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Eine Bestimmung der 21-cm-Linienemission von elf offenen Sternhaufen PDF

38 Pages·1967·1.415 MB·German
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FORSCHUNGSBERICHTE DES LANDES NORDRHEIN-WESTFALEN Nr.1844 Herausgegeben im Auftrage des Ministerprăsidenten Heinz Kiihn von Staatssekretăr Professor Dr. h. c. Dr. E. h. Leo Brandt DK 523.164.43 Dipl.-Pbys. Rolf Schwartz Astronomische Institute der Universitiit Bonn Eine Bestimmung der 21-cm-Linienemission von elf offenen Sternhaufen SPRINGER FACHMEDIEN WIESBADEN GMBH ISBN 978-3-663-06160-1 ISBN 978-3-663-07073-3 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-07073-3 Verlags-Nr.011844 © 1967 b y Springer Fachmedien Wiesbaden Urspriinglich erschienen bei Westdeutscher Verlag, Koln und Opladen 1967 Inhalt Summary......................................................... 5 Einleitung ........................................................ 5 1. Friihere Untersuchungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 2. Die Messungen ................................................. 6 3. Die Reduktion der Messungen ......... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 4. Interpolationsverfahren zur Ermittlung der HI-Emission der Sternhaufen 11 a) Methode der Diagonalschnitte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 11 b) Interpolation mit Vergleichsprofilen gleicher Entfernung vom Sternhaufen (Kreisverfahren) .............................. 12 5. Entfernung, Radialgeschwindigkeit, Alter und Masse der Sternhaufen .. 13 6. Die HI-Emission der Sternhaufen ................................. 14 a) Der Sternhaufen NGC 129 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 15 b) Der Sternhaufen NGC 457 ........... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 16 c) Der Sternhaufen NGC 752 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 17 d) Die Sternhaufen NGC 869 und NGC 884 ........................ 18 e) Der Sternhaufen NGC 1039 . . . . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . .. . . . . .. . . .. 20 f) Der Sternhaufen NGC 1662 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 20 g) Der Sternhaufen NGC 2244 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 21 h) Der Sternhaufen NGC 2682 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 23 i) Der Sternhaufen NGC 6910 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 23 j) Der Sternhaufen NGC 7654 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 24 Zusammenfassung ................................................. 25 Literaturverzeichnis ................................ . . . . . . . . . . . . . . .. 25 Abbildung von 21-cm-Profilen und Differenzprofilen der Sternhaufen . . . .. 27 3 Summary 21-cm-line profiles of eleven open clusters and their immediate surroundings have been obtained showing line-emission of the clusters as well as that of the general galactic field. The expected profiles for the latter have been obtained in two, partially independent, ways, and substracted from the cluster profiles. The difference-profiles suggest in several cases the presence of interstellar neutral hydrogen gas within the cluster region. In a few cases the gas seems to expand with a velocity of about 7 km/sec. All clusters with an age of 2.5 . 107 years or less contain interstellar hydrogen gas while no clusters older than 1.5 . 108 years have detectable amounts of gas. The gas is found in a region which is, in the average, 3 to 4 times the apparent optical diameter. Einleitung Ein offener Sternhaufen hebt sich als eine mehr oder minder dichte Gruppe von einigen zehn bis einigen tausend Sternen vom allgemeinen Sternfeld abo Die Untersuchung offener Sternhaufen ist flir Probleme der Sternentwicklung bedeutsam. Flir Strukturanalysen der MilchstraBe stellen - vor allem die jlin geren - Sternhaufen besonders geeignete Objekte dar. In dieser Arbeit wird der Versuch unternommen, die 21-cm-Linienemission des neutralen atomaren Wasser stoffs (HI) zu messen. Es wurden elf offene Ste:'nhaufen nach folgenden Gesichts punkten ausgewahlt: a) Es solI ein moglichst weiter Bereich des Haufenalters (frlihester Spektraltyp) iiberdeckt werden. b) Die optischen Winkeldurchmesser der Sternhaufen sollen kleiner als die MeB keule von 33' des Teleskops sein. Eine Ausnahme stellt der Sternhaufen NGC 752 mit einem Winkeldurchmesser von 45' dar. c) Die Sternhaufen sollen moglichst iiber die ganze MilchstraBe verteilt sein .. Bevorzugt wurden diejenigen Haufen, bei denen der galaktische Vorder- und Hintergrund nach der 21-cm-Durchmusterung von MULLER und WESTERHOUT (1957) sich in der naheren Umgebung moglichst wenig andert. 5 1. Friihere Untersuchungen Fragen der genannten Art wurden erstmals behandelt von DRAKE und HEESCHEN (1956). Sie beobachteten die 21-cm-Linienstrahlung im Gebiet der Pleiaden und fan den zwei HI-Konzentrationen mit einer Differenz der Radialgeschwindig keiten von 6 km/sec. Die Radialgeschwindigkeit einer der beiden Komponenten stimmte mit derjenigen der Haufensterne iiberein. Dagegen konnten HELFER und TATEL (1959) in den Pleiaden keine HI-Konzen tration gegeniiber der Umgebung feststellen. MENON (1956) fand in den Sternhaufen NGC 2244 und NGC 2264 interstellaren, neutralen Wasserstoff. RAIMOND (1966) erklarte die im Gebiet des Sternhaufens NGC 2244 gemessenen 21-cm-Profile derart, daB der Haufen von einer dichten Hulle ncutralen, atomaren Wasserstoffs umgeben ist, deren innerer Teil durch a-Sterne ionisiert wurde. Er stellte zwei Maxima der HI-Strahlung bei Radial geschwindigkeiten zwischen 3 und 20 km/sec fest. Ferner fand DRAKE (1958) HI-Konzentrationen, die nach Position und Radialgeschwindigkeit koinzidierten mit den Sternhaufen h und x Persei, den Pleiaden, Coma Berenices und Praesepe. Er fand keinen Wasserstoff in dem alteren Sternhaufen M 67. Der Durchmesser der HI-Mass en ergab sich als das Doppelte des optischen Durchmessers der Haufen. FRIEDEMANN (1963) entnahm dem Atlas von WESTERHOUT (1957) an den Orten von Sternhaufen mittlere Wasserstoffdichten und stellte eine statistische Abnahme der Wasserstoffdichte mit zunehmenden Entwicklungsalter der Stern haufen fest. R. D. DAVIES und H. M. TOVMASSIAN (1963) untersuchten die HI-Emission der offen en Sternhaufen M 45, NGC 1502, Orion Nebel, NGC 2244 und NGC 6910. Bei mehreren festen Frequenzen, die der erwarteten Radialgeschwindigkeit ent sprachen, machten sie Durchlaufmessungen. Sie fanden, daB die Haufen mit friihestem Spektraltyp a eine ausgedehnte Kugel von ionisiertem Wasserstoff (HII) enthalten, die von einer expandierenden Hiille neutralen atomaren Wasser stoffs (HI) umgeben ist. Fur das Verhaltnis der Gasmasse zur Sternmasse eines Haufens gaben sie Werte zwischen 0,01 und 1,5 an. 2. Die Messungen Ais MeBinstrument diente das 25-m-Radioteleskop der Universitat Bonn auf dem Stockert. Bei einer Frequenz von 1420 MHz hat die Antennenhauptkeule eine Halbwertsbreite von 30' in der magnetischen und 39' in der elektrischen Dipol ebene. Einstell- und Nachfiihrgenauigkeit liegen im Bereich von 2' bis 4'. Eine ausfiihrliche Beschreibung des Teleskops findet man von mehreren Autoren in der Telefunken-Zeitschrift 29, 1956, bei MEZGER (1958 a, 1959) und GRAHL (1960). Das verwendete 21-cm-Radiometer enthalt einen parametrischen Vorver starker und einen Ausgang von 10 Kanalen, in den en die Integration mit einer 6 Bandbreite von B = 11,52 KHz und einer Integrationszeit t = 96 sec getrennt erfolgt. (Die Mehrkanalanlage ist bei VELDEN, 1964, beschrieben.) Bei einer Systemrauschtemperatur von ungefahr To = 4500K folgt das kleinste meBbare Signal LI Taus (1) zu LIT = 0,85°K. Eine Messung eines 21-cm-Profils besteht aus drei Registrie rungen iiber den gesamten zu untersuchenden Frequenzbereich, wobei das Frequenzband jeweils urn ein Drittel der Kanalbreite verschoben wird. Dadurch liegen fUr jeden Frequenzschritt drei unabhangige MeBwerte vor, so daB die Temperaturauflosung eines Profils LIT = O'~K ~ 0,5°K betragt. Die MeBwerte werden iiber einen Spannungsfrequenzwandler digital auf Loch karten gegeben. Urn den Beitrag des allgemeinen galaktischen V order- und Hintergrunds zur Linienstrahlung abtrennen zu konnen, wurden rings urn die Position der Stern haufen Vergleichspunkte gemessen. Die Vergleichspunkte wurden so ausgewahlt, daB sie in der Ebene der galaktischen Koordinaten I, b drei geradlinige Schnitte mit dem Sternhaufen in der Mitte bildeten. Der Abstand der Vergleichspunkte betrug ungefahr eine Keulenbreite; bei einigen Sternhaufen wurde als Abstand ~,;'l der Keulenbreite gewahlt. Fiir Sternhaufen mit einem Winkeldurchmesser von weniger als 15' bestand ein Schnitt aus vier Vergleichspunkten, fiir Sternhaufen mit einem Winkeldurchmesser von 15' und mehr aus sechs Vergleichspunkten. Diese Punkte lagen auf zwei bzw. drei Kreisen in der I,b-Ebene mit dem Stern haufen als Mittelpunkt. AIle Vergleichspunkte wurden zweimal gemessen, die Profile der Sternhaufen selbst sechsmal. Samtliche Messungen wurden iiber den ganzen Frequenzbereich ausgedehnt, fiir den galaktische 21-cm-Strahlung zu erwarten ist. Die Registrierung des gesamten Frequenzprofils bei fester Position bietet mehrere Vorteile gegeniiber der Mes sung von Durchlaufen der Sternhaufen bei einem festen, schmalen Frequenzband: Die Profile konnen einer einheitlichen Reduktionsroutine unterzogen werden. Man kommt ferner ohne vorherige Kenntnis der Radialgeschwindigkeiten der Sternhaufen aus. SchlieBlich bietet sich die Moglichkeit, die Profile spater einer GauBanalyse zu unterwerfen. 3. Die Reduktion der Messungen Die Reduktion der Messungen wurde zusammen mit GIRNSTEIN, MARTIN und VELDEN diskutiert und fiir eine elektronische Rechenmaschine des Typs IBM 7090 von GIRNSTEIN und MARTIN programmiert. Die Rechnungen wurden am Institut fiir Instrumentelle Mathematik der Universitat Bonn durchgefiihrt. 7 Die von der Antenne aufgenommene Leistung wird durch die Antennentempe ratur T A ausgedruckt, die im Radiofrequenzbereich definiert ist als (2) (NA = Rauschleistung, k = Boltzmannkonstante, B = Frequenzbandbreite) T~v({}, rp) moge die Verteilung der Strahlungstemperatur an der Sphare, f({}, rp) die Antennencharakteristik und dQ das Raumwinkelelement darstellen. Dann gilt: J TA = T~v({}. rp) • f({}, rp) • dQ (3) (Kugel) Die Antennentemperatur T A setzt sich zusammen aus: TL(h), der thermischen Emission der Atmosphare in Abhangigkeit von der Hohe des Teleskops uber dem Horizont; Tk(rx.,15), der Kontinuumsstrahlung des Himmels in Abhangigkeit von der Himmelsrichtung; Tsv(rx.,15), der 21-cm-Linienstrahlung in Abhangigkeit von Himmelsrichtung und Frequenz. Fur die Beitrage Tk und Tsv wird die Extinktion e(h) durch die Atmosphare berucksichtigt. Mit einer Eigenrauschtemperatur TEl' tragen Zuleitung und Empfanger zur Ausgangsrauschleistung beL + + Zur Trennung des Signals Tsv vom Storpegel TEl' Tk TL wird nach dem Dickeverfahren ein Oszillator 500mal in der Sekunde so umgestimmt, daB einmal + + im MeBkanal das Signal T61' mit dem Storpegel TEl' Tk TL die Ausgangs rauschleistung ergibt und zum anderen im Nullkanal bei einer weit auBerhalb der 21-cm-Profile liegenden Frequenz nur der Storpegel die Ausgangsrauschleistung bestimmt. Nach Verstarkung, Gleichrichtung und Integration gewinnt man als Ausgangssignal eine Spannung U, die von einem Punktschreiber angezeigt wird und uber einem Spannungsfrequenzwandler auf Lochkarten gegeben wird. Bei einem HI-Signal Tsl' liegt am Ausgang eines MeBkanals eine Spannung (4) und am Ausgang des Vergleichskanals eine Spannung + + Uo = C· yTEO Tk· e(h) h(h) (5) Registriert wird die Differenz von MeB- und Vergleichskanal: A = U1- Uo = C· (yTsl" e(h) + TEl' + Tk• e(h) + h(h) + + - yTEO Tk• e(h) h(h)) (6) 8 C steHt ein Mall fur die Gesamtverstarkung der Anlage dar. Ais Nullinie wird im folgenden die Differenz der Eigenrauschtemperatur T E'II bei der MeBfrequenz 'II und der Eigenrauschtemperatur TEO bei der Vergleichsfrequenz '110 bezeichnet: (7) Nach Einsetzen von Gl. (7) erhalt man aus der Gl. (6) die Spannung At'll des i-ten Kanals (i = 1,10): Aw = C· (-VTs'll' e(h) + TEO + TN'll + Tk· e(h) + h(h) -yTEo+Tk'e(h)+h(h») (8) Bei der benutzten phasengetasteten Gleichrichtung kann an den Gleichrichtern noch ein Symmetriefehler auftreten, der sich am Ausgang durch eine zusatzliche Spannung Uz bemerkbar macht. Urn negative Spannungen zu vermeiden, ist der Ausgangsspannung noch eine Gleichspannung Uc iiberlagert. + + Den Ausdruck yTEO Tk· e(h) TL(h) kann man durch das Produkt Uo . yV .f (h) ersetzen. Der Faktor f(h) steHt dabei die Abhangigkeit von der Elevation des Teleskops dar. Der Ausdruck yV enthalt die Variation des Em pfangereigenrauschens und ist so dimensioniert, daB Uo gleich dem Betrag der abgegebenen Spannung des Vergleichskanals vor der Aufspaltung in die zehn Kanale ist. Die verschiedene Verstarkung der einzelnen Kanale wird durch die Kanalfaktoren Ct = C2 . V· f2 (h) erfallt. Nach Einsetzen von (9) Uo' yV ·f(h) = yTEO + Tk· e(h) + TL(h) (10) Ct = C2. V ·f2(h) (11) in die Gl. (8) folgt die gesuchte Strahlungstemperatur: (12) Zur Eichung des Empfangers sind die GraBen Uz, Uc, V, Ct, Uo, TN'II,f(h), e(h) zu bestimmen. a) Die Spannung Uo wird mit einem Rahrenvoltmeter gemessen und clem Reduk tionsprogramm als Konstante eingegeben. Die Spannungen Uc und Uz erhalt man in Verbindung mit der aHe 12 Stunden vorgenommenen Rauschdiodenmessung. Ohne eingeschaltete Rauschdiode wird zunachst bei der Frequenz Po gemessen, so daB MeB- und Vergleichskanal auf gleicher Frequenz liegen und T N'IIo = 0 wird. Da bei der Frequenz '110 keine galaktische 21-cm-Strahlung eingestrahlt wird, sind Ts'llo = 0 und ..1t'llo = O. + Die gemessene Ausgangsspannung betragt Awo = Uc Uz. 9 b) Zur relativen Eichung der 10 Kan:ile aufeinander wird aIle 12 Stunden von einer Rauschdiode ein frequenzunabhangiges Eingangssignal erzeugt und bei der Frequenz Vo gemessen. Die GraBen V,j(h), E(h), Tsv sind fur aIle Kanale gleich. Es ist TVs v. ·f 2E ((hh)) = G1 (2,·; Vr G-i . Uo . A-iV + A-i2V) i (13) Man erhalt i = 10 Gleichungen fur die Werte Gi, die sich nach V orgabe eines Wertes Gi = 1 iterativ lasen lassen: 10 (2 . yG; . Uo . AiV + AM Gi = ~l~O--~--~----------------~-- (14) "\,' ~ (2. yc;;. Uo· AkV + A1v) ~1 Gk Fur die Zeit zwischen zwei Bestimmungen der Kanalfaktoren G wird linear i interpoliert. c) Die Extinktionsfunktion E(h) wird bei MAINKA (1961) entnommen und dem Reduktionsprogramm in Form einer TabeIle eingegeben. d) Die NuIlinie T Nv wird durch zweimalige tagliche Messung eines Profils des Himmelsnordpols kontroIliert. Das Polprofil enthalt groBe Frequenzbereiche ohne 21-cm-Strahlung, und die vorhandene 21-cm-Strahlung ist bekannt. Nach Abzug der bekannten Linienstrahlung Tsv des Pols kann man aus der Gl. (12) die N ullinie T Nv berechnen. Dabei ist vorausgesetzt, daB man bereits eine Eichung der 21-cm-Strahlung des Pols vorgenommen hat. Zur Eichung ist aber die vorherige Kenntnis der Nullinie natig. Daher ist zwischen den Programmteilen zur Bestimmung der GraBen T Nv und V eine Iterationsschleife programmiert. e) Die Temperaturskala dieser Messungen ist an die Arbeiten von MOLLER (1959) und MEZGER (1958 b) angeschlossen. Diesen Arbeiten liegen Messungen des Strahlungsstromes Sv der RadioqueIle Cas A mit dem Bonner Teleskop zu Grunde, die eine Strahlungstemperatur der QueIle von Teas A = 320° K ergeben. In umfangreichen MeBreihen sind die Linienprofile bei L = 77,3°, B = 0,8° und L = 209,3°, B = 3,47° auf diese Temperaturskala bezogen worden (GIRNSTEIN, 1963). Diese Eichprofile werden aIle 12 Stunden gemessen, wobei der Eichfak tor Vaus dem Flachenintegral iiber alIe Frequenzen der Eichprofile bestimmt wird. Der innere Fehler dieses Eichverfahrens betragt ungefahr 2% . f) Die geeichten Profile geben Temperaturwerte Tsv in Frequenzabstanden von 3,8 KHz. Die Frequenzen werden korrigiert um den Betrag der Dopplerver schiebung auf Grund der Erddrehung, um den Betrag der Dopplerverschiebung auf Grund der Erdbewegung um die Sonne und um den Betrag der Doppler verschiebung auf Grund der Bewegung der Sonne gegen den als ruhend gedachten 10 sogenannten Local Standard of Rest (MACRAE und WESTERHOUT 1956). Indem man die Differenz der Frequenz gegeniiber der Nu11frequenz der 21-cm-Linie als Dopplerverschiebung deutet, ordnet man jeder Frequenz eine Radialgeschwindig keit zu. Mittels einer quadratischen Interpolation werden die Temperaturwerte Tsv umgerechnet auf eine Radialgeschwindigkeitsskala. Als Temperaturwerte Tvr in Abhiingigkeit von der Radialgeschwindigkeit Vr werden die Profile flir ganz zahlige Werte der Geschwindigkeiten in Schrittweiten von 1 kmjsecvomRechner ausgegeben. 4. Interpolationsverfahren zur Ermittlung der HI-Emission der Sternhaufen Die gemessenen 21-cm-Profile in Richtung der Sternhaufen enthalten neben der gesuchten HI-Emission der Sternhaufen noch die HI-Strahlung des allgemeinen galaktischen Feldes. Die gemessenen Vergleichspunkte dienen dazu, diese all gemeine galaktische Strahlung zu erfassen. Mit verschiedenen Interpolationsver fahren wird aus den Vergleichsprofilen ein Erwartungsprofil berechnet, das die HI-Strahlung des allgemeinen galaktischen Feldes in der Richtung des Stern haufens darstellt. Die Differenz der gemessenen Sternhaufenprofile und der Er wartungsprofile gibt an, was an Linienstrahlung aus streng lokalisierten Einzel wolken in der Richtung des Sternhaufens kommt. Sie erfaBt auch solche Einzel wolken, die vor oder hinter dem Sternhaufen liegen. 1m Differenzprofil wird dann eine scheinbare HI-Emission des Sternhaufens erscheinen. Tritt andererseits eine solche Wolke in einem Vergleichsprofil auf, so wird das Differenzprofil des Sternhaufens bei der entsprechenden Frequenz negative Intensitaten aufweisen. Durch die Mittelbildung bei der Bestimmung der Erwartungsprofile werden diese Intensitaten im Durchschnitt urn den Faktor 12 beim Kreisverfahren und urn den Faktor 4 beim Diagonalverfahren herabgesetzt. Die Rechnungen wurden an der GroBrechenanlage IBM 7090 des Instituts fiir Instrumentelle Mathematik der Universitat Bonn durchgefiihrt, wobei folgende Interpolationsverfahren zur Ermittlung der Erwartungsprofile verwendet wurden: a) Methode der Diagonalschnitte Die MeBpunkte sind so ange1egt, daB sie drei Schnitte durch die l,b-Ebene mit dem Sternhaufen im Mittelpunkt ergeben. Die drei Schnitte lassen sich als Ge raden in der I, b-Ebene darstellen. Die MeBpunkte sind aquidistant verteilt. Man 11

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