Springer-Lehrbuch · Judith Eckle-Kohler Michael Kohler Eine Einfu¨hrung in die Statistik und ihre Anwendungen 123 Dr.JudithEckle-Kohler Prof.Dr.MichaelKohler TUDarmstadt FachbereichMathematik Schlossgartenstr.7 64289Darmstadt Deutschland ISBN978-3-642-00470-4 e-ISBN978-3-642-00471-1 DOI10.1007/978-3-642-00471-1 Springer-LehrbuchISSN0937-7433 BibliografischeInformationderDeutschenNationalbibliothek DieDeutscheNationalbibliothek verzeichnet diesePublikation inderDeutschenNationalbibliografie; detailliertebibliografischeDatensindimInternetu¨berhttp://dnb.d-nb.deabrufbar. ©2009Springer-VerlagBerlinHeidelberg DiesesWerkisturheberrechtlichgeschu¨tzt.Diedadurchbegru¨ndetenRechte,insbesonderediederU¨ber- setzung,desNachdrucks,desVortrags,derEntnahmevonAbbildungenundTabellen,derFunksendung, derMikroverfilmungoderderVervielfa¨ltigung aufanderenWegenundderSpeicherung inDatenver- arbeitungsanlagen,bleiben,auchbeinurauszugsweiserVerwertung,vorbehalten.EineVervielfa¨ltigung diesesWerkesodervonTeilendiesesWerkesistauchimEinzelfallnurindenGrenzendergesetzlichen BestimmungendesUrheberrechtsgesetzes derBundesrepublikDeutschlandvom9.September1965in derjeweils geltenden Fassungzula¨ssig. Sieistgrundsa¨tzlich vergu¨tungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegendenStrafbestimmungendesUrheberrechtsgesetzes. DieWiedergabevonGebrauchsnamen,Handelsnamen,Warenbezeichnungen usw.indiesemWerkbe- rechtigtauchohnebesondereKennzeichnungnichtzuderAnnahme,dasssolcheNamenimSinneder Warenzeichen-undMarkenschutz-Gesetzgebungalsfreizubetrachtenwa¨renunddahervonjedermann benutztwerdendu¨rften. Satz:DigitaleDruckvorlagederAutoren Herstellung:le-texpublishingservicesoHG,Leipzig Einbandgestaltung:WMXDesignGmbH,Heidelberg Gedrucktaufsa¨urefreiemPapier 987654321 springer.de Fu¨rIrisund Julius Vorwort DieStatistikbescha¨ftigtsichmitderAnalysevonPha¨nomenen,dieimmathemati- schenSinnealszufa¨lligaufgefasstwerdenko¨nnen.DabeikanndieEinfu¨hrungdes ZufallsinverschiedenerHinsichtnu¨tzlichsein:DerZufallkanneinerseitszurVer- einfachungderDatenerhebungeingefu¨hrtwerden:indemzufa¨lligDatenherausge- griffenwerden,mussnichtdieGesamtzahlderDatenuntersuchtwerden(wasz.B. beieinerWahlumfrageausgenu¨tztwird).AndererseitskannderZufallku¨nstlichein- gefu¨hrt werden zur Vereinfachung der Modellierung deterministischer Vorga¨nge: DabeiwerdensehrkomplexeTeilealsunbestimmtangesehenunddurcheinenein- fachenzufa¨lligenProzessmodelliert. DasvorliegendeBuchgibteineumfassendeEinfu¨hrungindieGrundprinzipien der Statistik und die zugrundeliegendemathematische Theorie des Zufalls. Dabei wird bewusst auf allzuviele Details verzichtet. Vielmehr sollen Leser ohne Vor- kenntnisseindiesemBereichdiegrundlegendenIdeenunddenNutzendieserTheo- riekennenlernen.Diesekanndannspa¨terbeiBedarfdurchweiterfu¨hrendeLiteratur wiez.B.Bauer(1992)oderWitting(1985)vertieftwerden. DasBuchistin6Kapitelunterteilt.Kapitel1machtdeutlich,dassdieStatistik ein Gebiet mit vielfa¨ltigen Anwendungsmo¨glichkeiten ist, und dass Statistikwis- sen auch im allta¨glichen Leben immer wieder beno¨tigtwird. Die dafu¨r notwendi- ge Theorie wird in den folgenden Kapiteln beschrieben. Kapitel 2 stellt zuna¨chst die Erhebung von Daten im Rahmen von Studien und Umfragen vor. Kenntnisse daru¨bersinddeshalbwichtig,weilsichoftbeobachtenla¨sst,dassdieErhebungvon Daten zu Qualita¨tseinbußenbeidenDaten unddamitzu starken Einschra¨nkungen in Bezug auf die Analyse der Daten fu¨hrt. In Kapitel 3 werden Verfahren der be- schreibenden Statistik beschrieben. Diese legen kein mathematisches Modell der EntstehungderDatenzugrunde,lassen aberandererseitsauchkeineRu¨ckschlu¨sse zu,dieu¨berdenbeobachtetenDatensatzhinausgu¨ltigsind.Umdieszuerreichen, muss man Modellannahmen an die Entstehung der Daten machen. Dazu wird in den Kapiteln 4 und 5 das mathematischeModelldes Zufallseingefu¨hrt.Wa¨hrend sichKapitel4mitdemmathematischenBegriffderWahrscheinlichkeitbescha¨ftigt und einfache Schlussfolgerungen daraus vorstellt, werden in Kapitel 5 Zufallsva- riableneingefu¨hrt,dieeinebesonderseleganteBeschreibungzufa¨lligerPha¨nomene vii viii Vorwort ermo¨glichen. Neben Kennzahlen dieser Zufallsvariablen wie Erwartungswert und VarianzwerdendortauchdieGesetzedergroßenZahlensowiederzentraleGrenz- wertsatzvorgestellt,letztereraberohneBeweis.DiedaraufaufbauendenVerfahren der sogenanntenschließendenStatistik sind dannInhaltvon Kapitel6. Mitdiesen Verfahren und mit Hilfe von Annahmen an die Entstehung der Daten lassen sich Schlussfolgerungenziehen,dieu¨berdenvorliegendenDatensatzhinausgu¨ltigsind. Im Anhangsinddie wichtigstenzumVersta¨ndnisdesBuchesbeno¨tigtenGrundla- genausderMathematikkurzdargestellt. DasBuchistgedachtfu¨rStudenten,dieohneVorwissenausderWahrscheinlich- keitstheorie undder Statistik einenU¨berblicku¨berdieses dochsehr umfangreiche Gebiet bekommen wollen. Es entstand aus einer Reihe von Vorlesungen, die der zweite Autor innerhalb der letzten 10 Jahre an den Universita¨ten Stuttgart, Jena, Saarbru¨cken und Darmstadt abgehalten hat. Diese Veranstaltungen richteten sich zum einen an Studierende des Faches Mathematik, und fanden in Diplom- bzw. Bachelor- bzw. Lehramtsstudienga¨ngen innerhalb des Grundstudiums statt. Zum anderen wurde Material dieses Buches in Vorlesungen des ersten Semesters fu¨r Studierende der Fa¨cher Biologie, Pa¨dagogik, Psychologie, Soziologie, Volkswirt- schaftslehreundWirtschaftswissenschafteneingesetzt. Den Studierendenin diesen Vorlesungengebu¨hrtunser Dank fu¨r Kommentare, dieimmerwiederzurVerbesserungdiesesBuchesbeigetragenhaben. Darmstadt, JudithEckle-Kohler Dezember2008 MichaelKohler Inhaltsverzeichnis 1 Einfu¨hrung.................................................... 1 1.1 U¨bungsteilnahmeundStatistik-Note........................... 1 1.2 SexundHerzinfarkt ........................................ 2 1.3 DieChallenger-Katastrophe.................................. 3 1.4 Pra¨sidentschaftswahlindenUSA,Herbst2000.................. 5 1.5 PositionsbestimmungmittelsGPS............................. 6 1.6 AnalysevonDNA-Microarray-Daten.......................... 7 1.7 BerechnungvonPra¨mieninderSchadensversicherung ........... 7 1.8 BewertungdesRisikosvonKapitalanlagenbeiBanken ........... 8 1.9 VorhersagedesVerschleißesvonKfz-Bauteilen ................. 8 1.10 NutzenderStatistikinverschiedenenStudienga¨ngen............. 9 1.11 WeitererAufbaudiesesBuches............................... 10 2 ErhebungvonDaten............................................ 11 2.1 KontrollierteStudien........................................ 11 2.2 Beobachtungsstudien ....................................... 15 2.3 ProblemebeiderDurchfu¨hrungvonStudien.................... 19 2.4 Umfragen................................................. 22 Aufgaben...................................................... 24 3 DeskriptiveundexplorativeStatistik ............................. 27 3.1 TypenvonMessgro¨ßen...................................... 27 3.2 Histogramme .............................................. 28 3.3 Dichtescha¨tzung ........................................... 32 3.4 StatistischeMaßzahlen...................................... 37 3.5 Regressionsrechnung ....................................... 42 3.6 NichtparametrischeRegressionsscha¨tzung...................... 51 3.7 ProblemebeiderInterpretationderbishereingefu¨hrtenVerfahren.. 52 Aufgaben...................................................... 54 ix x Inhaltsverzeichnis 4 DasmathematischeModelldesZufalls ........................... 57 4.1 DerBegriffderWahrscheinlichkeit............................ 57 4.2 GrundaufgabenderKombinatorik............................. 64 4.3 DerBegriffdesWahrscheinlichkeitsraumes..................... 72 4.4 DerBegriffderσ-Algebra ................................... 80 4.5 DerLaplacescheWahrscheinlichkeitsraum ..................... 84 4.6 Wahrscheinlichkeitsra¨umemitZa¨hldichten ..................... 87 4.7 Wahrscheinlichkeitsra¨umemitDichten......................... 92 4.8 BedingteWahrscheinlichkeit ................................. 98 Aufgaben......................................................103 5 ZufallsvariablenundihreEigenschaften..........................107 5.1 DerBegriffderZufallsvariablen ..............................107 5.2 DerBegriffderVerteilungsfunktion ...........................115 5.3 DerBegriffderUnabha¨ngigkeit ..............................120 5.4 DerErwartungswerteinerZufallsvariable ......................125 5.5 DieVarianzeinerZufallsvariable .............................144 5.6 GesetzedergroßenZahlen...................................151 5.7 DerBeweisdesstarkenGesetzesdergroßenZahlen..............156 5.8 DerzentraleGrenzwertsatz ..................................161 Aufgaben......................................................168 6 InduktiveStatistik .............................................171 6.1 Fragestellungen ............................................171 6.2 Punktscha¨tzverfahren .......................................175 6.3 Bereichsscha¨tzungen........................................184 6.4 StatistischeTestverfahren....................................193 6.5 TestszurU¨berpru¨fungvonVerteilungsmodellen.................206 6.6 DieeinfaktorielleVarianzanalyse .............................217 Aufgaben......................................................221 A MathematischeGrundlagen.....................................225 A.1 MengenundMengenoperationen .............................225 A.2 DasSummenzeichen........................................228 A.3 FolgenundReihen .........................................229 A.4 Differentialrechnung........................................234 A.5 Integralrechnung ...........................................237 Anmerkungen .....................................................241 Literaturverzeichnis ................................................251 Sachverzeichnis ....................................................253 Kapitel 1 Einfu¨hrung ImvorliegendenBuchwirdeineEinfu¨hrungindieWahrscheinlichkeitstheorieund die Statistik gegeben. Wa¨hrend man sich in ein neues – und wie im vorliegenden Fall keineswegs triviales – Stoffgebiet einarbeitet, fragt man sich ha¨ufig, ob man dasneuerworbeneWissenu¨berhauptjemalsbrauchenwird.Fu¨rdieStatistik,deren gru¨ndliches Versta¨ndnis Kenntnisse in Wahrscheinlichkeitstheorie voraussetzt, ist dieseFrageganzklarmitJazubeantworten,daStatistikwisseninvielenBereichen des ta¨glichen Lebens eingesetzt werden kann. In diesem Kapitel pra¨sentieren wir einigewenigedervielenAnwendungsmo¨glichkeitenvonStatistikwissen. 1.1 U¨bungsteilnahme und Statistik-Note Im Wintersemester 2002/03wurde an der Universita¨t Stuttgartdie Vorlesung Sta- tistik II fu¨r Wirtschaftswissenschaftler abgehalten. Diese geho¨rte zum Pflichtpro- grammfu¨rdasVordiplomimStudienfachWirtschaftswissenschaftenundwurdeam 31.07.2002imRahmeneinerzweistu¨ndigenKlausurabgepru¨ft.NachKorrekturder 295abgegebenenKlausurenstelltesichdieFrage,wiedennnundiePru¨fungausge- fallenist.Dazukannmannatu¨rlichdieNotenaller295Klausureneinzelnbetrach- ten,verliertaberdabeischnelldenU¨berblick. Hilfreichisthierdiedeskriptive(oderbeschreibende)Statistik,dieVerfahrenbe- reitstellt, mit denen man – natu¨rlich nur unter Verlust von Information – die 295 EinzelnoteninwenigeZahlenzusammenfassenkann,wiez.B. AnzahlNoten :295 Notendurchschnitt:2,68 Durchfallquote :5,4% Dies kann man auch fu¨r Teilmengen der abgegebenen Klausuren tun. Betrachtet manz.B.dieMengeallerTeilnehmer,diedenimu¨brigenfreiwilligzuerwerbenden U¨bungsscheinzurVorlesungerworbenhaben,soerha¨ltman: J.Eckle-Kohler,M.Kohler,EineEinfu¨hrungindieStatistikundihreAnwendungen 1 ©Springer2009
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