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Einbau organischer Körper in die Oberfläche von Steinholzbelägen zur Erhöhung der Güteeigenschaften PDF

46 Pages·1965·2.506 MB·German
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FORSCHUNGSBERICHTE DES LANDES NORDRHEIN-WESTFALEN Nr. 1412 Herausgegeben im Auftrage des Ministerpräsidenten Dr. Franz Meyers von Staatssekretär Professor Dr. h. c. Dr. E. h. Leo Brandt DK 666.856.2:679.564 666.974.64:679.564 620.17 620.193.96 Dipl.-Chem. Eberhard BenkeI Institut fik Fujlbodenforschung und -materialprüfung der Fraunhofer-Gesellschaft zur Fb"rderung der angewandten Forschung e. V., Bonn Einbau organischer Körper in die OberB.äche von Steinholzbelägen zur Erhöhung der Güteeigenschaften WESTDEUTSCHER VERLAG KÖLN UND OPLADEN 1965 ISBN 978-3-663-06248-6 ISBN 978-3-663-07161-7 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-07161-7 Verlags-Nr. 011412 © 1965 by Westdeutscher Verlag, Köln und Opladen Gesamtherstellung: Westdeutscher Verlag lnhalt Einleitung ........................................................ 7 1. Art der Kunstharze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 1.1 Harnstoff-Formaldehydharze .............................. ~.. 9 1.11 Wasserlösliche Harnstoff-Formaldehydharze .................... 9 1.12 Alkohollösliche Harnstoff-Formaldehydharze ................... 9 1.2 Melaminharze.............................................. 10 2. Beschreibung der Versuche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 2.1 Rohstoffe.................................................. 11 2.2 Herstellung der Versuchskörper und Versuchsanordnung ........ 11 3. EinfluB der Zusätze auf die Mörteleigenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 3.1 Biegefestigkeiten und Druckfestigkeiten ....................... 14 3.2 Härte...................................................... 16 3.3 VerschleiBfestigkeit......................................... 17 3.4 Längenänderungen, Gewichtsänderungen und Rohwichten ....... 18 3.5 Wasseraufnahmegeschwindigkeit.............................. 21 3.6 Festigkeiten und Längenänderungen der Mörtel bei feuchter Lage- rung ..........................................' ............ 23 3.7 Festigkeit bei trockener und feuchter Lagerung (Wechsellagerung) 25 4. Biologische Einflüsse ............................................ 27 5. Zusammenfassung und SchluBfolgerungen ......................... 28 5 Einleitung Die Eigenschaften, die ein aus Magnesiamörtel hergestelIter FuBbodenbelag haben muB, hängen von dem Zweck ab, dem er dienen solI. Das bedeutet, daB ein guter Bodenbelag als Gehbelag oder Nutzschicht, abgesehen davon, daB er bei entsprechendem Verwendungszweck auch ein gutes Aussehen zeigen muB, rnit seinen Haupteigenschaften, wie graBe Oberflächenhärte und Kantenfestigkeit, Biegefestigkeit und Elastizität, Dichtigkeit, Raumbeständigkeit, Rohwichte, Struktur, Farbe usw., so sein solI, daB dem Bauzweck nicht dienliche Einflüsse und Eigenschaften nach Möglichkeit ausgeschaItet bzw. gemindert werden, so weit dies durch sachgemäBe Mischungszusammensetzung und Verarbeitungs methoden möglich ist. Infolge der an vielen Stellen gewonnenen Erkenntnisse aus der Forschung und durch die Weiterentwicklung auf dem Gebiet der FuBbodenkonstruktionen weiB man heute, wie von Fall zu Fall wichtige Eigenschaften gewährleistet werden können, z. B. RiBsicherheit, Zähigkeit und Elastizität oder hoher Widerstand gegen Abnutzung. Aus verschiedenen Gründen kann es jedoch hin und wieder notwendig sein, be stimmte Eigenschaften des erhärteten Steinholzmörtels durch chemische Zusätze zu verändern oder zu ergänzen. Wenn man sich ein Urteil über die Wirkungsweise dies er Stoffe, die als Ver gütungsrnittel einzeln oder in Kombination miteinander vorgeschlagen worden sind, bilden solI, so stöBt das schon des wegen auf Schwiedgkeiten, weil wir es hier mit einem Gebiet zu tun haben, für dessen wissenschaftliche Bearbeitung nach ein heitlichen Gesichtpunkten noch alle Unterlagen fehlen. Eine bestimmte Klassi fizierung der Zusatzmittel ist kaum möglich. Der Grund dafür, daB es zu einem einheitlichen Urteil bisher nicht kommen konnte, ist nicht nur in den Eigenschaf ten dies er Matedalien zu suchen, sondern auch dadn, daB ihre Wirkung von vielen äuBeren Umständen abhängt, so von der Zusammensetzung des Bindemittels, der Art der Füllstoffe, dem MischungsverhäItnis, der Konzentration der Magnesium chloridlösung und anderen Einflüssen. Die bishedgen Beobachtungen haben ge zeigt, daB da, wo tatsächlich dn günstiger EinfluB auf dne bestimmte Eigenschaft erreicht wurde, sie fast immer mit gewissen EinbuBen an anderen Eigenschaften des Mörtels erkauft werden muBte. So treten in manchen Fällen fühlbare und er hebliche Festigkeitsverminderungen ein, während allerdings gelegentlich auch Festigkeitssteigerungen festgestellt wurden. Es geiten hierfür aber keinerlei feste Regeln, und darum muB die Frage, ob im einzelnen Fall die Verwendung eines Zusatzrnittels vorteilhaft ist, durch die den jeweiligen Arbeitsbedingungen an gepaBten V orversuche entschieden werden. 7 Durch die immer mehr steigende Anwendung der Kunststaffe auf vielen Gebieten im Bauwesen lag es nahe, zu untersuchen, ab die Eigenschaften eines Magnesia mörtels durch Zusatz van Kunstharzen verbessert werden können. Für unsere Vers uche baten sich Harnstaff-und Melaminharze an, weil nach den Erfahrungen in anderen Bereichen der Kunststaffindustrie zu erwarten war, dan der Zusatz dies er Staffe einen günstigen Einflun auf die Festigkeiten, var allem auf die Wider standsfestigkeit gegen mechanische Beanspruchung der Oberfläche van Nutz schichten, ausüben würde. Es wurde auch erwartet, dan die Dichtigkeit der Böden gegenüber Wasser erheblich verbessert wird, was im Hinblick auf die laufende Pflege des Belages van Varteil wäre. Zum anderen könnte hier bei ei ne Nachbe handlung mittels der bisher entwickclten Versiegelungsverfahren entfallen. 8 1. Art der Kunstharze Bei den zur Anwendung gekommenen organischen Verbindungen handelt es sich urn Stoffgruppen, die bereits seit vielen Jahren bekannt bzw. erforscht worden sind. Sie werden inzwischen in groBtechnischem MaBstabe hergestellt und für die Textilausrüstung, Holzverklebung, Furnierverleimung, Holzimprägnierung, als Bindemittel für Holzfaserplatten und in modifizierter Form für Lackzwecke ver wendet. 1.1 Harnstoff-Formaldehydharze 1.11 Wasserliisliche Harnstoff-Forlllaldehydharze Durch Kondensation von Formaldehyd mit Harnstoff werden wäBrig-flüssige Harze mit einem Harzgehalt von etwa 60 bis 65% erzeugt. Bei weiterer Ent wässerung bilden sich feinpulverige Harze, die in Wasser - gegebenenfalls bei geringer Erwärmung - gut löslich sind. Durch Zusatz eines sauren Härters lassen sich die Härtezeiten herunterdrücken. Im ausgehärteten Zustand ist das Harz un löslich in Wasser und auch in organischen Lösungsmitteln. Als Zwischenstufen der Kondensation sind Mono- bzw. Dimethylol-Harnstoffe isoliert worden, die bei weiterer Reaktion und Vernetzung schlieBlich zu den wasserun1öslichen Methylen-Harnstoffen führen. 1.12 Alkohol/ó'sliche Harnstoff-ForlJJa/de~ydharze Die Harnstoffharze, die speziell für Lackzwecke bestimmt sind, werden in nicht wässrigen Lösungsmitteln, insbesondere in alkoholischer Lösung hergestellt. Als Ausgangsstoffe für die Herstellung von Harnstoff-Formaldehyd-Lackharzen die nen Harnstoff, Formaldehyd und niedere aliphatische Alkohoie, vor allem Butanol, mit welchen die Methylolgruppen des in Wasser gelösten Kondensates veräthert werden, urn in organischen Lösungsmitteln lösliche Harze zu erhalten. Eine Sonderstellung nehmen hier die Carbamidsäureharze ein, bei denen durch Austausch des Harnstoffes durch ein Diurethan ei ne Elastifizierung erzielt wird. 9 1.2 Melaminharze Diese Stoffgruppe steht in naher Beziehung zu den Harnstoffharzen. Das Melamin (s. folgendes Formelbild) NH 2 I C, N 11 C-NH 2 N besitzt ebenso wie Harnstoff die Fähigkeit, mit Aldehyden und Ketonen Alkylol verbindungen zu liefern. Die groGe technische Bedeutung dieser Verbindungen, von denen in erster Linie die Di-und Trimethylolmelamine interessieren, beruht auf dem Urnstand, daG sie unter dem EinfluG von sauren Beschleunigern Kondensationsreaktionen zeigen, nach denen sich unter Wasser und meist auch unter Formaldehydabspaltung in ähnlicher Weise wie zwischen den analogen Harnstoffverbindungen Äther- und Methylenbindungen ergeben. Bei Vervielfältigung dies er Reaktionen erhält man dann hochmolekulare, in Wasser und den gebräuchlichen organischen Lösungs mitteln unlösliche Körper von Hartharzcharakter. Was dies en Melaminharzen eine gewisse Überlegenheit verschafft, ist nicht nur ihre hohe Härtungsgeschwindig keit und ihre Farblosigkeit, sondern vor allem die groGe Härte, die mechanische Festigkeit und die auGerordentlich hohe Wasser- und Chemikalienfestigkeit. Für lacktechnische Zwecke haben gröGere Bedeutung die nach folgendem Schema erhältlichen Melaminmethyloläther gewonnen: (-H20) + RM - NH - CH2 - OH HO - RA .----+ RM - NH - CH2 - 0 - RA (RM = Melaminrest) (RA = Alkoholrest) Ist die Alkoholkomponente etwa Butanol, so erhält man Melaminmethylolbutyl äther, die meist in Form ihrer butanolischen Lösungen in den Handel kommenden Melaminharze. Durch den EinfluG von Säure reagieren die Moleküle unter Ab spaltung von Wasser, Alkohol und Formaldehyd und Bildung groGer Molekül komplexe in ähnlicher Weise wie bei den Methylolmelaminen. Ihre groGe Bedeutung verdanken die an und für sich nach der Aushärtung spröden Melaminmethyloläther der elastifizierenden Wirkung der Alkydharze, jener be kannten Glycerin-Öl-Phthalsäure-Umsetzungsprodukte, die infolge ihres Gehaltes an freien Carboxyl- und Hydroxylgruppen unter Verätherung und Veresterung mitden Melaminmethyloläthern wiederum unter demEinfluG von Säure rea gieren. Urn den EinfluG der chemischen Zusätze auf die wichtigsten Eigenschaften der Magnesiamörtel festzustellen, wurden mit Mitteln des Landesamtes für Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen Vers uche im Fraunhofer-Institut für FuGboden forschung und -materialprüfung, Bonn, durchgeführt. Im folgenden wird zu sammengefaGt über das Ergebnis dieser Versuche berichtet. 10 2. Beschreibung der Versuche 2.1 Rohstoffe Als Ausgangsstoffe wurden die Industrie-Rohstoffe verwendet, die man im all gemeinen zur Herstellung von magnesiagebundenen Be1ägen (Nutzschichten) verarbeitet. Kaustisch gebrannte Magnesia mit einem MgO-Gehalt von 85% und einem 7%igen Rückstand auf dem Sieb mit 4900 Maschenfcm2• Chlormagnesiumlauge mit einem spezifischen Gewicht von 1.260, jeweils auf notwen di ge Konzentration verdünnt. Hoizmehi aus Fichtenholz mit 0-0,3 mm KorngröBe und einem Litergewicht von Lr = 180 g. Kunstharze. Es wurden folgende fünf Harnstoff- und Melaminharze verwendet: Dimethy lolharnstoff, kristalli siert, Plastopal BT, ca. 60%ig in Sprit, elastifiziert, Madurit T2, pulverförmig, Maprenal SHL, ca. 55%ig in Butanol, Maprenal SHLfAlkydal-RD 18 - Lösung. 2.2 Herstellung der Versuchskörper und Versuchsanordnung Es wurde angestrebt, bei der Durchführung der Untersuchungen unter möglichst gleichen V ersuchs bedingungen zu prüfen. Die Mörtelmenge jeder Versuchsreihe war deshalb so bemessen, daB die für die Untersuchung erforderlichen Versuchs körper in einem Arbeitsgang hergestellt werden konnten. Die kaustisch gebrannte Magnesia und der durch Lagern bei 20 ± lOC und 65 ± 3% rel. Luftfeuchtigkeit klimatisierte Holzfüllstoffwurden unter Berück sichtigung ihrer Rüttelgewichte nach Gewicht zusammengegeben und in einer Mischmaschine gut vermengt. Die Zusammensetzung war die allgemein ge bräuchliche für die Herstellung von Steinholznutzschichten und hatte ein Mi schungsverhältnis zwischen Magnesit und Holzmehl nach Volumen teilen wie 1: 1,75, d. h. es kamen auf 1 Raumteil kaustisch gebrannte Magnesia 1% Raum teile Holzmehl. Weitere Füllstoffe wurden nicht herangezogen, urn zu vermeiden, daB durch eine Vielzahl von Füllstoffen die Auswertung der MeBergebnisse er- 11 schwert würde. Diesen Trockenmischungen wurden die Kunstharzlösung und Magnesiumchloridlösung zugegeben. Hierbei haben wir bei sämtlichen Ver suchsmischungen ein stets gleichbleibendes Gewichtsverhältnis zwischen der MgCh-Menge aus der Magnesiumchloridlösung und der MgO-Menge aus dem Magnesitanteil von 1: 2,6 eingehalten. Die Verarbeitung der Zusätze erfolgte entsprechend den Vorschriften der Liefer firmen bzw. nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten. Urn den EinfluS auf die technologischcn Eigenschaften bes ser beurteilen zu kön nen, wurde der Anteil des betreffenden Zusatzmittels in den Mörteln variiert. Die angegebenen Mengen beziehen sich auf den Gehalt der Mörtel an Magnesit, und zwar ohne Rücksichtnahme auf den Aggregatzustand, den die chemischen Zu sätze hatten, d. h. gleich ob sie flüssig oder fest waren. Eine gewisse Schwierig keit bereitete in einzelnen Fällen das mit den wassergelösten Substanzen einge brachte Wasser in die Mörtelmischungen. Es wurde deshalb die Grädigkeit und Anteil der Magnesiumchloridlösung verändert, urn unter Einhaltung eines kon stanten MgCh: MgO-Gewichtsverhältnisses Störungen des Abbindevorganges durch ei ne Änderung des Gesamtwassergehaltes zu vermeiden. Hiernach wurden flir die Untersuchungen folgende Versuchsreihen festgelegt: Nullmischung, hergestellt im Mischungsverhältnis Magnesia: Holzmehl = 1: 1,75 in Raumteilen (RT); Verhältnis MgCh (wasserfrei) : MgO = 1 :2,6 in Gewichts teilen (GT); Chlormagnesiumlauge von 22° Bé. Reihe A, Mischungsverhältnis Magnesia: Holzmehl = 1:1,75 (RT); Verhältnis MgCb (wasserfrei) : MgO = 1 :2,6 (GT); Chlormagnesiumlauge von 22,5 und 23,0 und 24,5° Bé, entsprechend einem Zusatz von 2,5; 5 und 10% Dimethylol harnstoff in wäSriger Lösung. Reihe B, Mischungsverhältnis Magnesia: Holzmehl = 1:1,75 (RT); Verhältnis MgCl2 (wasserfrei) : MgO = 1 :2,6 (GT); Chlormagnesiumlauge von 22° Bé und ein Zusatz von 2,5 und 5,0 und 10,0% elastifiziertem Plastopal BT, ca. 60%ig in Sprit. Die Kondensation wurde durch Zusatz von Schwefelsäure bewirkt. Reihe C, Mischungsverhältnis Magnesia: Holzmehl = 1:1,75 (RT); Verhältnis MgCh (wasserfrei) : MgO = 1 :2,6 (GT); Chlormagnesiumlauge von 22,5 und 23,0 und 24,5° Bé, entsprechend einem Zusatz von 5, 10 und 20°;') Madurit T2 (pulverförmig) in Wasser gelöst. Der Mischung wurde zwecks Härtung Schwefel säure zugesetzt. Reihe D, Mischungsverhältnis Magnesia: Holzmehl = 1:1,75 (RT); Verhältnis MgCh (wasserfrei) : MgO == 1 :2,6 (GT); Chlormagnesiumlauge von 22° Bé und ein Zusatz von 2,5 und 5,0 und 10,0% Maprenal SHL, ca. 55%ig in Butanol. Als Härterflüssigkeit wurden auf 100 Gewichtsteile Festsubstanz des zu härtenden Melaminharzes 15 Gewichtsteile einer 50%igen Phosphorsäure1ösung in Butanol zugesetzt. Reihe E, Mischungsverhältnis Magnesia: Holzmehl = 1: 1,75 (RT ); Verhältnis MgCb (wasserfrei) : MgO = 1 :2,6 (GT); Chlormagnesiumlauge von 20° Bé 12

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