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Ein Jahrhundert der Verunsicherung PDF

312 Pages·2017·7.76 MB·German
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Ein Jahrhundert der Verunsicherung Medienkomparatistische Analysen Marijana Erstić g n u r e h sic Stefan Zweig Mic helangelo Antonioni n Derek Jarman u er D anis Tano vić Gabriele d’annunzio Den Worten Susan Sontags zufolge wurde das 20. Jahrhundert in Sarajevo V r geboren und verstarb dort auch. Nach den beiden Weltkriegen, dem Kalten de Roman Polanski Oliviero Toscani Pier Paolo Pasolini Krieg und dem Jugoslawienkrieg scheint dieser Tatbestand für ganz Europa t er Giuseppe Tornatore relevant. Er schlägt sich häufig in der Ästhetik des Schreckens nieder. Im d n Buch werden vorrangig Werke des Alpen-Adria-Raumes analysiert, die diese u Władysław Szpilman h Miroslav KrležaU 2 Ästhetik als Antizipation, als Erklärung, als Warnung, als Appell benutzen. r h Sie entlarven das 20. Jahrhundert als einen Nachfolger des 16. Jahrhunderts, a Jasmila Žbanić J als ein Jahrhundert der Verunsicherung. n Tarsem Singh i E Ferdinand von Schirach | Slavenka Drakulić ć R AINE R WE R N E R Thomas Mann ti FASSBINDER s r E a n a j i r a M Reihe Medienwissenschaften Band 12 ISBN 978-3-936533-88-0 EIN JAHRHUNDERT DER VERUNSICHERUNG Marijana Erstić Reihe Medienwissenschaften Band 12 EIN JAHRHUNDERT DER VERUNSICHERUNG Medienkomparatistische Analysen Marijana Erstić Habilitationsschrift an der Philosophischen Fakultät der Universität Siegen Gefördert mit freundlicher Genehmigung des Gestu_S: Zentrum für Gender Studies Siegen 1. Auflage Siegen 2017 Layout und Umschlaggestaltung: Markus Bauer Druck: UniPrint, Siegen ISBN 978-3-936533-88-0 INHALT VORWORT 9 EINLEITUNG Ein Jahrhundert der Verunsicherung 11 DIE WELTKRIEGE UND DIE VERUNSICHERUNG (IN) DER KUNST „L’Animazione dell’imagine“ Überlegungen zur Performativität der Pathosformel bei Gabriele d’Annunzio 49 Unter dem Stern von Niedergang und Katastrophe Die Glembays (1928) als die kroatischen Buddenbrooks (1901) 69 Exerzitium mentale Ein Vergleich von Stefan Zweigs Schachnovelle (1942) und Roman Polanskis Film THE PIANIST (2001) im Lichte der Gedächtnisphilosophie Henri Bergsons 83 PIER PAOLO PASOLINIS FILMISCHE KRITIK DER NACHKRIEGSGESELLSCHAFT Die Stadt in Photographie und Film oder die Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen Zwei Stationen: Italienischer Futurismus und Pier Paolo Pasolini 101 Vom Mythos und von der Gewalt oder Der Knabe als intermediales Phänomen in MAMMA ROMA (1962) 111 Der Schrei in TEOREMA (1968) und LEMMINGE II (1979) Auf den Spuren Francis Bacons 121 FILMISCHE MANIERISMEN DER NACHKRIEGSZEIT Das Labyrinth des Bewusstseins Julio Cortázars cuento fantástico „Las babas del diablo“ (1959) und Michelangelo Antonionis Film BLOW UP (1966) 135 Der Zuschauer im Spiegel Überlegungen zur Performativität des Spiegelbildes am Beispiel der Effi Briest-Verfilmung Rainer Werner Fassbinders 149 Das gespiegelte Tableau vivant St(r)andbilder bei Édouard Manet und bei Rainer Werner Fassbinder 169 DIE NEUEREN TENDENZEN DER VERUNSICHERUNG Verloren gegangener Glaube oder lebendiger Mythos? Passion und Grablegung Christi bei Caravaggio, Derek Jarman und Tarsem Singh 183 Die Wiederbelebung des Noir italiano? Giuseppe Tornatores Film LA SCONOSCIUTA (2006) 201 „Glück“ (2009) Eine Skizze zu Ferdinand von Schirachs Kurzgeschichte mit einem Blick auf den gleichnamigen Spielfilm von Doris Dörrie (2011) 215 DER BOSNIENKRIEG IN LITERATUR, FILM, MUSIKCLIP Top Shots Blutige Uniformen bosnischer Soldaten in Werbung und Film 225 Opfer – Beute – Boten der Humanisierung? Frauenschicksale in Kao da me nema/Als gäbe es mich nicht (1999) und GRBAVICA/ESMAS GEHEIMNIS – GRBAVICA (2006) 239 Eine Ästhetisierung des Krieges? Der Musikclip MISS SARAJEVO (1995) von U2 und Luciano Pavarotti 251 DANKSAGUNG 263 LITERATURVERZEICHNIS 265 FILMVERZEICHNIS 299 EVENTVERZEICHNIS 303 ABBILDUNGSVERZEICHNIS 305 TEXTNACHWEIS 309 VORWORT Die nachfolgende Studie besteht aus fünfzehn Aufsätzen, die, bis auf zwei Aus- nahmen, seit dem Jahr 2009 veröffentlicht oder aktuell zur Veröffentlichung ange- nommen worden sind. Diese Arbeiten sind vorrangig im Laufe der wissenschaftli- chen Arbeit der Verfasserin (im Folgenden Verf. genannt) an der Universität Siegen entstanden. Die einzelnen Kapitel repräsentieren die zentralen thematischen und wissen- schaftlichen Schwerpunkte der bisherigen Forschung der Verf.: Zum einen handelt es sich um das wissenschaftliche Gebiet der Intermedialität in den Künsten des 20. Jahrhunderts; zum anderen und bis auf eine Ausnahme geht es um die thematische Orientierung anhand der Kulturen und Sprachen des Alpen- Adria-Bereiches. Ein letztes Themenfeld ist die Verarbeitung der Kriegserfah- rungen in den Werken des 20. Jahrhunderts. Das 20. Jahrhundert wird in der Studie rückblickend betrachtet als ein Jahr- hundert der Verunsicherung. Belege hierfür sind die politischen Umbrüche, d. h. die beiden Weltkriege, aber auch der Kalte Krieg und der Jugoslawienkrieg. Da- von zeugt aber auch der Medienumbruch 1900, der Photographie und Film als die neuen Leitmedien installiert. Die vorliegende Studie legt ihren Fokus auf die Un- tersuchung diagnostischer und heuristischer Qualitäten exemplarischer Werke des 20. und des frühen 21. Jahrhunderts, die die Stimmungen des 20. Jahrhundert seismographisch nachzeichnen. Dabei wird die Formensprache der jeweiligen Werke beschrieben und analysiert, wie sie ausgehend v. a. von den klassischen Avantgarden, namentlich vom italienischen Futurismus, für die europäische Kunst des 20. Jahrhunderts charakteristisch ist. Im 16. Jahrhundert, das von Daniel Arrasse und Andreas Tönnesmann auch mit dem Begriff der Verunsicherung verknüpft wird, vermitteln sich die politi- schen und die wissenschaftlichen Erschütterungen in einer bewegten, dezentra- len, disharmonischen Formensprache. Für diese Formensprache werden in der Forschung die Begriffe ‚Manierismus‘/,manieriert‘/,manieristisch‘ benutzt. Die Verf. geht davon aus, dass auch in den Werken des 20. Jahrhunderts immer wieder Spuren der Verunsicherung zu finden sind. Dabei werden in den Künsten des 20. Jahrhunderts der Militarismus, die Kriege oft als Stimmungen, die technisch-medialen Erneuerungen als Veränderung der Wahrnehmungsmuster inszeniert. Diesen Wahrnehmungsmustern wird im Folgenden im Rahmen einer intermedial sowie komparatistisch ausgerichteten Studie nachgespürt. ANMERKUNG ZUR ZITIERWEISE UND ZUM AUFBAU DES BUCHES Die Fußnotennummerierung beginnt mit jedem neuen Kapitel neu, sodass die Kapitel auch als einzelne Aufsätze gelesen werden können. Die Besonderheiten in der Zitierweise sind: Die Filme werden zuerst mit ihren Originaltiteln und der deutschsprachigen Titelübersetzung, danach nur noch mit Originaltiteln und in Kapitälchen benannt. In den Untertiteln einzelner Kapitel und in den Bildunter-

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In: Claudia Benthien/Inge Stephan (Hrsg.): Männlichkeit als Maskerade. Kultur- elle Inszenierungen vom Mittelalter bis Jansen/Wolfram Schütte (Hrsg.): Pier Paolo Pasolini. Mit Beiträgen von Hans-Klaus Jung- heinrich und Poesie. Stuttgart 1964, S. 20ff. 14. Vgl. Schmied: Francis Bacon, S. 25.
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