann sich diese auf den schussplanverordnung anhand des Ver­ Rehwildbestand auswirken? bisseinflusses des Schalenwildes auf den Nun, wie immer in der Natur, und so Dabei ist nicht die Abschusshöhe allein von Wald erstellt werden, sind die getätigten auch in der Jagd, können keine Pauschal­ Relevanz, sondern auch die richtige örtliche Rehwildabschüsse im Laufe der letzten empfehlungen gegeben werden. Zu un­ sowie zeitliche Bejagung der Rehe. Die Jahre zum Teil erheblich angestiegen. terschiedlich sind Lebensräume, Waldan­ grundsätzliche Frage lautet dabei aber: Wie Die Situation in vielen Revieren zeigte teil, Waldbewirtschaftung, Jagdwirtschaft aber, dass dieses System ein erfolgver­ und auch Mikroklima. Aber Anhalts­ erstelle ich einen richtigen Abschussplan? sprechendes ist, sofern es richtig ange­ punkte und Grundlagen gelten allemal Lesen Sie hier Wissenswertes und Wichtiges wandt wurde - Stichwort: Richtige Ab­ und so sollen die nachstehenden Zeilen für Theorie und Praxis. schussgliederung. Denn dadurch kann als Empfehlung bzw. Richtschnur für all OÖ JÄGER Jäger Text Dipl.-Ing. Waldemar Stummer, Mag. Christopher Böck Fotos Ch. Böck jene eine Hilfe sein, die immer wieder vor die Aufgabe gestellt sind, einen für Wild Praktische Empfehlungen und Wald verträglichen Abschussplan, insbesondere beim Rehwild, zu erstehen. 1. Gegenüberstellung Natürlich gibt es zur Erlangung einer aus­ von Vegetationszustand und Abschusshöhe gewogenen Wald-Wild-Situation ergän­ (Vergleich der letzten 3 Jahre) zend zur Abschussdurchführung auch andere jagdliche Möglichkeiten, wie bei­ spielsweise die richtige Fütterung oder geeignete Bejagungsmethoden. 2. Festlegung der Angesichts der Tatsache, dass der Ab­ Abschusshöhe schussplan der zuständigen Bezirksver­ waltungsbehörde zur Genehmigung bzw. Festsetzung vorzulegen ist, widmen sich absenken gleichbelassen erhöhen die folgenden Anhaltspunkte und Grund­ lagen vorrangig einer zeitgemäßen wild- und waldgerechten Abschussplanung. Wildbestand steigt Wildbestand bleibt Wildbestand sinkt Wald-Wild-Situation annähernd gleich Gemäß der OÖ Abschussplanverordnung ist der Rehwildbestand der jeweiligen Verbisssituation im Wald anzupassen. Ob dies mit einer Reduktion, einem Gleich­ bleiben oder möglicherweise einem An­ 3. Festlegung heben des Bestandes verbunden ist, wird der Abschussstruktur anhand von „Problembereichen“ im hinsichtlich Wald erhoben (siehe Kasten „Wald-Wild- Situation“) . Gibt es größere Probleme, so gilt es den Gesamtabschuss anzuheben und beim weiblichen Wild stärker einzugreifen. Bei Geschlechter­ Jugendklasse Geißenabschuss mittleren Problemen sollte primär die Ab­ verhältnis schussstruktur geändert werden, also ver­ mehrt im weiblichen Teil des Bestandes eingegriffen werden und eventuell der Gesamtabschuss angehoben werden. Wald-Wild-Situation Bei kleineren Problemen ist, sofern es die Revierstruktur, also der Waldanteil, zu­ GRÖSSERE Probleme entsprechende Erhöhung des lässt, eine Schwerpunktbejagung durch­ Gesamtabschusses und stärkerer zuführen. Dabei ist darauf zu achten, Eingriff beim weiblichen Wild dass im Schwerpunktjagdgebiet wirklich fast alle gesichteten Rehe erlegt werden sollten. Denn nur so kann diese kurzfri­ stige Methode auch tatsächlich greifen MITTLERE Probleme stärkerer Eingriff beim weiblichen und dann nach wenigen Jahren auf eine Wild und eventuell Erhöhung des „normale“ Bejagung wieder umgestellt Gesamtabschusses werden. Wenn keine Probleme zu verzeichnen sind, sollten zumindest die folgenden KLEINERE Probleme Schwerpunktbejagung UND/ODER Grundlagen für die Abschussplanung lokal stärkerer Eingriff beim Beachtung finden. Dabei kann durchaus auch - mit stetigem Blick auf die Vege­ weiblichen Wild tation im Wald - an eine eventuelle An­ hebung des Rehwildbestandes gedacht werden, wenngleich immer die beim KEINE Probleme Beachtung der Grundlagen für die Rehwild mögliche hohe Zuwachsrate im Abschussplanung Hinterkopf behalten werden muss! Zu schnell kann der Verbissdruck im Wald wieder zunehmen... OÖ JÄGER THEMA Grundlagen für die Abschuss­ Konkrete Vorgangsweise bei der Ab­ planung beim Rehwild schussplanerstellung Die Grundlagen für die Abschusspla­ (ausgehend vom Gesamtabschuss nung beim Rehwild sind das Geschlech­ = 100 %) terverhältnis bei der Abschussaufteilung „männlich : weiblich“ und die Berück­ 1. Alt- und Schmalgeißen: sichtigung des Geschlechterverhältnisses In Summe ca. 30 bis 35 % des Ausgangsbestandes (wenngleich (etwa 1/3 des Gesamtabschusses). dieses - ähnlich wie die Bestandeszahl - nur geschätzt werden kann) und der An­ 2. Geißkitze: teil in der Jugendklasse sowie die „Drit­ Ausgehend von einem gleichgroßen telregelung“. Anteil weiblicher und männlicher Stücke am Gesamtabschuss (1 : 1) ergibt sich der Geißkitzabschuss aus der Formel: 1. Das das idealerweise etwa 1 : 1 (männlich : Geißenabschuss__% weiblich) betragen soll, ist deshalb bei + Geißkitzabschuss__% der Abschussplanung so ausschlag­ = ca. 50 % (Alt- und Schmalgeißen) gebend, da ein Geißen-Überhang ei­ nen entsprechend höheren Zuwachs 3. Bockkitze: erwarten lässt. Soll der Wildbestand Unter Berücksichtigung der 1 /3 Parität wesentlich reduziert werden, ist das (ca. 1/3 Kitze am Gesamtabschuss) Geschlechterverhältnis deshalb beim ergibt sich der Bockkitzabschuss aus der Abschuss zu Lasten des weiblichen Formel: Wildes - Alt- und Schmalgeißen - zu verschieben. Geißkitzabschuss__% 2. Die m aSgSfflil besagt, dass der + Bockkitzabschuss__% Abschuss auf ca. 1/3 Böcke (Jähr­ = ca. 30 bis 40 % linge und mehrjährige Böcke), ca. 1/3 Geißen (Schmalrehe und Altgeißen) 4. Jährlinge: und ca. 1/3 Kitze (Bock- und Geißkit­ Bei Einhaltung der 60 % Regelung beim ze) aufgeteilt werden sollte. Abschuss in der Jugendklasse (Bock- u. Voraussetzung für diese Regelung ist Geißkitze, Jährlinge und Schmalrehe) ein ausgewogenes Geschlechterver­ ergibt sich der Jährlingsabschuss aus der hältnis von etwa 1 : 1 und ein Kitzab­ Formel: schuss ebenfalls im Geschlechterver­ hältnis von annähernd 1:1!! Abschuss % von [Geißkitzen + Bock­ 3. Die 60%-Regelung besagt, dass in kitzen + Schmalrehen] + Jährlinge = Anlehnung an die hohe Jugendsterb­ mind. 60 % lichkeit in der freien Wildbahn minde­ stens 60 % des Gesamtabschusses in 5. Mehrjährige Böcke: der Jugendklasse (Jährlinge, Schmal­ Der Anteil an mehrjährigen Böcken am rehe und Kitze) getätigt werden soll. Abschussplan ergibt sich, wenn die Damit wird auch die kompensato­ Nur hoher Eingriff in der Jugendklasse und prozentuellen Anteile der Punkte 1. bis rische Sterblichkeit genutzt, indem darauffolgende Schonung der Mittelklasse 4. zusammengezählt und anschließend garantieren die Erlegung reifer Böcke. die dichteabhängigen Sterblichkeits­ vom Gesamtabschuss 100 % abgezogen faktoren durch die Jagd vorwegge­ werden. Formel: nommen werden und so eine nach­ takten Wald-Wild-Situation ausgegangen. haltige Nutzung von Wildbeständen 100 % - [Alt- und Schmalgeißen % + Der Alt- und Schmalgeißenanteil kann erfolgen kann. Kitze % + Jährlinge %] = mehrjähr. innerhalb des Geißengesamtabschusses Böcke (%) verschoben werden. Wie nun die konkrete Vorgehensweise bei der Abschussplanerstellung funktio­ Bei den nachfolgenden Beispielen soll Die in Tabelle 1 angeführten Zahlen gel­ niert, wird anhand nachstehender Abfol­ eine gewisse Variabilität bei der Festle­ ten als Richtwerte und können nicht als ge aufgezeigt, die sich allerdings auf das gung der Abschusszahlen allerdings unter absolute Vorgaben für alle Rehwildreviere Vorhandensein eines nahezu ausgegli­ Berücksichtigung der vorne erwähnten gesehen werden, sodass die Verantwort­ chenen Geschlechterverhältnisses beim Grundlagen der Abschussplanung aufge­ lichen nach wie vor gefordert sind, mit Ausgangsbestand sowie einen an den zeigt werden. Fingerspitzengefühl, Revierkenntnis und Winterlebensraum angepassten Rehwild­ Es wird von einem ausgeglichenen Ge­ Verständnis der ökologischen Zusammen­ bestand bezieht. schlechterverhältnis und von einer in- hänge ihre Abschusspläne zu erstellen. ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------— - OÖ JÄGER IW U iE U Jäger Abschussplanung beim Rehwild - eine jährliche Herausforderung Tabelle 1: Beispiel: Aufteilung des Abschusses von 240 Stück Rehwild ten Beispiele) auf den folgenden Seiten ersichtlich ist, kann bei Anwendung der Drittelregelung der Bestand einerseits sin­ Variante 1 Variante II Variante III ken, mit der Veränderung des Geiß- und/ oder Kitzabschusses (Geschlechterver­ Jährlinge 20% 48 20% 48 20% 48 1/3 hältnis) andererseits aber auch ein Mittel Böcke Mehrj. Böcke 15% 36 14% 34 15% 36 zur Bestandesanhebung sein. Bei einem wie oft in der Praxis verschobenen Ab­ Bockkitze 15% 36 16% 38 15% 36 1/3 schussverhältnisses beim Kitzabschuss Kitze zu Lasten der Geißkitze, sollte dies beim Geißkitze 15% 36 17% 41 20% 48 Schmalgeißen- und in der Folge beim Altgeißenabschuss berücksichtigt wer­ Schmalrehe 10% 24 19% 46 15% 36 1/3 den, da der Bestand sonst schnell sinken Geiße Altgeißen 25% 60 14% 33 15% 36 kann. Um also ein ausgewogenes Ab­ schussverhältnis zu erhalten, sollte man 100 % 240 Stk. 100 % 240 Stk. 100 % 240 Stk. sich an den optimalen Abschuss über die Jahre „heranschießen“. Bei einem nachhaltigen Abschuss von schossen und eine Erhöhung des Be­ Das Fingerspitzengefühl der jeweiligen 240 Stück und Unterstellung eines Zu­ standes ist die Folge. Verantwortlichen und die jeweilige Re­ wachses von 1,5 Kitzen pro Altgeiß ergibt Sind weniger Altgeißen als 160 Stück in vierausstattung sind dabei, wie bereits sich ein Altgeißenstand von 160 Stück der Natur vorhanden, wird voraussicht­ erwähnt, von Relevanz. Fest steht aber, (240 : 1,5 = 160 Stück). lich über dem Zuwachs geschossen und dass gemäß der OÖ Abschussplanver­ der Bestand sinkt. ordnung die Abschusszahlen bei über Sind deutlich mehr Altgeißen als 160 mehrere Jahre nachhaltigen „Ier-Jagden“ Stück in der Natur vorhanden, wird vo­ Wie in den Tabellen 2 -4 (theoretische auch wieder abgesenkt werden können! raussichtlich unter dem Zuwachs ge­ Berechnungen der in Tabelle 1 angeführ­ Die Anwendung der Berechnungen sind unter der Annahme zu sehen, dass der Rehwildbestand nahezu das Geschlech­ terverhältnis 1:1 und auch das Kitz-Ge­ schlechterverhältnis beim Setzen immer 1:1 beträgt. Weiters wird angenommen, dass es keine Zu- und Abwanderung von Rehen gibt und der Zuwachs pro Altgeiß gleichhleibend 1,5 Kitze beträgt, also kei­ ne Kompensation der Verluste (z.B. auch, dass Schmalrehe Kitze setzen) zu ver­ zeichnen sind. Weiters wird unterstellt, dass auch umgekehrt der Zuwachs durch verschiedene Einflussfaktoren (Witte­ rung, Prädatoren, Landwirtschaft etc.) nicht geringer ausfällt. Gemäß der 0Ö Abschussplanverordnung ist der Rehwildbestand der jeweiligen Verbisssituation im Wald anzupassen. Ob dies mit einer Reduk­ tion, einem Gleichbleiben oder möglicherweise einem Anheben des Bestandes verbunden ist, wird anhand von „Problembereichen" im Wald erhoben. L S M U d U OÖ JÄGER THEMA Abschussplanung beim Rehwild - eine jährliche Herausforderung Tabelle 2: Variante I des in Tab. 1 angeführten Beispiels der Drittelregelung: Böcke (insg. 35%): Einjährige 20%, Mehrjährige 15%, Geißen (insg. 35%): Einjährige 10%, Mehrjährige 25%, Kitze (insg. 30%): männl. 15%, weibl. 15%. Der Bestand sinkt nach sechs Jahren (= eine Pachtperiode in Niederwildgebieten) von ursprünglich 480 Stück auf 419 Stück. Stufe 1 Variante 1 männlich weiblich Abschuss Frühjahrs­ Winter­ Abschuss Abschuss Zuwachs 1. Jahr einjährig mehrjährig Böcke Bockkitze Geißkitze einjährig mehrjährig stand stand Geißen gesamt gesamt Frühjahrsstand 80 160 80 160 480 Zuwachs 1,5 120 120 240 Abschuss 1/3 48 36 84 36 36 24 60 84 240 Winterstand 32 124 84 84 56 100 480 Stufe 1 Variante 1 männlich weiblich Abschuss Frühjahrs­ Winter­ Abschuss Abschuss Zuwachs 2. Jahr einjährig mehrjährig Böcke Bockkitze Geißkitze einjährig mehrjährig stand stand Geißen gesamt gesamt Frühjahrsstand 84 156 84 156 480 Zuwachs 1,5 117 117 234 Abschuss 1/3 48 36 84 36 36 24 60 84 240 Winterstand 36 120 81 81 60 96 474 Stufe 1 Variante 1 männlich weiblich Abschuss Frühjahrs­ Winter­ Abschuss Abschuss Zuwachs 3. Jahr einjährig mehrjährig Böcke Bockkitze Geißkitze einjährig mehrjährig stand stand Geißen gesamt gesamt Frühjahrsstand 81 156 81 156 474 Zuwachs 1,5 117 117 234 Abschuss 1/3 48 36 84 36 36 24 60 84 240 Winterstand 33 120 81 81 57 96 468 Stufe 1 Variante 1 männlich weiblich Abschuss Frühjahrs­ Winter­ Abschuss Abschuss Zuwachs 4. Jahr einjährig mehrjährig Böcke Bockkitze Geißkitze einjährig mehrjährig stand stand Geißen gesamt gesamt Frühjahrsstand 81 153 81 153 468 Zuwachs 1,5 114 115 229 Abschuss 1/3 48 36 84 36 36 24 60 84 240 Winterstand 33 117 78 79 57 93 457 Stufe 1 Variante 1 männlich weiblich Abschuss Frühjahrs­ Winter­ Abschuss Abschuss Zuwachs 5. Jahr einjährig mehrjährig Böcke Bockkitze Geißkitze einjährig mehrjährig stand stand Geißen gesamt gesamt Frühjahrsstand 78 150 79 150 457 Zuwachs 1,5 112 113 225 Abschuss 1/3 48 36 84 36 36 24 60 84 240 Winterstand 30 114 76 77 55 90 442 Stufe 1 Variante 1 männlich weiblich Abschuss Frühjahrs­ Winter­ Abschuss Abschuss Zuwachs 6. Jahr einjährig mehrjährig Böcke Bockkitze Geißkitze einjährig mehrjährig stand stand Geißen gesamt gesamt Frühjahrsstand 76 144 77 145 442 Zuwachs 1,5 108 109 217 Abschuss 1/3 48 36 84 36 36 24 60 84 240 Winterstand 28 108 72 73 53 85 419 Oö JÄGER IM lifefelim

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