Walter Trockel Ein naathenaatischer COUNTDOWN zur Wirtschafts wissenschaft Mit 37 Abbildungen Springer -Verlag Berlin Heidelberg New York London Paris Tokyo Hong Kong Barcelona Prof. Dr. Walter Trockel Institut fUr Mathematische Wirtschaftsforschung (lMW) Universitat Bielefeld Postfach 8640 D-4800 Bielefeld 1 ISBN-13: 978-3-540-53002-2 e-ISBN-13: 978-3-642-75980-2 001: 10.1007/978-3-642-75980-2 Dieses Werk ist urheberrechtlich geschutzt. Die dadurch begrundeten Rechte, insbesondere die der Ubersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendungen, der Mikroverfilmung oder der Vervielfaltigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfaltigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Ein zelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtgesetzes der Bundes republik Deutschland vom 9. September 1965 in der Fassung vom 24. J uni 1985 zulassig. Sie ist grundsatzlich vergutungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtsgesetzes. © Springer-Verlag Berlin-Heidelberg 1990 Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dal3 solche Namen im Sinne der Warenzeichen-und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten waren und daher von jedermann benutzt werden dtirften. Fiir Monika Stefan Alexander Jan Nicolai Christian Tobias Daniel Dominik Benjamin Vorwort Der vorliegende Text entstand aus der sich Jahr fur Jahr wiederholenden bitteren Erfchrung, daB die mathematischen Vorkenntnisse, die man als Dozent bei Anfangern eines wirtschaftswissenschaftlichen Studiums unter stellen mochte, in der Regel nicht annahernd vorhanden sind. Aus dieser Erkenntnis heraus habe ich an der Universitat Bielefeld im Winter semester 1989/90 zum ersten Mal einen mathematischen Vorkurs ange boten, der all das behandeln sollte, was man eigentlich in den Vorlesun gen "Mathematik fUr Wirtschaftswissenschaftler" schon aus Zeitgrunden nicht mehr behandeln kann. Beniitzt man namlich diese Vorlesungen, urn Lucken im Schulstoff auszufiillen, so fallen fUr das wirtschaftswissen schaftliche Studium unverzichtbare Inhalte unter den Tisch. Dieser Text ist mit der Intention geschrieben worden, durch hinreichende Verbreitung unter kunftigen Studenten der Wirtschaftswissenschaften einen solchen Vorkurs langfristig iiberflussig zu machen. Wenn die Einsicht, daB man in den Wirtschaftswissenschaften wie in den Naturwissenschaften ohne Mathematik nicht sehr weit kommt, sich ver breitet, dann ist bereits sehr viel gewonnen. Der Text beginnt mit Grundbegriffen der elementaren Mengenlehre und endet mit Grundbegriffen der Differential- und Integralrechnung. Ich habe jerloch die giinstige Gelegenheit benutzt, einiges an Terminologie und Notation miteinflieBen zu lassen, was von der Schule her sicher nicht bekannt, im wirtschaftswissenschaftlichen Studium aber durchaus niitz lich ist. VIII Konzeptuelles Verstandnis zu vermitteln sowie Einsicht in den wirklichen Bedarf der vorgestellten mathematischen Begriffe und Ergebnisse sind das eigentliche Ziel dieses Vorkurses. Obgleich vieles ohne Beweis nur be hauptet wird, tauchen dennoch Beweise auf, vor allem dort, wo sie dem Verstandnis besonders dienlich sind. Vollstandigkeit war in keinem der behandelten Themenbereiche mein Ziel. Die Uberzeugung des Autors von der Bedeutung der axiomatischen Methode auch in den Wirtschaftswissenschaften spiegelt sich hoffentlich gelegentlich im Text wieder. Ein Literaturverzeichnis erubrigt sich, da alles irgendwo entlehnt ist und nichts wirklich neu. Generell verweise ich jedoch auf die verschiedenen hervorragenden Bucher zur Mathematik von Professor Serge Lang. Meine Mitarbeiter, Dr. Detlev Homann und Dipl.-Math. Frank Weidner, haben die ursprungliche Fassung mit Ausnahme der Aufgaben und L6sun gen so grundlich gelesen und in so vielen Teilen kritisiert und verbessert, daB ich geneigt bin, auch die Schuld fiir verbliebene Fehler ihnen mit anzulasten. Fur ihre Bemuhungen bin ich sehr dankbar. Ebenso herzlicher Dank gilt meiner Sekretarin, Frau Ulrike Bruning, fur ihre aufopferungs volle Arbeit am Tandon-Rechner beim Schreiben des Textes sowie Herrn cando math. oec. Oliver Weigel fur die Erstellung des Sach- und Symbol verzeichnisses sowie eines groBen Teiles der Diagramme. SchlieBlich danke ich Frau Marianne Bopp und Herrn Dr. Werner Muller yom Springer-Verlag dafiir, daB sie mich in meinem Vorhaben bestarkt und den etwas unkonventionellen Stil bis in den Titel hinein akzeptiert haben. Ich hoffe, mit meinen Lesern ist zu spaBen. Bielefeld im Juni 1990 Walter Trockel Inhaltsverzeichnis Vorworl VII Zeichenkurs - Symbolverzeichnis XI 13. Das ist doch logo - Grundlagen logischen SchlieBens 1 12. Der Barbier von Sevilla - Mengen und Klassen 5 11. Eins, zwei, drei ... ganz viele - N atiirliche Zahlen 19 10. Ein Bruch kommt selten allein - Rationale Zahlen 25 9. Wer immer strebend sich bemuht - Approximation und Konvergenz 39 8. Von der Vorherrschaft des Irrationalen - Reelle Zahlen 51 7. Guterbundel sind wie Pfeile - Vektoren 62 6. Wie an der Schnur gezogen - Linearitat 70 5. Wenn klar ist, wo es lang geht - Differenzierbarkeit 78 4. Man ist geknickt, wenn nicht alles glatt geht - Stetigkeit 94 3. Alles unter einem Hut - Integrierbarkeit 105 2. "Wenn der Schwanz mit dem Hund wedelt" und andere Extrema - mehr uber Differenzierbarkeit 118 1. Yin und Yang - Integration und Differentiation 134 O. Jedem Tierchen sein Plasierchen - Spezielle Funktionen 146 Kein Grund zur Aufgabe - Aufgaben 154 " 0 schone Sphinx! 0 lOse mir das Ratsel, das wunderbare ! Ich hab' dariLber nachgedacht schon manche tausend Jahre" - L6sungen der Aufgaben 160 (Heinrich Heine) Suchet und Ihr werdet finden - Sachverzeichnis 171 Zeichenkurs - Symbolverzeichnis -,A Negation von A, "nicht" A 1 AvB Disjunktion, A "oder" B 1 A"B Konjunktion, A "und" B 1 A=>B Implikation, "aus" A "folgt" B 1 A¢=>B Aquivalenz, A ist aquivalent zu B 1 a> b,a ~ b a ist grofier (gleich) b 24 A , 'v'xEX Allquantor, Generalisator, fur alle x aus X 3 xEX V ,3 xEX Existenzquantor, Partikularisator, es gibt xEX ein x aus X 3 mEM mist Element aus M 6 m¢M mist nicht Element aus M 6 MeV Mist Teilmenge von V 6 Ml U M2,U Mi Ml vereinigt mit M2, Vereinigung aller Mi 8 Ml nM2,n Mi Ml geschnitten mit M2, Schnittmenge aller Mi 8 M2\Ml mengentheoretische Differenz, Ml "ohne" M2 8 M2 6. Ml symmetrische Differenz von M2 und Ml 8 M1" M2, Mengen-, kartesisches Produkt von Ml und M2, lIM., X M. aller Mi 10 1 1 Mn M x M x ... x M (n-mal) 10 R Relation 11 R-1 inverse Relation 11 aRb (a,b) ist Element von R 11 #N Machtigkeit, Kardinalitat von N 17 A:::B A und B sind gleichmachtig 17 XII supM Supremum von M 32 infM Infimum von M 32 IN, INO Menge der natiirlichen Zahlen (einsehl. Null) 19 - IN Menge der negativen Zahlen 20 II Menge der ganzen Zahlen 21 Menge der rationalen Zahlen 25 ~ IR+ Menge der positiven reellen Zahlen 12 IR Menge der reellen Zahlen 52 At Menge aller Mengen 6 0 leere Menge 7 Me Komplementarmenge von M 8 J'lB Potenzmenge von B, Menge aller Teilmengen von B 13 6 Menge der endliehen Mengen 20 (M,o) Gruppe 22 (ll,+ ) additive Gruppe der ganzen Zahlen 22 K Ki:irper 27 K2 Restklassenki:irper modulo 2 28 (IR,+,· ) vollstandiger, archimediseh angeordneter Ki:irper der reellen Zahlen 53 L(IR,IR) Menge der linearen Abbildungen von R nach R 72 S Vektorraum der Treppenfunktionen 114 [ a,b] abgeschlossenes Intervall 135 [a,b[ ,] a,b] halboffenes Intervall 135 ] a,b[ offenes Intervall 135 Gf Graph von f 13 11 Urbild von f 14 GoF Komposition von Fund G, G "nach" F 15 ° f Abbildung der Verkniipfung 22 ° n! n Fakultat 34 XIII Th. Summe tiber alle ai 35 1 m Binominalkoeffizient, k tiber i 36 d(x,y) Metrik, Abstandsfunktion, Abstand von x und y 41 Ixl Absolutbetrag von x 42 (xn)nElN Folge von Zahlen xn fUr alle n E IN 43 lim xn Limes, Grenzwert der Folge (xn)n E IN 45 n-t CD diM Einschrankung von d auf eine Teilmenge M 47 CD ~ a n unendliche Reihe 57 n=l M(xO) affine Abbildung h H f(xO)+Df(xO)(h-xO) 82 f'(xO) Steigung, Ableitung von f bei Xo 83 df ax(xO) andere Schreibweise fUr f'(xO) 83 /n)(xo) n-te Ableitung von f bei Xo 85 R Restglied 86 f,xO o(h) Funktion des Typs "klein 0" von h 87 L ,L xl-Schnitt, x2-Schnitt von f 89 xl x2 l87Xf 1 (x-1,x-2 ) partielle Ableitung von f nach xl 89 Grad f(x),-vf(x) Gradient von f bei x 89 Ilhll Norm des Vektors h 90 Df(x) tot ales Differential von f bei x 93 Kt(xO) offene t-Kugel um Xo 104 K)xO) abgeschlossene t-Kugel um Xo 104 (vN )nElN'(Yn)nEIN Riemann'sche Obersumme bzw. Untersumme 108 Jf,lf Riemann'sches Oberintegral bzw. Unterintegral 108 Jf Riemann-Integral, 108, Lebesgue-Integral 116 ft(A) Lange des Intervalls A., Mall der Menge A. 109,111 1 1 1J Indikatorfunktion 112
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