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Ein allgemeines Abspaltungslemma für nilpotente Vektorraum-Endomorphismen PDF

4 Pages·2010·0.084 MB·German
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Ein allgemeines Abspaltungslemma fu¨r nilpotente Vektorraum-Endomorphismen H. Laue Sei V ein K-Vektorraum, T ≤ V. Wir bemerken: K 0.1 Gilt T ≤ U ≤ V, so ist U/T ein K-Teilraum von V/T.1 K K Ebenfalls leicht einzusehen ist die wichtige umgekehrte Einsicht, daß jeder K-Teilraum von V/T auf diese Weise entsteht: 0.2 Ist W ein K-Teilraum von V/T, so gibt es einen Teilraum U von V mit T ≤ U, so daß gilt: W = U/T.2 K Ist ϕ ∈ End V, so nennen wir V 1-erzeugt3 (bezu¨glich ϕ), wenn es ein v ∈ K V r {0 } gibt mit V = hvϕj|j ∈ N i . Ein solches Element v heißt ein V 0 K ϕ-Erzeuger von V. Sei nun ϕ nilpotent, ϕ 6= o, m ∈ N minimal mit ϕm = o, V 1-erzeugt mit ϕ-Erzeuger v. Dann gilt: 0.3 (v,vϕ,...,vϕm−1) ist ein K-Basistupel von V. Beweis. Da vϕm, vϕm+1,··· = 0 gilt, folgt V = hv,vϕ,...,vϕm−1i . Aus V K ϕm = o folgt: min |tm. Da ϕm−1 6= o, folgt min = tm. Mit Hilfe des Satzes ϕ ϕ von Cayley/Hamilton erhalten wir dim V = Gradchar ≥ Gradmin = m. K ϕ ϕ Das bereits gefundene (h¨ochstens) m-elementige K-Erzeugendensystem von V enth¨alt also genau m Elemente und ist eine K-Basis von V. (cid:3) 1Denn fu¨r alle v, v′ ∈U, c∈K gilt: c(T +v)+ˆ(T +v′)=T +(cv+v′)∈U/T 2Sei U := {v|v ∈ V, T +v ∈ W}. Fu¨r alle v ∈ T gilt T +v = T = 0 ∈ W, damit V/T T ⊆ U. Sind v, v′ ∈ U, c ∈ K, so folgt: T +(cv +v′) = c(T +v)+ˆ(T +v′) ∈ W, also ′ cv+v ∈T.NachdemTeilraum-KriteriumgiltalsoU ≤V.Giltv ∈U,sonachDefinition K T+v ∈W;dahergiltU/T ⊆W.UmgekehrtliegtjederRepr¨asentanteinerzuW geh¨origen Restklasse nach Definition in U, also gilt: W ⊆U/T. 3Eine andere gebr¨auchliche Bezeichnung lautet: zyklisch“. ” 1 Folgerung Ist V ein K-Vektorraum 6= {0 }, ϕ ∈ End V nilpotent, m ∈ N V K minimal mit ϕm = o, so ist m die gr¨oßte Dimension eines ϕ-invarianten 1-erzeugten Teilraums von V. Fu¨r ϕ = o ist dies klar, und fu¨r ϕ 6= o folgt die Behauptung aus 0.3, indem man (unter Ausnutzung der Minimalit¨at von m) ein v ∈ V mit vϕm−1 6= 0 V und W := hv,vϕ,vϕ2,...i (an Stelle von V) betrachtet. (cid:3) K Unter Verwendung des Zorn’schen Lemmas beweisen wir nun: Lemma Sei V ein K-Vektorraum, ϕ ∈ End V nilpotent, W ≤ V ein K K 1-erzeugter ϕ-invarianter Teilraum von V von gr¨oßter Dimension. Dann gibt es einen ϕ-invarianten Teilraum U von V mit V = W⊕˙U. Beweis. Fu¨r ϕ = o gilt die Behauptung aufgrund des Basis-Erg¨anzungssat- zes. Sei also ϕ 6= o, m ∈ N minimal mit ϕm = o. Nach der Folgerung gilt dim W = m, also existiert nach 0.3 ein w ∈ W, so daß (w,wϕ,...,wϕm−1) K ein K-Basistupel von W ist. Zun¨achst betrachten wir den Spezialfall: V/W ist 1-erzeugt bezu¨glich ϕ . V/W Sei l ∈ N minimal mit ϕl = o . Dann gibt es nach 0.3 ein v ∈ V, so daß V/W V/W (W+v,W+vϕ,...,W+vϕl−1)einK-BasistupelvonV/W ist.Ausvϕm = 0 V folgt l ≤ m. Seien c ,...,c ∈ K mit vϕl = c w + c wϕ+···+ c wϕm−1. 1 m 1 2 m Anwendung von ϕm−l ergibt: 0 = (vϕl)ϕm−l = c wϕm−l +c wϕm−l+1 +···+c wϕm−1. V 1 2 l Aus 0.3 folgt nun: c = ··· = c = 0 . Das ergibt: 1 l K vϕl = c wϕl +···+c wϕm−1 = (c w +···+c wϕm−l−1)ϕl. l+1 m l+1 m Setzen wir nun v′ := −c w−···−c wϕm−l−1+v, so folgt: v′ ∈ W +v und l+1 m v′ϕl = 0 . V SeinunU := hv′ϕj|j ∈ N i (= hv′,v′ϕ,...,v′ϕl−1i ).WegenW+v = W+v′ 0 K K ist auch jede Restklasse W +vϕj (mit j ∈ N ) eine Teilmenge von W +U. 0 Diese erzeugen den Faktorraum V/W; es folgt (W +U)/W = V/W und da- mit W+U = V sowie v′ϕl−1 ∈/ W.Es ist dim W = mund dim V/W = l = K K dim U nach 0.3,also dim W+dim U = m+l = dim V = dim (W+U). K K K K K Es folgt: W ∩U = {0 }, also: V = W⊕˙U. Im Spezialfall ist die Behauptung V also erfu¨llt. Denallgemeinen Fall(V/W beliebig) fu¨hrenwirnunmitHilfedesZorn’schen Lemmas auf den Spezialfall zuru¨ck: Sei L die Menge der Teilmengen X von V, so daß fu¨r den kleinsten X ent- haltenden ϕ-invarianten Teilraum T gilt: T ∩ W = {0 }. Dann ist L X X V teilmengenkomplett und ein Zorn-System: Ist n¨amlich K eine Kette in L, so gilt fu¨r jedes X ∈ K: T ∩ W = {0 }. Sind X, Y ∈ K mit X ⊆ Y, X V so gilt T ≤ T , so daß auch {T |X ∈ K} eine Kette ist. Der kleinste X Y X K ϕ-invariante Teilraum von V, der alle X ∈ K enth¨alt, ist daher T . X∈K X S Es folgt: T ∩ W = ( T ) ∩ W = {0 }, also K ∈ L. Nach dem SK X∈K X V S S Zorn’schen Lemma enth¨alt L nun also ein maximales Element. Ein solches muß dann gleich dem von ihm erzeugten ϕ-invarianten Teilraum sein.4 Sei also U ein maximaler unter den ϕ-invarianten K-Teilr¨aumen von V mit U ∩W = {0 }. Wir zeigen: V (∗) W +U = V, woraus die Behauptung des Lemmas folgt. Sei S := W + U. Nehmen wir S < V an und ist dann v ∈ V r S, so erzeugt S + v in V/S einen ϕ - V/S K invarianten Teilraum 6= {S}. Nach 0.2 gibt es also einen ϕ-invarianten K- Teilraum T von V mit: S < T, T/S ist 1-erzeugt. K Wir setzen V¯ := V/U, S¯ := S/U, T¯ := T/U, ϕ¯ := ϕV¯|T¯. Dann ist ϕ¯ ein nilpotenter K-Endomorphismus von T¯. Da W ∩U = {0 }, gilt fu¨r alle j ∈ N V (U +w)ϕ¯j = 0T¯ ⇔ wϕj ∈ U ⇔ wϕj = 0V ⇔ j ≥ m. Insbesondere ist m die kleinste natu¨rliche Zahl mit ϕ¯m = 0¯. Da S¯ 1-erzeugt T bezu¨glich ϕ¯ mit dem ϕ¯-Erzeuger U+w ist, ist S¯ ein 1-erzeugter ϕ¯-invarianter Teilraum von T¯ (sogar von V¯) von gr¨oßter Dimension (= m). Mit T/S ist ebenso T¯/S¯ 1-erzeugt (bezu¨glich ϕ¯¯ ¯). Damit erfu¨llt T¯ bezu¨glich des nilpo- T/S tenten Endomorphismus ϕ¯ die Voraussetzungen unseres bereits behandelten Spezialfalles. Also gibt es einen ϕ¯-invarianten Teilraum von T¯,der zusammen ¯ ¯ mit S eine zweiteilige direkte Zerlegung von T bildet. Es gibt also nach 0.2 einen K-Teilraum U′ von T mit U ≤ U′, S +U′ = T, S ∩U′ = U, so daß K 4Eine Anwendung des Zorn’schen Lemmas in der allgemeinen Form w¨are noch um einiges bequemer, da man als Menge L dann die Menge der ϕ-invarianten Teilr¨aume T mit T ∩W = {0 } betrachten k¨onnte. Diese ist nicht teilmengenkomplett, was bei der V hierangewandtenspeziellenFormdesZorn’schenLemmasjedochzudenVoraussetzungen geh¨ort.Dahermußbeider(vorl¨aufigen)speziellen FormdieMengeLsowieobendefiniert werden, was den Beweis etwas umst¨andlicher als von der Sache her n¨otig macht. – Setzt manA:=Wr{0 },sokannmanLstattdurch T ∩W ={0 }“auchdurch T ∩A=∅“ V ” X V ” X definieren. T V S W U′ U {0 } V U′/U ϕ¯-invariant ist. Letzteres besagt, daß U′ ϕ-invariant ist. Wegen S < T K gilt U < U′. Aus (U′/U)∩S¯ = {0¯} folgt U′ ∩S = U, also T K U′ ∩W = U′ ∩(S ∩W) = (U′ ∩S)∩W = U ∩W = {0 } V und damit U′ ∈ L, im Widerspruch zur Maximalit¨at von U in L. Damit ist (∗), also das Lemma bewiesen. (cid:3) IstnunV endlich-dimensional, sofolgtmitInduktionnachderDimensionvon V,daß V eine direkte Zerlegung in ϕ-invariante 1-erzeugteTeilr¨aume besitzt: Im Fall V = {0 } ist ∅ eine solche. Zur Durchfu¨hrung des Induktionsschritts V betrachtet maneinen1-erzeugtenϕ-invariantenTeilraumW vonV,undnach dem Lemma gibt es einen ϕ-invarianten Teilraum U von V mit V = W⊕˙U. Dannistdim U = dim V −dim W < dim V undϕ nilpotent.Induktiv K K K K |U besitzt also U eine direkte Zerlegung X in ϕ-invariante 1-erzeugte Teilr¨aume. Dann ist X ∪{W} eine solche von V. W¨ahlt man fu¨r jeden in einer solchen direkten Zerlegung vorkommenden Teilraum W ein K-Basistupel gem¨aß 0.3 in der umgekehrten Reihenfolge der Eintr¨age, so wird ϕ durch folgende Matrix dargestellt: |W 0 K  O   1K 0K   ... ...  dim W    K  ..   . 0   K   O       1 0   K K   Also l¨aßt sich ϕ insgesamt durch eine Matrix darstellen, die sich aus Bl¨ocken dersoebenangegebenenArtl¨angsderHauptdiagonalenzusammensetzt.(Nor- malformeinesnilpotentenEndomorphismuseinesendlich-dimensionalenVek- torraums.)

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