Ein multifunktionales Modell des Projektmanagements im Hochbau Alexander Christian Norbert Muhm Ein multifunktionales Modell des Projektma- nagements im Hochbau Alexander Christian Norbert Muhm Wien, Österreich Dissertation Technische Universität Wien, 2013 ISBN 978-3-658-04561-6 ISBN 978-3-658-04562-3 (eBook) DOI 10.1007/978-3-658-04562-3 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Natio- nalbibliografi e; detaillierte bibliografi sche Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufb ar. Springer Vieweg © Springer Fachmedien Wiesbaden 2014 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zu- stimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Über- setzungen, Mikroverfi lmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. 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KlareBegrifflichkeitenundstrukturiertesVorgehenstellenGrundvoraussetzun- genfürdieerfolgreicheRealisierungvonHochbauprojektendar.Diesgiltvonder InitiierungbiszurFertigstellungdes Projekts.WerdendieseGrundvoraussetzun- generfüllt,dannwirktsichdaspositivauchaufdieviellängerdauerndeBetrieb- sphaseeinesGebäudesaus. Im vorliegenden Buch wurden die Erfahrungen des Autors bei der Projektie- rung,PlanungundErrichtungvonunterschiedlichenHochbauteninÖsterreichund der Schweiz verarbeitet, wobei auch die einschlägige wissenschaftliche Literatur ausgewertetwurde.EssolldenErwerbdeserforderlichenFachwissensfürdasMa- nagementderProjektierung,PlanungundErrichtungvonGebäudenunterstützen. EinenachAkteuren,FunktionenundPhasengegliederteHandlungssystematikbil- detdieneuartigeGrundlagederArbeit.DarüberhinauswirdaufAnschaulichkeit undUmsetzungsorientierungWertgelegt.HiermitträgtdasvorliegendeWerkda- zu bei, ein Berufsfeld besser zu qualifizieren, was wiederum für den Erfolg des Bauherrn von zentraler Bedeutung ist. Eine wesentliche Grundlage dieser Unter- suchungwarendiezahlreichenFachgesprächemitKollegenundProjektbeteiligten aus allen in den Hochbau involvierten Sparten. Ihnen allen danke ich für die mir gewidmeteZeitundUnterstützung. EbensodankeichmeinenGeschäftspartnernundnichtzuletztdenMitgliedern derLeitungsgremien,denenichverantwortlichwarundbin,fürdasmirentgegen- gebrachte Vertrauen. Ohne die dadurch entstandene Handlungsfreiheit und Ge- sprächskultur bei der Entwicklung, Erprobung und Umsetzung neuer Arbeitsme- thodenundLösungsansätzewärediesesBuchnichtentstanden. Für den Anstoß zur Erarbeitung, die zahlreichen Vorschläge zur Verbesserung derwissenschaftlichenFundierungunddessprachlichenStilsderArbeitsowiedie stetigen Anregungen zum Überprüfen vorgefasster Meinungen danke ich Herrn VI Vorwort Wilfried Schönbäck, vormals Professor und Leiter des Fachbereichs für Finan- zwissenschaftundInfrastrukturpolitikderTUWien. GleichermaßengiltmeinDankHerrnChristophAchammer,ProfessoramInsti- tutfürinterdisziplinäresBauprozessmanagementderTUWien,derdieEntstehung diesesWerksdurchherausforderndefachlicheKommentarebegleitete. Beiden(männlichenoderweiblichen)BezeichnungenvonPersonenrollenwird auf eine geschlechtsspezifische Doppelbezeichnung verzichtet. Die verwendeten diesbezüglichen Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung für beide Ge- schlechter. AlexanderC.N.Muhm Solothurn,imOktober2013 Inhaltsverzeichnis 1 Einführung 1 1.1 Problemstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 1.2 Vorschau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 1.3 Methodik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 2 DasProzessmodellimÜberblick 13 2.1 DieProjektentwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 2.2 DerGebäudelebenszyklus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 2.2.1 Initiierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 2.2.2 Konzipierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 2.2.3 Planung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 2.2.4 Errichtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 2.2.5 Nutzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49 2.2.6 Sanierung/Umbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51 2.2.7 Abbruchplanung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51 2.2.8 Abbruch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53 3 Disziplinen-undAkteursanalytik 55 3.1 DisziplinenundihreAkteure . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55 3.1.1 Technik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57 3.1.2 Wirtschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60 3.1.3 Recht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 3.1.4 Projektmanagement . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63 3.2 AufgabenderplanungsbeteiligtenAkteurederTechnik . . . . 71 3.2.1 EinleitendeAnalytik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71 3.2.2 Architekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79 3.2.3 Tragwerksplaner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83 3.2.4 Gebäudetechniker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86 3.2.5 Bauphysiker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89 3.2.6 Brandschutzplaner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92 3.2.7 Fördertechnikplaner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95 3.2.8 Fassadentechniker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97 VIII Inhaltsverzeichnis 3.2.9 QualitätskontrolleurderAusführung . . . . . . . . . . . . . . 100 3.2.10 StrategischerundoperativerFacility-Manager . . . . . . . . . 104 3.3 AufgabendesProjektmanagements . . . . . . . . . . . . . . 112 3.3.1 EinleitendeAnalytik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112 3.3.2 Terminmanagement . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115 3.3.3 Kostenmanagement . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 116 3.3.4 Qualitätsmanagement . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119 3.3.5 Personalmanagement . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122 3.3.6 Kommunikationsmanagement(BesprechungswesenundInfor- mationsfluss) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 123 3.3.7 Risikomanagement . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 125 3.3.8 Dokumentenmanagement . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129 3.4 KooperationderhandelndenAkteure . . . . . . . . . . . . . 130 3.4.1 EinleitendeAnalytik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 130 3.4.2 ArbeitsweisederamPlanungsprozessBeteiligten . . . . . . . 135 3.4.3 AuswirkungendesTermindrucksaufdiePlanungsqualität. . . 139 3.4.4 AuswirkungdesKostendrucksaufdiePlanungsqualität . . . . 141 3.5 BeauftragungsmodellezurErrichtungdesGebäudes . . . . . . 144 3.5.1 EinleitendeAnalytik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 144 3.5.2 Der Einzelleistungsträger unter Anwendung einer Leistungs- beschreibungmitLeistungsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . 147 3.5.3 DerGeneralunternehmerunterAnwendungeinerfunktionalen Leistungsbeschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 149 3.5.4 GeschlossenerGeneralunternehmer . . . . . . . . . . . . . . 151 3.5.5 OffenerGeneralunternehmer . . . . . . . . . . . . . . . . . . 153 3.5.6 DerTotalunternehmer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 155 4 KernprozessedesProjektmanagements 157 4.1 DieAktivitätenderAkteure. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 157 4.2 DieKonzipierungdesGebäudes . . . . . . . . . . . . . . . . 159 4.2.1 DieAnalysedesBasisprozessesKonzipierungalsWettbewerbs- verfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 159 4.2.2 DasBeurteilungsgremium . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 164 4.3 DiePlanungdesGebäudes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 166 4.3.1 Vorbemerkung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 166 4.3.2 Vorentwurf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 167 4.3.2.1 Vorbereitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 167 4.3.2.2 AblaufderVorentwurfsplanung . . . . . . . . . . . . . . . . 169 4.3.2.3 Planungsqualität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 174 Inhaltsverzeichnis IX 4.3.3 Entwurf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 177 4.3.3.1 Vorbereitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 177 4.3.3.2 AblaufderEntwurfsplanung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 177 4.3.3.3 Planungsqualität. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 181 4.3.4 Bewilligungsverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 183 4.3.4.1 Vorbereitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 183 4.3.4.2 AblaufBewilligungsverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . 185 4.3.5 Ausschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 187 4.3.5.1 Vorbereitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 187 4.3.5.2 AblaufAusschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 189 4.3.5.3 Planungsqualität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 193 4.3.6 Beauftragung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 195 4.3.6.1 Vorbereitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 195 4.3.6.2 AblaufdesBeauftragungsverfahrens . . . . . . . . . . . . . . 196 4.3.6.3 FestlegungdesVerhandlungsteams . . . . . . . . . . . . . . 201 4.3.6.4 Verhandlungsablaufund-strategie . . . . . . . . . . . . . . . 203 4.3.6.5 BewertungderangebotenenGebäudekosten . . . . . . . . . . 206 4.4 DieErrichtungdesGebäudes . . . . . . . . . . . . . . . . . 207 4.4.1 EinleitendeAnalytik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 207 4.4.2 Rohbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 215 4.4.3 AusbauI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 219 4.4.4 GebäudetechnikI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 221 4.4.5 AusbauII . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 225 4.4.6 GebäudetechnikII. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 228 4.4.7 Umgebung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 231 4.4.8 Baudokumentation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 233 4.4.9 Abnahme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 237 5 Zusammenfassung 241 5.1 Analyseergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 241 5.2 Schlussfolgerungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 243 5.3 HandlungsempfehlungenfürdasProjektmanagement . . . . . 246 5.4 DieErgebnisseimLichtderLiteratur . . . . . . . . . . . . . 256 Literaturverzeichnis 263 Abbildungsverzeichnis 273 1 Einführung 1.1 Problemstellung DievorliegendeArbeituntersuchtsystematischdasProjektmanagementimHoch- bauvonderInitiierungeinerProjektentwicklungbiszurFertigstellungdesGebäu- desaufBasisempirischerErfahrungenundErhebungen.Hierbeiwirdeinumfas- senderÜberblicküber(a)diewesentlichenZieleundAufgabenderverschiedenen AkteurevordemHintergrundihrerfachlichenDisziplinenbzw.funktionellenRol- len,(b)dietechnisch-organisatorischenProzesseunterbesondererBeachtungder funktionellenZusammenhängeundderenSchnittstellenund(c)dieManagement- prozedurenbeiderpraktischenUmsetzungvonGebäudekonzeptenerarbeitet. Vorherrschende theoretische Ansätze dazu und eingefahrene Verhaltensweisen inderPraxiswerdenhinterfragt.Zugleichwirdeinanalytischfundiertes,praktisch anwendbares Verständnis dieser Managementaufgaben in Form eines multidiszi- plinärvernetztenProzessmodellsmitdemFokusaufdiePlanungundErrichtung desGebäudesentwickelt.DarauskönnenzuerledigendeAufgaben,erforderliche LeistungenundzielführendeVerhaltensweiseninsbesonderefürdieimDetailun- tersuchtenLebenszyklusphasendesGebäudesabgeleitetundinderPraxiserfolg- reichumgesetztwerden.DieUntersuchungsetztsichmitOrganisationsstrukturen undProzessenauseinander,dieabeinerProjektgrößevonmehrals100Millionen Eurogerechtfertigtsind.KleinereProjektekönnenbessermitreduziertenStruktu- renundProzessendurchgeführtwerden.Diesgewährleistet,dassdieProjektbear- beitungnichtdurchadministrativenAufwandüberlastetwird. Die in der Literatur vorliegenden Konzepte des Managements der Projektent- wicklungsowiederenAufbauundAblaufinderPraxiswurdenanhandvonFall- studien des Autors bei dessen eigener Hochbautätigkeit systematisch überprüft. DietheoretischenGrundlagenundpraktischenHandlungskonzeptesinddargestellt undevaluiert.NichtmehrzeitgemäßeAnsätzewerdenalssolcheidentifiziert,da- nachabernichtmehrweiterverfolgt.FürdieZielsetzungennutzbringendeAnsät- zewerdenaufgegriffen,gegebenenfallsmodifiziert,durcheigeneErfahrungener- gänzt und in das zu erarbeitende neue Konzept unter Würdigung der bisherigen ErkenntnisseandererAutoreneinbezogen. InderKonzipierungderProzesslandschaftwerdendiejeBP-Phaseunterschied- A. C. N. Muhm, Ein multifunktionales Modell des Projektmanagements im Hochbau, DOI 10.1007/978-3-658-04562-3_1, © Springer Fachmedien Wiesbaden 2014